Beschreibung des Oberamts Gmünd/Kapitel B 18
« Kapitel B 17 | Beschreibung des Oberamts Gmünd | Kapitel B 19 » | |||
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
| |||||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
In dem milden schönen abgeschiedenen Wiesenthale des Reichenbaches liegt reizend der äußerst freundliche Ort, weitverstreut, fast jedes Haus von üppigem Obstbaumgarten umgeben, und ringsum sind die Thalränder mit großen Bauerngehöften gar anmuthig bekränzt, während sich durch die frischen Wiesengründe des Thales der muntere Bach hinschlängelt, umsäumt von herrlichen Bäumen, namentlich hohen Pappeln. Sehr schöne Aussichten bieten der Zirschberg und das Schloß Ramsberg.
Die hübsche, dem h. Petrus geweihte Kirche liegt schön und frei, so ziemlich inmitten des Dorfes, umgeben von dem noch niedrig ummauerten Friedhofe, und hat einen halbachteckig geschlossenen Chor und einfache Spitzbogenfenster; auf dem kahlen Westgiebel sitzt ein hoher, schlanker Dachreiter. Das freundliche, flachgedeckte Innere ist mit Rococostuckaturen verziert und mit drei Altären in demselben Stile geschmückt. Der Triumphbogen ist spitz. An den Emporen sind die Bilder der Stationen angebracht, an der Nordwand ein gut gearbeitetes Krucifix; dann finden sich noch zwei kleine steinerne Epitaphien, von Pfarrer Debler † 1730 und von Pfarrer Hirschmüller † 1782. Alle drei Glocken sind sehr alt: die größte hat als Umschrift die Namen der vier Evangelisten in altgothischen Majuskeln, die mittlere ist nur mit Kreuzen geschmückt, auf der dritten, zersprungenen, steht in ganz alter gothischer Majuskelschrift: o . rex . glorie . chre. . veni . cum . pace. Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Heiligenpflege. Das Patronat hat der Graf v. Rechberg.
Das Pfarrhaus, das die Pfarrstelle selbst zu unterhalten hat, ward 1817 fast neu gebaut. Das 1832 angekaufte und ausgebesserte Schulhaus enthält ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters. Die Gelasse für den Gemeinderath sind in einem Privathause gemiethet.
Gutes Trinkwasser liefern hinreichend 3 Pump-, 6 Zieh- und 3 Schöpfbrunnen; fast alles Wasser hat wegen des hier anstehenden Liasschiefers etwas schwefligen Beigeschmack, das des Pfarrbrunnens | einen so starken, daß es nicht trinkbar ist. Die Markung ist imThal und auf den Höhen reich an guten Quellen, die sich alle in den Reichenbach ergießen; in ganz heißen Jahrgängen ist dieser schon eingetrocknet. Beim Pfarrhaus, im jetzigen Seegarten, war früher ein künstlicher Fischteich, bei der Strietmühle ein etwa 8 Morgen großer Weiher, der jetzt bis auf einen ganz kleinen Theil trocken gelegt ist und als Wiesengrund benutzt wird; vielleicht war auch im sog. Weiherdobel, einer nassen Wiese, früher ein See.
Eine Vicinalstraße durchzieht von der Donzdorfer Staatsstraße bis nach Rechberg die Markung.
Zwei steinerne und zwei hölzerne Brücken, sowie vier Stege, gehen über den Reichenbach und sind sämtlich von der Gemeinde zu unterhalten.
Die Einwohner von mittlerer Größe und kräftigem Körperbau sind im Ganzen gesund und rüstig; über 80 Jahre zählen gegenwärtig drei Ortsangehörige.
Die Haupterwerbsquellen bestehen in Feldbau und Viehzucht; unter den Handwerkern sind Schreiner, Schmiede und Schuster am meisten vertreten; etwas Linnenweberei wird getrieben; dann werden Körbe geflochten und Weberschiffchen gefertigt und in der Umgegend abgesetzt.
Eine Schenkwirthschaft und zwei Kramläden bestehen; außerhalb des Orts liegt eine Mühle mit einem Mahl- und einem Gerbgang.
Aus den vorhandenen Steinbrüchen (brauner Jurasandstein) werden gute Werksteine gebrochen, die auch nach Gmünd und auf die Alb zum Verkauf kommen.
Die Vermögensverhältnisse sind gut; der begütertste (mit Ausnahme des Grafen v. Rechberg, s. unten) besitzt 139 Morg. Feld und 25 Morg. Wald, der Mittelmann 20–30, die ärmere Klasse 2 Morg. Feld; Manche haben auch gar keinen Grundbesitz. Armenunterstützung erhalten über 20 Personen.
