Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg/Kapitel B 22

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Zuffenhausen,


Gemeinde II. Kl. mit 2002 Einw., wor. 3 Kath. Zuffenhausen, Pfarrdorf, mit Schlotwiesen-Haus. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Ludwigsburg eingepfarrt.

Von der Oberamtsstadt 15/8 Stunden südlich und von Stuttgart 11/2 Stunden nördlich an dem südlichen Saume des weitgedehnten Flachlandes, an der linken Seite des Feuerbachs, auf dessen rechter Seite sich eine Hügelgruppe (Burgholz) ziemlich steil erhebt, liegt mit leichter Neigung gegen das Feuerbach-Thälchen, der wohlansehnliche, große Ort, der nach der Einwohnerzahl die erste Stelle unter den Dörfern des Bezirks einnimmt. Der Ort ist ziemlich regelmäßig angelegt und mit breiten, reinlich gehaltenen, mit wenigen Ausnahmen gekandelten Straßen versehen; die meist aus Holz erbauten Gebäude sind im Allgemeinen nicht groß, jedoch freundlich und nicht selten, namentlich solche, die an der Hauptstraße stehen, in städtischem Style erbaut.

Die noch mit der ursprünglichen Kirchhofmauer umgebene Pfarrkirche liegt beinahe in der Mitte des Orts und ganz in ihrer Nähe lagern sich die beiden Schulhäuser und das Pfarrhaus. Von dem hohen Alter der Kirche zeugt der Thurm und die westliche Giebelseite, über deren Eingang ein rundbogiges Fenster mit Kleeblattfüllung sich befindet, das unzweifelhaft aus der Übergangsperiode von dem romanischen in den germanischen Styl stammt. Später wurde die Kirche in den germanischen Styl verändert, dieser| übrigens im Laufe der Zeit so verdorben, daß sich nur noch die spitzbogigen Eingänge unversehrt erhalten haben, während aus den Spitzbogenfenstern nicht nur die Maßwerke ausgeschlagen, sondern auch einzelne in Thüren und gradlinige, oblonge Fenster umgewandelt wurden. Der an der Ostseite stehende, viereckige, nicht hohe Thurm, dessen unteres, mit einem Kreuzgewölbe versehenes Stockwerk die Stelle des Chors vertritt, ist monströs und das Mißverhältniß seines Umfangs mit der Höhe läßt vermuthen, daß er ursprünglich bedeutend höher gewesen. An der Ostseite des Thurmes befindet sich ein gut erhaltenes Spitzbogenfenster, dessen Maßwerk der früh germanischen Periode angehört; außer diesem enthält er Schießscharten und trägt überhaupt den Stempel eines ehemaligen Vertheidigungsthurmes. Dem Thurme ist ein seltsames, spitzes Dach aufgesetzt, das mit der Kirche nicht harmonirt. Die beiden Glocken sind aus dem gegenwärtigen Jahrhundert. Das unansehnliche Innere der Kirche ist flach gedeckt, durchaus weiß getüncht und enthält ein altdeutsches Gemälde, welches über dem spitzen Triumphbogen hängt; dasselbe ist auf verzierten Goldgrund gut gemalt und stellt den Gekreuzigten, mit Maria und Joseph zu beiden Seiten, vor. Die Unterhaltung der Kirche liegt der Gemeinde- und Stiftungspflege gemeinschaftlich ob.

Ein neuer Begräbnißplatz wurde im Jahr 1832 an der Straße nach Zazenhausen angelegt, während man den vorherigen am südlichen Ende des Orts, an der Straße nach Stuttgart gelegenen abgehen ließ.

Das angenehm und frei gelegene Pfarrhaus, welches die K. Hofdomänenkammer zu unterhalten hat, ist zwar alt, übrigens in gutem baulichen Zustande und bildet mit seinem Nebengebäude und Garten einen freundlichen Pfarrsitz.

Von den beiden wohlerhaltenen Schulhäusern ist das eine im Jahr 1836 wesentlich verbessert worden und enthält neben den Wohngelassen des Schulmeisters 3 Schulzimmer, die etwa 100 Kinder aufnehmen können; das andere, welches früher als Rathhaus diente, enthält im unteren Stockwerk die Ortsgefängnisse und Raum für die Feuerspritzen, im oberen ein großes Lehrzimmer für etwa 80 Kinder und die Wohnung eines Unterlehrers. An den Schulen unterrichten ein Schulmeister, 2 Unterlehrer und ein Lehrgehilfe. Neben der Industrieschule ist neuerlich auch eine Kleinkinderschule errichtet worden.

