« Kapitel B 19 Beschreibung des Oberamts Oehringen Kapitel B 21 »
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Kupferzell,


Gemeinde II. Klasse, mit 1440 Einw.; wor. 277 Kath.; a. Kupferzell, Pfarrdorf mit Marktrecht, 1306 Einw.; b. Rechbach, Weiler, 34 Einw.; c. Schafhof, Hof, 3 Einw.; d. Ulrichsberg, Weiler, 97 Einw. – Ev. und kath. Pfarrei.

Das marktberechtigte, ansehnliche Pfarrdorf Kupferzell liegt vier Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt in dem Kupferthal, das ganz unbedeutend in die sogenannte Kupferzeller Ebene eingeschnitten ist und erst unterhalb des Dorfs einige Bedeutung gewinnt. Durch den Ort fließt die Kupfer und theilt denselben in zwei Hauptpartien, überdieß vereinigen sich hier der Feßbach und der Kuhbach und münden nur einige 100 Schritte von ihrem Vereinigungspunkt, ebenfalls innerhalb des Dorfs, in die Kupfer. Der auf der rechten Seite der Kupfer gelegene Ortstheil, das ursprüngliche Dorf, ist freundlich und ziemlich regelmäßig angelegt, die Gebäude, namentlich die an der Hauptstraße gelegenen, sind zum Theil mit einigem Geschmack erbaut und geben dem Ort ein städtisches Aussehen. Der auf der linken Seite der Kupfer gelegene, erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts entstandene Ortstheil, besteht aus meist kleinen, gleichartigen, freundlichen Gebäuden, die sich an den Landstraßen nach Oehringen und nach Westernach, einen leicht geneigten Abhang hinanziehend, in gedrängten Reihen lagern. Außer den genannten Straßen, von denen die Oehringer Landstraße durch den Ort nach dem 11/2 Stunden entfernten Künzelsau führt, ist, noch eine Staatsstraße nach Döttingen angelegt.

Kupferzell ist die Residenz der fürstlichen Familie von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, deren ansehnliches, 1721 erbautes| Schloß an dem östlichen Ende des Dorfes steht; es bildet einen Querbau mit zwei Flügeln im Style jener Zeit; über dem Eingang ist das Hohenlohische Wappen angebracht. Die Schloßkapelle dient der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche. An das Schloß lehnt sich ein gegen 60 Morgen großer, schön angelegter Park an, der mit der ihn umgebenden malerischen Landschaft in Einklang gebracht ist.

Auf dem Marktplatze steht ein älteres fürstl. Gebäude, das von fürstl. Dienern bewohnt wird.

Die etwas erhöht gelegene protestantische Pfarrkirche, welche ursprünglich eine Kapelle war, ist alt und schon dreimal stylwidrig verändert, zuletzt im Jahr 1861 im Innern verbessert worden.

Ein gut erhaltenes evangelisches Pfarrhaus ist vorhanden und der kath. Geistliche wohnt in einem fürstl. Gebäude.

Der Begräbnißplatz liegt außerhalb (westlich) des Orts.

Das evangelische Schulhaus enthält zwei Lehrzimmer und die Wohngelasse eines Schulmeisters; die katholische Schule mit einem Lehrzimmer und Schulmeisterwohnung ist in einem fürstlichen Gebäude eingerichtet.

Ein Armenhaus ist vorhanden.

Im Ort befindet sich eine Post, ein Arzt und eine Apotheke.

Einige öffentliche und viele Privatbrunnen liefern hinreichend gutes Trinkwasser.

Die im allgemeinen geordneten Einwohner, deren Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht bestehen, sind in guten Vermögensumständen, so daß Kupferzell zu den besten Orten der Kupferzeller Ebene gezählt werden darf. Der vermöglichste Bürger besitzt 200 Morgen, etwa zehn haben einen Besitz von 50–80 Morgen und die Mehrzahl von 25 Morgen. Neben den vermöglicheren Güterbesitzern sind ziemlich viel minder begüterte Gewerbtreibende und Taglöhner vorhanden. Überdieß befinden sich 4 Handlungen und 5 Schildwirthschaften im Ort und außerhalb desselben eine Mühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang, eine Gypsmühle, wie auch eine Öl- und Schneidmühle.

