« Kapitel B 28 Beschreibung des Oberamts Neckarsulm Kapitel B 30 »
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29. Roigheim,


Pfarrdorf, Gem. III. Kl. mit Marktgerechtigkeit, Eisenbahnstation, 1032 Einw., worunter 24 Kath., welche nach Berlichingen, O.A. Künzelsau, eingepfarrt sind.

Roigheim ist der am nördlichsten gelegene Ort des Bezirks und liegt anmuthig in dem ziemlich breiten, saftigen Wiesenthal der Seckach, auf der rechten Seite des Flusses, nordwestlich gegen die Höhen ansteigend in dem Einschnitt des Welzbachs, umgeben von waldigen Bergen. Das Innere des Orts zeigt zum Theil ansehnliche Häuser und ist ziemlich sauber gehalten. In den Kandeln der Straße fließt das überreichlich vorhandene Brunnenwasser hinab zum Fluß. Eine Staatsstraße führt über die nahe Grenze nordöstlich ins Badische nach Sennfeld und Adelsheim Seckach-aufwärts, und südlich dem linken Ufer des Flusses entlang nach Möckmühl. Die Hauptstraße des Orts setzt sich in nordwestlicher Richtung fort als Vizinalstraße nach Unterschefflenz und Mosbach; eine weitere Vizinalstraße führt südlich nach Bittelbronn. Nördlich vom Stationsgebäude überschreitet die Hauptstraße den Fluß auf schöner neuer, 1876/77 gebauter steinerner Brücke mit eisernem Geländer auf 2 Bogen. Es ist an ihr das württembergische Wappen und das von Roigheim angebracht. Die Eisenbahn, fast durchaus auf dem rechten Ufer der Seckach bleibend, führt im Osten am Ort vorbei in der Linie Möckmühl-Sennfeld-Adelsheim; sie überschreitet zweimal den Fluß, sodann den Welzbach und den Elmbach.

Die Pfarrkirche, welche bei dem großen Brand im Jahr 1719 (s. u.) der Vernichtung entgangen ist, ein unansehnlicher Bau, steht etwas erhöht im nordwestlichen Theil des Orts rechts von der Straße nach Mosbach auf dem noch benützten, nach Norden ansteigenden Begräbnisplatz, der mit einer Mauer umgeben und im Jahr 1869 vergrößert worden ist. Das flachgedeckte Schiff der Kirche ist niedrig; der südliche Eingang hat gothischen Stil; über demselben ist ein Wappen, das aber wegen der Tünche kaum zu erkennen ist; es scheint einen Schlüssel (?) oder irgend ein Instrument zu enthalten. Der Chor zeigt ein gothisches Kreuzgewölbe mit Köpfen als Konsolen und hat 2 gothische Fenster. Im Chor ist auf niederer Empore die alte,| aber noch leidlich brauchbare Orgel, im J. 1853 reparirt. Südlich davon ist die Sakristei angebaut, nördlich der Eingang zu dem an den Chor sich anschließenden viereckigen Thurm, im unteren Geschoß ebenfalls ein gothisches Kreuzgewölbe enthaltend, dessen Rippen von ähnlichen Köpfen als Konsolen getragen werden, wie die im Chor. Hienach erweist sich der Thurm und der Chor als der älteste, aus einer Zeit stammende Theil der Kirche, während das Schiff späterer Zusatz ist. Der Thurm, mit spitzigem Schieferdach, hat nur oben kleine viereckige Fensteröffnungen. Auf ihm hängen 2 Glocken mit folgenden Inschriften: 1) 1758 goß mich in Gottes Namen J. L. Lösch von Morspach nach Roigen. Schultheiß Baur. Bürgermeister M. Knörr. H. M. J. Harsch. 2) Jhesus Naserenus Rex Judeorum. Bernhart Lachamann gos mich 1501. Außen an der Südseite stehen 2 Grabsteine, 1. der des Georgius Stecher, allhier 30 Jahre Pfarrer † 1617; 2. des Tobias Neninger, einjährigen Pfarrers zu Roigheim † 20. Febr. 1714. Die Unterhaltungspflicht an der Kirche hat die Gemeinde. – Das Pfarrhaus, 1722 erbaut und vom Staat zu unterhalten, steht an der Hauptstraße; es hat 1879 eine neue Bedachung erhalten. Das Rathhaus steht ebenfalls an der Hauptstraße; die Zeit seiner Erbauung ist unbekannt. Das Schulhaus, gleichfalls an dieser Straße, 1841/42 erbaut, enthält 2 Lehrzimmer und die Lehrerwohnung. Die Gemeinde besitzt außerdem 2 Backhäuser, eine Kelter, ein Armenhaus und ein Schafhaus. Zu bemerken ist auch noch eine auf einem freien Platz bei der Hauptstraße stehende Linde, um welche noch die steinernen Stützen einer alten abgegangenen stehen.

