« Kapitel A 4 Beschreibung des Oberamts Künzelsau Kapitel A 6 »
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Nahrungsstand.




Hauptnahrungsquellen.

Die Hauptnahrungsquellen der Bezirksbewohner bilden der Feldbau und die Viehzucht auf der Hochebene und im obern Kocher- und im Jagstthal, Weinbau im untern Kocherthal, auch im Deubach-, Sindelbach- und untern Jagstthal. Die Gewerbe sind die gewöhnlichen und dienen meist nur dem Bedarf des Bezirks. Zahlreicher sind sie in Künzelsau, Ingelfingen, Dörzbach und Berlichingen zu finden. Der Landesprodukten- und Viehhandel der Israeliten des Bezirks ist ausgedehnt. Die Großindustrie ist nur spärlich vertreten. Es sind zu nennen: eine Lederfabrik, eine Tabaksfabrik, eine Schuhwaarenfabrik und eine Kunstmühle in Künzelsau, eine Goldwaarenfabrik in Ingelfingen (Filial von Böhm in Gmünd), eine Jacquardweberei in Niedernhall. Die Wasserkräfte der Jagst und besonders des Kochers dürften neben den billigen Arbeitslöhnen im Bezirk beim Großkapital mehr Beachtung als bisher verdienen.


Vermögen.


A. Geldwerth des steuerbaren Grundeigenthums.
Derselbe berechnet sich nach den bei der provisorischen Steueraufnahme vom Jahr 1823 zu Grund gelegten Schätzungen des Reinertrags wie folgt: |
Stand vom 1. April 1882.
Morgen Viertel Reinertrag Kapitalwerth
im 25fachen
Betrag
fl. kr. fl. kr.
Zelglich gebaute Äcker 51.012 21/2 187.939 57 4.698.498 45
Nicht zelglich gebaute Äcker 0/0 0/0 0/0 0/0
Einmähdige Wiesen 3828 10/0 16.374 59 409.374 35
Zweimähdige Wiesen 9427 10/0 78.290 19 1.957.257 55
Baumäcker, Küchengärten und Länder 412 1/2 3703 20 92.583 20
Gras- und Baumgärten, Baumwiesen 1165 10/0 12.439 10 310.979 10
Weinberge 3601 30/0 17.413 47 435.344 35
Waldungen 25.328 10/0 28.625 40 715.641 40
Weiden m. bestimmter Fläche 513 1/2 292 36 7315 0/0
Schafweiden mit unbestimmter Fläche
bei geschätzten 18.345 Stück
0/0 0/0 2672 21 66.808 45
Steinbrüche, Fischwasser, Lehmgruben 0/0 0/0 117 21 2933 45
Zusammen 95.288 21/2 347.869 30 8.696.737 30


Unter dieser Summe sind jedoch der Grundbesitz des Staats und anderer steuerfreier Institute nicht begriffen. Ersterer besteht nach der im Jahr 1845 gefertigten Übersicht in nachstehenden nutzbaren Flächen:

|
Morgen Ruthen
Gemüse- und Blumengärten 93/8 36,2
Gras- und Baumgärten 96/8 1,9
Länder 10/0 1,6
Flürlich gebaute Äcker ohne Bäume 3642/8 12,2
Willkürlich gebaute Äcker ohne Bäume 290/0 14,3
          "          "          "       mit Bäumen 46/8 13,7
Zweimähdige Wiesen mit Obstbäumen 5/8 5,7
          "                "      ohne Bäume 1435/8 35,2
Einmähdige Wiesen
 mit Waldbäumen und Gebüsch 14/8 44,7
 ohne Bäume 164/8 40,6
Laubwaldungen 40687/8 36,6
Nadelwaldungen 321/8 2,0
Gemischte Waldungen 432/8 40,8
Weiden mit Obstbäumen 0/0 32,0
     "     blos mit Gras bewachsen 354/8 22,9
Öden 307/8 11,5
Erz-, Thon-, Sand- und Mergel-Gruben 0/0 35,0
Seen und Weiher 10/0 6,1
Flüsse und Bäche 6126/8 13,8
Straßen und Wege 1901/8 27,8
Zusammen 55960/0 2,6.


B. Geldwerth des Viehstandes.

Nach der neuesten Aufnahme des Viehstandes vom 10. Januar 1873 und dem früher angenommenen Werth der verschiedenen Viehgattungen beträgt der Werth der

Pferde von 3 Jahren und darüber 1393
unter 3 Jahren 85
1478 Stück 0à 50 fl. = 73.900 fl.
Esel 2      „     à 10 fl. = 20 fl.
     Rindvieh und zwar:
Zuchtstiere 65
Ochsen und Stiere über 2 Jahre 1848
Kühe 7878
Jungvieh 1/2– 2 Jahre alt 5401
Kälber 2449
17.641 Stück 0à 25 fl. = 441.025 fl.
Schafe spanische 22
englische 95
Bastard- 8734
Land- 7318
16.169 Stück 0à 6 fl. = 97.014 fl.
Schweine 6464      „     à 8 fl. = 51.712 fl.
Ziegen und Ziegenböcke 1115      „     à 5 fl. = 5575 fl.
Bienstöcke 2116      „     à 5 fl. = 10.580 fl.
Zusammen 679.826 fl.
= 1.165.416 M.
| Hienach berechnet sich der Gesammtwerth des unbeweglichen Vermögens nach dem Steueranschlag und des Viehstandes zu

33.818.509 M. und zwar:

des steuerbaren Grundbesitzes 14.908.693 M.
der steuerbaren Gebäude nach dem
Gebäudekataster vom Jahr 1881
17.744.400  „
des Viehstandes 1.165.416  „


Wirthschaft.
A. Urproduktion.
a) Gewinnung von Materialien.

Siehe oben den Abschnitt über die geognostischen Verhältnisse S. 4 ff.


b) Pflanzenbau.
1. Verhältnisse des Feldbaues im Allgemeinen.

Der Flächeninhalt des Oberamtsbezirks beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung 121.8112/8 Morgen und vertheilt sich auf die einzelnen Gemeindemarkungen und Kulturarten nach der in Tabelle III am Schluß dieses Buchs gegebenen Darstellung.

Es umfaßt nemlich das landwirthschaftlich benützte Areal und zwar:

Gärten und Länder 19574/8 Morgen
Äcker 56.1813/8      „
Weinberge 39015/8      „
Wiesen 15.8334/8      „
zusammen 77.8940/0 Morgen,

das forstwirthschaftlich benützte 32.234 Morgen und das nicht kultivirte Areal 11.6832/8 Morgen, und zwar:

5445/8 Morg. die Ortschaften,
28075/8      „       „ Weiden,
44314/8      „       „ Öden,
152/8      „       „ Steinbrüche,
113/8      „       „ Erz-, Thon-, Sand- und Mergelgruben,
8981/8      „       „ Gewässer,
29746/8      „       „ Straßen und Wege.
| Rechnet man auch die Waldungen zur nicht kultivirten Fläche, so nimmt letztere 43.9172/8 Morgen oder 36,05 % des Gesammtareals ein.

Auf 100 Morgen der Gesammtfläche kommen:

 Gärten und Länder 1,61
 Äcker 46,13
 Weinberge 3,21
 Wiesen 13,00
 Waldungen 26,46
 nicht kultivirte Fläche 9,59
auf 100 Morgen des land- und forstwirthschaftlich benützten Areals:
 Gärten und Länder 1,78
 Äcker 51,02
 Weinberge 3,55
 Wiesen 14,38
 Waldungen 29,27.
Auf 1 Einwohner kommen von der
 ganzen Bodenfläche 40/0 Morgen,
 vom bebauten Lande 24/8       „
 von den Waldungen 10/0       „

Ferner kommen von der landwirthschaftlich benützten Fläche auf 1 Pferd 526/8 Morgen, auf 1 Stück Rindvieh 43/8 Morgen.


2. Vertheilung des Grundeigenthums.

Zur Zeit der Landesvermessung betrug die Zahl der Parzellen 150.061, so daß durchschnittlich 0,812 Morgen auf eine Parzelle kommen. Die größte Parzellenzahl weist Oberkessach (8530), die kleinste Schönthal (690) auf, ersteres mit 34367/8 Morgen, letzteres mit 18466/8 Morgen landwirthschaftlich benützter Fläche.

Die größten Markungen haben die Gemeinden Niedernhall und Oberkessach, die kleinsten die Gemeinden Garnberg und Diebach.

Die meisten Gärten und Länder hat Ingelfingen mit
1185/8 Morgen, das umfangreichste Ackerland Oberkessach mit
3131 Morgen, das größte Weinbergareal Niedernhall mit
3235/8 Morgen, die ausgedehntesten Wiesen Hollenbach mit
9605/8 Morgen, den bedeutendsten Waldkomplex Niedernhall
mit 3463/8 Morgen.

Größere, ganz oder großentheils arrondirte Güter sind: die Staatsdomänen Schönthal und Neusaß; die Standesherrschaft | des Fürsten von Hohenlohe-Öhringen in Hermersberg; die Rittergüter a) der Grafen v. Berlichingen: Rossach und Neuhof; b) der Grafen v. Zeppelin: Aschhausen; c) der Freih. v. Berlichingen: Berlichingen und Halsberg; d) der Freih. v. Eyb: Dörzbach; e) der Freih. v. Palm: Meßbach; f) der Freih. v. Racknitz: Laibach; g) der Freih. v. Stetten: Bodenhof, Buchenbach, Sonnhofen, Schloßstetten; ferner die bäuerlichen Hofgüter: Garnberg, Dörrhof, Falkenhof, Rappoldsweilerhof und Schaalhof. (Näheres siehe unten in der Ortsbeschreibung.)

Nach den Württ. Jahrbüchern von 1857 Heft I S. 99 betrug die Zahl der Grundeigenthümer mit einem Besitz von über 200 Morgen 9, von 100–200 Morgen 26, von 50 bis 100 Morgen 304, von 30–50 Morgen 454, von 10–30 Morgen 1295, von 5–10 Morgen 1347, von weniger als 5 Morgen 5726, im Ganzen 9161.

Die hier beigefügte Übersicht zeigt die Vertheilung des Grundbesitzes nach der Aufnahme vom 10. Januar 1873:

Wirthschaften von Zahl
der
Wirth-
schaften
Areal
im
Ganzen
Darunter
Pacht-
güter
Pferde-
stand
Rindvieh-
stand
% ha % ha % St. auf
eine
Wirthsch.
St. auf
eine
Wirthsch.
0,25 ha u. weniger 618 11,79 75,68 0,30 5,34 7,06 0 0 0 0
über 0,25 ha – 1 ha 1015 19,37 602,59 2,40 31,46 5,22 0 0 0 0
über 1 – 1,5 ha 406 7,75 507,92 2,02 28,59 5,63 0 0 0 0
über 1,5 – 5 ha 1635 31,19 4921,64 19,61 226,27 4,60 0 0 4629 2,83
     05 – 10 ha 894 17,06 6212,92 24,76 218,20 3,51 0 0 5110 5,71
     10 – 20 ha 512 9,77 7311,42 29,13 177,73 2,43 693 1,35 4811 9,40
     20 – 100 ha 156 2,98 4492,55 17,91 817,92 18,21 410 2,63 2360 15,13
über 100 ha 5 0,09 971,37 3,87 476,94 49,10 43 8,60 208 41,60
     Zusammen 5241 100 25.096,09 100 1982,45 7,90 1146 0 17.118 0

Hienach kommen auf 100 ha 20,88 Wirthschaften und auf 1 Wirthschaft 4,79 ha, 21,86 Pferde und 326,62 Stück Rindvieh.

Nach der hinten angehängten auf die Landesvermessung von 1852 sich gründenden Flächenmaßtabelle (Tab. III) waren 121.8112/8 Morgen vorhanden; davon gehörten |
dem Staat 56095/8 Morg. oder 4,61 %
den Grundherrschaften 12.9491/8       „      „ 10,63 %
den Gemeinden 15.6362/8       „       „ 12,84 %
den Stiftungen 3826/8       „       „ 0,31 %
im Eigenthum von Privaten befanden sich demnach 87.2334/8       „       „ 71,61 %

der Gesammtfläche des Bezirks.

 Anbau.

Der Oberamtsbezirk Künzelsau ist ein fast ausschließlich Landwirthschaft treibender Bezirk. Die Bodenverhältnisse sind oben S. 30 ff. dargestellt.

I. Über die Bearbeitung und Anpflanzung des Ackerbodens im allgemeinen ist Folgendes zu sagen:

1. Da der Samen im braunen Feld gern ausgefriert, so wird die Saatfrucht im Herbst, mitunter auch im Frühjahr gern untergepflügt, damit sie besser in den Boden kommt. Die Furchen werden dabei nicht immer abgeeggt, damit die beim Verfrieren und Zerfallen der Schollen sich bildende lockere Erde an den einzelnen Pflänzlein sich ansammelt. Beim weißen Feld hat man das Ausgefrieren weniger zu befürchten. Hier handelt es sich darum, den rechten Zeitpunkt für das Pflügen und Säen zu finden, damit die oben berührten Unannehmlichkeiten nicht eintreten.

2. Im braunen Feld verwest der Dung sehr rasch, dieser Boden ist deshalb für eine öftere Düngung recht dankbar. Das weiße Feld verlangt eine gute Düngung, weil dieser Boden von Haus aus nicht sonderlich kräftig ist. Bei kräftiger Düngung und richtiger Behandlung liefert er aber recht schöne Erträge. Er will durchaus von Seiten des Landmanns Fleiß, Aufmerksamkeit und Unterstützung.

