« Kapitel A 1 Beschreibung des Oberamts Gaildorf Kapitel A 3 »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
II. Natürliche Beschaffenheit.


1) Bildung der Oberfläche im Allgemeinen.

In dieser Hinsicht bietet der ganze Bezirk eine große Manchfaltigkeit dar. Denn obwohl eigentlich nur aus Bergen und Thälern zusammengesetzt, zeigt doch jede Berg- und Thal-Partie wieder ihr Eigenthümliches, wodurch ein reicher Wechsel der An- und Aussichten entsteht, wie ihn wenig andere Gegenden aufzuweisen haben.

Wollte man die Limpurger, Crailsheimer, Ellwanger und Mainhardter Berge als eine Fortsetzung des Welzheimer Waldes betrachten, was sie auch den geognostischen und geographischen Verhältnissen nach in der That sind, so würden sie zusammen eine Hochfläche bilden, die – unabhängig von dem Gebirgssystem der Alp, mit dem Muschelkalkterrain des Unterlandes aber in innigstem Zusammenhang stehend, zwischen Schwarzwald, Odenwald und Spessart einerseits und dem Juragebirge der Alp anderseits eingebettet – ein für sich bestehendes Gebirgssystem darstellen.

Übrigens richtet sich die Bildung der Oberfläche entschieden nach den drei im Bezirk vorkommenden Gebirgsformationen: Lias, Keuper und Muschelkalk, wovon der Keuper den größten Theil des Bezirks einnimmt. Der im Süden des Bezirks lagernde Lias bildet sanft wellige Hochebenen, welche gegen die unter ihnen liegenden Keuperberge in ziemlich steilen, jedoch nicht hohen Terrassen abfallen und öfters in schmalen Rücken auslaufen. Die bedeutendste von diesen ist das Hochplateau, welches bei Frickenhofen schmal beginnend, gleich einem Tafellande einerseits gegen Eschach und Ober-Gröningen, anderseits gegen Ruppertshofen hinzieht und dort die Breite von einer Stunde und darüber erreicht. Von geringerer Bedeutung ist der Liashöhenzug von Seelach über| Hinter-Steinenberg nach Dornhalden, da er, ziemlich schmal, nur bei Hinter-Steinenberg eine Breite von 1/4 Stunde erreicht. Den gleichen Charakter hat der Höhenzug bei Hinterlinthal, der übrigens den Bezirk nur ganz wenig berührt. Außer diesen zusammenhängenden Liashöhen treten noch vereinzelte, gleichsam nur flache Kuppen bildende, Liaspunkte bei Altersberg und beim Sturmhof auf. Die Liasplateaux sind zugleich die höchsten Partien im Bezirk, z. B. Frickenhofen und Altersberg (s. hienach). Unter der Terrasse des Liasplateau treten die Keuperberge und Höhenzüge auf, die vollends den übrigen Theil des Bezirks bis auf einen unbedeutenden Distrikt am Kocher einnehmen. Eine Menge Thälchen, Schluchten und Rinnen durchfurcht diese Partieen und gibt ihnen ein ganz zerrissenes Ansehen. An den Abhängen erscheinen viele durch die verschiedenen Schichten der Keuperformation bedingte Absätze und Vorsprünge. Diese Keupervorsprünge selbst sind mild abgerundet und laufen gegen die Thalebene hufartig aus. Die mit vielen Kuppen besetzten Plateaux sind nicht sehr ausgedehnt, indem sich die Thälchen gegen die Plateaux hin in viele Mulden und Rinnen verzweigen und so tief in die Hochebenen eingreifen, daß sich die entgegengesetzt führenden Rinnen öfters auf denselben beinahe berühren. Die größten Erhebungen der Keuperhöhen über dem Meer sind Hütten und Langert und dürften auf dem Gebirgszug zwischen Kocher und Fischach über 1700′ ansteigen. Was endlich die Bergformen des Muschelkalks und der denselben überlagernden Lettenkohlengruppe betrifft, so erscheinen sie auf der linken Seite des Kochers von Hirschfelden bis an die nördliche Oberamtsgrenze und bilden ebene, mit sanften Mulden durchzogene Plateaux, welche gegen den Fluß in schroffen, oben mit einer Kante beginnenden, Hängen abfallen.

Freistehende Berge sind der Hohenohl bei Frickenhofen, die Haube bei Untergröningen, der alte Berg bei Hohenbergle, der Staufenberg bei Vichberg, der Kappelesberg bei Gaildorf, das Drukele daselbst, der Ebersberg bei Ober-Roth, und Buchhorn bei Michelbach. Der übrigens nicht kegelförmige Haagberg bei Altersberg ist der höchste natürliche Punkt (s. hienach).


a. Erhebungen und Höhenbestimmungen.