Das dem Staat gehörige Stationsgebäude, massiv von Sandstein gebaut, steht östlich vom Ort auf dem rechten Ufer der Seckach.

Der Ort hat Überfluß an gutem Trinkwasser, das von 4 laufenden und einem Pumpbrunnen geliefert wird; das Abwasser aus den laufenden Brunnen fließt in den Straßenkandeln ab. Eine leichthaltige Schwefelquelle, früher als „Wildbadbronnen“ dem Herzog von Württemberg gehörig, befindet sich neben der Mühle bei der Seckachbrücke; im Jahre 1832 war sie eine Zeit lang unterbrochen; das Bad bestand bis in die 1830er Jahre herein (s. u.). Die Markung ist überhaupt reich an Quellen (Grabbrunnen, Fischkasten, Eldengrundbrunnen, Ursprung); sie wird von Norden nach Süden durchflossen von der| Seckach, welche manchmal austritt, ohne jedoch besonderen Schaden zu thun. In die Seckach münden von den westlichen Bergen herabkommend der Welzbach und der Elmbach. – Die ausgedehnte Markung, über die Höhen östlich und westlich von der Seckach sich erstreckend, hat mittelfruchtbaren Boden, bei dem Thon und Kalkerde vorherrscht. Das Klima ist der hohen Lage wegen weniger mild, kalte Nebel und Frühlingsfröste, auch starke Nord- und Ostwinde kommen hie und da vor. Gewitter sind häufig, Hagelschlag aber selten.

Auf der Markung finden sich Kalk- und Sandsteinbrüche; aus diesen werden Sandsteine nach außen abgesetzt. Auch ein Gipslager wurde 1833 links an der Straße nach Möckmühl gefunden.

Die Ortseinwohner sind in mittleren Vermögensverhältnissen; der vermöglichste Bürger besitzt ca. 100, der Mittelmann ca. 20, die ärmere Klasse 1 Morgen. Die Haupterwerbsmittel bestehen in Feldbau und Viehzucht. Es gibt 4 Wirthschaften und 2 Brauereien, sowie 4 Kramläden, eine Mahlmühle mit einem Gerbgang und 2 Mahlgängen, eine Ölmühle mit Hanfreibe, eine Sägmühle mit Gips- und Ölmühle, ferner eine Karton- und Pappendeckelfabrik mit der Wasserkraft der Seckach etwas nördlich vom Ort.

Die Landwirthschaft kommt dem Betrieb in den südlicheren Orten des Bezirks nicht gleich. Der Morgen Acker kostet zwischen 700 und 400 M. Die Wiesen, von denen 48 Morgen bewässert werden können, sind zweimähdig und kosten pr. Morgen 600, 300 bis 150 M. Verkauft wird von dem Futter wenig, mehr muß zugekauft werden.

Der Weinbau wird wegen der hohen Lage des Orts ganz unbedeutend betrieben (s. o. S. 147).

Die Obstzucht ist im Zunehmen begriffen. Von der Gemeinde ist ein besonderer Baumwart aufgestellt.

An Waldungen besitzt die Gemeinde 1000 Morgen Nadelwald und gemischten Wald. Der Erlös aus dem Erträgnis derselben, ca. 3000 M. jährlich, fließt in die Gemeindekasse.

