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Bart.

Von jeher galt im Morgenlande der Bart als Zierde des Mannes, als Zeichen der Würde. So fasst ihn auch noch die christliche Kunst des Abendlandes auf und verleiht Gott dem Vater einen ehrwürdigen Bart, dem Heiland aber einen jugendlichen, welcher das schöne Oval seines Gesichts sanft umfliesst und sich nur nach unten ein wenig verlängert, aber weder spitzig noch ein Doppelbart seyn darf, sondern eine natürlich schöne Mitte hält. Auch alle Patriarchen, Propheten und Apostel tragen Bärte, wenige, meist die jüngsten, wie Daniel, Joseph, Johannes, ausgenommen. Moses zeichnet sich durch den Doppelbart aus, entsprechend seinen sogenannten Hörnern (den Flammen seines Auges) und den [110] beiden Gesetzestafeln, die er trägt. Abraham wird mit einem etwas struppigen Bart gebildet. So trägt auch dem fliessenden Christusbart entgegengesetzt Johannes der Täufer einen etwas wildgekräuselten Bart; so wieder dem wallenden Bart des Apostels Paulus gegenüber Petrus keinen oder einen nur kurzgekräuselten. Judas trägt einen spitzen und rothen Bart. Auf altdeutschen Bildern findet sich zuweilen Adam mit einem ungeheuern, den ganzen Leib bedeckenden Barte und Eva gleichfalls mit fabelhaftem Haarwuchs.

In der griechischen Kirche ist der morgenländische Bart von allen Priestern beibehalten, in der römischen nur von Mönchen.

Als Jungfrau trägt einen langen Bart die heilige Paula, welcher derselbe zum Schutze wuchs, als sie um Jesu willen die Freier floh, die sie zur Ehe begehrten. Acta SS. 20. Febr. Eben so die heilige Galla. Von der gleichfalls und aus demselben Grunde bärtig gewordenen und überdies wegen ihrem standhaften Christenglauben gekreuzigten heiligen Liberata, Wilgefortis oder Kümmerniss gibt es eine Menge sehr eigenthümlicher, örtlich vielfach abweichender Legenden, von denen ich manches einer ältern heidnischen Vorstellung entnommen glaube.