Boetticher:Hopfgarten, August Ferdinand

Hook, James Clarke Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band (1895) von Friedrich von Boetticher
Hopfgarten, August Ferdinand
Hopkins, Arthur
  Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

[569] Hopfgarten, August Ferdinand, Historienmaler, geb. zu Berlin am 17. März 1807, trat 1820 in die Berliner Akademie, wo er unter Dähling, Niedlich u. Wach studirte u. sich letzterem besonders anschloss. Nachdem er bereits 1825 einen akad. Preis errungen, ging er 1827 nach Italien, wo er seine Studien bis 1832 fortsetzte. Nach seiner Rückkehr liess er sich in Berlin nieder, wurde 1841 Mitglied der Akad. u. 1854 k. Professor. Seine grössten Arbeiten sind die Ausmalung der Begräbniskapelle in Wiesbaden, ein Teil der Wandgemälde der Berliner Schlosskirche u. die mit Steinbrück u. Ad. Schmidt ausgeführten Compositionen im Kuppelsaale des Berliner neuen Museums.

I. Oelgemälde. Bearbeiten

1. Errettung der Danae. Aufgabe u. Preisbild der Berl. Akademie.
2. Die Erziehung Jupiter’s auf Kreta, h. 3′, br. 4′. E: Stadt-Mus. Königsberg, von den Erben des Stadtrats Schindelmeisser 1865. Gest. von G. Lüderitz.
1 u. 2 Berl. ak. KA. 26.
3. 4. Scene aus dem Leben des Tobias, Farbenskizze; Maria u. Martha, Oelfarbenskizze. – Berl. ak. KA. 28.
5. Die Rosen der h. Elisabeth. Eine Bleistiftz. „Die h. Elisabeth Almosen austeilend“: Berl. ak. KA. 28.
6. Boas u. Ruth. War im Besitz Beuth’s. Gest. von Caspar f. d. Ver. d. Kunstfr. 29. – Berl. ak. KA. 30.
7. Mandolinspielerin (Lautenspielerin). Wurde 1830, während Hopfgarten in Rom war, durch Prof. Wach an den Grafen Ernst Schlabrendorf verkauft. Lith. von Weitz. Bresl. KV.-Bl. fol.
8. Erminia bei den Hirten (Tasso „Befr. Jerus.“). h. 45½″, br. 64″. E: Zimmermstr. Gosebruch, Berlin. Gest. von J. Caspar. Ver. d. Kunstfr. 32. Berl. ak. KA. 32. Ein Bild, im Bes. A. Wolfs’, war 1866 auf Karfunkels Berl. KA. z. B. der Armee.
9. Die Findung Moses’. E: Palais Liegnitz, Berlin. – Berl. ak. KA. 32.
10. Christensklaven u. Barbaresken. h. 36″, br. 53″. E: Prinz Heinr. v. Preussen. Gest. von Funke. Ver. d. Kunstfr. 34. – Berl. ak. KA. 34.
11. Campagnolen vor einem Madonnenbilde. – Berl. ak. KA. 34.
12. Raffael, das Motiv zur Madonna della Sedia findend, h. 5′, br. 4′. E: Teichmann, Attaché der Hannov. Gesandtschaft, Berlin. Lith. von Jul. Giere. Ver. d. Kunstfr. 35. roy. fol.
13. Die Brautschmückung. E: König von Preussen. Lith. von C. Funke, roy. fol. Ein Bild „Schmückung einer Braut“, der Bräutigam kniet vor der sitzenden Braut, mit welcher sich fünf Jungfrauen beschäftigen, h. 0,34, br. 0,26, war auf Lepke’s Berl. K.-Auct., Nov. 80.
14. Tasso wird der Leonore von Este durch deren Schwester Lucretia vorgestellt. (Goethe’s „Tasso“, II., 1). Bez: A. Hopfgarten 1839. Oben rund. h. 0,94, br. 0,79. E: Nat.-Gal. Berlin, Wagener’sche Samml. Lith. von F. Oldermann, gr. fol.
15. Ital. Almosenspenderin. Gegend von Albano. Bez: Hopfgarten 1840. h. 0,170, br. 0,195. E: Gräfl. Raczynski’sche Samml., Berl. Nat.-Gal.
16. 17. Italienerinnen unter einer Vorhalle; Italienerinnen a. Brunnen. E: Palais Liegnitz, Berlin.

[570]

18. Schwänefütternde Mädchen. Von Friedr. Wilh. III. angekauft. Lith. von Wildt. roy. fol.; lith. von E. Meyer, gr. qu. fol.
19. Scene aus dem Cid. – Hannov. KV., Anfang 40; Halberst. KV. 40.
20. Die h. Caecilie mit drei Engeln. Lith. von P. Rohrbach. – Berl. ak. KA. 42.
21. Tasso von Elenoren gekrönt. Lith. von F. Oldermann. Aus d. Samml. des Frl. Math. v. Waldenburg auf Lepke’s Berl. K. - Auct., März 86.
22. Christus segnet die Kinder. – Berl. ak. KA. 44, angek. f. d. Verlos, d. Ver. d. Kunstfr. 1845.
23. Burggraf Friedrich v. Hohenzollern verhaftet den vom Concil zu Constanz entflohenen Papst Johann XXIII. E: Kaufm. Luther, Berlin, durch d. Ver. d. Kunstfr. 1848.
24. Die Auferstehung. – Köln, 2. allg. d. KA. 61.
25. Der Improvisator. – Sachse’s Berl. KA. 68.
26. „Das Mädchen aus der Fremde“. Nach Schiller. – Berl. ak. KA. 72.
27. Weibl. Studienkopf. Junge Frau mit schwarzem lockigen Haar. h. 0,52, br. 0,46. E: Nat.-Gal. Berlin, Verm. der Frau Amalie Wichmann 1876.

II. Wandgemälde. Bearbeiten

1. Auf Goldgrund ausgeführte Fresken in der von Hoffmann 1848–55 erbauten russisch-griech. Kapelle zu Wiesbaden, Begräbnisstätte der im J. 1815 verstorbenen Herzogin Elisabeth von Nassau.
2. Stereochrome Gemälde in der am 24. Mai 1853 eingeweihten Berliner Schlosskapelle. In einer der vier Bogennischen, über dem Altar: „Die Ausmessung des h. Geistes“; in einem der drei Kreise der Kuppelfelder: 24 Cherubim (während je 24 Cherubim der beiden anderen Kreise von Steinbrück u. Daege gemalt wurden).
3. Ausmalung des Kuppelsaales im neuen Museum zu Berlin. Die Hauptbilder um die Kuppel, „mit den Attributen der Götter spielende Genien“, wurden von Hopfgarten selbst in Verbindung mit Daege, Steinbrück u. Ad. Schmidt gemalt, während die Darstellung „des Herakles, der die goldgehörnte Hirschkuh der Artemis einfängt“, nach Hopfgarten’s Entwurf von jüngeren Künstlern ausgeführt wurde.

Eine Handzeichnung „Einzug der Jungfrau von Orleans in Rheims“ besass Frl. Math. v. Waldenburg, deren Samml. im März 86 durch Lepke in Berlin zur Versteigerung gelangte.