Beschreibung des Oberamts Neresheim/Kapitel B 5
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Der hübsche wohlgehaltene Ort liegt langhingestreckt in dem freundlichen, wiesenreichen, südwärts gegen die Donauebene sich öffnenden Egauthal, an dessen rechtem (westlichem) oft ziemlich steilem Abhange, so daß manchem seiner einstöckigen, mitunter noch strohbedachten Häuser bequeme Hofräume und Holzlegen fehlen; andere dagegen werden von freundlichen Obst- und Wurzgärten umgeben. Die Straßen sind uneben und bergig und werden im untern Dorf bei Regen- oder Winterszeit leicht schmutzig. Weite Aussichten bieten sich nicht, aber das Dorf selbst gewährt mit seiner hochstehenden Kirche, den malerisch am steilen Abhang hingestreuten Häusern, mit der frischen von Laubbäumen gesäumten Egau, und den nahen flachen Waldhügeln, ein ansprechendes trauliches Bild.
Die der heiligen Anna geweihte Kirche liegt so ziemlich in der Mitte des Orts auf einem Hügel und wurde 1741 auf Kosten des Augsburger Domkapitels neu erbaut. Den Grundstein legte der damalige Pfarrer Ziegler den 27. April 1741. Außen in einfachem | Zopfstile gehalten, entwickelt sie innen sowohl in der Anlage als auch in der Ausstattung eine sehr bedeutende Pracht. An den im Westen stehenden Thurm schließt sich ein Schiff mit Stichkappengewölben, und daran, durch den halbrunden Triumphbogen getrennt, ein quadratischer überkuppelter Raum und hieran, als Chor, ein zweiter etwas kleinerer, den ein Kreuzgewölbe überspannt. Alle Decken sind mit Fresken und reichen Stuckaturen geschmückt; die drei Altäre (vom Jahr 1763) sind im prachtvollsten Zopfstile gehalten und mit vielen korinthischen Säulen besetzt. Denselben prächtigen Stil zeigen die große Kanzel (aus Holz und vergoldet), die herrlich geschnitzten Chorschranken, die beiden Beichtstühle und besonders die sehr reiche und schöne, von zwei korinthischen Säulen getragene Orgelempore. Dann sind alle Thüren und Brüstungen, ja selbst der Opferstock, und endlich die Seitenlehnen der Kirchenbänke ganz trefflich geschnitzt; am ersten Stuhle links liest man: Johannes Widennman Schreinermeisterr zu Balmmerthshofen Anno 1742, und an der ersten Stuhlreihe rechts steht: Josephi Meirhoferr schreinerrmeister zu Witeslinga Anno 1742. Von diesem sollen auch der Hochaltar und die meisten der anderen Schnitzereien verfertigt sein. An der auch schön geschnitzten Sakristeithüre steht: Der wohl. Edle und hochwirthene. Herrn. Herrn. Pfarn. Hansierg. Zieglehr zu Balmmerths Hoffen Anno 1742. Hern Lenhart Hein.Hinter dem mit hübschen Ölbildern geschmückten Hochaltar sieht man an der Ostwand des Chores ein sehr großes kalksteinernes Grabdenkmal im Renaissancestil, darstellend Christus am Kreuz mit Maria und Johannes, darunter knieen zwei Ritter und eine Frau mit vielen vielen Kindern. Am Rande erheben sich viele Wappenschilde und oben die großen des Herrn von Leonrodt und seiner Gemahlin, des damaligen Besitzers von Ballmertshofen. Von den drei Glocken sind die erste und dritte neu, die zweitgrößte hat die Umschrift:
Zu gottes lob gehor ich.
Christof glockengieser zu norinberg gos mich. amen.