Auf den angrenzenden Markungen Donzdorf, Rechberg und Winzingen haben hiesige Bürger erheblichen Grundbesitz.
Die mittelgroße Gemeindemarkung hat mit Ausnahme der schmalen Rückenhochebene, die sich vom Hohenstaufen gegen Ramsberg hinzieht, eine unebene, aus den Abhängen gegen das Reichenbachthal zusammengesetzte Lage.
Der im allgemeinen mittelfruchtbare Boden besteht auf der Hochebene aus den Zersetzungen des braunen Jurasandsteins und ist daher etwas hitzig; an den Gehängen treten mehr die Mergel und Thone des braunen, theilweise schwarzen Jura auf und liefern einen schweren, etwas naßkalten Boden, während an den untern Thalgehängen | und in der Thalebene ein etwas starker Lehm sich geltend macht. Die Ackerkrume ist beinahe durchgängig seicht.Das Klima ist mild, jedoch kommen Frühlingsfröste, wie auch Hagelschlag nicht selten vor. Heftigen Winden sind nur die Anhöhen ausgesetzt, während das Thal vor solchen geschützt ist.
Die Landwirthschaft ist in gutem Zustande und hebt sich durch das vortreffliche Beispiel, das die Bewirthschaftung des Schloßgutes Ramsberg giebt, täglich mehr. Zur Besserung des Bodens werden außer den gewöhnlichen Düngungsmitteln und der in gut angelegten Düngerstätten fleißig gesammelten Jauche Kompost und Mergel angewendet, wie auch nasse Felder mittelst Drainage nutzbringender gemacht. An den Bergabhängen ist der verbesserte Wendepflug und auf den ebeneren Lagen der Hohenheimer Pflug im Gebrauch; eiserne Eggen und Walzen benützt man auf allen größeren Gütern und uberdieß befinden sich in der Gemeinde eine Repssäemaschine, eine Dreschmaschine und eine Häckerlingsmaschine.
Mit Ausnahme von Reichenbach findet das Vereinödungssystem statt und zu den Parzellen gehören geschlossene Güter; außer den gräflich Rechbergischen Gütern (s. hierüber unten) ist die gewöhnliche Dreifelderwirthschaft die allgemein übliche.
Von den Getreidearten baut man vorzugsweise Dinkel, Roggen, Haber, weniger Gerste und Weizen, ferner viel Futterkräuter, namentlich dreiblättrigen Klee und Wicken, Kartoffeln, etwas Runkelrüben, sehr viel Reps auf den gräflich Rechberg’schen Gütern, Hanf und Flachs; letztere für den eigenen Bedarf, während der Reps meist nach Kirchheim und Heilbronn verkauft wird. Über den eigenen Bedarf können jährlich etwa 300 Scheffel Dinkel und 200 Scheffel Haber nach außen abgesetzt werden.
Der ausgedehnte Wiesenbau, dem nur wenig Wässerung zukommt, liefert ein sehr gutes Futter, das theilweise nach außen verkauft wird. Weinbau scheint früher getrieben worden zu sein, denn ein südlicher Abhang bei Ramsberg wird die „Weinhalde“ genannt; gegenwärtig rankt die Rebe nur noch an einzelnen Gebäuden und liefert in günstigen Jahrgängen gute Trauben.
Von Bedeutung und im Zunehmen ist die Obstzucht, welche sich vorzugsweise mit Luiken, Goldparmänen, Zwetschgen etc. beschäftigt und in günstigen Jahren auch einigen Verkauf nach außen zuläßt. Die Gemeinde besitzt weder Wald noch Weide und verpachtet nur die Brach- und Stoppelweide um 50 fl. jährlich. Auf den größern geschlossenen Gütern haben die Besitzer das Weiderecht und die Pferchnutzung.
Die Pferdezucht und Pferdehaltung ist von keiner Bedeutung, dagegen die Rindviehzucht in gutem Zustande und im Aufschwung begriffen; man steht hauptsächlich auf eine Kreuzung der Limpurger | und Simmenthaler Race, zu deren Zucht die auf den gräflich Rechbergischen Gütern aufgestellten 3 Farren (Simmenthaler Race) benützt werden; die Gemeinde hat keine Zuchtstiere. Eigentlicher Viehhandel wird nicht getrieben, indem nur das nachgezogene, entbehrlich gewordene Vieh zum Verkauf kommt. Milch wird an die in der Gemeinde bestehende Käserei abgesetzt. Im Herbst ist der Viehaustrieb noch üblich.Die von Privaten betriebene Schafzucht beschäftigt sich mit Bastarden, während auf den gräflich v. Rechberg’schen Gütern eine feinere Race gehalten wird (s. hierüber unten); den Sommer über laufen auf der Markung 700, den Winter über 15–1600 Stücke. Der Absatz der Wolle geschieht nach Kirchheim und Göppingen.