Die Weide wird im Sommer mit 500, im Winter mit 350 Stücken Bastardschafen vom Ortsschäfer befahren. Der Pacht und die Pferchnutzung ertragen der Gemeinde jährlich ca. 1900 M.

Güterstücke, welche der Gemeinde gehören, sind um 1100 M. jährlich verpachtet.

| Das Fischereirecht in der Seckach gehört dem Staat und ist von diesem verpachtet; es kommen in dem Fluß Forellen und Eschen vor.

Zwei Märkte sind im Ort, am 9. März und 19. Okt., beide ohne Bedeutung.

Alterthümer: Durch die Markung führt eine Römerstraße (s. o. Alterthümer) und zwar eine von Süden her, von Neuenstadt über Züttlingen kommende, östlich am Neuhof vorbei nach Norden führende Straße, welche sich westlich vom Ort, zwischen diesem und der badischen Grenze hinzog. Eine römische Station läßt sich erkennen auf der Flur „im Himmelreich“, südwestlich vom Ort; Funde: Grundmauern, Stücke von großen Amphoren, Stücke von Estrich, Ziegelstücke, viele Thierknochen. Eine zweite römische Station läßt sich finden auf der Flur „im Mittig“ an der badischen Grenze neben der nach Adelsheim führenden Straße auf dem linken Seckachufer. Funde: Gefäßstücke von Siegelerde, vier Stützsäulen von einem Hypokaustum, Stein mit Relief, 2 Seethiere darstellend (jetzt im Stuttgarter Lapidarium).

In den Waldgebieten Weidach und Steinig lassen sich künstlich angelegte Erdwälle erkennen; Zweck und Alter derselben ist unbestimmt.

Flurnamen: Hofpfad, bei dem abgegangenen Hof Gorspach s. u.

Die Schwefelquelle zu Roigheim[1].
Ungefähr um dieselbe Zeit, zu welcher Daniel Horstius seinen Bericht über das Embser-, Wyß- und Offenauer-Bad zum erstenmal herausgab (1670)[2], schrieb der fürstlich württembergische Hof- und Leib-Medikus Faber zu Neuenstadt eine Schrift: Bethesda Roeghemiana[3], eine Beschreibung der ebenfalls in unserem Bezirk gelegenen| Mineralquelle zu Roigheim, das zu jener Zeit ein vielbesuchtes und nicht minder berühmtes Bad war als Offenau. Jetzt ist die Quelle nahezu vergessen und wird nur noch von den Bewohnern des Ortes benützt.

Im Jahr 1668 war die Schwefelquelle zu Roigheim, welche schon 200 Jahre früher im Gebrauch gestanden haben soll, wieder aufgefunden worden. Zu ihrer Wiederentdeckung gaben die Lagerbücher der fürstlichen Kellerei zu Möckmühl Veranlassung. Nach diesen Büchern war „der Wildbad Brunnen zu Rögheim, ob beeden Mühlen gelegen, des gnädigsten Fürsten und Herrn eigen“ und es hatte nach einem Eintrage vom Jahr 1594 die Gemeinde jährlich 4 Gulden Brunnengeld an die fürstliche Kellerei in Möckmühl zu bezahlen. Die ältesten Leute in Roigheim erinnerten sich zwar, daß zu Zeiten ihrer Voreltern in der Nähe der unteren Mühle ein Bad und Brunnen gewesen sein solle, auch waren noch im Orte selbst zwei Badhäuser, aber den Brunnen suchte man vergeblich und war auch alles Nachgraben ohne Erfolg. Erst zwei mit der Krätze behaftete Bürger von Roigheim waren so glücklich, die Quelle wieder aufzufinden.

Man traf die wohl von einem Wolkenbruch verschüttete Quelle 600 Schritte südlich von Roigheim und kaum 40 Schritte von der Seckach entfernt, mitten in dem damaligen Weg nach den beiden Mühlen. Der Brunnen war noch von Alters her in einem eichenen Kasten gefaßt, in welchem zwei Quellen 6 Schuh von einander entfernt entsprangen.