Die 1363 Morgen große Markung ist ziemlich eben und hat einen fruchtbaren Lehmboden, auf den theilweise die denselben unterlagernde Lettenkohlengruppe einwirkt, in Folge dessen er stellenweise etwas sandig erscheint.

Die Landwirthschaft steht auf einer blühenden Stufe und liefert sehr guten Ertrag; Dinkel, Weizen und Gerste gerathen am besten, auch ist der Repsbau von Bedeutung und in neuerer Zeit wird| Hopfen mit gutem Erfolg gepflanzt. Der Getreideverkauf nach Außen ist ein bedeutender.

Der Obstbau ist im Zunehmen begriffen und gewährt reichlichen Ertrag.

Die Wiesen, denen zum Theil Wässerung zukommt, sind sehr gut und liefern durchschnittlich 30–35 Centner Futter per Morgen.

Ein tüchtiger Viehstand wird gehalten und die Ochsenmastung in großer Ausdehnung betrieben, auch Hämmel und Schweine werden zur Ausfuhr gemästet.

Die Schafweide ist in den Händen einer aus 20 Bürgern bestehenden Privatgesellschaft, welche das Übertriebsrecht dem Schafhofsbesitzer abkauften und gegenwärtig 418 Stück Schafe auf der Markung laufen lassen.

Schilderung der landwirthschaftlichen Verhältnisse von Kupferzell vor 70 Jahren. Eine 1793 in Leipzig erschienene Schrift (von 391 Seiten) mit dem Titel: „Kupferzell durch die Landwirthschaft im besten Wohlstande, das lehrreichste und reizendste Beispiel für alle Landwirthe etc., von Johann Friedrich Mayer, Pfarrer etc.“ ist sehr lehrreich bezüglich der ökonomischen Entwicklung des Pfarrbezirkes von Kupferzell.

Es erhellt daraus, daß in Kupferzell 1641–42 4 Kinder geboren wurden und 2 Personen starben, 1642–43 kommen 14 Geburten, 5 Trauungen, 7 Todesfälle vor, 1650 kommen 34 Geburten, 15 Trauungen, 7 Todesfälle vor und um 1793 50–60 Geburten, 20–35 Trauungen. 1641 lebten in der Pfarrei 72, 1755 1072, 1791 1588 Personen.

Jetzt sei die Gegend einem Garten gleich, überall ragen die weißen Giebel der Häuser einzelner Höfe, Mühlen, Weiler, Kirchthürme hervor; erhöhte Plätze der Ebene haben Ackerland, vertiefte Flächen fette Wiesen an kleinen Bächen mit Erlenbäumen; da und dort kleine Wäldchen von Eichen, Buchen, Haselnuß, schöne Straßen; die Fischteiche, welche gegen 100 Morgen ausmachten, seien Wiesen, die Viehweiden Äcker geworden, das Klima gesünder, die Menschen seien kleiner an Gestalt, größer an Erkenntniß geworden seit 100 Jahren, sie seien munter und schwenken sich leicht auf jede Seite, wo es ihnen behagt. Ein Gut, das 1650 um 400 fl. verkauft worden sei, das aus Haus und Scheuer, Garten, 7 Morgen Äcker, 21/2 Morgen Wiesen und einem Gemeinderecht bestanden habe, gelte jetzt 5000 Gulden ohne Garten, Haus und Scheuer.

| Ein Morgen Acker = 256 □° (1 □° = 15′ Nürnberger) gebe 30–50 Neunling (= 10 Garben), die Mastung sei groß an Rindvieh und Hämmeln; die Mostbirne liefere trefflichen Most, die Güter seien sämtlich Erbzinsgüter und seien sehr gering in der Schatzung angeschlagen, 1 Morgen Acker à 24 fl., 1 Morgen Wiese à 80 fl. Von jedem 100 fl. zahle man 1 fl. jährlich Schatzung, sodann als Kriegssteuer 1–4 fl., für die Frohnen 2 fl. von 100 fl., also ein Gut von 21 Morgen Acker, 7 Morgen Wiesen, das zu 1100 fl. in der Schatzung liege, zahle jährlich 130 fl. Außerdem komme Gült vor, Sterb-Handlohn (wobei die Schatzung um 1/3 erhöht werde) 5 %, ebenso bei Verkäufen.