Um die Kirche, deren Unterhaltung auf der Stiftung, beziehungsweise auf der Gemeinde ruht, geht der wohlummauerte Friedhof. Beim Ausbessern seiner Mauern fand man in den Fundamenten eine große kalksteinerne Platte, wohl die Oberschwelle eines Eingangs (jetzt im K. Antiquarium zu Stuttgart) mit einer flachbogigen Lünette, worin höchst roh das Brustbild eines Mannes ausgemeißelt ist; beide Arme hat er erhoben und umfaßt mit der Linken das lange Horn eines knieenden Ochsens, mit großem Kopf und kleinem Leibe. Das Ganze stellt ohne Zweifel eine Opferhandlung dar, hängt vielleicht mit dem in diesen Gegenden vielverbreiteten Mitrasdienst zusammen und ist wohl die Arbeit römischer Soldaten. Auf dieser Stelle, so geht die Sage, soll ein heidnischer Tempel gestanden sein.
| Das vom Staat zu unterhaltende ziemlich neu gebaute Pfarrhaus liegt ganz am Berge und gewährt eine freundliche Aussicht. Das Schulhaus, im Jahr 1806 neu von der Gemeinde errichtet, enthält ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters.Am südöstlichen Ende des Orts steht das dem Fürsten von Thurn- und Taxis gehörige Schloß, mit einem Eckthürmchen an der Nordostecke; es steht innerhalb eines ansehnlichen Hofraums, der theils von einer Mauer, theils von Ökonomiegebäuden, die zum Schloß gehören, umgeben wird. Im untern Stockwerk hat die Gemeinde ein Lokal für den Gemeinderath gemiethet und das obere Stockwerk ist an einen Ortsbürger nebst dem ansehnlichen mit vielen Obstbäumen bepflanzten Schloßgarten verpachtet. Im Schloß bestand bis zur Ablösung 1851 ein fürstliches Rentamt; noch früher diente es als Sitz des fürstlichen Oberst-Jägermeisters. Das gegenwärtige Schloß, das auf der Stelle der schon 1236 genannten Burg erbaut wurde, scheint noch aus dem Ende des 16. Jahrhunderts zu stammen.
Bei der Buchmühle steht zwischen vier Pappelbäumen die Herrgottsruhkapelle; ihre Gründung soll schon vor 400 Jahren geschehen sein, damals sei die hier entspringende starke Egauquelle ausgeblieben, das Kloster hatte deßhalb eine Procession hieher veranstaltet und der Abt an dieser Stelle die h. Messe gelesen.
Gutes Trinkwasser liefern 5 Pumpbrunnen, wovon 3 im oberen Dorfe sich befinden; durch besonders gutes Wasser zeichnen sich aus der Schloßbrunnen und der Brunnen des Oberbauers Röhm. Von den Quellen auf der Markung wird nur eine, die Skt. Gotthardtsquelle, benützt; sie hat sehr gutes Wasser und liegt 1/8 Stunde vom Ort. Der Hauptbedarf wird aber stets aus der Quellwasser führenden Egau geholt, welche am untern Theil des Dorfes hinfließt und zuweilen verheerend austritt. Eine weitere bedeutende Quelle ist der schon genannte Buchbrunnen bei der Buchmühle.
Die von Dischingen nach Dattenhausen und weiterhin nach Lauingen führende Straße geht hier durch; außer ihr ist eine Vicinalstraße nach Burghagel angelegt. Eine von der Gemeinde zu unterhaltende schöne steinerne Brücke geht am Ort über die Egau; sie wurde 1865/66 mit einem Kostenaufwand von 6000 fl. erbaut. Alle Jahre wird die Egau „gestreift“, d. h. um Dünger zu gewinnen ausgeschlemmt, was allemal zu einem kleinen Volksfeste Veranlassung giebt.
Die Haupterwerbsmittel der fleißigen und geordneten Einwohner bestehen in Feldbau und Viehzucht; von den Handwerkern treiben die meisten noch Landwirthschaft nebenher; Schuhmacher, Schneider und Schlosser sind am stärksten vertreten und arbeiten auch nach außen.
| Dann sind hier drei Mühlen: 1) die Hannes- oder Eckmühle am nordwestlichen Ende des Ortes mit 4 Mahlgängen, 1 Gerbgang und einer Sägmühle; 2) die nördlich am Ort gelegene Rappenmühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang; und 3) die Buchmühle, eine Viertelstunde oberhalb des Orts, mit 3 Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Gipsmühle. Dieselbe gehörte früher zum Kloster Neresheim, jetzt zur fürstl. Turn und Taxisschen Standesherrschaft und wurde im Jahr 1822 von Trugenhofen weg hierher eingepfarrt; von ihr führt eine bedeutende 1861 gebaute Wasserleitung in eisernen Röhren zum Schlosse Taxis.Eine Bierbrauerei mit Wirthschaft, eine Schenke, ein Spezerei- und ein Ellenwarenladen bestehen.
