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Daniel,

der Prophet, ist ein Vorbild Christi im alten Testament, wie der keusche Joseph. Joseph rettet das Volk Gottes in der ägyptischen, Daniel in der babylonischen Gefangenschaft. Beide sind jung, schön, demüthig und keusch und doch zugleich von einer prinzlichen Vornehmigkeit. Beide sind Sklaven fremder Könige und stehen dennoch hoch über ihnen. Beide personificiren vorbildlich die aus der unreinen Zwiebel des Judenthums in Christo emporwachsende Lilie, die im alten Testamente niedergelegte Vorhersagung des neuen. – Daniel, unverletzt in der Löwengrube, bedeutet insbesondere den Aufenthalt Christi im Grabe vor. Daher er zwischen zwei Löwen stehend sehr oft auf den ältesten christlichen Sarkophagen vorkommt. Vgl. Aringhi I. 331, 333, 423, 567, 571. Den Sieg des Christenthums über das gesammte alte Heidenthum deutete Daniel in dem Traum Nebucadnezars. Eben so deutete er die Drohworte, die Gottes Hand an die Decke bei Belsazars Gastmahl schrieb, auf den Untergang Babylons. Eine sinnbildliche Beziehung liegt auch darin, dass Daniel sich der Susanna annimmt, der keuschen Lilie mitten in dem verderbten Babylon.