Die meisten Höfe seien von der obigen Größe.

Die Pfarrgemeinde hatte 1588 Seelen in 311 Haushaltungen, davon in Kupferzell 939, in 7 Weilern, 2 Mühlen, 1 Hof die Übrigen, nämlich in:

Feßbach 30 Haushaltungen und 167 Seelen,
Hesselbronn 21 Haushaltungen und 136 Seelen,
Belzhaag 33 Haushaltungen und 144 Seelen,
Schafhof 02 Haushaltungen und 015 Seelen,
Uhlarsberg 14 Haushaltungen und 078 Seelen,
Weckhof 05 Haushaltungen und 034 Seelen,
Rechbach 05 Haushaltungen und 038 Seelen,
Kuhbach 05 Haushaltungen und 037 Seelen, (hieher eingepfarrt).

Das Mergeln des Bodens sei durch Simon Schnell von Kuhbach aufgekommen und namentlich der Schafhof sei dadurch sehr verbessert worden. Ein Morgen gemergelten Ackers gebe 50 Neunling. Die Hauptfütterung des Mastviehs sei Gerste und Wicken. Esparsette, rother Klee sei in der Mitte des 18. Jahrhunderts eingeführt worden, trotz des Mißtrauens der Bauern und der Klagen der Schäfer und Jäger, ebenso Luzerne. Zugleich wurde der Gypsdung bekannt; auch hier erhoben Jäger, Bauern, Beamte, Reichsstädte, Ritter Klagen gegen das „Gift“; die fürstlichen Kameralhöfe wurden verkauft, ebenso die Schäfereien und Fischteiche. Auch die Kartoffeln fänden nun Eingang. Die Viehmastung sei so bedeutend, daß stets sieben Haufen Ochsen auf der Straße nach Paris, der achte auf dem Markte sei; das Wild bringe wenig Schaden. Graf Philipp Ernst wird als ruhmvoller Regent gelobt. Nur das wünscht der Verfasser noch, daß man Sterbfall und Handlohn im 25fachen Maßstab ablösen möchte.

| Der Bettel sei eine Landesplage; diese Rotten kommen von auswärts, Franzosen, Italiener, Deutsche, Juden, Zigeuner, Soldaten, Prinzen aus Abyssinien, Eremiten etc., ohne daß etwas dagegen geschehe. Das Bestreben des Fürsten von Oehringen, in Neuenstein ein Institut wider den Bettel zu errichten, sei mißlungen.

Dieß ist in Kurzem der Inhalt obigen Buches.

Eine evangelische Schule mit zwei Schulmeistern und einem Lehrgehilfen (290 Schüler) und eine katholische Schule mit einem Schulmeister (40 Schüler) bestehen. Die Kleinkinderschule und die Industrieschule für Mädchen sind Stiftungen des fürstlichen Hauses und werden von demselben erhalten.

Ein Armenverein und ein Spital, gestiftet von der Frau Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen, geborene Prinzessin von Hohenlohe und eine Geldstiftung für bedürftige Kinder „die Leopoldinenstiftung“ zum Andenken an die verewigte Fürstin Leopoldine von Hohenlohe, geborene Prinzessin von Fürstenberg, bethätigen den wohlthätigen Sinn des fürstlichen Hauses.

Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege siehe Tabelle III.

Jeder Bürger hat gegen eine kleine Recognitionsgebühr 1/8 Morgen Gemeindetheil zur Benützung.

Standesherrlicher Gutsbesitzer und Patron Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.