Die Vermögensverhältnisse und Mittel zum Auskommen sind hier, im Vergleich mit anderen Orten, gut zu nennen; der begütertste Bürger besitzt 100, der Mittelmann 25–50 Morgen und die unbemitteltere Klasse 2–6 Morgen Feld. Die auf der Markung zerstreut liegenden Güter des Fürsten von Turn und Taxis sind an Ortsbürger verpachtet.
Die mittelgroße Markung grenzt auf drei Seiten an das Königreich Bayern, auf der vierten (nördlichen) an die Markungen Dischingen und Trugenhofen; sie ist, soweit sie für den Feldbau benützt wird, ziemlich eben und hat zumeist einen mittelfruchtbaren und schweren, theilweise nassen Boden, der vorherrschend aus Lehm, mitunter aus den Zersetzungen des Plattenkalks und der oberen Meeresmolasse besteht. In der weiten ansehnlichen Thalebene haben sich dem Wiesenbau meist günstige Alluvionen abgelagert. Das Klima ist ziemlich mild, jedoch kommen schädliche Frühlingsfröste und kalte Nebel öfters vor, dagegen gehört Hagelschlag zu den Seltenheiten.
Die Landwirthschaft wird mit Anwendung des Suppinger- und Feldstetter Pflugs, der eisernen Egge und der Walze gut und fleißig betrieben; dagegen lassen die Düngerstätten noch manches zu wünschen übrig. Außer den gewöhnlichen Düngungsmitteln bedient man sich auch noch des Gipses und der Asche. Zum Anbau kommen die gewöhnlichen Getreidearten und von diesen vorherrschend Dinkel und Gerste; überdieß baut man dreiblättrigen Klee, Luzerne, Wicken, Kartoffeln, Runkelrüben, Flachs und etwas Reps. Von den Getreideerzeugnissen werden jährlich 1000 Scheffel Dinkel und 1100 Scheffel Gerste nach außen und zwar meist auf den Schrannen in Giengen und Lauingen abgesetzt. Der ausgedehnte Wiesenbau liefert theils gutes, theils etwas saures Futter. Die im Zunehmen begriffene Obstzucht ist von keinem Belang, weil sich Boden und Klima nicht besonders für sie eignen; man pflanzt späte Mostsorten, Zwetschgen, Pflaumen, Zipparten und nur wenig Kirschen. Der Obstertrag wird meist grün im Ort verspeist.
| Die Gemeinde besitzt 250 Morgen Laub- und gemischte Waldungen, deren jährlicher in 35 Klaftern und 3500 Stück Wellen bestehender Ertrag theils an die Ortsbürger, von denen jeder 1/2 Klafter und 50 Stück Wellen erhält, vertheilt, theils verkauft wird, was der Gemeindekasse etwa 300 fl. jährlich einträgt.Die Verfassung der Gemeinde war früher folgende: es befanden sich hier 61 Bürgerhäuser nebst 3 sogenannten Gnadenhäusern. Die 61 Bürger besaßen nebst ihrem Hause jeder eine sog. Gemeindegerechtigkeit, wozu alle bürgerlichen Nutzungen, als Allmanden, Wald, Schafweide gehörten. Auch der geringste Bürger hatte daher einiges Acker-, Wiesen- und Krautland, nebst Holztheil, und konnte sich, wenn er noch etwas durch Arbeit verdiente, leicht nähren. Ein weiteres Haus durfte nicht erbaut werden, wodurch jeder Bildung eines Proletariats und besonderer Armut vorgebeugt war. Im Übrigen bildeten diese 61 Bürger drei Klassen: 1) 9 Bauern und Müller, die mit Rossen fuhren und ein Bauerngut besaßen; 2) Söldner, die ein kleines Gut besaßen und Ochsen einspannten; solcher Söldner waren es 12; und 3) die übrigen hießen Taglöhner und fuhren mit Kühen oder hatten auch gar keinen Anspann.