An der Hauptstraße steht das ansehnliche Rathhaus mit Thürmchen und Glocke auf dem First, welches die Gemeinde im Jahr 1846| von einem Privatmann um 8500 fl. erkaufte. Ein Gemeindebackhaus wurde im Jahr 1838 mit einem Aufwand von 800 fl. erbaut. Eine Kelter mit fünf Bäumen hat die Gemeinde im Jahr 1821 nebst der ehemaligen Zehentscheuer (die gegenwärtig die Kleinkinderschule, das Schaf- und Armenhaus enthält) von der K. Hofdomänenkammer um 3200 fl. erkauft. Eine weitere Zehentscheuer ist im Jahr 1851 von Seiten der K. Hofkammer der Gemeinde um 400 fl. überlassen worden.

Gutes Trinkwasser, das jedoch in trockenen Jahrgängen etwas nachläßt, liefern drei laufende und ein Pumpbrunnen; überdieß fließt an der östlichen Seite des Dorfs der Feuerbach vorüber, der am südlichen Ende des Orts den unbedeutenden Schmerbach aufnimmt. Oberhalb des Dorfs wurde früher der Feuerbach zu einem Weiher geschwellt, der übrigens längst trocken gelegt und in Wiesengrund umgewandelt ist. Auf der Markung befinden sich mehrere Quellen, von denen der sog. bodenlose Brunnen (gegen 30′ tief) in der Nähe der Ziegelhütte und das Erbsenbrünnle am Fuß des Mönchbergs die bedeutendsten sind; letzteres führt etwas hartes, zum Kochen wenig taugliches Wasser.

Durch den westlichen Theil des Dorfs führt die Landstraße von Stuttgart nach Ludwigsburg, Heilbronn etc., von der auf der Ortsmarkung die Landstraße nach Vaihingen ablenkt; Vicinalstraßen sind nach Stammheim, Zazenhausen und Schlotwiesenhaus angelegt, auch führen über den Feuerbach eine steinerne Brücke und einige hölzerne Steege. Der Haltplatz der Eisenbahn liegt nur 1/8 Stunde westlich vom Dorf; auch befinden sich zwei Bahnwärterhäuschen auf der Markung.

In Zuffenhausen ist geboren als Sohn des Schulmeisters den 4. Mai 1754 Christian Gottfried Elben, zu Tübingen in der Theologie gebildet, Professor der Geographie an der Karlsakademie 1788, Gründer und fortan Redacteur des schwäbischen Mercurs (1785) und der seit 1786 damit vereinigten Schwäbischen Chronik, gestorben zu Stuttgart den 4. Febr. 1829.

Die Einwohner sind im Allgemeinen wohlgewachsene, kräftige, in der Arbeit ausdauernde Leute, die nicht selten ein hohes Alter erreichen; in Folge des vielen Verkehrs mit den nahe gelegenen Hauptstädten haben sie Neigung zur Üppigkeit, während auf der andern Seite religiöse Empfänglichkeit, Fleiß und Rührigkeit nicht zu verkennen sind. Einige Wohlhabendere ausgenommen, sind die Einwohner wenig bemittelt und viele leben zunächst von dem täglichen Verdienst, den sie in den benachbarten Städten, in den Königl.| Anlagen, an der Eisenbahn, auf den Straßen, in den Steinbrüchen etc. als Taglöhner finden. Ein bedeutendes Nebenerwerbsmittel ist der Milchverkauf, der von etwa 44 Weibspersonen betrieben wird, welche die Milch sowohl im Dorf, als theilweise auch in den benachbarten Orten Mühlhausen, Stammheim und Zazenhausen aufkaufen, was dem Orte gegen 10.000 fl. jährlich einträgt. Der ausgedehnteste Güterbesitz beträgt 70 Morgen, der mittlere 9–10 Morgen und der geringste 1/41/2 Morgen; viele Ortsangehörige aber besitzen gar kein Grundeigenthum. Die allgemeinste Größe eines Grundstücks beträgt 1/2 Morgen, während Länder und Gärten weit kleiner vertheilt sind. Die Haupterwerbsquellen sind Feldbau, Weinbau und Viehzucht; von Gewerben sind zu nennen: fünf Schildwirthschaften, darunter zwei mit Bierbrauereien, eine Bierbrauerei mit Speisewirthschaft, zwei Kaufleute, ein Krämer, eine Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang, eine etwa 1/4 Stunde nordöstlich vom Ort gelegene Ölmühle mit einem Mahlgang und einer Hanfreibe, drei Ziegeleien etc. Überdieß sind die nöthigen Handwerker vorhanden, von denen vier Schreinermeister ihre Arbeiten theilweise auf den Messen und in die Möbelhandlungen in Stuttgart absetzen.