3. Besonders lohnend ist im weißen Feld das Drainiren. Es muß rühmend anerkannt werden, daß seit einigen Jahren die Drainage auf der Höhe stark in Angriff genommen wird. Die beim Ausschlagen der Gräben zu Tage geförderten Lettenschichten geben ein deutliches Zeugnis von der Nothwendigkeit dieser Arbeit. Früher wurde das Drainiren, wenn es je vorkam, mit Steinbrocken ausgeführt, an denen der Bezirk reich ist, gegenwärtig werden auch gebrannte thönerne Röhren benützt.

| 4. Als Ersatz für die Drainage findet sich im Bezirk, namentlich auf dem weißen Feld, wie in Hollenbach, Hermuthausen, Steinbach, Bühlhof u. a. O. der schmale Beetbau, sog. Bifänge von 4 bis 6 Furchen. Die Gründe hiefür sind die, daß das Wasser besser abfließen, der Boden besser austrocknen kann und bei nasser Witterung nicht so fest gebunden wird, weil seine Oberfläche größer wird. Die Nachtheile dieses schmalen Beetbaus zeigen sich bei der Arbeit, beim Fuhrwerk und im ungleichen Reifen des Getreides. Von diesem schmalen Beetbau auf der Höhe ist wesentlich zu unterscheiden der schmale Beetbau an den Abhängen im braunen Feld. Da finden wir Bifänge von 4, selten von 6 Furchen. Diese sind alle horizontal gezogen, d. h. am Abhang in einer solchen Richtung, daß das Wasser in den Furchen nicht oder nur sehr langsam abfließen kann. Man will dem Abflößen der Erde dadurch vorbeugen. Es ist aber noch ein anderer Grund für dieselben anzuführen. Das Pflügen an den Bergabhängen ist wegen der herabdrückenden und herabfallenden Erde immer beschwerlich, namentlich bei der Furche, die hinaufgeschlagen werden soll. Man hilft sich in vielen Gegenden mit dem Wendpflug und ackert alles abwärts. Im Bezirk Künzelsau und auch in den angrenzenden Gegenden hilft man sich dagegen mit den 4furchigen Beeten. Mittelst derselben ist es möglich, die eine, nemlich die obere Hälfte des Beetes, die wagrecht liegt und sogar nach oben sich vertieft, bequem nach oben zu ackern. Beim Eggen hat man dann den Vortheil, daß sich der Boden der neuen Bifänge in die Furchen macht, also der der obern Hälfte sogar nach oben, womit einem Abwärtsdringen der Erde durch die Arbeit auf dem ganzen Acker vorgebeugt ist. Es läßt sich deshalb gegen diese Beeteintheilung kein absprechendes Urtheil fällen. 5. In Beziehung auf den Einbau gelten für genannte Bodenarten folgende Regeln: Im braunen und aufgeschwemmten Boden gedeiht der Dinkel besser als der Roggen wegen des stärkeren Ausgefrierens, wegen des starken Schneckenfraßes und wegen des geringeren Gehaltes an Sand, im weißen Feld ist der Roggen eine Hauptfrucht. Ebenso herrscht im braunen Feld und in der Thalsohle die Gerste, auf der Höhe der Haber vor. Von den Hülsenfrüchten finden sich im weißen Feld nur Wicken, untermischt mit Haber. Der Reps gehört fast ausschließlich der Höhe an. Im aufgeschwemmten Boden der Thäler, namentlich in den Äckern, die sandig sind, gedeiht die Kartoffel | am besten; im braunen Feld gedeiht sie auch noch, wenn der Jahrgang nicht zu trocken ist; im weißen Boden gedeiht sie am wenigsten, weil der Boden oft zu sehr geschlossen ist, was die Kartoffel gar nicht ertragen kann. In nassen Jahrgängen, wie z. B. im Jahr 1879, war die Ernte ganz unbedeutend. Im Thal und auf dem braunen Feld ist der Hanf, auf dem weißen Feld der Flachs vorherrschend. Wird auf dem braunen Feld Flachs gebaut, so muß der Lein früh gesät werden wegen der Erdflöhe und heißt „Frühlein“. Der Klee gedeiht im Thal und auf dem braunen Feld besser, als auf dem weißen. Ist der Mai trocken und warm, so leidet der Klee oft durch die Erdflöhe. Bei guter Bearbeitung und guter Düngung ist auch der weiße Boden dem Klee noch günstig, und es kommt gegenwärtig häufiger vor als früher, daß Klee in’s weiße Feld kommt. In einigen Orten des Bezirks wird ziemlich Kleesamen aus dem im braunen Feld stehenden rothen Klee gewonnen, wie z. B. in Stachenhausen, Dörrenzimmern. Es würde sich lohnen, wenn diese Kultur bei den gegebenen günstigen Verhaltnissen noch mehr Berücksichtigung fände.

6. Die Vertheilung von Grund und Boden an die einzelnen Grundbesitzer ist sehr verschieden. In den Thalorten, namentlich in denen mit Weinbergen, ist das Feld sehr parzellirt und die Anzahl der Parzellen sehr groß, die einzelnen Grundstücke deshalb mitunter sehr klein. Stücke mit 1/8 Morgen oder 4 Ar sind nichts Seltenes. Auf der Höhe ist es besser; die Gutsbesitzer haben nicht blos mehr Güter sondern auch größere Stücke. Größere Güter sind nicht viele im Bezirk, außer der Staatsdomäne Schönthal mit über 160 Hektar und Hermersberg (Standesherrschaft) mit gegen 90 Hektar sind es noch 8 Rittergüter mit 90 bis 240 Hektar, nemlich in Aschhausen, Bodenhof, Halsberg, Laibach, Meßbach, Neuhof, Rossach, Schloßstetten.

7. Die Fruchtfolge ist mit Ausnahme der größeren Güter und der Thalorte fast ohne Ausnahme die der Dreifelderwirthschaft. Dazu trägt das weiße Feld auf der Höhe nicht wenig bei, indem dasselbe für die reine Brache sehr dankbar ist. Auf den größeren Gütern findet sich eine rationelle Bewirthschaftung, und es haben die in der Nähe liegenden Orte dies theilweise schon nachgemacht, wie z. B. in Aschhausen. In den Thalorten findet sich eine Abweichung von der Dreifelderwirthschaft, weil es bei der zahlreichen Bevölkerung darauf | ankommt, dem Boden soviel als möglich abzugewinnen, namentlich an Erzeugnissen für den Gebrauch im Hause. Kartoffel, Dinkel und Gerste spielen eine Hauptrolle.


II. Bau der einzelnen Kulturpflanzen.

Von Getreide kommt als Winterfrucht vor: Dinkel, Roggen, Waizen und ein wenig Einkorn und Emer. Der Dinkel, die Hauptfrucht des braunen Feldes, wird entweder rein ausgesät oder gemischt mit Roggen oder Waizen. Die Mischfrucht von Roggen (in dem Bezirk Korn genannt) und Dinkel ist auf der Höhe sehr beliebt, weil der Ertrag ein sicherer ist als einzeln, denn entweder ist der Jahrgang dem einen oder dem andern oder beiden günstig. Auch der Strohertrag ist bei der Mischfrucht besser als bei reiner Dinkelaussaat. An Saatgut wird beim Dinkel pro Morgen 5–8 Simri, beim Roggen 2–4 Simri genommen und hievon geerntet beim Dinkel 4–9 Scheffel, beim Roggen 2–41/2 Scheffel. Die Verschiedenheit im Quantum bei der Aussaat und bei der Ernte liegt im Boden, in der Art der Arbeit. Das braune Feld verlangt durchschnittlich weniger Saatfrucht als das weiße.

Gerste und Haber sind die Hauptrepräsentanten der Sommerfrucht, dazu kommt noch Sommerweizen, dessen Anbau in gegenwärtiger Zeit zunimmt. Ausgesät wird an Gerste 2–5 Simri auf den Morgen, geerntet 21/2–5 Scheffel. Auf dem weißen Feld, an rauhen Hackrainen ist der Ertrag in ungünstigen Jahrgängen sehr gering. Vom Haber werden ausgesät 3–6 Simri, geerntet 3–7 Scheffel auf den Morgen; beim Sommerweizen beträgt das Saatquantum 2–3 Simri, die Ernte 21/2 bis 41/2 Scheffel. Der Ertrag des Getreides wird im Bezirk auch nach Schober (60 Garben) bestimmt[1].

Emer und Einkorn kommen nur vereinzelt vor.

Die Aussaat geschieht größtentheils breitwürfig, mit der Maschine auf größeren Wirthschaften wie z. B. Meßbach, wo nur Drillsaat stattfindet. Der landwirthschaftliche Verein hatte früher eine Getreidesämaschine, welche an Mitglieder auf Verlangen abgegeben wurde. Ihre Benützung entsprach aber nicht den Erwartungen, indem nur wenige Landwirthe davon Gebrauch | machten, und deshalb wurde sie an Schultheiß Kümmerer in Zottishofen verkauft, der sie auf seinem Gute benutzt. Die Reihensaat läßt sich im Bezirk nur dann allgemein einführen, wenn der schmale Beetbau verlassen und das Ebnen der Äcker durch vorausgegangene Drainage möglich gemacht ist.

Im dritten Feld, dem sogenannten Brachfeld werden gebaut: Kleesorten, Hackfrüchte, Hülsenfrüchte, Gespinnstpflanzen, Ölpflanzen, Kraut.

Der rothe dreiblätterige Klee (Wiesenklee) nimmt die erste Stelle ein. In einigen Markungen, wo die Wiesen nicht viel abwerfen oder in ihrer Morgenzahl nicht bedeutend sind, oder wo das Vieh nur knapp durchgebracht werden kann, zeigen sich auch schon Spuren der Kleemüdigkeit, weil man zu häufig auf demselben Acker mit dem Klee kommt. Daher kommt es auch, daß das weiße Feld jetzt mehr und mehr mit Klee bepflanzt wird. Der ewige Klee (Luzerne) findet sich auf dem braunen Feld häufig, Esparsette auf rauheren Plätzen dieses Feldes, darunter auch die zweischürige. Von sonstigen Futterpflanzen kommen vor: Pferdezahnmais meist auf größeren Gütern, Kleegras selten und nur da, wo das Feld nachher zur Schafweide eine zeitlang liegen bleibt; Futterwicken sehr wenig.

Von Gespinnstpflanzen wird nicht viel mehr angebaut, als was für den eigenen Hausbedarf nothwendig ist. Eine Eigenthümlichkeit sind die vor den einzelnen Orten stehenden Brechhütten, | in welchen der auf der Spreite rös gewordene Hanf und Flachs, nachdem er vorher durch Feuerhitze geröstet worden ist, gebrecht wird.

An Hackfrüchten kommen im dritten Feld vor Kartoffeln, die im Thal und im braunen Feld, wie schon bemerkt worden, besser gedeihen als im weißen. Zur Auffrischung des Saatguts hat der landwirthschaftliche Bezirksverein im Frühjahr 1880 aus Sachsen 600 Centner Zwiebelkartoffeln bezogen, welche an Mitglieder verkauft wurden, und welche im Sommer 1881 so gut gerathen sind, daß der größte Theil der Ernte zum Stecken für das Jahr 1881 aufbewahrt wurde.

Die Hülsenfrüchte, Erbsen und Linsen, haben vor einigen Jahren durch den Erbsen- und Linsen-Rüsselkäfer stark gelitten; in den letzten 2 Jahren war es wieder besser in dieser Beziehung. Erbsen werden mehr gebaut als Linsen; der Ertrag an Linsen deckt den Bedarf im Bezirk nicht, wogegen von den Erbsen ein großer Theil auch noch als Viehfutter benützt wird.

Auch der Repsbau ist in Abnahme gekommen. Der Hauptgrund liegt in dem Umstand, daß das Erdöl den Preis sehr herabgedrückt hat. Im Thal ist der Boden und das Klima dem Reps ungünstig; die warmen Frühlingstage tragen im Thal zu einer sehr bald eintretenden Blüte bei, und die selten ausbleibenden Frühlingsfröste, die im Thal stärker sind als auf der Höhe, schaden ihm dann sehr. Auf der Höhe, wo der Reps wegen der herrschenden Dreifelderwirthschaft gewöhnlich in einen nicht genug vorbereiteten Boden kommt, hat der Repsbau auch etwas nachgelassen. Auf den größeren Gütern wird der Reps wegen der geeigneten Fruchtfolge und wegen der guten Wirkung, die er im Boden für den auf ihn folgenden Dinkel hat, noch im großen mit Vortheil angebaut.

Mohn kommt im ganzen wenig vor, in der Jagstgegend noch mehr (Oberkessach) als im Kochergebiet.

Vom dritten Feld, dem sogenannten Brachfeld, wird in den Thälern alles angebaut. Am sparsamsten sind damit diejenigen Thalorte, welche mit ihrem Ackerfeld nur auf das Thal und die Thalabhänge angewiesen sind, weniger sparsam diejenigen, welche auch auf der Höhe noch Äcker haben, wie Morsbach, Ailringen, Altkrautheim, Belsenberg, oder diejenigen, welche einen sehr beschwerlichen Ackerbau an den Thalabhängen haben, wie Ebersthal, Eberbach. Auf der Höhe ist im Durchschnitt 1/4 des Brachfeldes reine Brache, in einigen Orten etwas mehr, in | andern etwas weniger. Das weiße Feld ist sehr dankbar für reine Brache, es läßt sich durch den im Sommer übrigen Dung und Pferch und durch die Arbeit mit Pflug und Egge für die Wintersaat gut herrichten. Der Glaube an die Wirkung der reinen Brache auf die folgende Winterfrucht ist noch ein großer beim Volk. Ein bekanntes Wort in der Gegend ist: „Wer sät in Brach, der schneidet darnach“.


Weiteres über die Bebauung und Anpflanzung des Bodens.

1. Die Hauptdüngung geschieht mit dem Stalldünger. Und da die Weide mit dem Rindvieh nur eine seltene ist, höchstens im Herbst beim dritten Gras, so kann der Dünger sorgfältig im Stalle gesammelt werden. Von wesentlichem Einfluß dabei ist die Streue. Das früher in großartigem Maßstabe ausgeführte Laubrechen ist durch die neuen Gesetze über die Waldwirthschaft sehr beschränkt, was sich bei den Gemeinden, die wenig Privatwald haben, fühlbar macht. Wenn häufig das im Stall stehende Vieh seiner Zahl nach in keinem Verhältnis steht zu der Morgenzahl der Äcker und Wiesen, und die Wiesen, wie in vielen Thalorten, die Äcker an Umfang weit überragen, so ist es für eine Gemeinde Bedürfnis, zu dem wenigen Stroh, das die Äcker einbringen, noch ein Streumaterial zu haben, um mit dem Vieh durchzukommen und den nöthigen Dünger zu erzeugen.