Die Brach- und Stoppelweide wie auch die Allmanden werden zur Schafweide benützt und sind theils an einen Ortsschäfer, theils an fremde Schäfer um 600–700 fl. jährlich verpachtet; nebenbei trägt die Pferchnutzung der Gemeindekasse 300–400 fl. ein. Auf der Markung laufen den Sommer über 350, den Winter über 100 Stück Bastardschafe. Die Pferdezucht und Haltung ist unbedeutend, dagegen die Rindviehzucht in gutem Zustande; man züchtet verschiedene Racen und hat drei Farren aufgestellt. Nur das entbehrlich gewordene Vieh wird verkauft und einiges Mastvieh an Metzger abgesetzt.
Was die Geflügelzucht betrifft, so werden Hühner und Enten nur für den eigenen Bedarf, dagegen Gänse in großer Ausdehnung gezogen und weithin in den Handel gebracht.
Das Fischrecht in der Forellen führenden Egau hat der Fürst von Thurn und Taxis, welcher es an Privaten verpachtet.
An öffentlichen Stiftungen bestehen: 1) die Heiligenstiftung, mit der auch im Jahr 1816/17 die Skapulier-Bruderschaftsstiftung verbunden wurde, beträgt 8646 fl. 12 kr.; 2) die Schulfondsstiftung besteht seit 1837 und beträgt derzeit 500 fl.; und 3) eine Armenstiftung, die 1816/17 entstand und nun 1150 fl. beträgt. Die Zinse der betreffenden Stiftungen werden für Kirchen- und Schulzwecke, wie auch zur Unterstützung der Ortsarmen verwendet.
Von Spuren aus grauer Vorzeit nennen wir außer dem schon besprochenen römischen Bildwerk die römische Heerstraße von Faimingen nach Bopfingen, die nur 200 Schritte von der östlichen | Markungsgrenze vorbeilief. Ein Weiler Buebertshausen lag 1/2 Stunde vom Ort in der Nähe des Dattenhauser See’s; der Ort bestand aus vier Häusern und wurde durch Kriegsvolk zerstört. Die Einwohner hatten einen eigenen ummauerten Begräbnißplatz und eine Kapelle. Etwa 1/8 Stunde von Ballmertshofen, da wo jetzt der Brennersche Bierkeller ist, stand das im vorigen Jahrhundert abgebrochene St. Gotthardskirchlein, das von den Herrn von Hürnheim zu Ehren des heilig gesprochenen Bischofs Gotthard erbaut wurde; es war von einem Kirchhof umgeben, dessen Eingang jetzt noch zu sehen ist; auch erhielt sich noch ein mit dem Bildniß des heil. Gotthard geschmückter Bildstock. Auf diesen Friedhof wurden die Einwohner von Schrezheim beerdigt.Um 1140 lebte ein freier Herr Rehewin de Baltrameshoven, ein Conradus de Balmershoven 1236. Mitbesitzer des Orts waren die Grafen v. Dillingen, von welchen Graf Ludwig – was er in Baltramishoven besaß und 1236 Graf Hartmann ein Gut samt der Kirche dem Kloster Neresheim schenkten. Vom Domkapitel Augsburg kaufte Neresheim 1459 eine Wiese. Eine Hube in Ballmertshofen verkaufte Anna v. Riedheim 1398 an Anna v. Buch, welche das Gütlein 1405 gegen ein Leibgeding an das Kloster Kaisersheim überließ; dieses verkaufte 1616 an J. G. v. Leonrod.