Von den Erhebungen einzelner Partien des Bezirks, deren bedeutendste schon erwähnt wurden, sind folgende Höhenbestimmungen anzugeben:

1) Theils trigonometrische, theils barometrische: [1]
über d. Meeresfläche
Par. F.
Ödendorf, Niveau des Kochers unter der Brücke bei den Fabrikgebäuden (Lettenkohle) 0947
| |
Gaildorf, Niveau des Kochers 1014
Gaidorf, Eingang des Stollens am Vitriolbergwerk, in der Lettenkohle,
Gaildorf, 4′ über dem Niveau des Kochers oberhalb Gaildorf
1023
Gaidorf, Erdfläche an der Krone 1034
Adelberg bei Ödendorf, am Fuße desselben, an den Sammelkästen
Adelberg, des Vitriolbergwerks (Keupermergel)
1175
Adeberg, Spitze desselben (grobkörniger weißer Sandstein) 1447
Vichberg (untere Schichte des Keupers) trigonometrisch gemessen 1154
Kirchelberg, zwischen Gaildorf und Unter-Roth, trigonometrisch gemessen 1481
Seifertshofen, Erdfläche am Hirsch, unterer Liassandstein gegen 30 Par. F. über dem Keuper 1651
Formationsgrenze an der Viehtränke im Wald zwischen Mittelbronn und Birkelau (Liegendes des Liassandsandsteins) 1593
Mittelbronn, Erdfläche am Stern, am Brunnenschacht (unterer Liassandstein) 1692
Frickenhofen (Liassandstein), trigonometrisch gemessen 1832


2) Trigonometrische: [2]
W. F.  P. F.
Altenberg, Signal östlich von Schmiedelfeld 1973 1740
Altersberg, Signal östch vn Schmie 2011 1773,6
Eutendorf, Kirchthurmknopf 1347 1188
Frickenhofen, Kirchthurmknopf 2066,4 1822,4
Frickenhofen, Erdfläche an der Kirche 1964 1732
Gaildorf, Kirchthurmknopf 1300 1146,5
Gaidorf, Erdfläche am Kirchthurm 1153 1016,8
Gaidorf, Niveau des Kochers unter der Brücke 1133 0999,2
Gaidorf, Signal Kirzel I. 1603 1413,7
Gschwend, Erdfläche an der Kirche 1644 1450
Hagberg, Signal 2044 1803
Hütten, Erdfläche am Schulhaus 1687 1487,8
Hohtannenberg, Signal bei Frickenhofen 1975,5 1742
Kisselberghof 1616 1425,2
Langert, Erdfläche am Signal 1694 1494
Münster, Erdfläche an der Kirche 1193 1052
Schmiedelfeld, Erdfläche an der Kirche 1537 1373,2
Vichberg, Erdfläche an der Kirche 1204 1062


b. Abdachung und Wasserscheiden.
Die untergeordneten Abdachungen der einzelnen Gebirgspartieen gegen ihre Rinnsale ausgenommen, zeigt der Bezirk im Allgemeinen ein Fallen | von Süden nach Norden. Die größte Ebene ist die schon erwähnte, dem Walde angehörige, Hochebene bei Eschach, Ruppertshofen etc. Ein merkwürdiger Sattel, welcher das Fornsbach- und Murr-Thal von dem Kocher- und Roth-Thal scheidet und die kaum gedachte Hochebene mit den Mainhardter und eigentlichen Limpurger Bergen verbindet, ist die unten zu erwähnende sogen. Schanze.

Da der ganze Bezirk in das Stromgebiet des Rheins fällt, so berührt die europäische Wasserscheide den Bezirk nicht; dagegen kommen folgende secundäre Wasserscheiden vor:

1. Die Wasserscheide zwischen Kocher und Lein und im engeren Sinn zwischen dem Kocher, der Roth und der Lein, zieht bei Ober-Gröningen in den Bezirk, läuft gegen den Batschenhof weiter über Seifertshofen, Mittelbronn, Frickenhofen und Rothenhaar, von da auf den Berg Hohenohl bei Gschwend, weiter über Waldhaus nach Wasserhof, Horlachen und Altersberg, in dessen Nähe sie den Bezirk verläßt.