Außer dem Stalldünger kommen noch zur Verwendung: Jauche, Kompost, Asche, Gyps. Bei der Jauche herrscht die allgemeine Klage im ganzen Bezirk, daß sie nicht sorgfältig gesammelt und besser verwendet wird. Einige Orte haben angefangen, seit die eisernen transportablen Güllenpumpen aufgetreten sind, Güllenlöcher anzulegen, Güllenfässer anzuschaffen, Gülle zu führen; allein in den meisten Orten „lauft noch zu viel in den Bach“. Der Boden, der als aufgeschwemmter, brauner und weißer gleich stark dungbedürftig ist, fordert zur größten Sparsamkeit in den Dungmitteln auf.

Die Anwendung von Gips, der zum Ausstreuen auf dem Feld benützt wird, ist sehr erleichtert durch die Gipssteinbrüche, die sich in der Nähe finden.

Kunstdünger wird nur auf größeren Gütern gekauft und verwendet und auch da nicht überall, sondern nur, wo ein rationeller Betrieb der Wirthschaft stattfindet, wie in Meßbach.

| Von Gründüngung wird wenig Gebrauch gemacht, dagegen sind die Landwirthe im Winter fleißig mit Führen von Erde, die sie aus den tieferen Stellen auf die hochgelegenen Äcker bringen.

2. In der Verbesserung der Geräthe ist in den letzten 20 Jahren viel geschehen, theils in der Weise, daß neue Sorten eingeführt wurden, theils dadurch, daß ganz neue Maschinen angeschafft worden sind.

Der alte Holzpflug ist ganz beseitigt, an seiner Stelle arbeitet der sogenannte Hohenheimer Pflug mit gußeiserner Säule, der in der Gegend unter dem Namen Brabanter Pflug lauft. Man findet ihn meistens mit einer Stürze, doch auch, namentlich an etwas steilen Abhängen, mit zwei Stürzen. Ein eiserner Schuh mit Regulator dient zum sichern Gang, doch finden sich auch noch Gestelle. Warum der Wendepflug an den Abhängen nicht zu seinem Recht kommen kann, hat seinen Grund in dem schmalen Beetbau, von dem weiter oben schon geredet wurde.

An Eggen sind die hölzernen wenig im Gebrauch. Das weiße Feld ist zuweilen sehr klößig, fest und läßt sich deßhalb nur mit einer eisernen Egge behandeln, das braune Feld ist mitunter stark thonig oder steinig, und verlangt deshalb auch eine eiserne Egge. Es ist schade, daß diese Eggen fast ohne Ausnahme nach altem System konstruirt sind.

Ackerwalzen finden sich allenthalben, theils aus Stein, theils aus Holz, theils aus Eisen. Die vorzügliche Ringelwalze, die für das weiße Feld von großem Nutzen ist, findet sich nur vereinzelt.

Säemaschinen finden sich mit Ausnahme von Jungholzhausen nur auf größeren Wirthschaften. Ein Hindernis für die allgemeine Anwendung der Säemaschine ist der schmale Beetbau mit den tiefen Furchen und die häufig auftretenden starken Schollen, die das Feld beim Pflügen gibt.

Sichel und Sense bei der Getreideernte haben sich geographisch vertheilt. In den Thalorten finden wir fast nur die Sichel, alles wird mit der Hand geschnitten; auf der Höhe hat man fast nur die Sense, alles wird gemäht. Nur auf einigen größeren Gütern wird die Mähmaschine angewendet.

An Dreschmaschinen ist kein Mangel. Wir finden Handdreschmaschinen, die aber von Jahr zu Jahr abgehen, weil die Arbeit sehr beschwerlich ist; wir finden Dreschmaschinen mit | Göpelbetrieb und auch Dampfdreschmaschinen, die im Herbst von größeren Grundbesitzern gerne gemiethet werden.

Auch an Futterschneidmaschinen ist der Bezirk reich, es sind theils solche, die mit der Hand getrieben werden können, theils solche, die an den Göpel angehängt werden.


     Wiesenbau.

Die Wiesen sind im Bezirk Künzelsau sehr verschieden in Beziehung auf Güte und in Beziehung auf das Verhältnis zum Ackerfeld. Bei allen Orten auf der Höhe finden sich weniger Wiesen als Äcker, weil nur die Anfänge der Seitenthäler des Kochers und der Jagst und die in diese Seitenthäler einmündenden Mulden Wiesen sind. Liegt eine Markung so, daß sie viele Thalanfänge besitzt, so ist der Wiesenreichthum größer, wie z. B. in Hollenbach. In den Thälern sind diejenigen Orte wiesenarm, die eine enge oder schmale Thalsohle haben, wie Buchenbach, Oberkessach, oder die zwar in einem breiteren Theil des Thales liegen, aber wegen der Trockenheit des Bodens den größten Theil der Thalsohle zu Ackerland umgebrochen haben, wie Ingelfingen, Criesbach, Niedernhall. In den obern Kocherthalorten überragt der Wiesenbau den Ackerbau.

Die besten Wiesen finden sich an den untern Thalabhängen mit sanfter Ansteigung und thonigem Boden; das Futter ist schwer, gehaltvoll und die Wiesen geben auch in trockenen Jahren einen schönen Ertrag. Auch in den Seitenthälern der zwei Hauptflüsse finden sich solche Wiesen. Diejenigen, welche an solchen Stellen der Thalsohle liegen, die überschwemmt werden, aber einen sandigen, kiesigen Grund haben, leiden in trockenen Jahren oft bedeutend. Auf der Höhe sind die meisten Wiesen feucht, naß, namentlich die sogenannten „Seewiesen“, wie sie z. B. die Orte Hermuthausen, Weldingsfelden u. a. zeigen. Es waren nemlich früher in den Mulden der Lettenkohle eine Menge von kleinen Seen oder Teichen durch künstliche Dämme gemacht behufs der Fischzucht. Diese Seen waren die Läuterungsbecken für das von den angrenzenden Abhängen herabkommende Wasser. Die Dämme sind jetzt durchstochen, wenige davon abgetragen und der Grund der Seen ist sumpfiges Wiesenland.

In den Thal-Orten, welche nicht viel Wiesen haben, wie Nagelsberg, Ingelfingen, Criesbach, wird Futter von den benachbarten | Orten, insbesondere von der Markung Künzelsau gekauft.

Die Behandlung der Wiesen ist auf der einen Seite eine sehr sorgfältige, auf der andern läßt sie zu wünschen übrig. Das erste trifft zu in Beziehung auf den Dünger, indem es nemlich im ganzen Bezirk mit wenig Ausnahmen Regel ist, die Wiesen in jedem Jahr mit Stalldünger zu düngen. Bei dieser Behandlung können zwar die Wiesen nicht klagen, aber die Äcker, welche verhältnismäßig zu wenig Dung bekommen. Es ließe sich in anderer Weise vielfach helfen, wie durch einen ausgiebigeren Gebrauch von Kompost. Dieser wird zwar allenthalben gewonnen, allein er könnte in noch größerer Menge bereitet werden. Sodann ist die Jauche als ein vortreffliches Düngungsmittel für die Wiesen bekannt, und diese könnte sorgfältiger angesammelt und für diesen Zweck verwendet werden. Das Drainiren der nassen Wiesen hat zum Theil schon begonnen, wie z. B. in Hollenbach, und es ist zu hoffen, daß bei dem oben berührten Aufschwung, den das Drainiren im Bezirk genommen hat, die Wiesen auch berücksichtigt werden. Endlich muß noch der Wässerung gedacht werden. Wässerwiesen finden sich in vielen Orten, nemlich in all den Orten, welche Wiesen in Seitenthälern haben und wo der Bach dazu verwendet werden kann, wie in Ailringen, Altkrautheim, Diebach, Crispenhofen, Belsenberg, Dörrenzimmern, Ebersthal, Hohebach, Mulfingen, Ober- und Unterginsbach, Sindeldorf, Zaisenhausen; aber es sind entweder nur wenige Morgen, die bewässert werden können oder es wird nicht nach Möglichkeit von der Einrichtung Gebrauch gemacht.

Die Wiesen sind entweder dreimähdig, wie die Wässerwiesen und die in der Nähe der Wohnungen und der Hofräume liegen, oder zweimähdig, was bei den meisten vorkommt, endlich gibt es auch einmähdige, die sich an den steilen Thalabhängen finden, wie z. B. in Döttingen, Simprechtshausen.

Der Werth der Wiesen ist natürlich sehr verschieden; er wechselt von 50 M. bis 1400 M. der Morgen.

Der Ertrag ist im Durchschnitt 20 bis 24 Cent. Heu und 10 bis 15 Cent. Öhmd auf den Morgen.


     Weinbau.

Die Weinberge liegen alle im Muschelkalkgebiet, d. h. an den steilen Abhängen des Kocher- und Jagstthales und der | Seitenthäler. Der Boden ist ein steiniger Thonboden, denn das Wasser nimmt die in dem verwitterten Kalk- und Mergelboden sich findenden kalkigen Bestandtheile leicht fort, ebenso auch die im Muschelkalk sich findende Bittererde, so daß der im Wasser unlösliche Thon zurückbleibt. Da der Untergrund steinig ist, so werden beim Bau immer Steine zu Tage gefördert.

Die Lage ist im ganzen steil, weil die Muschelkalkabhänge überhaupt steil sind, es sind deshalb da und dort Mäuerlein zum Halt der Erde nothwendig.

Der Weinbau ist im Bezirk Künzelsau in der Abnahme begriffen. Dies zeigt sich nicht blos daran, daß in jedem Jahr Weinberge ausgehauen werden, namentlich an den obersten Stellen der Gelände, sondern daß in Orten, wo der Weinbau früher betrieben wurde, er gegenwärtig fast ganz aufgehört hat. Dies ist der Fall in den Markungen des obern Theils vom Kocherthal, in Braunsbach, Döttingen, Steinkirchen; erst bei Kocherstetten, wo das Kocherthal von seiner nördlichen Richtung in seine westliche übergeht, beginnt der eigentliche Weinbau. Es sind nicht allein die schlechten Weinjahre der 70er Jahre daran schuld, sondern auch das, daß die Abdachung des Thales in den oben genannten 3 Orten nicht so günstig liegt für die Einwirkungen der Sonnenstrahlen wie von Kocherstetten bis Weißbach. Fast ganz aufgehört hat der Weinbau auch in Eberbach, Buchenbach, Ettenhausen, Oberkessach.

Die Traubensorten, welche vorkommen, sind folgende: Die meisten Stöcke sind Silvaner (Salviner) und Junker (Gutedel) und zwar weißes Gewächs. Außer diesen zwei finden sich noch Elbling, Riesling, Muskateller, Veltliner, Trollinger, Müller, Klevner.

In einigen Orten des Jagstgebietes und in dem zum Kochergebiet gehörenden Diebachthale kommt auch rothes Gewächs vor, wie in Diebach, Zaisenhausen, Ebersthal, Meßbach, Sindeldorf, auch Unterginsbach, sonst ist das weiße Gewächs durchaus vorherrschend.

Über die Behandlung des Weinstocks läßt sich Folgendes sagen: Im Winter werden die Reben mit Erde überzogen. Die Weingärtner sind gegenwärtig mit diesem Geschäft vorsichtiger und fleißiger, weil im Winter 1879/80 die nicht bedeckten Weinstöcke von der Kälte stark gelitten haben. Im Frühjahr wird bald geschnitten. Der Schnitt ist der sogenannte Zapfenschnitt auf Schenkel. Den etwa 80 bis 90 cm | auseinanderstehenden Rebstöcken werden beim Schnitt 2 Hauptruthen gelassen mit 6–8 Augen (Schenkel), außer diesen kommen dann noch 2 bis 3 kürzere Ruthen, sogenannte Zapfen mit 2 bis 3 Augen. Es ist besonders der Silvaner der diesen Schnitt liebt, aber auch der Gutedel.

Die Verjüngung geschieht weniger durch Ausgraben der Stöcke und Bebauen des Grundstücks mit Hackfrüchten und Luzerne, als durch Ergänzen der abgegangenen Stöcke, wie das Bedürfnis es erfordert, so daß ein allmähliches Verjüngen in den Weinbergen zu sehen ist. Daher kommt es auch, daß man in jedem Weinberg frisch gelegte Schnittlinge oder junge Rebstöcke findet.

Das erste Hacken geschieht auffallend spät, nemlich erst in den Wochen, wenn das Grün der Weinstöcke auf eine Viertelstunde sichtbar wird. Es hat dies seinen Grund in den häufigen Frühjahrsfrösten. Wird bald gehackt, so kann in kalten Frühjahrsnächten die Kälte besser in den Boden dringen, die Ausstrahlung der Wärme geht rascher vor sich, der Boden erkältet sich stärker; treten umgekehrt warme Frühlingstage ein, so erwärmt sich der gehackte Boden rascher als der nichtgehackte, der Weinstock kommt ins starke Treiben und wenn dann kalte Nächte kommen, so ist der Schaden um so größer. Das Hacken, das wegen des steinigen Bodens mit dem Karst ausgeführt wird, geht natürlich von unten nach oben, wobei die Arbeiter nicht neben einander sondern hinter einander stehen wie beim Mähen des Grases. Die sich am untern Ende der Weinberge ansammelnde Erde muß von Zeit zu Zeit an das obere Ende getragen werden. Das späte Hacken hat nicht zur Folge, daß junge Triebe abgestoßen werden, wie von verschiedenen Seiten befürchtet wird; der kurze Schnitt, die Haltung von niedern Stöcken läßt diese Arbeit ohne Hindernis und Nachtheil ausführen. Nach dem Hacken kommt das Pfählen, und dann wird im Lauf des Sommers der Boden des Weinbergs nur noch einmal bearbeitet, das man Felgen nennt. Es ist also ein zweimaliges Umhacken in einem Sommer allgemeine Regel. Nur in den Weinbergen, welche stark an Unkraut leiden, kann als Ausnahme vorkommen, daß sie zweimal gefelgt werden. Beim Hacken wird nicht auf Feinheit des Bodens gesehen; es werden oft große Brocken herumgebrochen und liegen gelassen bis zum Felgen.

