Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 23
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Der einst mit Mauern und drei Thürmen, von denen jetzt noch einer aufrecht steht, umgebene Ort liegt schön am Einfluß des Ebertsbronner Baches in den Vorbach. Ein altes Schloß, die hochgelegene Pfarrkirche, der noch stehende hohe Thurm und die liebliche Umgebung mit Pappeln und Obstbäumen, auch die z. Th. sehr stattlichen Häuser geben dem Ort ein gar einladendes Aussehen; und von der Waldhöhe herab blickt ehrwürdig die in herrlichem gothischem Stil erbaute Bergkirche, zu der ein hübscher Stationenweg durch den Wald hinaufführt.
Bischof Julius viertzig Jar regiert,
Hat diese Kirch uralt neu volfürt,
Und zur Seel Heil seins Unterton
Restituirt d’ Religion,
Vermeret auch gemeinen Nutz
Und erhelt alls in Fridens Schutz,
Darfür er nur den Danck begertt,
Das sein Fürsorg bleib ohnverwertt.
1613.
An der Nordseite des Schiffes steht, in das ursprüngliche romanische Portal eingemauert, ein edel schöner Grabstein, darstellend eine (betende) Frau von Vinsterloch: Anno domini M.CCCLXXXXX (1400) feria quinta ante urbani obiit katerina uxor gotfridi de vinsterloch. Dabei das Wappen von Finsterloe und eines mit drei Sternen. Die anmuthige Haltung und Bewegung, der klare Faltenwurf der Gewänder, das zarte von dem Schleier eingerahmte Gesicht und die feinen Hände stempeln dieses Grabdenkmal zu einem hervorragend schönen, das noch ganz an der Grazie der frühgothischen Bildhauerkunst festhält.
Das freundliche Innere der Kirche endigt nach Osten in dem durch das erste Geschoß des Thurmes gebildeten kreuzgewölbten Chor, hat neugothische Altäre und verschiedene Grabmäler der Finsterloe, so des Weyprecht v. F. und seiner Gemahlin. Der Ritter mit seiner Frau knieend und betend, die Inschrift lautet:
Anno domini 1521 am tag S. Albani des Martirus starb der edel und ernvest weyprecht von vinsterloe und hernach Anno | 1549 Mitwoch nach S. Johann verschied die edel und thugentsam Fraw Barbara von vinsterloe, geborne Schletzin, seyn Ehliche Hausfraw. denen got genedig sey.Das andere stellt ebenfalls einen betenden Ritter v. F. mit Frau und zwei Kindern vor, die Inschrift lautet:
Anno 1557 den 27. Novemb. starb der Edel und Ernvest Philips von Finsterlohe und Laudenpach und darnach 1568 verschied die edele und thugentsame Maria Jacob von Finsterlohe, geborne von Berlingen (Berlichingen). den Gott gnedig sein wolle. Amen.
Dann finden sich auf dem Boden noch zwei fast verdeckte Grabplatten der Finsterloe; auf einer steht gleichfalls Anno domini 1557, den 27. Novemb., gehört also auch dem Philipp von Finsterloe an.
Der Thurm ist unten herauf, wie die Kirche, romanisch und endigt in ein hohes achtseitiges Zeltdach; er besitzt drei Glocken. Auf der ersten stehen in goth. Minuskeln die Namen der vier Evangelisten und Sant Margretha. Ave Maria.
Auf der zweiten steht: Durch das Feuer flos ich. Cunrad Sidler zu Würczburg gos mich 1605. Die dritte Glocke ist glatt. Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Ortsstiftung.
Dann aber erhebt sich westlich vom Ort, hoch auf dem Berg, mitten im Walde die berühmte Wallfahrtskirche zur h. Maria, die weithin sichtbare Bergkirche, von der Eduard Mörike singt:
O liebste Kirche sondergleichen,
Auf deinem Berge ganz allein,
Im Wald, wo Linden zwischen Eichen
Ums Chor den Maienschatten streun.
Aus deinem grünen Rasen steigen
Die alten Pfeiler prächtig auf,
An Drachen, Greifen. Laubgezweigen
Reich bis zum letzten Blumenknauf.
Die Kirche wurde 1412 begonnen laut Inschrift an dem, an der Südseite des Chors stehenden Treppenthürmchen: Anno domini millesimo CCCCXII feria secunda ante kiliani inceptum est hoc opus in honore(m) gloriose virginis marie genetricis dei.
Der Stil der Kirche ist schon spätgothisch, Fischblasenmaßwerk, geschweifte Dächelchen u. s. w., aber von hoher Eleganz, die Verhältnisse, namentlich des Chores, wundervoll schlank und | gediegen, die Gliederung auf das Feinste durchgeführt, die Portale mit reichstem Schmuck an Bildhauereien, desgleichen die hohen Strebepfeiler des Chores prachtvoll verziert. Westseite und Inneres wurden zum Theil im Spätrenaissancegeschmack umgeändert, doch ist man eben mit möglichster Wiederherstellung der Kirche in den alten gothischen Stil beschäftigt.Betrachten wir nun die geräumige Kirche genauer. An der Westseite zieht Jedermanns Augen auf sich das Hauptportal, von großer Schönheit und einer bewunderungswürdig feinen Ausführung. In der spitzbogigen Lünette ist dargestellt in erhabener Arbeit die Krönung Mariä mit vielen Engeln, in den Bogenleibungen umher herrliches Laubwerk und musicirende Engelchen, ganz oben im Schluß vielleicht das Brustbild des Baumeisters, mit Schnurr- und Knebelbart, und neben ihm ragen die flink bewegten Gestalten zweier Steinmetzen heraus. Das im Rechteck um das Portal herlaufende Kaffgesims wird an den Umkehrungen gehalten von zwei herflatternden Engeln (leider verstümmelt, aber von trefflicher Arbeit), oben auf der Wasserschräge des Kaffsimses kriechen allerlei Thierchen, unten in der Hohlkehle üppigstes Laubwerk. Zwischen dem senkrecht aufsteigenden Gesims und dem Portale selbst trägt je eine schlanke Säule unter reichem Baldachin Maria mit dem Kinde, und einen Heiligen (ohne Kopf). An den Tragsteinen, auf denen das schon beschriebene Bogenfeld des Portals ruht, ist ein Jäger mit Horn (Jägermeister) und ein Laie mit hoher Kappe, vielleicht ein Vogt, lebensvoll ausgemeißelt.