Das Fischrecht in dem nur Weißfische führenden Reichenbach hat die Pfarrei.
Von Alterthümern sind anzuführen, die alte Heerstraße (vermuthlich römischen Ursprungs), die auf dem Bergrücken von Staufeneck gegen den Rechberg zog; sie führte am Birkhof, ohne Zweifel Bürghof, vorüber, wo vielleicht eine römische Befestigung angelegt war. Bei dem Birkhof stand auch eine Kapelle zur h. Maria und beim Hasenhof ist ein kleiner Hof, „Zimmer- oder Gimmerhöfle“ genannt, abgegangen, noch jetzt heißt die Stelle „auf der Hofstatt“.
Die zu der Gemeinde gehörigen Parzellen liegen zerstreut theils auf dem Bergrücken zwischen dem Ottenbacher Thal (Krumthal) und dem Reichenbacher Thal, theils an den Gehängen gegen letzteres Thal und in der Ebene desselben und tragen zu dem eigenthümlichen, freundlichen Charakter der Gegend wesentlich bei; von ihnen nennen wir nur
Ramsberg, das mit dem Birk- und Bühlhof ein dem Grafen v. Rechberg gehöriges Rittergut bildet.
Das Schloß Ramsberg liegt gar malerisch auf der äußersten Spitze des langen, gegen das Lauterthal vorspringenden, vom Rechberg herziehenden Rückens. Auf drei Seiten fällt das Berghaupt steil ab und auf der vierten, gegen Norden, wurde der schmale Grat mit einem tiefen Graben durchschnitten, über den, an der Stelle der ehemaligen Zugbrücke, jetzt eine zweibogige steinerne Brücke führt. Die noch erhaltene hohe und starke Ringmauer ist sehr alt und unten herauf aus großen Buckelsteinen aufgeführt; aus ihr wachsen die stattlichen Gebäude hervor, die in ihrer jetzigen Gestalt zumeist dem 16. Jahrhundert angehören. Der Berfried wurde 1830 zum größeren Theil abgebrochen. Das Hauptgebäude, im Westen stehend, ist ein schlichtes dreistockiges Steinhaus mit geraden Sprossenfenstern und hohen staffelförmigen Giebeln, die übrigen Gebäude sind niedriger und dienen jetzt der Landwirthschaft. Vor der Brücke steht in schönem Garten, der zugleich Friedhof ist, auf einem Hügelchen das hübsche, | halb von Reben- und Rosengewinden versteckte, spätgothische St. Martinskirchlein; seine Spitzbogenfenster sind noch erfüllt von zierlichen Maßwerken, das Chörchen schließt vieleckig. Auf der mit einem Renaissancegiebel bekrönten Westseite sitzt ein Dachreiter; über dem Eingang ist eine steinerne Tafel angebracht, mit verschiedenen Wappen, darunter das der Herren von Bubenhofen. Das hübsche, flachgedeckte Innere enthält einen Rococo-Altar mit dem gut ausgeführten Bilde des h. Martin.So schön der Anblick der von prächtigen Bäumen belebten Gebäudegruppe des Schlosses, so bezaubernd ist die Aussicht hinab in die lachenden, von Dörfern und Gehöften reich belebten Thäler, besonders auch der Blick von dem westlich vom Schloß gelegenen Garten, von dem aus man in das weite Filsthal hinabsieht, im Vordergrund (mehr zur Rechten) an die schöne Burg Staufeneck, im Hintergrund am großartigen Albrande hin bis hinauf zur Teck.