Die Weinbereitung geschieht mit wenig Ausnahmen | so, daß die Trauben in Gölten getreten, der Troß in großen Kufen angesammelt und nach kurzer Zeit abgelassen und ausgepreßt wird, so daß der Saft nur einen oder einige Tage an den Trebern steht. Die Kufen sind gewöhnlich ohne Senkboden. Es giebt auch Weingärtner, welche die Traubenraspel anwenden und die Kämme entfernen, aber ihre Zahl ist nicht groß. Das Auspressen geschieht in öffentlichen Keltern. Diese Keltern waren früher Eigenthum der Fürsten, weil an dieselben der Weinzehnten abgeliefert werden mußte, der in den Keltern erhoben wurde. Der Zehntwein wurde in größeren Keltern, Fürstenkellern, aufbewahrt. Mit der Ablösung des Weinzehnten anno 1848 gieng das Eigenthumsrecht der Keltern nicht an die Gemeinden sondern an die Weinbergbesitzer über. Diese haben in den betreffenden Weinorten das Gebäude und Inventar zu unterhalten, die sonstigen Auslagen der Keltereinrichtung und des Kelterns zu leisten und für Ordnung beim Keltern zu sorgen. Ein von den Weinbergbesitzern gewähltes Mitglied besorgt die Rechengeschäfte, denn die Kelterrechnung wird unabhängig von der Gemeinderechnung geführt. Das balde Auspressen, das zum Theil nöthig ist wegen der Aufeinanderfolge der Leser, die in mehrere Gruppen getheilt sind wegen der Hindernisse in den Weinbergwegen, zum Theil wegen der Benützung der Kufen, deren Zahl geringer ist als die der Weinbergbesitzer, hat den Nachtheil, daß der Wein wenig Gerbsäure in sich aufnehmen kann. Der weiße Kocherwein ist deshalb nicht sehr haltbar, er wird am liebsten im ersten Jahre verbraucht, wo er bis zur nächsten Weinernte, also ein ganzes Jahr lang den Namen „Most“ führt. Es gibt dies keine Verwechslung mit dem Obstmost, da in den Wirthshäusern des Bezirks der Obstmost nur selten zum Ausschank kommt. Verlangt der Fremde, der aus einer Gegend kommt, in der der Obstmost unter dem Namen Most ausgeschenkt wird, im Bezirk Künzelsau in einem Wirthshaus ein Glas Most, so erhält er ein Glas neuen Wein. Damit ist aber nicht gesagt, daß der weiße Wein des Kocher- und Jagstthales überhaupt nicht haltbar sei. In guten Jahrgängen, bei richtiger Behandlung im Keltern, bei fleißigem Ablassen, in kühlen Kellern liefert der Weinstock ein Produkt, das an Feinheit, Güte und auch Haltbarkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Es sind deshalb die Kocher- und Jagstweine in guten Jahren sehr gesucht, und es wetteifern in solchen Jahren die Weine der Seitenthäler mit denen der Hauptthäler an Güte. | Der Absatz des Weines ist durch den Mangel einer Eisenbahn erschwert, weil alles Verkaufte, das aus dem Bezirk hinauskommt, 20 und mehr Kilometer weit bis zur nächsten Eisenbahnstation geführt werden muß.

Der Ertrag wird weniger nach der Morgenzahl als nach der Zahl der Stöcke geschätzt. Auf die Frage: „Wie viel haben Sie Weinberge und was beträgt ihr Meßgehalt?“ bekommt man zur Antwort: „Ich habe so und soviel Stöcke, also z. B. 5000 oder 8000 Stöcke“. Die Zahl der Stöcke beträgt in guten Lagen etwa 4000 auf den Morgen, 1 Stock hat dann 91/2 Quadratfuß oder beinahe 80 Quadratdezimeter, oder es kommen auf 4 Quadratmeter 5 Weinstöcke; in geringeren Lagen kommen auf den Morgen weniger Stöcke, und es kann herabgehen bis auf 2000 Stöcke. Der Ertrag ist auf einem Morgen in geringen Jahren, wie z. B. 1880, nur 1/2 Eimer oder 11/2 Hektoliter bis 2 Eimer oder 6 Hektoliter; in guten Jahren, wie 1868, steigt der Ertrag auf 8–10 Eimer oder 24–30 Hektoliter.

Der Preis des Weins ist in den einzelnen Jahrgängen sehr verschieden; so kostete in dem schlechten Weinjahr 1873 der Eimer 84 fl. oder 144 M., während er in den besseren Weinjahren 1874 und 1875 nicht so hoch kam.

Der Preis von 1 Morgen Weinberg in den besseren Lagen des Kocherthales, wie in Ingelfingen kann 2000 M. und noch über 2000 M. betragen, in den geringeren Lagen der Seitenthäler ist der Morgen Weinberg schon zu 100 M. verkauft worden.


     Der Obstbau

ist über den ganzen Bezirk verbreitet, wir finden Obstbäume in den Thälern, an den Thalabhängen, auf der Höhe.

In den Thälern blühen die Bäume früher als auf der Höhe, weil das Klima milder ist, allein die Frühjahrsfröste, welche bekanntlich in den Thälern am stärksten sind, schaden um so mehr.

Der Weinbau geht zurück, die Obstbaumpflege ist im Zunehmen begriffen, wenn auch eine Menge von Mängeln noch deutlich sichtbar ist. Einen harten Stoß hat den Obstbäumen der kalte Winter 1879/80 gegeben, indem gerade im Bezirk Künzelsau eine verhältnismäßig große Menge zu Grunde gieng. Die Zahl der erfrorenen Bäume übersteigt die im Sommer 1880 angegebene Zahl, indem im Frühjahr 1881 sich noch mancher | Baum als verloren herausstellte, der sich im Sommer 1880 als solcher noch nicht zu erkennen gab.

Außerdem werden von Gartenbesitzern selbst, wie es in weinbautreibenden Orten gewöhnlich der Fall ist, eine Menge junger Bäume nachgezogen.

Für den Bezirk sind 4 Baumwärter aufgestellt: in Lipfersberg, Mulfingen, Westernhausen und Künzelsau. Die Wirksamkeit derselben ist keine bedeutende, weil, wenn sie auch auf die Fehler und Schäden an den Bäumen aufmerksam machen, es gewöhnlich dabei bleibt, und sonst weiter nichts geschieht.

Infolge der vielen neuen Steigen, welche im Bezirk in den letzten 20 Jahren gebaut worden sind, ist der Satz von vielen jungen Obstbäumen möglich und nöthig geworden. Diese Bäume wachsen auf der untern Seite, welche den aufgefüllten Boden enthält, prächtig heran.

Kernobstsorten finden sich in großer Menge. Wir nennen den weißen und rothen Bietigheimer, Reinetten, Luiken (obgleich dieselben nicht so verbreitet sind wie im Rems-, Filsthal und sonst in Schwaben), Rosenäpfel, gestreifte Schafnasen, Jakobiäpfel, den weißen Taffetapfel, Fleiner, den Blauluiken und andere. – Knausbirnen, Palmischbirnen, verschiedene Sorten Bratbirnen, Eierbirnen, Pfundbirnen, die Pfullinger Birnen, Wasserbirnen.

Steinobst hat es sehr viel; die steilen Abhänge eignen sich dazu. Wir finden die gewöhnlichen Zwetschgen, von denen viele gedörrt und verkauft werden. Für manche Thalorte und für manche einzelstehende Bauernhöfe macht der Erlös aus dürrem Obst (dürren Zwetschgen) einen nicht unbedeutenden Betrag. Als Beispiel sei hier der Fall angeführt, daß ein Bauer vor 4 Jahren auf einmal 10 Centner gedörrte Zwetschgen verkauft und an die Seminarküche in Künzelsau abgeliefert hat. In obstreichen Jahren wird ein großer Theil auch in der Branntweinbrennerei verwerthet. Außerdem finden sich im Bezirk gelbe und blaue Pflaumen, grüne Reineclauden, italienische Zwetschgen, die Weichselkirschen, schwarze und rothe Herzkirschen, frühe Amarellen.

In den milden Thalorten finden sich ferner Pfirsiche und Aprikosen, auch Quitten, die in manchen Jahren recht billig zu haben sind.

Die Walnußbäume fehlen natürlich an den Muschelkalkhalden auch nicht. Die Orte, welche in zerrissenen Seitenthälern | liegen, wie z. B. Belsenberg, haben die meisten, weil diese Bäume an den öden Abhängen nicht viel belästigen, während sie auf fruchtbarem Boden, in Gemüse- und Obstgärten wegen ihres dichten Schattens und ihres großen Umfangs nicht gern gesehen werden. Walnüsse werden aus dem Bezirk viel verkauft.


     Der Hopfenbau

hat in den letzten 25 Jahren einen bedeutenden Eingang gefunden, ist aber seit 4 Jahren wieder stark im Abnehmen. Es werden gegenwärtig viele Hopfenpflanzungen – selbst von Bierbrauern – wieder herausgehauen. Wenn auch der Ertrag dem Quantum nach im ganzen nicht schlecht ist, so läßt doch die Qualität manches zu wünschen übrig. Von den Bierbrauern wird nicht viel dafür bezahlt. Der Absatz ist in den Händen der Juden, die den zusammengekauften Hopfen in Nürnberg als Exporthopfen auf den Markt bringen und verkaufen. Es ist an dem geringen Ergebnis nicht allein der Boden schuld, sondern mehr die Behandlung der Hopfenfelder.


Dem Bezirk eigenthümliche Einrichtungen, Zustände und Erscheinungen, die mit der Landwirthschaft in Verbindung stehen.


Dazu gehören
1. Die Gemeinderechtsverhältnisse, welche sich in vielen Gemeinden finden. Hier sind nemlich gewisse Rechte eingeräumt, die nicht an die Person sich knüpfen, sondern auf dem Haus ruhen. Man hat deshalb zwischen 2 Gemeinden in ein und demselben Ort einen Unterschied zu machen, zwischen der mit Realrecht versehenen Gemeinde und der politischen Gemeinde. Wir wollen an 2 Beispielen die Sache erläutern. Eine Gemeinde mit Realrecht ist Weldingsfelden. Dieses Recht ist in genanntem Ort an 27 Wohnhäuser geknüpft, es sind also 27 Rechtsbesitzer. Die Gemeinde ist zwar Eigenthümerin von dem Grund und Boden, der den Rechtsbesitzern zur Benützung übergeben ist, allein das Recht der Benützung liegt nur in den Händen der 27 Bürger, alle übrigen sind ausgeschlossen, treten nie in den Genuß, sind nur Beisitzer, können keines dieser Rechte durch Kauf sich erwerben, außer wenn sie ein solches Haus kaufen, auf dem die Gerechtigkeit ruht. Jeder Rechtsbesitzer hat in Weldingsfelden zur Nutznießung 42,80 Ar Äcker in 4 Parzellen, 29 Ar Wiesen, 43,13 Ar Laubwald, zusammen | also 114,93 Ar. Der Laubwald ist also in 27 Theile vertheilt, so daß jeder Rechtsbürger seinen Theil für sich hat. Außerdem hat jeder dieser Bürger das Recht, 6 Schafe zu halten, bei der durch den Ortsschäfer gehüteten Herde laufen zu lassen und 7 Nächte Pferch anzusprechen. Jeder der 27 Bürger hat das gleiche Recht, mag er viel oder wenig eigene Güter haben. Diesem Recht des Einzelnen stehen auch Lasten gegenüber. Die Gemeinderechtsbesitzer haben die Wege zu unterhalten, die auf die Güter führen, ebenso die in der Markung liegenden Straßen, auch die Auslagen, die die Ortsschäferei mit sich bringt, zu bestreiten, wie Wohnung des Schäfers, dessen Lohn u. A. – Es ist natürlich, daß eine besondere Ortsrechnung über die Einnahmen und Ausgaben der Realgemeinderechtsmitglieder geführt wird, die von der Rechnung der politischen Gemeinde, der ganzen Gemeinde zu unterscheiden ist. Ein solches Recht, das die Nutznießung von 114 Ar (beinahe 4 Morgen) nebst Schafhaltung und Pferchgenuß in sich schließt, ist eine nicht unbedeutende Beigabe für den eigenen landwirthschaftlichen Betrieb.

In Jagstberg ist der Wald, dessen Nutznießung den Gemeinderechtsmitgliedern gehört, nicht vertheilt, es wird vielmehr der Holzbetrag vertheilt. In diesem Ort sind 49 Rechte, 40 davon ruhen auf Häusern, 9 auf der Gemeinde. Jeder der 40 Hausbesitzer erhält beim Neubau eines Hauses 8 Eichstämme im Anschlag von 20 M. das Stück, zu einer Scheune 6 Eichstämme à 20 M., zu einem Anbau 3 Stück à 20 M. Ein Anschlag ist deshalb gemacht, weil der betreffende Bürger in dem Fall, wenn er das Holz nicht will, das Geld dafür bekommt. Der betreffende Wald mißt 430 Morgen. Außer Bauholz erhalten die Rechtsbesitzer noch Brennholz, Laubstreu. Der Werth eines Rechts ist zu 500 Gulden oder zu über 850 M. veranschlagt. Niemand kann mehr als 1 Gemeinderecht haben. Durch Wegzug vom Ort, durch Nichtbewohnen eines Hauses, durch den Abgang eines Hauses fällt das Gemeinderecht. Zu den Lasten der Rechtsbesitzer gehören neben anderen besonders Straßen- und Wegunterhaltung, Ortsarmenversorgung, Brunnenunterhaltung.