Am schönen Portal der Südseite sieht man in der Lünette das höchst interessante Relief: Tod der Maria, mit den zwölf Aposteln, hinten Christus mit der Seele der Maria auf dem Arm. An dem Sarkophag, eigentlich der Bettlade, worin die Mutter Gottes ruht, steht schwach leserlich angeschrieben: iorg romer 1483. Zwei Apostel scheinen zugleich als „geistliche Stifter“ aufgefaßt zu sein. Dieses Portal ist ebenfalls reich mit Fialen und Krabben besetzt und wagrecht geschlossen von einem schönen Kleeblätterfries mit Lilienenden.
Das Portal an der Nordseite mußte der Hazfeldischen Grabkapelle weichen, die beschädigte Lünette davon lehnt jetzt außen an der Südwand der Kirche, man sieht darauf Mariä Verkündigung, mit jener auch an der Marienkirche in Würzburg angebrachten Auffassung, daß ein (steinerner) Schlauch von Gott Vater zur Maria herabreicht.
| Am Beginn des Chores steht südlich ein gar zierliches Achtecksthürmchen mit enger Schneckentreppe, ganz ähnlich wie an der Herrgottskirche bei Creglingen und an der Marienkirche in Würzburg. Auf der andern Seite erhebt sich der stattliche Glockenthurm, in den unteren zugleich mit der Kirche erbauten Geschossen aus trefflichem Quaderwerk mit prachtvollen Lilienfriesen und vortrefflich profilirtem rechteckigem Stabwerksfenster (Sakristeifenster) gegen Osten. Nach oben wird der Thurm neuer, hat große spitzbogige Schallfenster und endigt in ein zwiebelartiges Dach, worauf die große Madonna (aus Goldblech) im Strahlenkranze weit über Thal und Berge glänzt. Der Chor hat sich noch ganz in der ursprünglichen Bauart erhalten, und ist mit herrlich hohen Maßwerksfenstern und prächtigen, von Spitzsäulen verzierten Strebepfeilern, an denen Thier- und Menschengestalten oft abenteuerlich hocken, aufgeführt. Über die Sage vom Thurmbau s. S. 134 f.Ehe wir das Innere der Kirche betreten, sei ein Wort über ihre Baugeschichte gesagt. Der im J. 1412 begonnene Bau schritt rasch vorwärts, nur der Thurm kam nicht recht zur Vollendung. Durch die Stürme des dreißigjährigen Krieges schwer beschädigt, wurde die Kirche von 1642 an im Stile der Zeit wiederhergestellt, und zwar erstreckte sich die Restauration auf den Thurm, die Versehung der Langseiten des Schiffes außen mit Strebepfeilern, im Innern mit Gewölben, Erneuerung des Dachwerks und des Westgiebels, Belegen des Bodens mit Sandsteinplatten, Fertigung neuer Altäre und Stühle. In den Thurmknopf wurde in bleierner Büchse eine Inschrift niedergelegt des Inhalts, daß am 26. März 1642 der Thurm von Neuem bedacht, aufgerichtet und dieser Knopf mit dem Marienbild durch den Bischof Franziskus von Bamberg und Würzburg, und die Grafen Melchior und Hermann von Hatzfeld von Neuem in diese Form renovirt und sammt der Kirche wieder auferbaut worden sei, (was aber nach Obigem zu berichtigen ist). – Es waren 555 Fuhren Steine, Bretter und Bauholz zum Baue nöthig, und wurden theils in der Frohne, theils aus freiem Willen durch fromme Landleute aus dem Gäu geleistet; die Unsicherheit war damals so groß, daß die Fuhren von Ochsenfurth aus stets von Soldaten begleitet wurden. Der ganze Geldaufwand betrug 1352 Gulden.