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Die Markung ist im Verhältniß zur Bevölkerung nicht groß und überdieß 1/5 derselben mit Wald bestockt, daher die Ortseinwohner genöthigt waren, sich auf den angrenzenden Markungen von Kornwestheim, Stammheim, Münster und Feuerbach Güter anzukaufen. Die für den Acker- und Wiesenbau benützten Güter liegen meist eben und haben im Allgemeinen einen fruchtbaren Boden, der zum größeren Theil aus einem tiefgründigen Diluviallehm besteht, dessen Unterlage theils der Muschelkalk, theils der untere Keupermergel bildet. In der Richtung gegen das Schlotwiesen-Haus verschwindet allmälig der Lehm und die Verwitterung des Keupermergels bildet hier einen ziemlich gebundenen, etwas schweren Thonboden; auf der Höhe des Burgholzes dagegen erscheint, in Folge des hier anstehenden Keuperwerksteins, ein leichter, düngerbedürftiger, minder ergiebiger Sandboden. An den Abhängen des Burgholzes steht der untere Keupermergel an, welcher sich für den Weinbau sehr gut eignet und auch für denselben benützt wird. Auf der Markung befinden sich vier Muschelkalksteinbrüche, aus denen taugliches Straßenmaterial gewonnen wird, ein Lettenkohlensandsteinbruch, der vortreffliche Bau- und Werksteine liefert (Eigenthum des Werkmeisters Wagner in Stuttgart), ein Steinbruch in dem Keupersandstein (Schilfsandstein) auf dem Burgholz, aus dem man Platten gewinnt, drei Lehmgruben und ein 18 Morgen großer District (Sauhaldenäcker),| auf dem Lehm gegraben werden darf. Früher wurde auch Alabaster in der sog. Weinberghalde gebrochen.

Die Luft ist rein und mild, dagegen sind Frühlingsfröste mehr zu fürchten, als in den Nachbarorten; die Ernte tritt acht Tage später ein, als in Heilbronn. Hagelschlag kommt selten vor, indem der Lemberg bei Kornthal und der Witthau (sog. Bolster) Wetterscheiden bilden.

Die Landwirthschaft wird im üblichen Dreifeldersystem mit Fleiß und Umsicht betrieben; zur Besserung des Bodens wendet man neben den gewöhnlichen Düngungsmitteln viel Compost und bei dem Futterkräuterbau den Gyps an. Der sog. Suppinger Pflug ist der herrschende und die Walze kommt fleißig in Anwendung.

Außer den gewöhnlichen Cerealien, von denen hauptsächlich Dinkel, Gerste und Hafer zum Anbau kommen, zieht man in der zu 7/8 angeblümten Brache Futterkräuter, Kartoffeln, Ackerbohnen, Angersen, Runkelrüben, Welschkorn, etwas Reps (meist nur von den größeren Güterbesitzern), wenig Hanf und in zwei Gärten Hopfen mit ziemlich gutem Erfolge. Zur Aussaat rechnet man auf den Morgen 7–8 Sri. Dinkel, 4 Sri. Gerste, 31/2–4 Sri. Hafer, 2 Sri. Waizen, 5 Sri. Einkorn und 2 Sri. Roggen; der durchschnittliche Ertrag eines Morgens wird zu 8–10 Scheffel, in günstigen Jahren und auf den ergiebigsten Feldern 12–16 Scheffel Dinkel, 4–6 Scheffel Gerste, 6–8 Scheffel Hafer, 3–4 Scheffel Waizen, 6–8 Scheffel Einkorn und 3 Scheffel Roggen angegeben; letzterer wird nur um des Bindstrohs willen gebaut. Nach Außen kommen etwa 5–600 Scheffel Dinkel jährlich zum Verkauf, auch wird Hafer, hauptsächlich nach Stuttgart, abgesetzt. Die höchsten Preise eines Morgens Acker betragen 400 fl., die mittleren 250 fl. und die geringsten 150 fl. In der Richtung gegen Stammheim liegen die ergiebigsten Felder (Häusles- und Wiesenäcker).

