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Fasten

war bei den Juden die Erinnerung an das lange Fasten in der Wüste, und hatte zugleich den Zweck, Mässigung beim Volke zu fördern. Dem vierzigtägigen Fasten vor Ostern stand im frühen Mittelalter auch noch ein vierzigtägiges nach Martini zur Seite, daher die Völlerei und Narrethei der [270] Martinsfeier derjenigen der Fastnacht entspricht. Der Sinnenmensch wollte sich unmittelbar vor der langen Fastenzeit noch einmal recht austoben. Diese Fastenzeit selbst ist eine Zeit allgemeiner Busse, daher nicht nur das Fleischessen, sondern auch jede Lustbarkeit, das Heirathen etc. verboten ist, die Altäre der Kirche verhangen werden etc. Vgl. Rippel, Alterth. der Cärem. 48. Binterim, Denkw. V. 2. 111 f. – Wie nützlich das Fasten auch in physischer Beziehung für die Gesundheit ist, so bleibt es doch immer nur ein Sinnbild der geistigen Enthaltsamkeit von der Sünde. Schon Jesaias 58, 5–7. versteht unter dem Fasten nicht das Nichtessen gewisser Speisen, sondern das Unterlassen der Sünde. Enthaltet euch des Egoismus, befiehlt er, thut Andern Gutes, anstatt euch selber, gebt den Armen, lasst die Gefangenen los etc.

Die Fastenzeit ist oft, jedoch meist nur burlesk, personificirt worden als ein magerer, langer, abschreckender Mann mit einem Ei auf dem Hut (weil von allem Thierischen nur das Ei zu essen erlaubt ist). Bei Rabelais findet man die wildesten Phantasien dieser Symbolik im Kriege Fastnachts mit den Würsten. Solchen rohen und besoffenen Vorstellungen und Satyren gesellt sich die wunderliche Einbildung einer Nonne, die sich in einen schönen Jüngling verliebte, der aber nur eine Personification der Fasten war. Görres, Mystik IV. 2. 444.

Das freiwillige Fasten wurde von den Einsiedlern bis zur Entwöhnung von jeder Speise getrieben. So beim seligen Nicolaus von der Flue. Auch kommen heilige Jungfrauen vor, die ausschliesslich vom Abendmahle leben und, ganz dem Himmel zugewandt, nichts Irdisches mehr in sich aufnehmen. Vgl. Abendmahl.

Das vierzigtägige Fasten des Moses (2. B. Mos. 34, 28.) wiederholte sich bei Elias (2. Kön. 19.) und bei Christus selbst in der Wüste, in welcher der Teufel ihn versuchte. Dieses Fasten des Menschen bereitete die Offenbarung Gottes vor; bei Moses den Empfang des Gesetzes auf Sinai, bei Christus [271] dessen Erlösungswerk. Vgl. Rupert. Tuit. p. 152. Sofern Christus durch den Fisch symbolisirt wird, und der Genuss seines Leibes und Blutes allein zur Seligkeit verhilft, betrachtete man das ganze menschliche Leben als ein Fasten (Fischessen) und Vorbereitung zum Himmel. Vgl. Fisch.