Vierzehn Tage nach der Entdeckung der Quelle, berichtet uns Faber, kamen täglich schon 20–30 und mehr Personen aus anderen Orten mit Krügen, Gläsern, Fäßchen etc. um Wasser zu holen, das die Kranken zu Hause gebrauchten. Bald fanden sich aber auch Kurgäste in Roigheim selbst ein, um das Wasser an Ort und Stelle selbst zu gebrauchen. Als sich aber die wunderbaren Wirkungen des Wassers immer mehr und mehr zeigten, wurden täglich 50–60 Fuhren Wasser an der Quelle geholt, so daß man nicht Hände genug zum Schöpfen hatte und kamen täglich 200 und mehr Kranke in Roigheim an, um das Wasser zu trinken und in demselben zu baden, so daß innerhalb 5 Monaten sich viele Tausende des Wassers bedient haben sollen.

Faber gibt an die Quelle enthalte: 1. Sulphur, Schwefel, 2. Nitrum, Salpeter, 3. Marga aut Bolus, Steinmark, 4. Gagates vel Bitumen, schwarz Augstein oder besonder Erdpech, 5. Sal commune, Kochsalz, 6. Petroleum, Steinöl, 7. Ferrum, Eisen 8. Plumbum, Blei, 9. Vitriolum, Kupferwasser, 10. Cuprum, Kupfer, wobei er die einzelnen Stoffe nach der mehr oder weniger bedeutenden Rolle geordnet hat, welche dieselben nach seiner Vorstellung in terapeutischer Beziehung spielten.

Eine mehr den modernen Anforderungen entsprechende Analyse verdanken wir wiederum einem Bewohner von Neuenstadt, dem Vorsteher der dortigen Mörike’schen Apotheke C. F. A. Häuffel. Die Analyse| ist vom Jahr 1830, nachdem einige Jahre zuvor die Quelle, welche damals noch immer, angeblich mit dem besten Erfolge, gebraucht wurde, neu gefaßt worden war.
Analyse der Roigheimer Schwefelquelle[4]
von C. F. A. Häuffel.

In einem Pfd. Wasser gleich 16 Unzen sind enthalten:

      1. Nichtflüchtige Bestandtheile Gran
salzsaure Thonerde 0,006
salzsaure Kalkerde 0,049
salzsaures Natron 0,246
schwefelsaures Natron 0,344
schwefelsaure Bittererde 0,341
000Eisenoxyd 0,031
kohlensaurer Kalk 1,781
kohlensaure Magnesia 0,311
Thonerde mit Spuren von Phosphorsäure 0,050
000krystallisirter Gyps 1,438
000000Kieselerde 0,047
thierischer Stoff, durch Galläpfelaufguß fällbar 0,045
durch Silber fällbarer Extraktivstoff 0,094
000Spuren von Manganoxydul
000Spuren von Erdharz
000Spuren von Jod
4,783
      2. flüchtige Bestandtheile rheinländische
Duodecimalkubikzoll
000Schwefelwasserstoff 0,27
000Kohlensäure 1,00
000Verlust 0,06
1,33.

Die Temperatur des Wassers betrug 10° R. bei einer Lufttemperatur von 191/2° R. Das Wasser ist klar, an der Luft stehend opalisirt es schon nach wenigen Minuten und setzt an den Wanden des Glases Bläschen an. Der Geruch ist der nach Schwefelwasserstoff, der Geschmack ist aber dem eines Säuerlings ähnlich pikant. Das spec. Gewicht des Wassers ist 10018,77, das des distillirten Wassers zu 10000 angenommen.

Eine besondere Heilwirkung schrieb Faber dem Schlamm zu, welcher sich auf dem Grund der Quelle und an den Seitenwänden des Brunnenkastens absetzte. Häuffel hat daher auch diesen Schlamm analysirt.

| Über die Heilwirkungen der Quelle hat Faber ausführlich berichtet. Er zählt über 80 Krankheitsgeschichten auf, welche in einem Anhang zu der Schrift von Häuffel von dem damaligen Amtsarzt in Neuenstadt Dr. Höring noch um 9 weitere Heilungen, nach eigener Anschauung, vermehrt werden. Hienach soll das Roigheimer Wasser hauptsächlich gegen Gicht, Krätze, Lähmung, Kropf und Hämorrhoiden mit Erfolg gebraucht worden sein.