Das zu dem Schloß Ramsberg, wie zu dem Birk- und Bühlhof gehörige Rittergut ist Eigenthum des Grafen v. Rechberg und umfaßt 8356/8 Morg, nämlich 445 Morg. Äcker, 2391/8 Morg. Wiesen, 1515/8 Morg. Weiden, Wege etc; es wird von dem Domäneninspektor, Ökonomierath Hahn, in rationellster Weise bewirthschaftet und bildet eine eigentliche Musterwirthschaft. Fruchtfolge: 1. Brache gedüngt, 2. Reps, 3. Winterung, 4. Hackfrucht gedüngt, 5. Sommergetreide mit Kleegras, 6. Kleegras, 7. Weide, 8. Winterung. Ein Morgen erträgt durchschnittlich an Dinkel 9 Scheffel, an Haber 6 Scheffel, an Gerste 5 Scheffel, an Roggen 4 Scheffel und an Reps, der in sehr großer Ausdehnung gebaut wird, 5 Scheffel. Mit Hopfen ist ein Morgen angelegt. Auf dem Gut hält man einen sehr schönen Viehstand, 10 Pferde, 120 Stück schweres Rindvieh (Kreuzung von Simmenthaler und Limpurger Race) und 1200 Merinoschafe.
Die Obstzucht, welche sich hauptsächlich mit Mostsorten und ziemlich viel Kirschen beschäftigt, ist beträchtlich und in jüngerer Zeit wurden auf dem Gute 3000 Obstbäume gepflanzt, ferner 300 Morgen Äcker und Wiesen drainirt, über 1000 Ruthen Wege mit Steinkörper gebaut und zur Besserung des im allgemeinen sandig-lehmigen Bodens über 40.000 Wagen Mergel aufgeführt.
Der Gemeindebezirk Reichenbach bildete einst kein selbstständiges Ganzes, sondern gehörte theils zur Herrschaft Scharfenstein mit Donzdorf, theils zu Hohenrechberg, zu Ramsberg und Staufeneck. Zur ursprünglich Helfenstein’schen Herrschaft Scharfenstein gehörten die Helfenstein’schen Lehen, welche die Herren von Rechberg 1446 kauften von Fritz v. Schwendi c. ux. Agnes v. Alchingen. Die ältere Staufenecker Linie trug ebenso in Reichenbach zu Lehen 1 Hof und 3 Güter, | welche 1602 mit 3000 fl. Kaspar Bernhard v. Rechberg erwarb für die ältere Donzdorfer Linie, nach deren Aussterben Johann Bero Ernst von der noch blühenden Linie die Belehnung erhielt von Kurbayern.Rechbergische Lehen wurden z. B. 1428 und 1487 geeignet, andere empfing z. B. das Spital zu Gmünd noch später. Theils Rechbergisches Lehen, theils Eigenthum waren die Güter von Gmünder Geschlechtern, z. B. der Vener, der Flad und Winkenthal u. a. (1443, 1485..) Einige Einkünfte erwarben auch benachbarte Kirchpflegen und das Spital zu Gmünd.
Eine Pfarrei Rechbergischen Patronats bestand in Reichenbach schon 1397; eine eigene Kapelle errichteten die Herrn v. Bubenhofen auf dem Ramsberg, deren Kaplan zu Donzdorf wohnte. Eine Kapelle zu St. Maria stand einst beim Birkhof.
Die Berghalde unter dem Schloß Ramsberg war „am Eichbühl“ bis 1540 Helfenstein’sches Lehen; die Burg selber ist wohl, da kein eigener Herrschaftsbezirk dazu gehörte, von den Herrn v. Rechberg gleichsam als ein Vorposten erbaut worden, wahrscheinlich nicht lange vor 1328, wo Conrad v. Rechberg, der Biedermann, erstmals bezeichnet wird als der, deß Ramsberg ist, oder zu Ramsberg. Diese Burg fiel an Gebhard, den Stifter der Illeraichheimer Linie, dessen Sohn 1407 eine Urkunde ausstellt über 3 von seinen Vorältern und ihm selbst gestiftete Messen, worunter eine zur Ehre des h. Kreuzes zu Ramsberg (in der Schloßkapelle). Albrecht v. Rechberg von der Scharfenberger Nebenlinie saß 1485 zu Ramsberg und verkaufte 1500 an Heinz v. Zülnhart 70 Malter Korn aus seinem Schloß Ramsberg mit dem Vorhof und mit dem Bau und seinen Zubehörden und mit dem Berg. Der Sohn Philipp 1505 ff. wurde eifriger Protestant und gewährte auf Ramsberg flüchtigen Prädicanten eine Zuflucht, z. B. dem Martin Cleß aus Göppingen.