Damals wurde auch das bis dahin inmitten der Kirche gestandene alte Kapellchen abgebrochen und das hierin befindliche | Gnadenbild an einen Seitenaltar, später 1659 an den mittleren, und 1716 an den Hochaltar, wo es sich noch befindet, versetzt. Dieses Gnadenbild, Maria mit dem Leichnam des Herrn, eine ergreifende frühgothische (14. Jahrh.) Holzskulptur, sei es gewesen, wodurch die Wallfahrt im Laufe des 14. Jahrhunderts entstand; dasselbe soll im Wald aufgefunden worden sein.Innen erhielt die Kirche, die bis dahin eine hochgesprengte Holzdecke, wohl ähnlich wie die in der Creglinger Hergottskirche, trug, schöne steinerne Kreuzgewölbe mit reich verzierten Rippen und eine prächtige steinerne Orgelempore im Westen, Alles im Renaissancestil, der sich aber in diesen Grundformen nicht unschön an den gothischen anschließt. Auch das herrliche Rippengewölbe des Chores wurde damals etwas im Renaissancegeschmack überstuckt, namentlich die Schlußsteine, die vielleicht wichtigen Aufschluß geben, sobald jene sie bedeckenden Stuckaturen durch die jetzige Restauration beseitigt sind. Ebenso wird aus den in der Bergkirche, wie auch unten in der Dorfkirche vorhandenen, auch aus der Bergkirche stammenden vortrefflichen spätgothischen Tafelgemälden und Holzskulpturen ein neuer Hochaltar im gothischen Stil für den Chor der Kirche wieder zusammengesetzt werden.
Aus der linken Chorwand ragen prachtvolle große steinerne Blätterkonsolen mit Masken, an der rechten öffnet sich das ursprüngliche schön gegliederte und reich umrahmte Pförtchen zum Schneckenthürmchen, in seiner Lünette eine schöne gothische Steinskulptur, Christus am Ölberg; die Holzthür selbst ist prächtig mit Schmideisenwerk beschlagen.
Die Wände des breiten Schiffes werden durch korinthische Wandpfeiler, von denen die reichen Gurtengewölbe ausgehen, belebt, die Orgelempore ruht auf korinthischen Freisäulen. Die Orgel wurde unter Graf Hermann von Hatzfeld 1661 eingerichtet, und 1672 wurden an den drei Altären die Malereien vollendet. Am nördlichen Seitenaltar sieht man die Kreuzabnahme; daran steht B. Wolcker, Würtzburg. Die Kanzel ist in schönem Rococostil, am Chorbogen eine lange nicht gut leserliche lateinische Inschrift, nach welcher Melchior Hatzfeld dieses Gotteshaus aufzurichten und wiederherzustellen angefangen, sein Bruder Hermann vollendet hat.
Graf Melchior von Hatzfeld, kais. österreichischer Generalfeldmarschall, starb am 9. Januar 1658 in einem Alter von 64 Jahren; sein Herz wurde am 17. Mai 1658 in einer schönen silbernen Büchse aus Schlesien nach Laudenbach zur Bergkirche | gebracht. Hier ließ ihm sein Bruder Hermann ein prächtiges Grabmal aus Alabaster durch Bildhauer Achilles Kern von Forchtenberg anfertigen, dasselbe 1659 inmitten der Kirche aufrichten, und am 17. Juli desselben Jahres unter Abhaltung von Exequien die silberne Kapsel darin verschließen.Oben auf dem Grabmal liegt Graf Melchior in seiner Kriegsrüstung in Lebensgröße, das Haupt in die Hand gestützt; zu seinen Füßen ein Hund und sein Wappenschild. Umher steht eine lateinische Inschrift folgenden Inhalts „Hier liegt das Herz des erlauchten Grafen Melchior von Hatzfeld, in welchem die Nachkommen ein Muster zur Nachahmung haben. In Glauben, Tugend, Kriegsruhm ist er im Leben keinem Andern nachgestanden“; und eine weitere lat. Umschrift meldet, daß dieses Grabmal von Hermann seinem Bruder errichtet wurde, der 17 Festungen eingenommen, 22 Schlachten mitgemacht. – Vier weinende Genien sitzen am Fuße des Grabmals und umher sind die Siege und Schlachten des Grafen in erhabener Arbeit ausgehauen. Ein starkes Eisengitter umgibt das ganze, höchst sorgfältig ausgeführte hervorragende Werk, das jetzt in der an die Nordseite der Kirche angebauten Kapelle aufgestellt ist.
Ein weiteres prächtiges Alabaster-Grabmal befindet sich in der Kirche, und gehört dem Damian Philipp Franz Freiherrn von Eckershausen genannt Klüppel zu, kais. Vice-Oberst und Befehlshaber der Reiterlegion, geboren den 13. Mai 1677, gestorben den 30. April 1725. Seine Gemahlin, Gräfin Anna Maria von Hatzfeld, ließ es ihm setzen. Klüppel steht in Lebensgröße mit dem Marschallsstab, unten zwei große weinende Genien, Kriegsgeräthe und die Wappen. Anna Maria, welche der Bergkirche reiche Stiftungen an Kirchengefässen etc. zuwandte, starb zu Waldmannshofen den 13. Januar 1729 und wurde am 18. in der Bergkirche beigesetzt.