Das herrschaftliche Gut war an die Herrn von Hürnheim gekommen; Hermann v. Hürnheim zu Katzenstein verkaufte 1368 seine Besitzungen an den Ulmer Spital, der Haupttheil des Dorfes aber samt dem Burgsitz kam mit Katzenstein an die Herrn v. Westerstetten. Rudolf v. Westerstetten verkaufte 1442 seine Hälfte an Ulm, welches noch weitere Erwerbungen machte, bald aber mit Pfalz Neuburg in Verwicklungen kam über Gerichtsbarkeit, Zoll, Geleit u. s. w. Deßwegen verkaufte Ulm das ganze Gut 1512 um 3475 fl. an die Herrn v. Westernach zu Trugenhofen (s. d.). Durch eine Erbtochter kam Ballmertshofen samt Dischingen an die Herrn von Leonrod, deren mehrere auch in der Ballmertshofer Kirche begraben liegen. Die Geschlechtsreihe ist in der Hauptsache folgende :
Marie von Westernach † 1533. h. Wilhelm Georg von Leonrod † 1540. Philipp von Leonrod † 1593. Georg Wilhelm † 1613. | |
Johann Georg † 1637 und Brüder, welche mehrere Höfe an den Kanton Kocher verkauften. | |
Marie Barbara von Leonrod, |
Das Taxis’sche Rentamt scheint nicht sehr mild aufgetreten zu sein, weil die Unterthanen schon 1762 über zu starke Frohnden klagten, unterstützt vom Ritterkanton. Daß der Ort 1806 unter bayerische, 1810 unter würtb. Hoheit kam, ist im allgemeinen Theil schon gesagt.
Besondere Schicksale sind nicht zu erzählen. Im 30jährigen Kriege und in den Franzosen-Kriegen hat auch diese Gemeinde viel gelitten. In Betreff des spanischen Erbfolgekriegs s. Marlbor. Disp. I., 329.
Schon 1236 bestand zu Ballmertshofen eine Pfarrei und Kirche, welche dem Kloster Neresheim geschenkt wurde. Dieses trat 1304 sein Patronatrecht ab an das Augsburger Domkapitel, welches 1310 die Incorporation der Pfarrkirche in Baltramshoven erwirkte. Die Kirche selbst, 1624 vom Blitz getroffen, wurde 1741 neu erbaut.
Das Patronatrecht ging 1810 an Würzburg über, wurde aber 1821 an Thurn und Taxis vertauscht gegen das Patronat der Stadt Neresheim.
Vor dem Dorfe steht eine kleine Kapelle und bei der St. Gotthardsbildsäule stand ehemals ein Kirchlein. Eine zweite Kapelle steht bei der Buchmühle, angeblich zum Andenken an einen Bittgang wegen ausgebliebenen Wassers in der Egau.
Vom Pfalzgrafen Otto Heinrich (s. VII., 2) wurde auch in Ballmertshofen reformirt, was c. 1556–1616 Bestand hatte.
Zu der Gemeinde gehört:
Die Buchmühle, eigentlich Buchbrunnenmühle, liegt sehr freundlich 1/8 Stunde oberhalb des Mutterorts an der Egau. Die sehr ansehnliche Mühle nebst Ökonomiegebäude und dazu gehörigem Gut | (65 Morgen 1,8 Ruthen Äcker und 277/8 Morgen 28,5 Ruthen Wiesen) ist Eigenthum des Fürsten von Thurn und Taxis und von diesem verpachtet. In der Nähe der Mühle entspringt der Buchbrunnen in solcher Stärke, daß derselbe die Mühle zu treiben im Stande ist.Die Buch- oder Buchbronner Mühle gehörte zur Neresheimer Dotation und hatte ehemals Tafernrecht. Sie war in Erbpacht, wurde 1688 zurückgekauft und wird seitdem durch Pächter betrieben.
1536 bestand in der Nähe auch eine Affaltermühle, 1556 Roggenmühle genannt, und eine Eggmühle. Im 30jährigen Krieg giengen beide unter, sind aber wieder hergestellt.
Die Eggen- (auch Egau- und Hannes-) Mühle soll einst dem Kloster St. Georgen im Schwarzwald gehört haben und 1485 an die Stadt Ulm gekommen sein. Sie wurde 1707 von der Gutsherrschaft verkauft.
Abgegangen ist Buebertshausen, noch 1618 ein Filial von Ballmertshofen.
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