Nach Philipps kinderlosem Tod erbten die Kinder seiner Schwester Magdalene mit Herrn Marschall Wilhelm v. Pappenheim: Wolf und Joachim v. Pappenheim den Ramsberg; sie theilten ihr Erbe 1550 und des Joachim Erbtochter Sofie brachte Ramsberg ihrem Gemahle zu, Hans Joachim v. Bubenhofen, c. 1560. – Die v. Bubenhofen stammen aus der Schweiz, waren viel in württembergischen Diensten, bis sie nach der Reformation, als eifrige Katholiken, Dienste suchten, besonders bei den Bischöfen von Würzburg und Bamberg. Sie bauten darum auch bei Ramsberg eine eigene Kapelle und stifteten eine Kaplanei; ihre Besitzungen erweiterten sie durch den Kauf von Kleinsüßen 1575 und Winzingen 1628; auf der Burg saß ein Vogt und Hausvogt. Die Söhne der Sofie v. Pappenheim Hans Max und Benjamin v. Bubenhofen theilten 1586; ersterer bekam Leinstetten, Benjamin Ramsberg; von seinen 3 Söhnen erhielt 1637 der älteste | Maximilian das Gut Ramsberg mit dem reichslehenbaren Blutbann und Gericht. Als er früh starb 1651 behielten seine Wittwe und Tochter Kathr. Franziska † 1682 mit ihrem Gemahl Georg Ferdinand v. Rietheim † 1677 den Ramsberg, gegen einen früheren Erbvergleich der drei v. Bubenhofen’schen Brüder. Beider Söhne Max Josef und Johann Conrad v. Rietheim verpfändeten Ramsberg an Christof Friedrich v. Eyb und verkauften das Gut ganz um 27.000 fl. an den Grafen Franz Albert v. Rechberg, dessen Sohn Ferdinand auf Ramsberg residirte, † 1722. Weil aber mit seinem Bruder Alois die Linie wieder ausstarb 1732, so brachte die Tochter Marie Therese den Ramsberg ihrem Gemahle zu, Graf J. C. E. v. Preising aus Bayern, welcher auch Rechberghausen kaufte. Der Sohn Graf Max v. Preising vollzog einen schon 1736 verhandelten Plan; er verkaufte das Gut Ramsberg um 39.000 fl. an Graf Alois II. von Rechberg 1809 und dieser tauschte von Württemberg auch den Zehnten vom Hofgut Ramsberg und andern Höfen der Umgegend ein, sowie verschiedene Lehen u. a. m.Der Birkhof, auch Glöcklishof (mit einer Glocke) wurde 1441 von Syfrid vom Holz, Vogt zu Hohenrechberg an Hans Offenhäuser zu Donzdorf verkauft, fürs Rittergut Ramsberg erworben, dazwischen hinein an Unterthanen hingegeben, nachher wieder zum Schloßgut geschagen. Früher wurde da eine Wirthschaft betrieben. Der Bühlhof ist neuerer Zeit erst gegen ein anderes Bauerngut von der Herrschaft eingetauscht worden.
Zum Rittergut Ramsberg gehörten 1592 der Weiler Kleinsüßen zu, zu Krummwälden 1 Gut und 3 Selden, im Weiler Kitzen 2 Güter und 2 Selden, zu Dannweiler 2 Höfe und der Mösenhalden-, Schatten-, Bürk-, Vorder- und Hinter-Clausen-, Gstrüthof, Zirsberg, Hölzlins-, Kübel-, Zellers- und Schürlinshof. Vom Rittergut Winzingen kamen als Entschädigung an die Frau v. Rietheim noch hinzu (einige zum Theil, andere ganz) Messenhalden, Schatten- und Kratzerhof, Zirschberg, Feuerlishof, Peterlingshof und ein Hof am Kitzen. Nachzutragen ist Etzberg, Gem. Ottenbach, schon 1407 Erzberg genannt, neben den Höfen zu dem Zürnsberg, zu dem Kratzer und zu den Hölzern. – Einige der Namen sind inzwischen verschwunden, andere neu aufgekommen: Lauxenhof, Striethof und Täscherhof.
Zur Herrschaft Donzdorf gehörten von den Parcellen: Bühlhof, Dangelhof (1596 von M. Dangelmaier an Albrecht v. Rechberg verkauft), Schillingshof und Strietmühle; – zur Herrschaft Weissenstein: der Haldenhof und Stappenhof, zu den Staudenhöfen gerechnet; zur Herrschaft Wisgoldingen: Hasenhof, Ilgenhof und von den Staudenhöfen das Aichhöfle und der Bäuerleshof. Beim Hasenhof ist ein Zimmerhöfle abgegangen.
« [[Beschreibung des Oberamts Gmünd/|]] | Beschreibung des Oberamts Gmünd | Kapitel B 19 » | |||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|