Im Jahr 1748 wurde sodann jene oben angeführte Seitenkapelle durch die Grafen Franz Philipp und Karl Friedrich von Hatzfeld erbaut und Melchiors Grabmal hier aufgestellt. Ein hohes schmideisernes Gitter verschließt die Kapelle, welche jetzt zum Erbbegräbnis der fürstlichen Familie von Hohenlohe-Jagstberg dient. Von ihr sind hier beigesetzt: Henriette, Herzogin von Württemberg, erste Gemahlin des Fürsten Karl Joseph, † Mai 1817; Sophie, ein Töchterchen derselben, † April 1820 im Alter von 11 Jahren; Walburga, Gräfin von Waldburg mit ihrem Kindlein Sophie, zweite Gemahlin des Fürsten Karl | Joseph, † Oktober 1823, K. Joseph selbst, † 6. Juli 1838; Prinzessin Auguste, Töchterchen des F. Ludwig Albrecht zu Hohenlohe-Jagstberg, † Dec. 1842 im Alter von 6 Jahren, und Prinzessin Leopoldine, beigesetzt 1. Juni 1862, im Alter von 14 Jahren, stiftet für die Bergkirche 1500 fl. (s. u.).Das unterste Geschoß des Thurmes bildet die schön gebaute Sakristei, sie hat ein Sterngewölbe, auf dessen Schlußstein das Wappen der Herrn von Finsterloe, ohne Zweifel der Hauptstifter der Bergkirche, angebracht ist. Die Gewölberippen gehen in den vier Ecken von vier Brustbildern aus, davon zwei Steinmetzen darstellen. Die Kirche besitzt schöne Meßgewänder und Gefässe, darunter, als ein Kleinod einzig in seiner Art, jenes wunderschöne Jaspisciborium. Der Durchmesser der grünen geaderten Jaspisschale beträgt 8,5 Centim., ganze Höhe des Ciboriums 25 Centim. Die Fassung ist echt golden mit vielen Rubinen und mit Emails in allen Farben, in feinster Renaissanceornamentik. Trotz seiner Kleinheit zieht dieses Schmuckwerk uns unwiderstehlich an durch die außerordentliche Feinheit und Schönheit seines vielfarbigen, in Regenbogenglanz schimmernden Zierats, und wie wirksam dazu der Gegensatz der ruhig-großen Farbenfläche der dunkleren Steinschale. Unten auf herausnehmbarer Goldscheibe steht in lat. Inschrift, daß im Jahr 1704 am 24. Dez. die Grafen Sebastian und Franz von Hatzfeld dies Ciborium aus Jaspis der Bergkirche für ewige Zeiten gestiftet haben.
Auf dem Thurm hangen drei stattliche Glocken, die größte umgegossen 1723 von Johann Adam Roth in Würzburg „im Jahr da der letzte Erbe des Hatzfeld-Rosenbergischen Stammes starb und die verwaiste Grafschaft der Trachenbergischen Linie zufiel“; die beiden andern, die Kilians- und Franziskus-Glocke, wurden 1738 gegossen.
Auf der Kiliansglocke steht folgender Vers:
Mein Klang erschallt zu Gottes Ehr,
Beruft das Volk zu Christus Lehr,
Vertreibt wild Wetter, Sturm und Wind,
Erschreckt das höllische Zaubergesind,
Erweckt zur Hülf in Brand und Krieg,
Verkündet Fried und großen Sieg.
Er führt zum Grab mit Klag und Leid,
An Ehrentagen zeigt er große Freud.
Unsern Apostel Kilian
Ruft er um Schutz und Beistand an;
Er halt dieß Land und diesen Ort
Im Schoß der Kirche bei Gottes Wort.
| Auf der Franciskusglocke steht:
Des höchsten Gottes Lob zu mehren
Und Christi Wunden zu verehren,
Wie auch Mariä Schmerz und Pein,
Soll stets mein Klang gewidmet sein.
Durch mich soll man zu allen Zeiten
Franciskus Heiligkeit ausbreiten,
Der Jesu Wunden in der That
An Herz, Händ, Füß empfangen hat;
Er laß das Haus von Hazfeld bleiben,
So lang man wird die Zeit beschreiben,
Graf Franz schütz er noch lange Jahr,
Von ihm sei fern alle Gefahr.
Der Verfasser der beiden Verse war Pater Seyfried.
Vor einigen Jahren wurde aus freiwilligen Beiträgen, sowie durch ein Legat der Prinzessin Leopoldine zu Hohenlohe-Jagstberg, gestiftet zu Anstellung eines Geistlichen und Verpflichtung der Lesung einer wöchentl. Messe, – im Betrag von 1500 Gulden, – eine hübsche Wohnung für einen Geistlichen südlich bei der Bergkirche erbaut und ein ständiger Vikar darin bestellt. Weiter gegen Westen liegt dann aus früherer Zeit das Meßnerhaus.
Von der Bergkirche führt durch den Wald ein steiler Staffelweg, der mit 14 Stationen besetzt ist, in das Thal herab. Es sind 14 gute Reliefbilder aus Papiermaché, gefertigt zu Dijon in Frankreich. In der Mitte des Wegs steht ein alter Bildstock: Anno domini 1609. Gott zu Ehren etc. hat Valentin Gering, Vogt zu Lauttenbach, diß Pflaster gelegt und disen Bildstock beygesetzt. orate pro eo.
Kehren wir nun zum Ort Laudenbach zurück. Am Fuße des Hügels, worauf die Kirche steht, liegt schön unter Reben und Obstbäumen das 1728 erbaute, vom Staat zu unterhaltende Pfarrhaus.