2. Außer den obigen Bemerkungen über die Marktverhältnisse, den Absatz an Vieh, Wolle u. s. w. muß hier noch Folgendes nachgetragen werden:

Für den Absatz an Getreide haben nur die Orte auf der Höhe und die größeren Grundbesitzer und Gutspächter zu sorgen, denn in den Thalorten ist zum Verkauf nichts übrig. Um in | den Verkauf von Getreide eine bessere Ordnung zu bringen und den Preis für dasselbe zu regeln, wurde auf Anregung des landwirthschaftlichen Bezirksvereins im Jahr 1880 von der Stadt Künzelsau eine Getreidebörse errichtet. Alle 14 Tage, je am Freitag, an welchem Tage auch der Schweinmarkt abgehalten wird, ist ein Lokal offen für Käufer und Verkäufer von Getreide, Hülsenfrüchten, Kleesamen, Reps. Die Verkäufer bringen Muster von ihrer verkäuflichen Waare, in eigens dazu angeschafften irdenen Geschirren werden diese Muster im Börsenlokal ausgestellt, die Käufer sehen sich diese Muster an, der Preis, das Quantum, der Tag der Lieferung, die Art des Lieferns wird ausgemacht, der Eintrag in ein Register von einer hiezu aufgestellten Person besorgt, das Muster wegen etwaiger Streitigkeiten im Lokal aufbewahrt und die ganze Börsenthätigkeit von einem gewählten Vorstand überwacht und geleitet. Auslagen hat die Stadt Künzelsau bei der Einrichtung nur unbedeutende gehabt, bei der Fortführung hat sie gar keine. Der Landwirth weiß jetzt immer, wo er seine Frucht verkaufen kann und was der laufende Preis ist. Wenn auch diese Getreidebörse den Händlern und den Bäckern nicht sehr willkommen war, dem Landwirth ist sie angenehm, er kann weniger hintergangen werden. Wie wohlthätig eine solche Einrichtung ist, zeigt sich darin, daß außer dem auf der Börse verzeichneten Quantum nach den Börsenstunden, die von 10–12 Uhr Vormittags dauern, noch viel auf Grund der festgestellten Preise verkauft wird.

Die Verwerthung der Milch geschieht in der Butter, die auf den Wochenmarkt in Künzelsau gebracht oder von Händlern in den Häusern aufgekauft wird. Die Butter wird durchaus von saurem Rahm gewonnen und es stellt sich der Preis von 1 kg von 1,20 M. bis 2,20 M. Käsereien gibt es nicht.

Eigen ist es für den Bezirk, daß Kauf und Verkauf so häufig durch die Vermittlung von Händlern ausgeführt wird; es gilt dies insbesondere vom Güter-, Frucht- und Viehhandel.

3. Werfen wir einen Blick auf die Arbeitskräfte, so haben die Thalorte fast ohne Ausnahme Überfluß an Arbeitern; die kleineren Güter im Thal und auf der Höhe versehen im Sommer sämmtliche Arbeit durch eigene Leute, durch ständige Dienstboten; die größeren Höfe und Pachtgüter, wie auch Gutsherrschaften bekommen Arbeiter genug aus den Nachbarorten. Die Arbeiter im Thal wenden sich diesen größeren Gütern zu, wie Kocherstetten auf die Pachtgüter Schloßstetten, Buchenbach | nach Bodenhof, Niedernhall nach Hermersberg; Meßbach bekommt aus dem eigenen Ort und Dörzbach Arbeiter genug, so auch Aschhausen. Der Mangel an Fabriken namentlich (es sind nur 3 im Bezirk, die Lederfabrik in Künzelsau, die Goldwaarenfabrik in Ingelfingen, die Weberei in Niedernhall) bewirkt, daß die Landwirthschaft sich über Mangel an Arbeitern nicht beklagen kann.

Der Lohn an Dienstboten ist im ganzen hoch; er besteht bei den größeren Grundbesitzern in Geld, bei kleineren Landwirthen außer Geld auch noch in Kleidern, Stiefeln, Weißzeug.

4. Bedeutende Verbesserungen können nicht viel aufgeführt werden. Zwar ist durch Straßenbau von den Thalorten auf die Höhe in den letzten 25 Jahren sehr viel geschehen, so daß die einzelnen Güter auf der Höhe verbessert werden können und dieselben auch im Preise bedeutend gestiegen sind, so namentlich in Criesbach, Crispenhofen, Westernhausen. Es sind auch schon schöne Ausgaben gemacht worden für Feldweganlagen. Zottishofen und Jungholzhausen sind die Gemeinden, welche in dieser Beziehung nach dem Gesetz ihre Verbesserungen ausgeführt haben. Auch andere Gemeinden haben schöne Opfer gebracht, vor allem muß hier Westernhausen und Mulfingen genannt werden, dann aber auch Ingelfingen, Niedernhall, Morsbach, Büttelbronn, Ailringen, Aschhausen, Oberkessach, Belsenberg, Ebersthal, Steinkirchen u. a. – Aber es bleibt noch viel zu thun übrig. Wenn die Vermögensverhältnisse besser wären, dann könnte noch mehr geleistet werden.

5. Eine Eigenthümlichkeit des Bezirks, welche vom Urbarmachen der Muschelkalkhalden herrührt und belästigend auf den landwirthschaftlichen Betrieb wirkt, sind die senkrecht an den Thalabhängen sich herabziehenden Steinriegel. Es sind dies langgestreckte Steinreihen in der Breite bis zu 5 oder 6 Meter und in einer Länge bis zu 80 oder 100 Meter. Sie finden sich mehr an dem obern Theil der Abhänge, treten in den Weinbergen deutlicher und zahlreicher auf als auf der Winterseite des Thales. Sie sind entstanden durch das Zusammenlesen der herausgegrabenen Steine. Wegen der Unzugänglichkeit im Fahren können sie schwer beseitigt werden. Es ist viel Platz, der dadurch verloren geht. In Meßbach werden diese Steinriegel durch einen Feldkalkofen gebrannt und das Produkt auf den Äckern verwendet.

| 6. An Landplagen treten auf:

a) Überschwemmungen in den Thälern, die, wenn sie stark sind, die Wiesen mit Steinen bedecken, was zum Glück nicht häufig ist, die Winterweide für die Schafe hindern wegen des Schlamms, der zurückbleibt, die Ufer beschädigen und Erde fortführen von den Gärten und Äckern, über die das Wasser geht.

b) Das Abflößen der Erde ist eine häufig vorkommende Erscheinung, besonders in den Weinbergen, in den Äckern weniger, weil der horizontal sich hinziehende schmale Beetbau solches verhindert. Magerkeit des Bodens ist die nächste Folge. Fanggruben für die Erde findet man deshalb im Bezirk allenthalben.

c. Hagelschlag ist nicht häufig. Der untere Theil des Bezirks wird mehr davon berührt als der obere. Die stark bewaldete Höhe im Westen der Stadt Künzelsau, welche bis zum Kupferthal reicht, scheint die Ursache, daß sich die Gewitter gern in nordöstlicher Richtung dem Jagstthal zuwenden, ehe sie in die Gegend von Künzelsau kommen.

d) Die Fröste sind sehr gefährlich, weil die Thäler sehr tief sind. Besonders empfindlich wird der Weinstock davon betroffen. Auf der Höhe schadet der Frost weniger; er kann zwar der Obstblüte auch schädlich werden, doch nicht so wie im Thal, da die Bäume später blühen. In manchen Jahren leidet der Roggen durch die Frühjahrsfröste, wie anno 1866.

e) Von schädlichen Thieren sind zu nennen die Mäuse, die in dem trockenen braunen Feld ein günstiges Terrain haben, mehr als in dem fest sich schließenden weißen, die nackten Schnecken, welche in Gärten und auf Roggenfeldern häufig schaden.


Der landwirthschaftliche Bezirksverein.

Der Bezirk Künzelsau gehört zum I. Gauverband mit den Oberämtern Gaildorf, Gerabronn, Hall, Mergentheim und Öhringen. Der Verein zählt gegenwärtig nahe an 600 Mitglieder. Die Zahl der Mitglieder hat sich in den letzten 3 Jahren sehr gesteigert.

Die Thätigkeit des Vereins erstreckt sich auf folgende Zweige:

1. Abhaltung von Plenarversammlungen. Deren finden jährlich wenigstens 4 statt. Prinzip des Vereins ist, bei diesen Versammlungen neben dem geschäftlichen Theil hauptsächlich das belehrende Element zu vertreten. Aus diesem Grunde werden diese 4 Versammlungen in den Monaten November bis | Mai an 4 verschiedenen Orten des Bezirks gehalten, so daß es bei dem 43 Kilometer langen Bezirk (Grenzen von Braunsbach bis Oberkessach) jedem Mitglied leicht möglich ist, an einer dieser Versammlungen im Laufe des Jahres theilzunehmen. Neben Mittheilungen über Vereinsangelegenheiten sind es gewöhnlich 2 Vorträge bei jeder Versammlung, durch die das Interesse an der Landwirthschaft gehoben wird und die Mitglieder des Vereins belehrt werden. Die Themen dieser Vorträge betreffen entweder landwirthschaftliche Zeitfragen oder irgend einen Zweig der Landwirthschaft, der dem Bezirk angehört. Der zahlreiche Besuch dieser Versammlungen ist ein Beweis davon, daß auf diese Weise das Vereinsleben gefördert wird.

2. Förderung des Fortbildungswesens in den Winterabendschulen durch Prämien an Lehrer. Wenn es möglich ist, überzeugt sich der Verein selbst durch besonders dazu bezeichnete Ausschußmitglieder bei den Visitationen, wie der Unterricht in diesen Schulen ertheilt wird. Außerdem verwilligt er Prämien an solche Männer, die sich dazu hergeben, im Winter in Abendversammlungen belehrend auf die männliche Bevölkerung einzuwirken, wie solches z. B. in Crispenhofen und in Aschhausen geschieht.

3. Unterhaltung einer Bibliothek, die den Mitgliedern zur Verfügung steht und Anschaffung von Zeitschriften, welche bei den Ausschußmitgliedern zirkuliren.

4. Unterstützung solcher junger Leute, welche an einem Unterrichtskurs (Obstbau, Hufbeschlag) theil nehmen.

5. Unterstützung von Sektionen, welche sich innerhalb des Vereins im Bezirk bilden, wie die Weinbausektion, Hohenloher Bienenzüchterverein.

6. Anschaffung von Sämereien, Kartoffeln vom Ausland, um sie wieder an die Mitglieder zu verkaufen. Es ist dem Verein dabei um die Einführung von guten Sämereien und um den Wechsel mit denselben zu thun.

7. Abhaltung von Festen, um auf die Viehzucht, das Dienstbotenwesen etc. belebend und fördernd einzuwirken.


Waldbau.[2]
Die zum Bezirk gehörenden Waldungen betragen 9373 ha, somit bei einem ganzen Flächenraum von 38.391 ha 24 % | des letzteren und kommen bei einer Bevölkerung von 29.110 Personen auf Einen Einwohner 0,32 ha Wald. Die Waldungen des Oberamts liegen ziemlich zerstreut und hauptsächlich an den Hängen des linken Ufers des Kochers und der Jagst, in deren engeren Seitenthälern, sowie auf den an die genannten Hänge stoßenden Hochebenen. Größere Waldkomplexe finden sich hauptsächlich im oberen Theil des Bezirks auf der Höhe zwischen Jagst und Kocher und dem linken Kocherhang entlang, sodann auf der Hochebene links des Kochers und weiter nach unten wieder auf der Hochebene von Jagst und Kocher, sowie auch rechts der Jagst im Kessachgebiet und auf der daran stoßenden Hochebene.

Staatswaldungen sind nur im nordwestlichen Theil, umgeben von vielen Gemeindewaldungen, im südöstlichen Theil sind es meist grundherrliche Waldungen mit kleinerem Gemeinde- und Privatwaldbesitz dazwischen.

Die Waldungen der Hänge stehen auf dem Hauptmuschelkalk, welcher in den Waldungen der Ebene in die Lettenkohle übergeht, häufig mit Diluviallehm bedeckt. Erstere nehmen schon wegen ihrer Steilheit unbedingten Waldboden ein, während die Ebenen beinahe durchaus auf bedingtem, zur landwirthschaftlichen Kultur mehr oder weniger geeignetem Boden stehen.

Laubholz, d. h. Buchen und Eichen bilden die Hauptbestockung, Nadelholz kommt mit Ausnahme einzelner älterer Fichtenbestände hauptsächlich in jüngeren Kulturen vor, aus Fichten, Forchen, Weißtannen und Lärchen bestehend.

Bei der zerstreuten Lage der Waldungen hängen sie auch nirgends mit größeren Waldkomplexen benachbarter Bezirke zusammen, wenn auch einzelne Waldungen an benachbarte badische und an Waldungen der anliegenden Oberämter anstoßen.

Von der ganzen Waldfläche sind als unproduktiv (Wege und Steinräuhen) höchstens 4% zu betrachten und sind dem Nadelholz etwa 5% eingeräumt. Die meisten Staatswaldungen gehören zum Forst Neuenstadt, und zwar zu dem Revier Schönthal. Das Revier Künzelsau, welches Revier keine Staatswaldungen hat, ist in Folge des Gesetzes von 1875 neu gebildet worden und jetzt mit dem Antheil am Revier Dörzbach dem Forst Mergentheim zugetheilt, so daß die Vertheilung des Oberamts folgende ist:

|
 Forst Neuenstadt:
 Revier Schönthal 2009 ha
 Forst Mergentheim:
 Revier Künzelsau 5369 0
      „     Dörzbach 1995 0
9373 ha
wovon dem Besitzstand nach gehören:
 dem Staat 1288 ha
 Körperschaften 2781 0
 Grundherrschaften 2631 0
 Privaten 2673 0
9373 ha.

Die Waldungen liegen in einer Meereshöhe zwischen 240 und 450 m. Die größeren Komplexe in einem solchen von 350–400 m.

Bei den genannten geognostischen Verhältnissen sind die Waldböden beinahe überall gut bis sehr gut. Der Kalkboden ist ungemein kräftig, wenn er nicht zu flachgründig wird, und auch die Lettenkohle ist dem Holzwuchs nur da weniger günstig, wo der Untergrund undurchlassend wird.