Durch langen Aufenthalt gehörte dem Orte an: Joh. Georg Fried. Hartmann Mayer, Pfarrer allda von 1745 bis zu seinem am 17. März 1798 erfolgten Tod, durch eigenen Vorgang und viele Schriften um die Landwirthschaft ungemein verdient (geb. in Herbsthausen).

Nicht minder bekannt machte sich der katholische Oberprediger Wahler durch seine Frostsalbe und andere Heilmittel (bis in die 50ger Jahre), namentlich für entzündliche Kinderkrankheiten.

Hier ist auch begraben Carl Weber † 1832, Verfasser des Democritos etc.

Seine Grabschrift lautet:

Jocosus, non impius vixi,
Incertus morior, non perturbatus,
Humanum est nescire et errare,
Ens entium miserere mei.

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| Ob die im Jahre 789 im Lorscher Schenkungsbuch vorkommende „villa Cupfere“ Kupferzell oder Kupfer O.-A. Hall sei, ist nicht zu ermitteln. Das erstere ist aber darum nicht wahrscheinlich, weil Kupferzell später immer z. B. 1352 in dem Diplom für Gnadenthal, die Mark zu „Zelle uf dem Orenwalde“ genannt wird.

1418 gab Kaiser Sigmund die Erlaubniß, hier ein eigen Gericht mit einem Richter und zwölf Beisitzern anzuordnen; Walther von Tullau und Götz von Bachenstein trugen hier Gülten und Zinsen von Hohenlohe zu Lehen, die der erstere 1409, der andere 1451 wieder an die Herrschaft verkauften.

Der katholische Gottesdienst wurde von Hohenlohe-Schillingsfürst 1719 wieder eingeführt und die katholische Kirche 1729 eingeweiht; es war daselbst eine Mission von drei Franziskanern seit 1730.

Kupferzell ist die Residenz des Fürsten von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.

Diese Linie stammt von dem Grafen Georg Friedrich II., dem Sohne von Georg Friedrich I. und Enkel Eberhards des ersten Grafen von Hohenlohe-Waldenburg. Georg Friedrich II., geb. 16. Junii 1595, † 20. Sept. 1635, vermählt mit Dorothea Sophia, Gräfin von Solms, erhielt bei der Theilung die Herrschaft Schillingsfürst und das Amt Bartenstein und hinterließ sein Land zwei Söhnen, die gemeinschaftlich regierten. Der ältere derselben, Graf Christian, wurde Stammvater des Hauses Bartenstein (s. bei Pfedelbach), der zweite, Graf Ludwig Gustav, Stifter der Linie Schillingsfürst.

Ludwig Gustav, geb. 8. Julii 1634 und † 21. Febr. 1697, war vermählt in erster Ehe mit Maria, Gräfin von Hatzfeld, † 13. Junii 1667, in zweiter Ehe mit Anna Barbara von Schönborn, † 6. März 1721. Er trat zur katholischen Konfession im Oktober 1667. Die Landestheilung zwischen Bartenstein und Schillingsfürst fand statt den 22. April 1688 zwischen Ludwig Gustav und seines Bruders Sohn, Philipp Karl Kaspar, der Bartenstein erhielt.

Dieser Fürst stiftete an seinem 95. Geburtstage, 29. Dezember 1757, auf Schloß Schillingsfürst den hohenl. Hausorden, „der goldenen Flamme“ (de l’Oriflamme), als ein Band der Freundschaft für seine Kinder und Nachkommen.

Nach dem Aussterben der Pfedelbacher Linie fielen 5/9 ihrer Besitzungen an Hohenlohe-Schillingsfürst.

| Carl Albrecht I. fügte 1770 als zweite Classe den Phönixorden hinzu, für Personen von altem Adel.

Dieser Fürst nahm sich der Sache der Bourbonen in ihrem Unglück innig an (s. Pfedelbach).