Dann aber liegt auch unterhalb der Kirche, an der Südseite des Orts, das ehemalige Schloß, ein von einer Mauer geschirmtes Wasserschloß, das noch von dem breiten und tiefen Graben mit Wall umgeben wird. Das Hauptgebäude ist unscheinbar, aber alt und malerisch, hochaufsteigend; im Innern ein hübscher Renaissanceeingang mit A. D. 1576, über der Thüre in den ehemaligen Rittersaal steht in gothischer Schrift: maria vincat olim et nunc. Neben dem Schloß der Speicher, daran eine hübsche steinerne Renaissancetafel: Julius D. G. Eps. | Wirceburgensis et Franc. orient. Dux F. F. anno 1582. (Julius war Bischof von Würzburg 1573–1617). Statt der ehemaligen Zugbrücke führt jetzt eine zweibogige steinerne Brücke zum Haupteingang; ein Pförtchen geht zur Kirche hinauf. Das ganze Dorf war ebenfalls ummauert und umwallt und hatte drei feste Thorthürme. Von diesen wurde der gegen Ebertsbronn hin stehende im Jahr 1832, der gegen die Bergkirche und den Bahnhof stehende im Jahr 1878 niedergeworfen, der dritte, runde, der das Weikersheimer Thor schützte, steht noch und hat eine leider durch die Restauration zum Theil unleserlich gemachte Inschrifttafel:Anno a Xristi natu 1476 inchoatum est hoc opus sub dominio nobilium ...... wilhelmo et wiperto, gotfrido et iohanne petroque de vinsterloe, genitis armigeris.
Ferner ist ein schönes Wappen der Finsterloe an dem Thurm angebracht. – Im Dorf und in dessen Umgebung stehen verschiedene steinerne Bildstöcke und sonstige Heiligenbilder.
Der Begräbnisplatz wurde 1839 außerhalb des Ortes angelegt.
Das Schulhaus, womit das Rathhaus vereinigt, 1832 erbaut, enthält zwei Lehrzimmer; die Wohnung des christlichen Lehrers befindet sich in einem der Gemeinde gehörigen Gebäude; außerdem unterrichtet noch ein Lehrer für die Israeliten.
Ein Armenhaus und ein Schafhaus besteht.
Gutes Trinkwasser liefern hinreichend drei laufende und dreißig Pumpbrunnen. Dann fließt am Ort vorbei der Vorbach und durch den Ort der Ebertsbronnerbach. Auch die Markung ist ziemlich quellenreich, die bedeutendste Quelle ist der „Rabisbronnen“.
Vizinalstraßen gehen von hier nach Weikersheim, Neubronn, Rinderfeld, Ebertsbronn, Vorbachzimmern, Honsbronn. Die Eisenbahn, mit Station Laudenbach, freundlich gelegenem Bahnhofgebäude, führt westlich vom Ort, jenseits des Vorbachs, vorüber. Zwei steinerne Brücken und vier hölzerne Stege gehen über den Ebertsbronnerbach, zwei steinerne Brücken, davon die gegen Weikersheim von der Amtskorporation zu unterhalten ist, über den Vorbach.
Die Vermögensverhältnisse sind befriedigend; der größte Güterbesitzer hat 75, der Mittelmann 30, die ärmere Klasse 2 Morgen; Feldbau und Weinbau sind die Haupterwerbsquellen; von den Handwerkern sind Schuhmacher, Schmide und Maurer | am stärksten vertreten und arbeiten auch nach außen. Außerhalb des Orts sind 3 Mühlen mit je zwei Mahlgängen und einem Gerbgang; 3 Schild- und Gastwirthschaften, eine Bierbrauerei mit Wirthschaft verbunden und 7 Kauf- und Kramläden bestehen.Hohenlohe-Jagstberg besitzt auf hiesiger Markung, außer den schon oben angeführten Schloßgebäuden, 240 Morgen Feld und 230 Morgen Wald.
Die große Markung hat einen mittelfruchtbaren meist hitzigen Kalkboden, das Klima zählt zu den milderen, doch kommen Frühlingsfröste nicht selten vor.
Die Landwirthschaft wird fleißig betrieben, nur hindert einigermaßen die große Ausdehnung der Markung; die Getreidefrüchte (Roggen, Dinkel, Gerste, Haber) reichen zum Bedarf gerade aus; der Wiesenbau ist erheblich, die Wiesen sind zweimähdig, 125 Morgen können bewässert werden.
Der Weinbau ist ausgedehnt und wird zweckmäßig betrieben; man pflanzt auf den Morgen 3300 Stöcke (vorherrschend Süßroth) und bezieht sie; die besten Lagen sind die Sommerberge und der Knieberg. Der höchste Ertrag ist 5 Eimer vom Morgen; die Preise gehen von 20–50 Gulden.
Die Obstzucht gehört zu den mittleren, eine Gemeindebaumschule besteht und ein Baumwart ist aufgestellt.
Die Gemeinde besitzt 160 Morgen Laubwald; das Oberholz wird zu Gunsten der Gemeindekasse verkauft, das Buschholz an die Bürger vertheilt.
Eigentliche Weiden sind nicht vorhanden, nur Ödungen und Steinklippen; dieselben tragen samt der Brach- und Stoppelweide der Gemeinde jährlich 50 Gulden, der Pferch ebensoviel, außerdem löst dieselbe aus Allmanden und Güterstücken jährlich 10 und 60 Gulden Pacht.
Die Pferdezucht (bayrischer Schlag) ist nicht bedeutend, die Rindviehzucht (fränkischer Schlag) gut, 2 Farren sind aufgestellt.
Der Gemeindepachtschäfer läßt das ganze Jahr 400 Bastardschafe auf der Markung laufen. Die Bienenzucht ist im Zunehmen und wird viel Wachs und Honig nach außen abgesetzt. – Ein Hauptbienenzüchter ist der hiesige Pfarrer Riegel.