Der Bericht über die Schrift von Häuffel in dem Med. Correspondenz-Blatt vom Jahr 1834 schließt mit den Worten: „Möchte sich die Aufmerksamkeit der vaterländischen Ärzte dieser gewiß mit Unrecht vernachläßigten Quelle von Neuem wieder zuwenden und Einrichtungen zur Folge haben, wie man sie in unserer badelustigen Zeit zu verlangen gewohnt ist!“ Aber trotz der berichteten, oft ans Wunderbare grenzenden Heilungen durch diese als so segensreich gepriesene Quelle hat sich bis heute diese Hoffnung nicht erfüllt.

Roigheim, alt Rohenkeim, Heim eines Rohine, war wie Möckmühl Reichsgut, im Besitz der mächtigen Dynasten von Dürn und durch sie verschiedener Lehensleute, sowie eines Ortsadels, der übrigens mehr auswärts, besonders in Forchtenberg am Kocher, zwischen 1280 und 1437 sich genannt findet. Mit Möckmühl kam der Ort an die Herren von Hohenlohe, von diesen durch Verkauf 1445 an Kurpfalz, endlich 1504 durch den bairischen Krieg an Württemberg. Begütert waren daselbst die Klöster Amorbach, Patronatsherr der Kirche, und Seligenthal, sowie die Herren von Adelsheim und die von Berlichingen.

Die Kirche zu Roigheim war die Mutterkirche für Sennfeld, Mittel- und Ober-Schefflenz und das ziemlich entfernte Auerbach, seit 1301 nur noch für Sennfeld, bis auch dieses 1422 einen eigenen Pfarrer erhielt. Ev. Pfarrer in R.: Barthol. Som 15 . . Georg Dorn 1566. Mart. Vischer 1569. M. Stefan Molitor 1578. M. Gr. Stecher 1587. M. Joh. Christ. Neukomm 1617. M. Jerem. Fischer 1635. M. Christ. Kauz 1639. M. Jak. Leipold 1642. M. Joh. Denzel 1651. Joh. Heygold 1654. M. Thom. Richter 1657. M. Joh. Bernh. Fischer 1660. M. Tob. Nenninger 1713. M. Joh. Wilh. Schmucker 1714. M. Alb. Fried. Harsch 1721. M. Joh. Christ. Lang 1762. M. Tob. Fried. Gmelin 1772. M. Lud. Imm. Scharfenstein 1799. Karl Lud. Fried. Maisch 1812. M. Wilh. Fischer 1823. Ed. Stimmel 1840. Konr. Hartlieb 1879.

1239. Eberhard Rüd und seine Ehefrau Elisabeth verkaufen alles, was sie in R. von Hermann Horlaffe mit Zustimmung seines| Bruders Volknand (v. Eicholzheim?) erworben, unter Anderem Gilten von Gütern Gernods an der Zilen, Hermanns an der Steige, an das Kloster Amorbach. Amorb. Kop.Buch.

Vor 1275. Kraft von Rohenkein besitzt Weinberge in Ingelfingen. W. F. 9, 78.

1280. 83. 87. Heinrich, genannt Rohenkein von Forchtenberg, Zeuge in Dürner Urkunden. W. F. 1847, S. 22. 23. Wib. 3, 44. Ebenderselbe im Kl. Schönthaler Todtenregister. Wib. 1, 11. Ein Heinrich Rohenkein und seine Gattin Elisabeth im Obleibuch des Stifts Öhringen. Wib. 2, 156.

1291. 94. Walther v. Ruhinkeim Zeuge in Dürner Urkunden. W. F. 1847, S. 25. 26. (Eine Nonne Adelheid genannt v. Rohenkeim im Todtenbuch von Kl. Billigheim. Jäger. Gottfried und Hedwig Rohenkein und ihre Tochter Elisabeth im Obleibuch des Stifts Öhringen. Wib. 2, 161.)

1299. Bischof Mangold v. Würzburg schenkt dem Kl. Amorbach die Pfarrkirche in Rohenkeim, deren Patronatrecht dem Bisthum von Alters her zusteht. St.A.