Aus seiner ersten Ehe stammte sein Nachfolger Philipp Ernst I., geb. 1663 zu Schillingsfürst und † 29. November 1759 ebendaselbst, vermählt mit Franziska, Gräfin Welz, † 3. April 1718, Wittwe des Grafen Wolfgang Julius von Neuenstein, in zweiter Ehe mit Maria Anna, Gräfin von Oettingen, † 8. Sept. 1749. Er war früher Domkapitular zu Mainz und Köln gewesen, hatte aber mit päbstlicher Dispensation resignirt.

Sein Nachfolger war sein Sohn zweiter Ehe Carl Albrecht I., geb. 22. Sept. 1719 in Schillingsfürst, † 25. Januar 1793 ebendaselbst, seit 1751 Mitregent, succedirte er 1753. Aus seiner ersten Ehe mit Sophie, Prinzessin von Löwenstein-Werthheim, geb. 17. Februar 1740 und † 25. Oktober 1799, stammte sein Nachfolger Carl Albrecht II., geb. 21. Februar 1742 zu Schillingsfürst, † 1796 den 14. Juni und daselbst begraben. Aus seiner zweiten Ehe mit Judith, Freiin Reviczky von Revisnie, stammte Fürst Carl Albrecht III., geb. 28. Febr. 1776 zu Wien und † 15. Junii 1843 in Mergentheim, begraben in Waldenburg; er trat den 5. April 1807 Schillingsfürst an seinen Bruder Franz ab, den Stifter der jüngeren Linie zu Schillingsfürst. Aus seiner zweiten Ehe mit Leopoldine, Prinzessin von Fürstenberg, stammt Fürst Friedrich Carl, geb. 5. Mai 1814 zu Stuttgart, vermählt mit Therese, Prinzessin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, kais. russischer Generallieutenant und Generaladjutant des Kaisers Alexander, Präsident des Bezirkswohlthätigkeitsvereins für die Standesherrschaft Hohenlohe-Waldenburg.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Rechbach, 1/2 Stunde nördlich vom Mutterort gelegen, wohin auch die Kinder in die Schule gehen. Die landwirthschaftlichen und natürlichen Verhältnisse sind wie in Kupferzell; es bestehen daselbst vier Hofgüter von je 80–90 Morgen. Rechbach gehörte den Grafen von Dürne, welche daselbst 1308 Güter an die Herren von Nagelsberg verleihen; 1318 eignete Graf Ruprecht von Dürne seinem getreuen Götz von Herbolzheim einen mansum dictum des Boppenguts in Rechbach, wofür ihm dieser Güter in Tiefensall zu Lehen aufträgt. Später gehörten von den Hofgütern drei nach Schönthal und eines Hohenlohe-Waldenburg.

| c. Schafhof, mit über 200 Morgen Gütern, liegt 1/2 St. westlich vom Mutterort; er gehörte früher der Herrschaft Hohenlohe-Waldenburg, welche denselben 1772 an Güterhändler verkaufte, und ist gegenwärtig im Besitz des Herrn Grisson, der ihn rationell bewirthschaftet.

Die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule im Mutterort.

d. Ulrichsberg liegt freundlich am oberen Thalrande des Kupferthals; eine dazu gehörige Mühle liegt im Thale an der Kupfer. Der freundliche Weiler besteht aus etwa acht Hofgütern von mittlerer Ausdehnung, überdieß besitzt der Fürst von Hohenlohe-Waldenburg ein großes Hofgut daselbst.

Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind wie im Mutterort. Einige Handwerker wohnen im Ort.

Ulrichsberg gehörte den Herren von Neuenstein auf Neufels, 1347 hat Schrot von Neuenstein Gefälle daselbst und 1380 Conradus Schrot de Neuenstein armiger legavit pro animae suae et Annae uxoris et domini Schrott militis, patris sui etc., ein Gut zu Ulrichsberg an die Pfarrkirche in Künzelsau. Im Jahr 1458 kauft Kraft von Hohenlohe Ulersberg von Michael von Tannen, der es von seinem Vetter Albrecht von Neuenstein ererbt hatte.


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