Der Wiesenbau ist sehr ergiebig, übrigens im Verhältniß zu dem nöthigen Viehstand nicht ausgedehnt genug, daher der Futterkräuterbau eifrig gepflegt werden muß. Die Wiesen, von denen nur ein kleiner Theil bewässert werden kann, ertragen durchschnittlich pr. Morgen 25–30 Centner Heu und 10–12 Centner Öhmd. Die Preise eines Morgens bewegen sich zwischen 250 und 600 fl.

Der Weinbau beschäftigt sich hauptsächlich mit Trollingern, Silvanern, Elblingen, Gutedeln etc. und liefert pr. Morgen 2–7 Eimer. Der Wein, welcher sich gut auf das Lager eignet, in den ersten Jahren aber etwas rauh ist, wird hauptsächlich nach Stuttgart und in das Oberland abgesetzt; der Eimer kostete in den Jahren| 1846 44–70 fl., 1847 16–22 fl., 1848 18–24 fl., 1849 12–20 fl., 1850 10–15 fl., 1851 12–16 fl., 1852 18–30 fl., 1853 20–27 fl., 1854 36–44 fl., 1857 38–50 fl. und 1858 29–48 fl. In mittleren Jahrgängen werden auf der Markung 4–500 Eimer Wein erzeugt. Die Preise eines Morgens Weinberg bewegen sich zwischen 300 und 600 fl.

Die Obstzucht hat sich in den letzten 10 Jahren sehr gehoben, so daß sich für die Zukunft noch ein bedeutenderer Ertrag hoffen läßt. Man pflanzt hauptsächlich Luiken, Rosenäpfel, Mohrenäpfel, Fleiner, Palmisbirnen, Knausbirnen etc.; von Steinobstsorten nur Zwetschgen, während Kirschen nicht gedeihen wollen. Das Obst wird größtentheils für den eigenen Bedarf gemostet. Eine Gemeindebaumschule ist vorhanden.

Die Gemeinde besitzt etwa 424 Morgen gut bestockte Laubwaldungen, deren Ertrag mit Einschluß von zwei Weidenplantagen der Gemeindekasse eine jährliche Rente von 2000 fl. sichert.

Die Rindviehzucht ist bedeutend und beschäftigt sich mit einem durch Simmenthaler Kreuzung veredelten tüchtigen Neckarschlage, der durch vier Simmenthaler Farren immer mehr verbessert wird; einzelne größere Güterbesitzer zeichnen sich durch einen schönen Viehstand besonders aus. Für die Faselviehhaltung bezahlt die Gemeinde jährlich 203 fl. Unterhaltungskosten. Der Handel mit Vieh ist unbeträchtlich.

Die Schäferei ist seit einigen Jahren aufgehoben; auch Schweinezucht findet nicht statt, indem die Ferkel auswärts aufgekauft und nur für den eigenen Bedarf gemästet werden. Dagegen zieht man Hühner und Gänse, womit auch einiger Handel nach Stuttgart getrieben wird.

Das Gemeindevermögen ist bedeutend; namentlich besitzt die Gemeinde 130 Morgen Güter, welche an Ortsbürger verpachtet werden. Die Stiftungspflege besitzt ein Kapital von 5000 fl., dessen Zinse zur Unterstützung der Ortsarmen verwendet werden, für die überdieß die Gemeinde noch bedeutende Unterstützung zu zahlen hat, so daß die jährliche Gemeindeschadensumlage gegenwärtig 1200 fl. beträgt.

In dem Gemeindewald „Schelmenwasen“ befinden sich zwei Grabhügel, von denen der eine 10–12’ hoch ist und etwa 60’ im Durchmesser hält, der andere mit 4’ Höhe hat einen Durchmesser von 30’. Ein dritter, welcher übrigens schon auf Feuerbacher Markung liegt, ist 15′ hoch und hält im Durchmesser 50′.

Auf den westlich vom Ort gelegenen Kirchlesäckern soll nach der| Sage früher die Kirche und das Dorf gestanden sein; man stößt daselbst noch auf Mauersteine etc.