1300. Heinrich v. Rohenkeim. Hanßelmann 1, 598.

1301. Bischof Mangold v. Würzburg verfügt, daß von den 4 Kapellen, welche zu der dem Kloster Amorbach unterstellten Pfarrkirche in Royckem gehören, wegen Zunahme des Volks die Kapellen zu Oberschefflenz, Mittelschefflenz und Urbach getrennt werden und nur Sennfeld damit verbunden bleibe. Amorb. Kop.Buch.

1301. Mag. Marius, Scholasticus S. Germani in Speier, resignirt auf die Pfarrei R. Amorb. Kop.Buch.

1309. Albrecht v. Hohenlohe-Möckmühl und seine Gattin Hedwig verkaufen dem Kl. Seligenthal Güter in R., was Bischof Wolfram v. Würzburg 1330 bestätigt. Meusel, Beiträge 1.

1319. Gottfried v. Rohenkeim. Hanßelmann 1, 598.

1337. Albrecht v. Hohenlohe tauscht von dem Hochstift Würzburg Güter zu Rohenkeim und Möckmühl ein. Wib. 1, 164 (siehe Möckmühl.)

1338. Albrecht v. Hohenlohe schenkt dem Kl. Seligenthal Gilten in Roigheim (s. Möckmühl).

1341. Kraft Rohenkein der Jüngere urkundet unter Engelhards v. Bachenstein Siegel. Wib. 3, 60.

1355. Conz Rohenkeim, Richter und Bürger zu Waldenburg, OA. Öhringen. Wib. 1, 25. 2, 288.

1363. Pfarrer Heinrich v. Rohenkeim und die Dorfbewohner v. Sennfeld stiften in letzterem Ort eine Frühmeßpfründe am Altar der Heil. Johannis des Täufers und des Evangelisten Andreas. Amorb. Kop.-Buch.

1366. Kraft v. Hohenlohe und Poppo v. Adelsheim verständigen sich wegen der Kelter zu R. St.A.

1368. Heinrich, Pfarrer zu Rohenkym, Zeuge in einer Hohenlohe-Möckmühler Urkunde. Reg. bo. 9, 210.

1406(?)–1425. Heinrich Rohenkeim v. Forchtenberg ist Abt des Klosters Schönthal. (Er ist 1415 auf dem Konzil Beichtiger der Königin Barbara, der Gemahlin König Sigismunds.) Mone, Bad. Quellens. 4, 156. Wib. 4, 28. Schönhuth, Schönthal 105 ff.

| 1419. Kraft Rohenkeim ist Hohenlohischer Amtmann in Niedernhall. Wib. 3, 71.

1422. Mit Bestätigung des Abts v. Amorbach und unter Zustimmung des Pfarrers Konrad von R., sowie des Frühmessers Hermann v. Sennfeld, wird die Kirche zu Sennfeld von Roigheim getrennt. Amorb. Kop.Buch.

1437. Andreas Rohenkeim ist Pfarrer in Sindringen. Wib. 1, 179.

1445. Götz v. Berlichingen kauft von Götz v. Adelsheim Gilten zu Roigheim. Gf. Berlichingen, Gesch. d. Ritters Götz v. Berl. 614.

1447. Kl. Amorbach verleiht seinen Hof in Roycken an Endres Stange, der ihn erkauft hat von Heintz Metzler. Die Fruchtgilt ist zu liefern nach Oberschefflenz, desgleichen ein Fastnachthuhn und Besthaupt, auch Herberg und Atzung für die Klosterleute zu leisten. Amorb. Kop.B.