Die Ortskirchenstiftungspflege betrug anfangs 20.000, jetzt 48.000 Gulden, die der Bergkirche anfangs 1500, jetzt 10.000 Gulden, die erste Stifterin zu letzterer war die Prinzessin von Hohenlohe-Jagstberg; die Almosenstiftung betrug anfangs 2000, | jetzt 6000 Gulden. Unter den Stiftern verdient noch Erwähnung der im Jahr 1830 verstorbene Pfarrer Anton Häfele, welcher außer Kirchengeräthschaften den Ortsarmen 200 fl. und zu Anschaffung von Büchern für arme Schulkinder 300 fl. vermachte.Auf dem Wartberg steht ein weithin sichtbarer Wartthurm. Nach der Sage stand in den sogenannten Schorlswiesen, bei der Rinderfelder Straße, ein Ort Namens Schorndorf.
Laudenbach[1], alt Luten- Liutenbach d. h. Ort am Leute-Volksbach (dasselbe was Dietbach, Diebach, Dippach etc. d. h. wohl der zur allgemeinen Benützung stehende Bach) ist unter den ältesten Orten des Bezirks, in welchen Kloster Fulda schon im 9. Jahrhundert Eigenthum hatte. Am Anfang des 12. Jahrhunderts erhielt auch Kloster Hirschau Einkünfte daselbst von Wald und Feld und einer Mühle, welche aber bald an das Hochstift Würzburg gekommen sein mögen. Denn dieses erscheint fortan als Lehensherr. Lehensträger sind theils die Ortsadeligen, welche 1125–1367 genannt werden, theils die Hohenlohe und Finsterlohe, vorübergehend auch Deutschorden, die v. Berlichingen, Leuzenbronn, Veinau, Schrozberg, Crailsheim, Zobel v. Giebelstatt u. A. Nach dem Aussterben derer v. Finsterlohe um 1570 zog Würzburg, unter dem Widerspruch des Hauses Hohenlohe, das heimgefallene Lehen ein und übergab Laudenbach später, 1641, mit der übrigen Herrschaft Haltenbergstetten dem Kaiserlichen Feldmarschall Grafen v. Hatzfeld, einem Bruder des Bischofs Franz. Als die Linie dieser Grafen erlosch, 1794, fiel die genannte Herrschaft wieder an Würzburg, wurde aber durch den Reichsdeputations-Hauptschluß von 1802, zur Entschädigung für den Verlust einer Herrschaft im Elsaß, dem Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein zugewiesen. Die Cent für Laudenbach und Haagen war Weikersheimisch.
Pfarrer: Herm. Marx 1798. Ant. Häfele 1810. Ant. Engst 1831. Klem. Geist 1840. Wilhelm Riegel 1858.
9. Jahrh. Marcuart und seine Gattin Perhthilt schenken dem Kloster Fulda all ihr Eigenthum in den 4 Weilern Stetin (Niederstetten) Lutenbach Zimberen (Vorbachzimmern) und superiori Stetin (Oberstetten) wo die Kirche erbaut ist. Trad. Fuld. ed. Dronke 16.
1103. Kloster Hirschau erhält in Lutenbach von Diemar dem Sohne Erkinberts v. Röttingen, Gefälle von 10 Huben bewaldeten und bebauten Bodens und einer Mühle, welche Besitzungen ein Engelwart erblich inne hat. Cod. hirs. 44.
1125. Frideric de Liutenbach erster Zeuge nach dem Grafen Reginboto bei dem Verkauf eines Guts bei Rimbach von Kl. Hirschau an den Bischof v. Bamberg. U.B. 1, 365.
c. 1200. ? Otto miles in Lutenbach übergibt seine Magd Leucardis dem Altar St. Georg in Bamberg. Reg. bo. 4, 739.
1206. ? Hartlibus de Lutinbach Z. in einer Kl. Bronnbachschen Urk. Zeitschr. f. d. G. d. O.R. 9, 437.
1219 Richolfus de Lutenbach unter den ministeriales in einer Hohenlohisch-Würzburgischen Urk. U.B. 3, 93.
1219. Vor Bischof Otto v. Würzburg übergeben der Pleban Sifrid v. Weikersheim und Juta und deren Sohn auf den Fall ihres allseitigen Absterbens mit anderem Besitz ihre Güter in Lutenbach dem DO. Unter den Zeugen Cůnradus de L. U.B. 3, 99.
1222. Hohenlohisches Eigenthum in Luthenbach. U.B. 3, 136.
1226. Richolfus de Ludenbach Zeuge in einer Würzburgisch-Kl. Schäftersheimschen Urk. U.B. 3, 191.
1256. Richza v. Hohenlohe und ihr Sohn Kraft geben der Frau Merburgis Erlaubnis, an das Johanniterhaus in Rothenburg einen Weinberg in Lutenbach zu stiften. Stäl. 2, 566.
1262. Heinrich v. Laudenbach Zeuge in einer Schäftersheimer Urk. Wib. 2, 70.
| 1267. Albrecht v. Hohenlohe vertauscht Weinberge bei Laudenbach gegen andere bei Gozboltsdorf (abg. bei Röttingen) an DO. in Mergentheim. Stäl. 2, 568.1275. Gernodus rufus dictus de Ludebach Zeuge in einer Hohenlohischen Urkunde. Hanß. 1, 422.