Das Klima ist im allgemeinen ein mildes, doch ist der Winter auf den Höhen schneereich und wehen die Winde auf den großen Freilagen mächtig. Samenjahre sind nicht häufig, im Übrigen zeigen die Waldungen ein sehr günstiges Wachsthum und sind deshalb auch bei oft ganz unrichtiger Behandlung und selbst bei entschiedener Mißhandlung bald wieder in einem ordentlichen Zustand, da merkwürdiger Weise der fruchtbare Boden sich bald wieder von selbst bestockt, wo dann freilich unter Umständen, namentlich auf der Lettenkohle, Sallen und Haseln neben Cornus, Clematis, Ligustrum und Lonicera Meister werden.

Neben der Buche und Eiche als Hauptholzart kommt die Rauhbuche. Untergeordnet kommen vor Aspe, Salle, Linde, Esche, Ahorn und wenige Ulmen, an Nadelhölzern: Fichten, Forchen, Weißtannen, Lärchen, Weymouthskiefern. Die Nadelhölzer sind hauptsächlich zur Aufforstung von abgetriebenen oder neuerworbenen Waldflächen verwendet worden und gedeihen auf ihrem richtigen Standort gleichfalls sehr gut, namentlich zeigen auch ältere Lärchen sehr guten Wuchs und ausnahmsweise finden sich im Gemeindewald Ingelfingen wüchsige stärkere Weymouthskiefern. Die Buche gedeiht auf dem Kalk und auch auf der Lettenkohle, wo kein undurchlassender Untergrund ist, vortrefflich | und finden sich namentlich in den ehemaligen Kloster-Schönthal’schen Waldungen, aber auch in den fürstlichen und einigen Gemeindewaldungen viele Prachtexemplare von bedeutender Höhe, Stärke und Reinheit, auch zeigt der Ahorn auf Kalkboden vorzügliches Gedeihen und kommen im Unterholz Feldahorne von unglaublichen Stockdurchmessern vor. Auf der Lettenkohle und dem Diluvium ist dagegen die Eiche Meister und ist noch in großer Stärke und Schönheit vertreten.

Die Staatswaldungen des Reviers Schönthal, früher Mittelwaldungen, werden jetzt als Buchenhochwald mit 100jährigem Umtrieb bewirthschaftet, sie sind beinahe durchaus schön und haben noch bedeutenden Vorrath von Buchen- und Eichenstarkholz, 100 ha sind Nadelwaldungen, 6 ha werden mit Rücksicht auf landwirthschaftliche Schönheit als Mittelwald behandelt.

Auch die Staatswaldungen des Reviers Dörzbach sind Laubholz-Hochwaldungen mit Nadelholzhorsten und zeigen gleichfalls guten Wuchs und Zustand.

Eichenschälwaldungen sind in den Staatswaldungen nicht vorhanden.

Die grundherrlichen Waldungen, bei welchen die fürstlich Öhringen’schen und fürstlich Langenburg’schen die Hauptrolle spielen, bestehen in der Hauptsache aus Mittelwaldungen mit 30–40jährigem Umtrieb, sie haben meist wuchsiges Unterholz und noch schönes Oberholz an Buchen und Eichen. Verschiedene Nadelholzkulturen sind auch hier seiner Zeit dazwischen hinein ausgeführt worden.

In den fürstlich Öhringen’schen Waldungen wird der Übergang in den Hochwald angestrebt, ohne daß aber bisher grundsätzlich mit der Umwandlung vorgegangen wurde, welches sich jedoch sehr leicht bewerkstelligen läßt, da sich in vielen Fällen die natürliche Besamung der Buche von selbst vollzieht. Auch in den fürstlich Langenburg’schen Waldungen, in welchen auf starken Oberholzstand das Hauptgewicht gelegt wird, ist die Natur schon theilweise zur Umwandlung benützt worden. In beiden genannten Waldungen sind Techniker aufgestellt, wie auch in der Hauptsache für die andern grundherrlichen Waldungen.

Bei den Gemeindewaldungen ist zwischen solchen von größerem und solchen von kleinerem Umfang zu unterscheiden. Die größeren sind in der Hauptsache in entschieden besserem Zustand, weil ihr Werth von jeher mehr geschätzt wurde. Unter diesen zeichnet sich vor allen die Stadtgemeinde Künzelsau aus durch sorgfältige | Nachbesserung der Schläge und durch einen reichen ziemlich geregelten Oberholzstand, sowie durch schonende Entnahme von Streu. In den kleineren Gemeindewaldungen blieb vor dem Gesetz von 1875 Manches vernachläßigt, doch ist auch hier bei richtigem Entgegenkommen viel guter Wille zu finden, wie z. B. die Gemeinde Berlichingen seit kurzer Zeit mindestens 7 Ödungen auf Kalkeinhängen mit Erfolg kultivirt hat. 5% werden aussetzend als Hochwaldungen behandelt, im Übrigen ist 25–30jähriger Mittelwald eingeführt, woneben standortsgemäß vielfach größere und kleinere Partieen zum Schulbetrieb mit kürzerer Umtriebszeit ausgeschieden worden sind. Die technische Bewirthschaftung ist jetzt gesetzlich in Händen der Staats-Revierförster von Schönthal, Dörzbach und Künzelsau. Die Privatwaldungen bestehen aus etwa 60% Mittelwald, 40% Niederwald, da und dort mit eingewachsenen Nadelholzkulturen. Auf rationelle Nachbesserung wird wenig gesehen, vielmehr der kräftigen Natur die Hauptsache überlassen, übrigens haben einige größere Waldbesitzer doch auch noch schönes Oberholz. Eichenrinde wird überall geschält, wo sie anfällt. Die Waldungen des Staats und der Körperschaften werden den bestehenden Taxationsvorschriften gemäß bei den Hochwaldungen nach dem kombinirten Masse- und Flächenfachwerk, beim Ausschlagwald nach gleicher Flächeneintheilung bewirthschaftet und wird der Satz der Holz- und Streunutzung sowie der Kulturen je auf 10 Jahre festgestellt. Im Hochwald soll die Buche die Hauptholzart bilden, welcher zur Vermehrung der Rentabilität auch Eichen, Forchen und Weißtannen beigemischt werden sollen. Dabei ist die Anzucht von größeren und kleineren Horsten Fichten auf ihrem ausgeprägten Standort nicht ausgeschlossen, nach dem Grundsatz: was paßt, trägt am meisten. Auch den Weichhölzern soll ihr guter Theil gelassen werden.

Dies gilt namentlich auch für die Mittelwaldungen, in welchen neben den Weichhölzern Buche und Rauhbuche das Unterholz, Eiche, Buche, Ahorn, Esche, Forche das Oberholz bilden sollen. Natürliche Verjüngung soll womöglich gesucht werden.

Der jährliche Derbholzertrag ohne Stockholz beträgt in den Staatswaldungen des Reviers Schönthal dermalen 3584 Fm. und somit von einem ha 4,4 Fm. In den gutsherrlichen Waldungen beträgt dermalen, soweit sie im Nachhaltsantrieb stehen, der Oberholzertrag 2–2,5 Fm., wozu noch der betreffende Unterholzertrag kommt.

| In den Gemeindewaldungen beträgt die jährliche Schlagfläche
im Revier Schönthal 15,2 ha mit 553 Fm.
0„       „     Künzelsau 56 0„     „ 2400 0
0„       „     Dörzbach 24 0„     „ 430 0
95,2 ha mit 3383 Fm.
Derbholz u. Oberholz.

Der Geldreinertrag des Reivers Schönthal auf 800 ha Staatswaldungen betrug:

1870 28.339 M. 19 Pf.
1871 33.110 56
1872 24.148 37
1873 54.367 83
1874 36.237 08
1875 46.756 96
1876 49.199 12
1877 51.572 98
1878 48.289 61
1879 35.959 40
407.981 M. 10 Pf.

somit durchschnittlich in einem Jahr 40.800 M. und pro 1 ha 49 M. 75 Pf. Nebenbei wird das Lesholz fleißig gesammelt und werden an Bedürftige über 200 Zettel unentgeltlich abgegeben. Von Gemeindewaldungen macht der Jahresdurchschnitt, von 6 größeren Gemeinden genommen, pro 1 ha 43 M.

Die Holzpreise betrugen:


 im Revier Schönthal:
     1850
M. 
     1860
M. 
     1870
M.
     1879
M. 
Eichenstammholz pro 1 Fm. 13,20 20,40 21,60 28,00
Buchenstammholz ditto 9,60 12,00 14,40 19,00
Buchenscheiter pro 1 Rm. 4,70 5,15 7,75 9,20
 Revier Dörzbach:
Eichenstammholz pro 1 Fm. 15,20 15,80 20,60 26,00
Buchenstammholz ditto 15,20 12,10 15,80 20,00
Buchenscheiter pro 1 Rm. 8,00 7,60 7,60 10,00
In den Staatswaldungen wird alles Holz im öffentlichen Aufstreich gegen baar verkauft, in den grundherrlichen Waldungen theilweise gegen Anborgung, einzelne Partien auch unter der Hand an Händler. Die Gemeinden decken zunächst ihren eigenen Bedarf und verkaufen den Rest auf Borgfrist, soweit nicht noch lästige Abgaben an Bauende herkömmlich vorkommen. Hie und | da erlaubt der Haushalt der Gemeinde auch noch die Verabreichung von Bürgergaben.

Das Brennholz findet in den benachbarten württembergischen und badischen Orten guten Absatz, namentlich wo gute Waldwege sind, auch einige Händler befördern das Holz in weitere Ferne. Das Nutzholz wird, soweit es nicht den Bedarf der Umgegend zu decken hat und zu Bahnschwellen an Ort und Stelle verschafft wird, in den verschiedenen Sägmühlen des Oberamts verarbeitet. Je nach dem Gang des Handels kommt aber auch ein großer Theil, namentlich starke Eichen auf den Neckar zum Export, sowie nach Ochsenfurt in Bayern.

Dingliche Lasten ruhen nirgends mehr auf den Waldungen.

Unter den Nebennutzungen ist nur die Streunutzung von Bedeutung, welche sowohl in Privat- als Körperschaftswaldungen vielfach im Übermaß ausgeübt worden ist. Das Gesetz vom Jahr 1875 und das Forstpolizeigesetz von 1879 ist geeignet, die nöthigen Schranken zu setzen. In den Staats- und den grundherrlichen Waldungen wird nur in den Nothjahren Laub verkauft. Die Grasnutzung wird in den Staatswaldungen vielmöglichst gestattet. Eicheln und Bucheln finden in Samenjahren sehr guten Absatz. Der Muschelkalk liefert in Form des sogenannten Kornsteins und als Kalktuff werthvolles Baumaterial.

Beschädigungen durch Insekten sind selten, dagegen schaden Mäuse und Maikäferlarven öfters, größerer Windschaden ist Seltenheit, Spätfröste schaden den Buchen nicht selten, ebenso Schneedruck den Forchen.

Im Revier Schönthal betrug die Zahl der vom Forstamt abgerügten Forstvergehen in den Jahren 1870 bis 1879 durchschnittlich jährlich 111 und zwar 1 Weidvergehen, 5 Streu- und Grasexcesse, 25 Grünholz-, 38 Dürrholzexcesse, 42 sonstige Zuwiderhandlungen, woraus zu ersehen ist, daß bei gutem Schutz, wie er namentlich in den Staatswaldungen besteht, die Bevölkerung leicht von Excessen abzuhalten ist, was auch davon herrühren mag, daß den unbemittelten Leuten Gelegenheit genug gegeben ist, sich ohne größeren Aufwand durch Stockholz, Reinigungsreisig und dergleichen zu beholzen. Auch in den grundherrlichen Waldungen fehlt es nicht an der Zahl der Schutzdiener, wohl aber hie und da noch an den richtigen Persönlichkeiten. In den Gemeinde- und Privatwaldungen lassen die Forstschutzeinrichtungen noch viel zu wünschen übrig, weil man die | Ausgabe vermeiden will. Doch hütet, wie man sich ausdrückt, Einer den Andern und sind grobe Excesse wirklich selten.
c) Viehzucht.

1. Die Pferdezucht steht im Bezirk Künzelsau auf keiner hohen Stufe, in vielen Orten sind sehr wenig Pferde und in einem großen Theil wird weder auf Pferdezucht noch auf Pferdehaltung ein besonderes Gewicht gelegt.

Die Thalorte treten hiebei in einem starken Gegensatz zu den auf der Höhe liegenden auf. In den Thalorten, besonders in den mit engen und zerrissenen Thälern, sind sehr wenig Pferde, was seinen Grund hauptsächlich in dem kleinen Grundbesitz hat, wo die Besitzer genöthigt sind, dem Boden den Ertrag kümmerlich abzuringen. Die Stadt Künzelsau macht eine Ausnahme, in der wegen der Postfahrten und sonstiger Fuhrgeschäfte eine verhältnismäßig große Zahl von Pferden anzutreffen ist, nemlich annähernd 100. Auf der Höhe erleichtert der größere Grundbesitz die Haltung der Pferde sehr, es ist deshalb in manchen Orten die Pferdehaltung gut, in einigen sogar Pferdezucht, wie z. B. in Stachenhausen, Hermuthausen, Hollenbach, Steinbach.

Der Gründe, warum Pferdezucht und Pferdehaltung im Rückgang begriffen sind, sind es mehrere:

a) Das Stutenmaterial ist ein geringes, so daß trotz der zwei Beschälplatten Künzelsau und Niederstetten (Niederstetten wird von den im Nordosten des Bezirks wohnenden Pferdezüchtern besucht, also von Ettenhausen, Hollenbach u. a.), wo ziemlich viel Stuten gedeckt werden, im ganzen nicht viel herauskommt.

b) Durch die um den Bezirk laufenden Eisenbahnen im Norden, Osten, Süden und Westen ist der Verkehr, der früher durch den Bezirk gieng, wie z. B. von Würzburg nach Heilbronn, ganz in Wegfall gekommen, so daß für die Thätigkeit der Pferde nur die Arbeit auf Hof und Feld übrig bleibt und sonst weiter nichts zu verdienen ist.

c) Endlich ist auch mancher, der nur sein Feld zu bestellen und nach außen nichts mehr zu thun hatte, zu der Einsicht gelangt, daß er seine Arbeit auch mit Rindvieh ausführen kann, und daß diese Änderung im Gespann für seinen Geldbeutel besser ist als die Unterhaltung von Pferden. Es läßt sich besonders in den Orten, in welchen die Güter nicht weit von Haus und Scheune | entfernt liegen, gegen diese Änderung nichts einwenden, im Gegentheil, sie darf und kann zur Nachahmung empfohlen werden.