1476. Pfalzgraf Friedrich zu Heidelberg verleiht seinem Angehörigen Niklaus Schußler zu Roickeim sein Wildbad daselbst mit der dazu gehörigen Wirtschaft, also daß er des Baus und der Leute, die dasselbe suchen, getreulich warten und sie freundlich halten soll, damit das Bad seinethalben nit verschlagen, sondern mehr gelobt und gesucht werde. Er soll auch den Badbrunnen und was dazu gehört in gutem Bau und Besserung und die Quellen offen halten, daß der Wasserreich(reichung) bleibe und den Leuten frisch Wassers nit gebrech und Rath geschehen möge. Er soll auch zur Nothdurft des Bads und sein selbst Beholzung haben, wo die von R. sonst gewöhnlich Breunholz ausgeben oder hauen. Ob auch Jemand Fremds oder Heimisches frevelt im Bade oder der Herberge, der soll das abtragen, wie zu Roickeim recht ist; sonst soll man den Badleuten Freiheit halten, als solcher Bäder Gewohnheit und Herkommen und auch bisher zu Roigheim gehalten ist. Bestand soll der obgenannte Niclaus eines jeglichen Jahrs in unsere Kellerei gen Möckmühl antworten 12 Gulden, und dafür hat er uns eingesetzt zu einer rechten Sicherheit die neue Behausung, die er bei dem Bade erbaut hat. OR. 2, 284.

1480. Die Gerechtigkeit des Klosters Amorbach zu R. wird erneuert. Anwesend u. A.: Herr Heinrich Kegel, Pfarrer, und Endres Steinacker, Schultheiß zu R. Amorb. Kop.Buch.

1495. In der Pfälzischen Steuer laufen von Roikhein 79 Einwohner mit 10.226 Gulden Vermögen und 207 Gulden Steuer, 2 Arme zahlen nichts. W. F. 7, 553.

1506. Johs. Neuwerk de Roickein dioc. Herbipol. inscribirt an der Universität Heidelberg.

1521. 46. Gorspach s unten.

1621 s. Neuhof-Siglingen.

1687. Kloster Amorbach verkauft an Württemberg um 750 Gulden seinen Hof in R. sowie das Patronatsrecht daselbst und in Sennfeld sammt den anhangenden Zehnten, Gütern und Gefällen. St.A.

1719. Großer Brand. OR. 2, 284.

1746. Wassersnoth.

Südlich von Roigheim auf der Höhe gegen Bittelbronn lag der abgegangene Hof Gorspach, welchen die Gemeinde| Roigheim 1546, wie es scheint von der Stadt Möckmühl, erkaufte und noch 1718 inne hatte.

1521. Vertrag der Stadt Möckmühl mit Wendel Früdenberger dem Hofmann zu Gorspach wegen des Zutriebs in den Wald gen. das Jungbanholz. St.A.

1521. Vertrag der Gemeinde Röcken (Roigheim) mit dem gen. Hofmann von wegen des Weidgangs. St.A.

1546. Fertigungsbrief von Hans Schwendt, Hofmann zu Gorspach, und seiner Ehefrau Anna um den Verkauf des Hofs Gorspach an die Gemeinde Roigkhen. St.A.



  1. Von Bergrath Dr. Baur. Vergl. auch oben S. 17.
  2. oben S. 607.
  3. Bethesda Roeghemiana, Beschreibung deß vor undenklichen Jahren schon bekannten, hernach durch Kriegs- und Sterbenszeiten verlohrnen und nun vermittels Göttlicher Schickung neu wieder entdeckten Wild- oder Heil-Brunnen zu Roegheim Möckmühler Ampts in dem Hochlöblichen Herzogthum Würtemberg gelegen. Auß gegenwärtigem Augenschein und Erfahrung auch fleißiger Erforschung und Proben kürtzest zusammengefasst und auf inständiges Begehren zu männiglichs besten an Tag gegeben durch Joh. Matth. Fabrum Med. Doct. fürstlichen Württembergischen Leib- und Hoff-Medicum zu Neustatt. – Frankfurt am Mayn. In Verlegung Johann Valentin Schällers Druckts im Jahr MDCLXIX. Blasius Ilßner.
  4. Analyse und Heilwirkungen der Roigheimer Schwefelquelle und ihres Schlammes, im Oberamte Neckarsulm. Ein kleiner Beitrag zur Kenntnis der Mineralquellen Württembergs. Von C. F. A. Häuffel, Vorsteher der Dr. Mörike’schen Apotheke in Neuenstadt a. d. L. Heilbronn, bei Carl Schell 1832. Vergleiche auch Med. Correspondenz-Blatt Bd. III 1834 Nr. 39 S. 320.


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