1303. Konrad (I.) v. Finsterlohe hat ein Viertel Zehnten zu Laudenbach. Biedermann, Altmühl 246.
c. 1303 ff. Gernod v. Laudenbach trägt von Würzburg einen Zehnten daselbst zu Lehen. Ebenso Konrad v. Finsterlohe 1/4 Zehnten. Desgleichen Heinrich Lesch einen Zehnten und Gottfried Lesch einen Frucht- und Weinzehnten in Lutenbach juxta Tuberam; Richolf v. Laudenbach alle zum castrum Laudenbach (unserem?) gehörenden Lehen, Lupolt v. Stein 1/4 Weinzehnten, Rapoto v. Ehenheim einen Zehnten, Kraft v. Gattenhofen und Th. Hündlin einen von Herold v. Laudenbach aufgegebenen Zehnten in Lutenbach juxta Tuberam. Arch. d. h. V. v. U. Fr. XXIV. 1, 55. 72. 84. 90. 103. 125. 134.
1308. Laudenbach wird von seiner Mutterkirche in Haltenbergstetten getrennt und zur eigenen Pfarrei erhoben. W. F. 4, 219.
1322. Konrad (II.) v. Finsterlohe kauft von den Herren v. Aschhausen ein Viertel Zehnten in Laudenbach. Biedermann, Altmühl 246.
1323. Cunradus Faber in Lutenbach. Mon. bo. 39, 224.
1328. Gernodus de Lutenbach Edelknecht in einer Würzburger Urkunde. Ebend. 344.
1335. Wilhelm v. Finsterlohe empfängt ein Viertel Wein- und Getreidezehnten auf 20 Morgen Weinbergen zu Laudenbach. Ebend.
1336. Gottfried v. Hohenlohe bekennt Wilhelm, Konrad und Weiprecht v. Finsterlohe, zu ihren Leuten und Gütern in Laudenbach kein anderes Recht zu haben, als daß diese zu seinem Gericht gehen sollen, welches er von dem genannten Wilhelm erkauft, und seinen Bannwein trinken, wie von Alters her. Reg. bo. 7, 142.
? 1336. Würzburg verpfändet villam nostram Lutebach dem Johs. v. Wormstet und den Edelknechten Heinrich und Hermann von Griezheim für 150 Pfd. Hllr. Mon. bo. 40, 91.
1339. Konrad (III.) v. Finsterlohe, Amtmann zu Weikersheim, hat Güter und Gefälle zu Laudenbach. Biederm. 247.
1343 s. Creglingen.
1343. Gernot v. Laudenbach Zeuge in einer Hohenlohischen Urk. Reg. bo. 7, 366.
1344. Kraft v. Finsterlohe kauft von Hohenlohe den halben Theil des Gerichts daselbst, welchen Hohenlohe von ihm um 80 Pfd. Hllr. erworben, zurück um dieselbe Summe. Reg. bo. 8, L3.
1345. Wilhelm v. Finsterlohe übergibt Friedrich v. Leutzenbronn, seinem Schwager, ein Viertel Zehnten zu Laudenbach. Biederm. 246.
1345 Konrad v. Finsterlohe wird von Würzburg mit einem Viertel Zehnten in Laudenbach belehnt. Ebend.
1346. Konrad v. Finsterlohe der Jüngere, Edelknecht, und seine Gemahlin Anna, gesessen zu Laudenbach. Reg. bo. 8, 83.
1347. Kraft Stickel genannt v. Wipprechtzimmern und Gut seine Hausfrau verkaufen um 70 Pfd Hllr. an Joh. Senglin Bürger zu Rothenburg 14 Malter Korn und in Fastnachthuhn jährliche Gilt aus | ihrem halben Hof, genannt des großen Heinrichs Hof zu Laudenbach. Ebend. 8, 98.1355. Wilhelm v. Finsterlohe erhält vom DO. in Mergentheim für Güter, welche er diesem überläßt, 35 Pfennig jährliche Gilt von einem Lehen und 11 Pfennig von einem Weingarten zu Laudenbach, welcher in Burkard Tyningers Gut gehört. Ebend. 316.
1359. Den halben Theil an Dorf und Gericht Laudenbach verkauft Kraft von Hohenlohe an Kontz v. Veinau. Wib. 4, 102.
1360. Kraft v. Hohenlohe und seine Gemahlin Anna stellen ihren Geistlichen, darunter dem Pfarrer und dem Frühmesser in Laudenbach, einen Schutz- und Schirmbrief für Leib und Gut aus. Wib. 2, 302.
1367. Hans v. Laudenbach, Herrn Gernods Sohn, und Friedrich v. Leutzenbronn verkaufen je 1/4 Zehnten in Laudenbach an Götz von Finsterlohe, der solche noch 1383 und 84 hat. Bied. 247.
1377. Kontz und Peter Goltstein verkaufen ihre Zehnten und Gilten zu Laudenbach an Götz und Albrecht v. Finsterlohe um 2000 Pfd. Hllr. Reg. bo. 9, 388.
1381. Agnes v. Hohenlohe übergibt mit Zustimmung ihres Sohnes Ulrich zum Heil ihrer Seele dem Kloster Goldbach ihre Gilten zu Laudenbach. (B.)
1382. Ulrich v. Hohenlohe verkauft an die ebengenannten Brüder v. Finsterlohe seine Gerichtsbarkeit zu Laudenbach nebst einer Fischweide daselbst um 2000 Pfd. Hllr. auf Wiederlosung. Reg. bo. 10, 91.
1388. Ulrich und Friedrich v. Hohenlohe verkaufen ihr Gericht zu Laudenbach an Götz und Albrecht v. Finsterlohe. Ebend. 10, 217.
1394. Kunz v. Berlichingen, Edelknecht, verkauft seinen Theil am Zehnten zu Laudenbach an Götz und Albrecht v. Finsterlohe. Ebend. 11, 21.