Ausgeführt werden keine Pferde, dagegen von Händlern eingeführt, es ist der Ausschuß von bayerischen Pferden, die mitunter schon als Fohlen von den Bauern gekauft werden.

Seit einigen Jahren machen sich 2 Krankheiten unter den Pferden geltend: die schwarze Harnwinde und eine Kopfkrankheit (Hirnentzündung), die gewöhnlich einen tödtlichen Ausgang haben.

2. Auch die Rindviehzucht kann nicht als eine solche bezeichnet werden, die auf einem hohen, befriedigenden Stand steht. Zwar ist in den letzten Jahren ein erfreulicher Aufschwung zu bemerken, allein es geht langsam vorwärts. Die Gründe für diesen Stand und für dieses langsame Emporsteigen liegen in den heimischen Verhältnissen:

a) Die Thalorte haben zu sehr mit der Existenz zu kämpfen, der Grundbesitz ist zu gering, die Grundstücke sehr parzellirt, es wird mehr Vieh gehalten als bei guter Fütterung der Fall sein sollte, das Rindvieh muß fast ohne Ausnahme den Zug besorgen, der wenig eben, vielmehr fast immer bergauf und bergab auf steinigen Wegen geht.

b) Auf Rasse wird wenig gehalten. Der Schlag ist der Hauptsache nach Neckarschlag vermischt mit Simmenthaler, neben dem an den Grenzorten noch andere hereingreifen, wie in Hollenbach und Ettenhausen der Rothenburger, in Döttingen und Braunsbach der Haller Schlag.

c) Die Farrenhaltung läßt vieles zu wünschen übrig. Es ist zwar durch eine aufgestellte Kommission, welche die Farrenschau alle 2 Jahre im ganzen Bezirk vornimmt, schon vieles gebessert worden, allein das Sparsystem hindert so vielfach eine gedeihliche Entwicklung. Es wird gespart beim Einkauf der Farren, es wird gespart bei der Verpachtung der Farrenhaltung, wo gewöhnlich derjenige Viehbesitzer die Haltung bekommt, der mit der geringsten Unterstützung von Seiten der Gemeinde zufrieden ist. In einigen Orten ist nicht einmal Verpachtung, sondern der Farren wird von den Viehbesitzern umgehalten, was freilich in den eigenthümlichen Gemeinderechtsverhältnissen (s. u.) begründet ist, aber gewiß nicht zu einer gesunden Entwicklung der Rindviehzucht beitragen kann. Hoffentlich bringt das Gesetz vom 16. Juni 1882 Besserung.

d) Durch die vielen israelitischen Viehhändler, welche im Bezirk sind, wird der Viehhandel in den einzelnen Orten stark | betrieben, die Viehbesitzer werden dadurch zum Handel aufgefordert und veranlaßt, was einen zu starken Wechsel im Stall zur Folge hat und einer gesunden Entwicklung der Rindviehzucht hinderlich ist. In Hohebach allein sind mehr als 12 solcher Viehhändler. Mit diesem steht in Verbindung, daß auch das sogenannte Einstellvieh zu seinem Rechte kommt, wie z. B. in Sindeldorf und Braunsbach. Der Händler stellt ein mageres Stück Vieh einem Viehbesitzer in den Stall, ist es schöner und besser, dann wird abgerechnet und das Vieh wieder fortgenommen.

Was die Aufzucht und Mastung betrifft, so findet sich in den Thalorten wenig Aufzucht, fast keine Mastung; letztere finden wir nur in den wohlhabenderen Orten der Höhe. Es kann dieser Unterschied sich schon in einer Markung zeigen, wie z. B. in Zaisenhausen. In dem Thalorte Zaisenhausen ist die Mastung gering, in dem zu Zaisenhausen gehörigen Weiler Staigerbach, das auf der Höhe liegt, ist sie schon bedeutend. Das Jungvieh, das in den Thalorten nachgezogen wird, wird gewöhnlich von den größeren Grundbesitzern und Gutspächtern gekauft und gemästet. Zur Mästung werden weniger Ochsen (in Ettenhausen noch am meisten) als vielmehr Jungvieh, Kalbeln und Stiere eingestellt. Die bedeutendsten Orte sind Hermuthausen, Jungholzhausen, Steinbach.

Stallfütterung ist allgemein eingeführt; nur im Herbst wird das dritte Gras mit dem Rindvieh abgeweidet, im Thal mehr als auf der Höhe.

Die Bespannung geschieht durchaus mit dem Halbjoch, was bei den schlechten steinigen Wegen dem Vieh sehr wohl thut. Ein eigenthümlicher Zug in der Art des Fahrens mit Rindvieh, namentlich bei Kühen, zeigt sich im Bezirk gegenüber andern Gegenden Württembergs darin, daß der Fuhrmann während des Fahrens, und während er vor seinen Thieren einherschreitet, mitunter selbst auf der ebenen Straße, die Deichsel beständig in der Hand hat und sie selbst leitet.

Der Absatz des Mastviehes erfolgt an Metzger aus dem Bezirk und an Händler, welche die fette Waare nach Frankfurt, Mannheim, Würzburg, Heidelberg bringen. Von den Viehmärkten im Bezirk sind nur 2 bedeutend, der in Künzelsau und in Dörzbach.

3. Die Schafzucht ist im Bezirk nicht unbedeutend und macht einen bedeutenden Theil der Landwirthschaft aus. Der eine Grund liegt in den Bodenverhältnissen, weil die Muschelkalkwände | an manchen Stellen Weideplätze übrig lassen, die der sonstigen Verwendung nicht fähig sind; der andere Grund liegt darin, daß auf der Höhe 1/4 des Brachfeldes nicht eingebaut wird, zu dem dann von der Ernte an das Stoppelfeld kommt. Einige Gemeinden haben bedeutende Weideplätze, wie z. B. Ebersthal. Endlich sind auch die eigenthümlichen Gemeinderechtsverhältnisse, nach welchen Ortsangehörigen das Halten von Schafen als Recht eingeräumt ist, daran schuld.

Die Schafhaltung wird entweder durch Pachtschäfer oder durch Schäfer, welche die einheimischen, d. h. den Ortsbürgern gehörenden Schafe hüten, ausgeübt. Im ersten Fall pachtet ein fremder Schäfer die Weide um ein gewisses Pachtgeld, wie z. B. in Westernhausen, Niedernhall, Ingelfingen, der Pferch gehört dann entweder der Gemeinde oder dem Schäfer, im letzteren Falle ist das Weidgeld höher, wie in Künzelsau. Im zweiten Fall, wenn ein Schäfer die Schafe der Ortsangehörigen hütet, richtet sich die Zahl der Schafe des einzelnen entweder nach der Morgenzahl, so daß z. B. auf 4 Morgen Besitz das Recht, 1 Schaf zu halten und durch den Gemeindeschäfer auf der Markung hüten zu lassen, kommt, wie z. B. in Belsenberg, Morsbach, Jungholzhausen. Oder ist die Schafhaltung Sache der Gemeinderechtsbesitzer, richtet sich also nicht nach der Größe des Grundbesitzes, wie in Weldingsfelden, Jagstberg, Zottishofen. Die Schafhalter sind dabei entweder in dem Besitz des Pferches oder der Pferch ist Eigenthum der Gemeinde. Es kommt noch eine weitere Art der Schafhaltung im Bezirk vor, in Nagelsberg, wo jeder Bürger ein Schaf halten darf, die Zahl der übrigen Schafe (von 2–8 Stücken) sich aber nach der Größe der Steuer richtet. Der Gemeindeschäfer bekommt von der Gemeinde, beziehungsweise den Gemeinderechtsbürgern Wohnung, einige Grundstücke, eine jährliche Belohnung an Geld oder Früchten und darf eine gewisse Anzahl Schafe (25) für sich noch mit denen der Gemeinde laufen lassen. Es treten natürlich auch Unannehmlichkeiten damit auf, namentlich wenn die Gemeinde keine Gelegenheit hat, eine Sommerweide auszuüben. Da müssen entweder die Schafe von den einzelnen Bürgern bis Jakobi zu Haus gefüttert werden (Kocherstetten), oder kann die Weide erst von Jakobi an verkauft werden (Ingelfingen).

Die Rasse ist Bastard, nicht fein, sondern sich mehr dem deutschen Schaf nähernd. Die Schafe sind von kräftigem Körperbau | und haben ein gutes, langhaariges Vließ. Die Wolle ist durchaus zweiter Grad.

Die Art des Erwerbs und Absatzes der Schafe findet in 3 Formen statt:

a) Man findet Zuchtschäferei auf größeren Gütern und in den einzelnen Orten, wenn die Bürger Eigenthümer der Schafe sind. Die Lämmer werden im September und Oktober auf einem der Schafmärkte zu Mergentheim und Künzelsau verkauft.

b) Es werden im Herbst Lämmer gekauft zum Überwintern. Diese werden im Frühjahr geschoren und zur Zeit der Ernte, im August, wieder abgesetzt und sofort durch den Ankauf von Lämmern ersetzt.

c) Es werden Jährlinge im Herbst gekauft, auch im Frühjahr geschoren, von der Ernte an gemästet und dann verkauft.

Der Absatz der Wolle, was vom Verbrauch im Haus übrig bleibt, geschieht durch Händler. Diese kaufen sie auf und bringen sie nach Heilbronn oder Kirchheim.

Krankheiten sind der Flugbrand und die Egelkrankheit, welche in nassen Jahrgängen nicht unerheblich schadet.

4. Die Schweinezucht ist bedeutend im Bezirk. Es kommt dies daher

a) daß der Fleischgenuß im allgemeinen in den Hohenlohischen Landestheilen stark ist. Das Metzgen für das Haus ist eine gewöhnliche Thatsache, und zwar nicht blos auf den Winter, sondern auch auf den Sommer, für welchen ein oder mehrere Stück geschlachtet werden und das Fleisch derselben geräuchert wird. Es kommt vor, daß fette Schweine zum Schlachten ins Haus gekauft werden. Es darf deshalb nicht befremden, wenn allenthalben die Mastung von Schweinen stattfindet, und wenn nur soviel gemästet wird, als für den eigenen Hausgebrauch nöthig ist.

b) Ein zweiter Grund liegt in der Verwerthung der Milch. Da keine Käsereien vorhanden sind, so hat man in der Milch ein vortreffliches Nahrungsmittel für Schweine, namentlich für junge Schweine.

c) Die Schweinehaltung ist begünstigt durch Schweinemärkte, von welchen 4 benützt werden können, nemlich der von Künzelsau, welcher seit 5 Jahren eingeführt ist, alle 14 Tage abgehalten wird und sich gut bewährt, der von Dörzbach, welcher auch alle 14 Tage stattfindet, von Hall, der von Döttingen, Braunsbach, Jungholzhausen besucht, und der von Blaufelden, welcher von den östlich gelegenen Orten aus besucht wird.

| Während die Schweinehaltung über den ganzen Bezirk verbreitet ist, ist die Schweinezucht nur an gewisse Orte gebunden. Es sind gerade die wohlhabenderen Orte auf der Höhe, welche sich diesem Geschäft stark zuwenden, so z. B. Steinbach, Zottishofen. Von letzterem Ort werden jährlich etwa 2000 Ferkel auf den umliegenden Schweinemärkten abgesetzt. Es bildet dies eine beträchtliche Einnahmequelle für die Leute, die sich damit abgeben.

An Rassen sind verschiedene vorhanden. Wir finden norddeutsche und hessische Schweine, welche durch Händler in den Bezirk kommen, ferner die hällische Rasse, im nördlichen Theil des Bezirks auch die Schweinfurter.

Im Sommer richtet der Milzbrand oft bedeutenden Schaden unter den Schweinen an.

5. Die Ziegenzucht ist im Vergleich zur Pferde-, Rindvieh-, Schaf- und Schweinezucht unbedeutend. Man findet sie nur bei den ärmeren Leuten, bei welchen der Futterertrag nicht hinreicht, eine Kuh zu halten. Die Thalorte haben die meisten Ziegen, z. B. Weißbach etwa 25 Stück, stärker vertreten finden wir sie im Jagstgebiet, z. B. in Mulfingen, Ettenhausen.

6. Vom Geflügel sind die Hühner stark vertreten. Es werden Eier nicht allein für den Hausgebrauch sondern auch zum Verkauf gewonnen, die an herumziehende Händler oder auf dem Wochenmarkt in Künzelsau abgesetzt werden. Der Verkauf geschieht nach dem Stück, doch ist schon im Jahr 1880 und 1881 angefangen worden, die Eier nach dem Gewicht zu veräußern und ist für 1 kg in der Zeit, in welcher sie am billigsten sind, 80 Pf. bezahlt worden. Außer dem deutschen Haushuhn, das am verbreitetsten ist, finden sich auch italienische Hühner, die sich aber nicht gut akklimatisiren, auch die französische Rasse Crève-coeur ist vertreten und in den letzten Jahren ist eine Sorte aufgetreten, die sich als eine der besten erweist, eine Kreuzung von italienischen und spanischen Hühnern. Dieselben passen für das Klima und legen ziemlich große Eier. Während das Ei vom deutschen Haushuhn im Durchschnitt nicht viel über 50 Gramm wiegt, wägen die Eier von dieser Kreuzung im Durchschnitt 80–88 Gramm. Konditor Nicklas in Ingelfingen gibt sich hauptsächlich mit der Zucht dieser Kreuzung ab. Junge Hühner werden auch an Wirthe und Private verkauft und dann, auch als Kapaunen, verspeist.

