<<< Cyprianus >>>
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Cyprianus,

ein Zauberer, wurde im 3ten Jahrhundert zu Antiochia von dem Jüngling Aglaides gedungen, ihm die Liebe der schönen Justina zuzuwenden, die ihn verschmähte, weil sie eine eifrige Christin war. Cyprianus beschwor den bösen Geist und bezauberte die fromme Jungfrau, dass plötzlich unreine Gelüste in ihr erglühten. Allein durch eifriges Gebet und Ascese bezwang sie die höllische Anfechtung. Da schickte der Zauberer einen der vornehmsten und versuchtesten Teufel in Gestalt einer ehrbaren Frau zu ihr, um ihre Gedanken auf den Ehestand zu lenken, aber auch dieser Versuchung widerstand das heilige Mädchen. Als nun der Teufel beschämt zum Zauberer zurückkehrte, sagte dieser: „Was nützt mir meine Kunst und wie gering ist deine Macht gegen den Gekreuzigten, zu dem jene Jungfrau betet!“ Und von Stund an verbrannte er alle seine Zauberbücher und ging zum nächsten christlichen Bischof, nicht von ihm weichend, bis er alle Geheimnisse des Christenthums erfahren hatte, getauft und endlich sogar zum Diakon geweiht worden war. Staunend sah das Volk den berühmten heidnischen Zauberer auf einmal als christlichen Priester wieder. Die Sache erregte grosses Aufsehen und da gerade Kaiser Diocletian eine Christenverfolgung verhängt hatte, wurde sowohl Justina als Cyprianus vor Gericht gezogen. Beide litten auf’s Standhafteste die Martern, die man ihnen anthat. Beide zugleich wurden zuletzt in einen grossen Kessel voll Pech und Schwefel gesetzt, um darin verbrannt zu werden, aber das [201] Feuer versehrte sie nicht. Cyprianus sprach der Jungfrau beständig Muth zu, bis beide enthauptet wurden, am 27. September. In dieser Legende wird sehr schön die Unterordnung des Wissens unter den Glauben dargethan. Ein dem Heiligen zugeschriebenes Bekenntniss in griechischer Sprache schildert auf erschütternde Weise die Qual der Verzweiflung, in die er gefallen, als er erkannt, dass er in der Gewalt der Teufel sey, und als er sich so ohnmächtig fühlte gegenüber der Mädchenunschuld. Martene et Durand. Thes. novus anecdot. Lutet. 1717. III. 1629.

Die ganze Poesie dieser Legende erschöpft Calderon in seinem El magico prodigioso. An der Decke der Abtei Braunweiler bei Köln ist der Tod der beiden Heiligen mit den drei Männern im feurigen Ofen zusammengestellt. Ein sehr berühmtes Bild im Wiener Belvedere von Moretto (angeblich von Pordenone) zeigt den Herzog Ercole von Ferrara als Magus vor der Jungfrau kniend, und neben ihr ein Einhorn, das Sinnbild der Jungfräulichkeit.