1395. Albrecht v. Finsterlohe erhält zu Lehen den Weinzehnten in Laudenbach. Bied. 248.
1403. Der Pfarrer zu Laudenbach, der Frühmesser und „der mit der Mittelmesse daselbst“ gehören der von Konrad v. Weinsberg und seiner Gemahlin Margarete v. Brauneck gestifteten Bruderschaft (siehe Weikersheim) an. Wib. 2, 342.
? 1412. Fritz Pocke v. Porcheim (?) gründet die Bergkirche bei Laudenbach. W. F. 4, 219 f.
1418. Die Bergkirche wird durch Pabst Martin V. mit allen Rechten der Pfarrkirche zu Laudenbach einverleibt. Ebend. 221.
1449 gegen Ende Juli. Im Krieg der Städte gegen den Markgrafen Albrecht Achilles v. Brandenburg-Ansbach werden Laudenbach, Oberndorf und andere Orte durch die Städter in Brand gesteckt. St. 3, 475.
1454. Kunz und Eberhard v. Schrozberg verkaufen ihren Theil Weinzehnten zu Laudenbach an Kunz v. Finsterloh. Bied. 247.
1459 April 13. Die Bergkirche wird von Johannes und Kunz v. Finsterlohe mit 16 Goldgulden 4 Pfd. Hllr. und 5 Pfennig, sowie 9 Malter Korn, 1 M. Weizen und 6 M. Haber jährlich ausgestattet und durch den Würzburger Bischof Johannes v. Grumbach zu Ehren der Jungfrau Maria, sowie der Heiligen Ottilia, Martin, Nikolaus, Kilian, Colonat und Totnan (?) eingeweiht. Johannes v. Finsterlohe behält für sich und den Ältesten der Familie, welcher das Schloß Laudenbach | hinfüro besäße oder Theil daran hätte, den Kirchensatz und die Kollatur dieser Kapelle. Ebend.1476 s. o. S. 608.
1486. Hans und Peter v. Finsterlohe machen das Dorf und Schloß Laudenbach zu Mannlehen. Ebend. 249.
1488. Dieselben kaufen einige Gilten in Laudenbach vom Deutsch-Orden. St.A.
1489. Eben dieselben kaufen Zehnten in Laudenbach von Hans v. Crailsheim genannt Gaymann, auch Gilten und Zinsen daselbst vom Kl. Frauenthal. Biederm. 249.
c. 1507. Wilhelm v. Finsterlohe, Domherr zu Würzburg, vermacht der Bergkirche in Laudenbach 400 Gulden, wofür der Testamentsvollstrecker, Weiprecht v. Finsterlohe, Gefälle von der Stadt Schweinfurt kaufte. Ebend. 248. Die Stiftung ist an die Bedingung geknüpft, daß die große Glocke der Kirche jeden Samstag um 7 Uhr früh geläutet werde. Muntsch 10.
c. 1509. Das Schloß Laudenbach brennt ab. Biederm. 248.
1522. Philipp v. Finsterlohe hat das ganze Schloß und Dorf Laudenbach sammt den Zehnten daselbst. Ebend. 250.
1559. Hans v. Finsterlohe zu Laudenbach kauft von Hans Zobel v. Giebelstatt alle seine Güter und Zinse im Dorf und in der Markung Laudenbach. Ebend.
1568 (nach Biederm. 1572) stirbt Hans v. Finsterlohe, der Letzte seines Geschlechts, zu Laudenbach, allwo er auch begraben worden. Wib. 4, 94. Darauf zieht Würzburg das offen gewordene Lehen ein. W. F. 4, 218.
1578. Hohenlohe protestirt, auf sein Wiederlösungsrecht sich berufend, gegen die Besitzergreifung durch Würzburg beim Reichskammergericht. Ebend.
1582 s. o. S. 608.
1613 s. o. S. 600.
1658. Das Herz des Grafen Melchior v. Hatzfeld[ER 1] wird in der Bergkirche beigesetzt. Ebend.
1659. Das Hatzfeldsche Epitaphium wird aufgerichtet und das Gnadenbild mit großer Feierlichkeit auf den mittleren Hauptaltar,
1716 zum Hochaltar versetzt. Ebend. 220. Muntsch 12. 15.
1748 Das Hatzfeldsche Epitaphium wird in eine zu diesem Zweck erbaute Seitenkapelle verbracht. Muntsch S. 17.
1862. Prinzessin Leopoldine zu Hohenlohe-Jagstberg vermacht 1500 fl. zu Anstellung eines Geistlichen an der Bergkirche. Muntsch 19.
Dürrhof, eine halbe Stunde südöstlich von Laudenbach gelegen, hatte in der Würzburgischen Zeit eine sehr ansehnliche Schäferei. (Bundschuh Lex. v. Franken 1, 655.)
1526. Samstag vor Pfingsten. Die Leute Adams v. Thüngen verbrennen in dessen Fehde mit der Stadt Rothenburg den Dürrenhof. Baumann, Quellen z. Gesch. d. Bauernkr. aus Rothenb. 614.
(?) 1585. Valtin Heinrich v. Ellrichshausen in Dürrenhof ist Amtmann zu Lobenhausen (OA. Gerabronn.) W. F. 8, 497.
- ↑ Muntsch, Geschichte des Orts und der Bergkirche zu Laudenbach. Creglingen 1875.
Errata
- ↑ S. 614 Z. 17 von unten lies Melchior v. Hatzfeld. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite 836.
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