Enten und Gänse finden sich am meisten in den Orten, in welchen kein Mangel an Wasser ist. Das Halten von Gänsen | zeugt immer von einem gewissen Grad der Wohlhabenheit, weil die gewonnenen Federn einen bedeutenden Werth haben. Junge Gänse werden im ausgewachsenen und fetten Zustand von den Wirthen in den größeren Thalorten in größeren Partien gekauft und an den in der Gegend beliebten „Gänseviertelessen“ abgesetzt.

Von Tauben werden nicht mehr, als man sonst auch antrifft, im Bezirk gehalten.

Die Fischzucht

hat bis jetzt eine untergeordnete Stellung eingenommen, indem das Fischrecht mitunter ganz willkürlich ausgeübt wurde und von Beobachtung der vorgeschriebenen Zeiten keine Rede war. Im Jahr 1881 hat sich im Kocherthal ein Verein gegründet im Anschluß an den im obern Kochergebiet, in den Oberämtern Aalen und Gaildorf, bestehenden Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Fischzucht zu heben, die den Fischen schädlichen Thiere, wie Reiher, Fischotter, wegzuschaffen oder zu vermindern und edlere Fischsorten einzusetzen.

Die Hauptsorten, welche in den Gewässern des Bezirks sich finden, sind Weißfische, Barben, Hechte, Aale in den Hauptflüssen, Forellen in den Seitenbächen, wie im Erlenbach bei Aschhausen, in der Kessach bei Oberkessach, im Diebach, der bei Weißbach mündet; besonders viele Mühe in der Forellenzucht gibt sich der Müller in Ebersthal. Krebse gibt es allenthalben, besonders in den Bächen.

Die Jagst ist der Fischzucht günstiger als der Kocher, das Wasser des Kochers führt immer etwas Salz mit, die Jagst hat mehr tiefe Stellen, wo das Wasser stille steht, sogenannte Gumpen. (Siehe auch unten d.)

Die Bienenzucht

war früher viel stärker im Betrieb als gegenwärtig, von allen Seiten hört man: sie ist in Abnahme begriffen. Schuld daran sind die vielen Fehljahre in den letzten 10 Jahren, der harte Winter 1879/80, auch der Umstand, daß die Bienenzucht eben nur als Nebenbeschäftigung vorkommt und nicht immer die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient.

Die engen Thäler sind nicht besonders günstig, die Thalwände sind hoch, die Bienen haben weit zu fliegen, bis sie auf | die Höhe oder in den Wald kommen, der Reps findet sich nur auf der Höhe.

Der gewöhnliche Betrieb geschieht mit Strohkörben, welchen Strohkappen zur Gewinnung des Honigs aufgesetzt werden. Die bedeutenderen Bienenzüchter haben Ringkörbe, die es ermöglichen, auch volkreiche Schwärme aufzunehmen, weil diese Körbe durch Untersetzen von Ringen sehr vergrößert werden können. Solche Bienenzüchter sind die Brüder Nicklas in Ingelfingen und Criesbach. Es fehlt aber auch nicht an Bienenzüchtern, welche den Mobilbau nach Dzierzon’schen Grundsätzen eingeführt haben und gute Geschäfte machen, wie z. B. Privatier A. Glock in Künzelsau, Rentamtmann Jung in Aschhausen.

Eine Förderung hat die Bienenzucht erfahren durch den im Sommer 1879 gegründeten Hohenloher Bienenzüchterverein, der die Oberämter Öhringen, Künzelsau und Weinsberg umfaßt und auch Mitglieder in den angrenzenden Oberämtern hat.

d) Jagd und Fischerei.

Mit Ausnahme der Waldungen des Staats, der Standesherrschaften Hohenlohe-Öhringen, Langenburg und Jagstberg, der Freiherrn von Stetten und des Grafen Zeppelin-Aschhausen werden die Jagden von den betreffenden Gemeinden öffentlich verpachtet. Die Jagd in den Staatswaldungen vom Revier Schönthal ist gegenwärtig probeweise in Selbstadministration.

Von obengenannten Waldungen bilden geschlossenere Jagdgebiete: das königliche Revier Schönthal, ein Theil des fürstlichen Reviers Hermersberg und das fürstliche Revier Thierberg. Zur Erhaltung eines Rehstandes, ohne die anstoßenden Güterbesitzer irgendwie zu belästigen, ist in dem letztgenannten Revier der auf den Markungen Zottishofen, Steinkirchen und Thierberg liegende Waldkomplex, genannt Holzhausen, mit einem Drahtzaun umgeben und zu einem Rehpark eingerichtet worden. Der Park beträgt mit Einschluß der dazwischen liegenden Äcker und Wiesen 240 ha. Bis jetzt ist derselbe mit etwa 50 Rehen besetzt. Neuerdings sind dem Park auch 2 Stück Axiswild, Cervus axis, und 5 Stück Schweinhirsche, Cervus porcinus, einverleibt worden. Es sind zwar von der fürstlich Langenburg’schen Standesherrschaft die an die fürstlichen Waldungen anstoßenden Felder mehrfach für die Jagd gepachtet worden, die | Fläche ist aber doch nicht ausgedehnt genug, um die Hühnerjagd wesentlich zu verbessern, und auch Wachteln gibt es immerhin wenig. In dem Staatswaldkomplex des Reviers Schönthal und dem fürstlich Öhringen’schen Revier Hermersberg kann wenigstens noch von einem Rehstand gesprochen werden, sonst kaum.

Die den Gemeinden zustehenden Jagden kommen immer mehr dem gänzlichen Verfall nahe, wovon nur die von Freiherrn von Palm und Graf Zeppelin zusammen gepachteten Gemeindebezirke eine Ausnahme machen.

Bei unserer liberalen Gesetzgebung sind die Jagdbezirke zu klein, der Jäger zu viele, die Schonzeit zu kurz. Da der Pacht in der Regel ziemlich hoch wird, so wird geschossen, was kommt, umsomehr als die Aufsicht über waidmännische Behandlung der Jagd durchaus ungenügend ist.

Hochwild im Freien gibt es nicht mehr, und auch der Reh- und Hasenstand ist, wie aus dem Obigen hervorgeht, gering, Wildenten bei entsprechender Winterwitterung werden mehr oder weniger geschossen. Von Raubthieren ist Fuchs und Dachs noch am häufigsten, ebenso das überaus schädliche Wiesel, schon weniger sind Edelmarder, Steinmarder, Iltis und Fischotter vertreten, die Wildkatze gehört zur Seltenheit. Im Frühjahr und Herbst fällt die Waldschnepfe wohl ein, ihre Jagd ist aber nur selten ergiebig.

An Raubvögeln sind zu bemerken: Milan, Bussard und verschiedene andere Falken und Würger, ferner verschiedene Eulen, namentlich Waldkauz, Schleiereule, Ohreule, Steineule und ziemlich zahlreich Fischreiher.

Bedauerlich ist, daß zur Vertilgung des gefiederten Raubgesindels mit Einschluß der Raben und Elster viel zu wenig geschieht und eine Menge Singvögel und ihre Nester zum Opfer fallen.

Das Fischwasser gehört nur zum kleinen Theil dem Staat, z. B. im sogenannten Forellenbach auf der Markung Ailringen, in der Jagst auf zwei Theilen der Gemeinde-Markung Westernhausen und im Kapellensee bei Neusaß, sonst steht das Fischrecht theils den fürstlichen Herrschaften, theils Privaten zu.

Kocher und Jagst ist von denselben Fischgattungen bevölkert, letztere reicher, namentlich auch an besseren Fischarten; an solchen finden sich: der Aal, Hecht, Karpfe, Barbe, Barsch, Schuppfisch, Weißfisch, Rothauge. Forellen und Krebse gibt es in der Kessach, dem Erlenbach, Ginsbach, Sindelbach, Langenbach.

| Das Fischen geschieht mittelst der Legangel, des Hamens, des Stell- und Streichgarns und des Aalfangs.

Ein km von Kocher und Jagst dürfte jährlich durchschnittlich 10 M. kosten.

Künstliche Fischzucht mit Forellen wird nicht ohne Erfolg in Ebersthal und Oberkessach getrieben, neuerdings auch in Künzelsau.

Allgemein wird behauptet, daß die Fischmenge seit 15 Jahren namentlich im Kocher wesentlich abgenommen habe, ob gewerbliche Verunreinigung der Wasser oder schonungsloser Betrieb die Schuld tragen, ist noch festzustellen.


B. Kunst, Gewerbfleiß und Handel.

Der Oberamtsbezirk Künzelsau hat in überwiegender Zahl eine bäuerliche Bevölkerung, und ist schon deshalb Kunst, Handel und Gewerbe in bescheidenem Maße vertreten und sind größere Etablissements und Handelshäuser nur wenig zu finden, dagegen werden allerdings in einigen Orten, insbesondere in der Oberamtsstadt einzelne Gewerbe betrieben, welche ihren Absatz nicht blos innerhalb des Oberamtsbezirkes selbst suchen und finden, sondern eines bedeutenden Absatzes in weiteren Kreisen sich erfreuen; es sind dieses hauptsächlich die Gewerbe der Gerber, Färber und Schuhmacher; um den Bedarf des Bezirkes zu decken, sind in den einzelnen Orten desselben fast sämmtliche Gewerbe vertreten.

Gegenwärtig sind im Bezirke vorhanden:

1. Fabrikationsanstalten.

1. Die Lederfabrik von H. Reger und Comp. in Künzelsau mit 30 Arbeitern.

2. Die Tabaksfabrik von H. Krüger in Künzelsau mit 3 Gehilfen.

3. Die Goldwaarenfabrik von Böhm und Lempp in Ingelfingen, Filialgeschäft der Fabrik in Gmünd, mit 53 Arbeitern.

4. Die Jacquardweberei von Huber in Niedernhall mit 36 Webstühlen.

5. Die Schuh- und Schäftefabrikation von Mayer und Hartmann in Künzelsau.

Bierbrauereien sind es im Bezirk 24 mit 13 Gehilfen; dieselben haben ihren Absatz meist im Bezirk selbst, Branntweinbrennereien | finden sich 417, meist Landwirthe, die ihren eigenen Bedarf brennen.

Getreidemühlen sind im Bezirk 48 mit 130 Mahlgängen, worunter 1 Kunstmühle; weiter sind im Bezirk vorhanden: 12 Sägmühlen, 12 Ölmühlen, 4 Lohmühlen, 10 Gipsmühlen, 17 Hanfreiben, 17 Ziegeleien mit Kalkbrennereien verbunden, welche 40 Arbeiter beschäftigen.


2. Mechanische Künstler und Handwerker.
  Meist. Geh.   Meist. Geh.
Bäcker 77 15 Maurer 155 57
Barbier 1 Mechaniker 1 2
Bauunternehmer an Straßen 1 Messerschmide 3 1
Bortenwirker 3 3 Mezger 110 10
Buchbinder 8 3 Mühlärzte 3
Büchsenmacher 1 Müller 61 55
Bürstenmacher 3 3 Musiker 7
Conditor 12 4 Näherinnen 83
Dosenmacher 1 1 Nagelschmide 12 1
Dreher 10 Optiker 1
Essigsieder 3 Photograph 1
Färber 6 3 Putzmacherinnen 4
Feilenhauer 1 Rothgerber 24 67
Flaschner 13 2 Sattler 17 5
Gärtner 4 Seifensieder 6
Gipser 11 5 Seiler 21 4
Glaser 22 2 Schäfer 40 45
Hafner 11 2 Schirmmacher 2
Hammerschmiede 2 2 Schlosser 17 6
Hutmacher 6 3 Schmide 78 21
Instrumentenmacher 1 1 Schneider 105 16
Kammacher 3 Schreiner 82 28
Kaminfeger 2 2 Schuhmacher 220 39
Korbmacher 6 Seckler 3
Krautschneider 2 Siebmacher 2
Kübler 5 Silberarbeiter 3 2
Küfer 54 3 Steinhauer 12
Kupferschmide 6 2 Uhrmacher 7 1
Kürschner 2 1 Wagner 70 5
Leineweber 149 1 Weißgerber 1
Maler 2 3 Zimmerleute 66 26
Zinngießer 1


|
3. Handelsgewerbe.
Zahl Geh.
Kaufleute (erheblichere Geschäfte) 14 17
Buchhandlung 1
Lederhandlungen 2 3
Buchdruckerei 1 2
Krämer und Kleiderhändler 103 8
Frachtfuhrleute 4
Lohnkutscher (meist als Nebengewerbe) 25
Mackler 10
Getreide- und Landesproduktenhändler 13
Viehhändler (worunter 2 Schweinehändler 49 37
Holzhändler 3 3
Hausirer 130 12
Gastwirthschaften 151
Schankwirthschaften 77
Landwirthschafts- und Gewerbebank 1
Apotheker 5 1
Mobiliarversicherungs-Agenten 94
Lebensversicherungs-  18
Auswanderungs-  6



    Reps Dinkel Roggen Gerste Winter-
    Weizen
    Sommer-
    Weizen
    Haber
    1873 11,00 10,30 03,15 11,10 10,35 13,50
    1874 05,45 13,00 06,33 09,90 11,30 08,00
    1875 03,63 07,00 03,00 07,01 08,73 08,19
    1876 04,00 06,52 05,60 09,50 07,00 05,60
    1877 10,40 10,31 10,04 13,30 08,46 05,60
    1878 09,30 10,20 06,59 08,79 10,32 09,45 05,72
    1879 08,07 12,00 08,16 07,33 09,50 08,75 07,80
    1880 06,60 14,10 07,00 11,01 12,82 13,01 07,14
    1881 07,00 08,85 11,51 11,70 10,50 10,50 10,20
    Durchschnittl.
    Ertrag
    pro Jahr
    06,88 10,26 06,85 09,59 10,42 10,03 07,97

  1. Beispielsweise setzen wir nach gefälliger Mittheilung des Herrn Gutsverwalters Fr. Ruoff den Ertrag pro Morgen auf dem Gute Meßbach bei. Derselbe betrug in Centner beim
  2. Von Forstmeister Hochstetter in Neuenstadt.


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