Die Parcelle Schlotwiesen-Haus liegt freundlich zwischen Waldungen 3/8 Stunden westlich von Zuffenhausen. Früher stand hier ein Jagdschlößchen und in der Nähe desselben eine Försterwohnung; ersteres wurde im Jahr 1818 abgebrochen, das Försterhaus mit 10 Morgen Gütern aber im Jahr 1828 an die Gemeinde Kornthal verkauft, die hier eine Kleinkinderbewahranstalt gründete. Nachdem diese im Jahr 1846 nach Kornthal selbst verlegt wurde, brachten die Fabrikanten Schüle und Schrade die Gebäulichkeiten nebst Gütern käuflich an sich und errichteten eine Baumwollensammt- und Manchesterfabrik, die sie mittelst Dampfkraft auf 25 Webstühlen betreiben, wobei etwa 16 Personen beschäftigt sind. Ihre sehr guten und dauerhaften Fabrikate setzen sie hauptsächlich in das Inland ab.

Die Einwohner nehmen an der Kirchengemeinschaft in dem 1/2 Stunde westlich gelegenen Kornthal Theil, wohin auch die Kinder in die Schule gehen.

Der Ort ist wohl mit der Herrschaft Asperg im Jahr 1308 an Württemberg gekommen.

Frühe besaß allhier das Kloster Bebenhausen einen Hof, welcher am 8. Mai 1229 unter dessen Widemsgütern, wie solche Pabst Gregor IX. bestätigte, vorkommt; es erkaufte noch 1233 ein Gütchen von dem Stift Backnang (Mone Zeitschr. 3, 116), verdankte im Jahr 1276 Zehnten der Mildthätigkeit Konrads von Kirchheim (eb. 3, 324), erhielt im Jahr 1278 einen Hof zum Geschenk von Berthold von Mühlhausen (eb. 3, 417), erkaufte 1281 Rechte und Einkünfte von dem Kloster Hirschau (eb. 3, 417) und 1288 den sog. Urbacher Hof mit aller Zugehör und dem halben Heuzehnten in der dortigen Pfarrei um 36 Pf. Heller (eb. 3, 119). Sonst hatte auch Besitzungen das St. Clarakloster in Eßlingen und der Eßlinger Spital; als an letzteren die Gebrüder Heinrich und Konrad Kiwer von Tiefenbach und ihre Mutter Elisabeth einen Hof verkauften, gaben den 13. Jan 1277 die Herzoge Ludwig und Konrad von Teck ihre Zustimmung.

Im Jahr 1527 verkaufte Wolf von Stammheim dem Probst Dechant und Capitel des Stifts Stuttgart das Vorviertel und Viertel des Zehnten an Wein und Korn und aller Gerechtigkeit desselben, so er und seine Vorfahren bisher zu Zuffenhausen gehabt.

Über die Kirche gehörte die Lehensoberherrlichkeit den Grafen von Vaihingen bis zum Jahr 1299; sie gaben damals ihre Zustimmung, als Friedrich Ritter von Urbach, der damalige Träger des| Pfarrlehens, das Patronat der Kirche an Württemberg überließ. Unter Württemberg kam der Kirchensatz und die Kirche an die von Gundelfingen, im Jahr 1366 verkauften Wolf von Stammheim und Schwigger von Gundelfingen an das Stift zu Stuttgart den Kirchensatz und die Kirche, dann den Fronhof und den halben großen und kleinen Zehnten zu Zuffenhausen mit Zugehör zu Dorf und Feld, was in die Zuffenhauser Markung gehört, um 700 Pf. Heller, und noch weitere Einkünfte ebendahin im Jahr 1377, endlich im Jahr 1527 1/4 des Laienzehnten für 1104 fl. rh. (Materialien zur Gesch. des Stifts Beutelsbach 30). Darauf wurde den 7. Juli 1421 diese Kirche dem genannten Stift durch den Bischof Otto von Constanz einverleibt.

Die Nomination und Confirmation auf die Pfarrei steht dem königlichen Hause zu.

Bis zu der neuesten Grundentlastung gehörten Zehenten und Gefälle der K. Hofdomänenkammer.

Im Jahr 1634 nach der Schlacht bei Nördlingen ist das Dorf von den Spaniern angezündet und beinahe ganz abgebrannt worden und im Jahr 1693 brannten die Franzosen 20 Häuser ab.


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