2. Diejenige zwischen Kocher und Bühler tritt bei Altenberghaus in den Oberamtsbezirk, führt über Hohenberg, Stöckenhof 1/4 Stunde westlich an Immersberg vorüber auf den bewaldeten Limpurger Bergen fort, 1/4 St. östlich an Winzenweiler vorbei gegen Neuwies, von da nach Kohlhäu und verläßt nicht weit davon das Oberamt.

3. Die Wasserscheide zwischen Murr und Roth, oder im weiteren Sinne zwischen Murr und Kocher, kommt östlich von Hornberg in den Bezirk, führt über Vorder-Langert, die sogen. Schanze an Ernsthöfle und Jagdhaus vorüber nach Glashofen, weiter nordwestlich an Wolfenbrück vorüber und 1/4 St. von da über die Oberamtsgrenze.

4. Die ganz untergeordnete Wasserscheide zwischen Kocher und Roth beginnt innerhalb des Bezirks bei Unter-Roth, zieht auf dem Bergrücken zwischen dem Kocher und dem Erlenbach fort bis nach Frankenberg und verläßt dort den Bezirk.


c. Thäler.
Da die Thäler des Bezirks, mit Ausnahme einer kurzen Strecke des Kocherthals, sämmtlich im Keuper ziehen, so kommt ihnen im Allgemeinen ein übereinstimmender Charakter zu, der sich durch vielfache Unterbrechung der Einförmigkeit des Waldes ausspricht. Vielfältig gekrümmte Gewässer durchschlängeln unter geringem Fall die unbeträchtlichen Thalebenen, denen von allen Seiten kleinere Thälchen und Schluchten zuziehen. Die ziemlich steilen meist bewaldeten Thalabhänge sind durch Rinnen und Schluchten häufig getheilt und mit vielen Vorsprüngen und Terrassen versehen. Eine Ausnahme hievon macht das Kocherthal von Westheim bis 1/2 St. südwestlich von Gschlachten-Bretzingen, indem hier der Muschelkalk auftritt und | seinen Thalcharakter mit schroffen, weniger getheilten, kantigen Thalwänden entschieden ausspricht.

Das Hauptthal unseres Bezirkes ist das Kocherthal, welches bei Fach in denselben einläuft und in nordwestlicher Richtung bis Unter-Roth führt. Von hier an zieht es gegen Norden und verläßt in der Nähe von Gschlachten-Bretzingen den Bezirk, um durch das Oberamt Hall fortzusetzen. Es theilt den Oberamtsbezirk in zwei etwas ungleiche Hälften, wovon die linkseitige die größere ausmacht, und ist von seinem Eintritt in denselben bis gegen Sulzbach vielfach gekrümmt und enge; unterhalb Sulzbach beginnt es weiter zu werden und nimmt einen ziemlich geraden Zug bis gegen Unter-Roth an, wo es seine größte Breite mit 1/4 St. erhält. Von Unter-Roth über Münster, Gaildorf nach Ödendorf ziehend, verengt es sich wieder und macht mehrere bedeutende Krümmungen, bis es unterhalb der chemischen Fabrik den Bezirk eine Zeitlang verläßt und ihn in der Nähe von Hirschfelden wieder erreicht, wo jedoch nur die rechten Thalgehänge dem Oberamt angehören. Nur kurz vor seinem Austritt aus demselben, in der Nähe von Gschlachten-Bretzingen, fällt auch noch ein kleiner Theil der linken Thalseite in den Bezirk Gaildorf. Auf der linken Seite von den ziemlich pralligen, größtentheils bewaldeten Gehängen des Welzheimer Waldes und der Limpurger Berge, auf der Rechten von den gleichgestalteten Abfällen der östlichen Berge begrenzt, besitzt es durchgängig den sanften Charakter der Keuperthäler überhaupt. Weiteres siehe hienach bei dem untern Roththale.

Auf der Rechten des Kochers münden folgende Seitenthäler ein:

1) Bei Aglishofen das Röthenbachthal, oberhalb Hollenbach mit zwei Schluchten beginnend und bis nach Röthenbach die Oberamtsgrenze bildend.

2) Zwischen Unter-Gröningen und Wengen ein auf der Höhe von Wegstetten beginnendes Thälchen.

3) Bei dem Braunhof das Egelsbachthal, auf der Oberamtsgrenze bei Falschengehren beginnend und mit dem Heiligenbachthälchen verbunden.

4) Bei Sulzbach das bei Stöckenhof beginnende Mühlenbachthal.

5) Bei Sulzbach ferner das sehr romantische Eisbachthal, das bei Winzenweiler beginnt und außer dem Irsbachthal einige kleine bei der Beschreibung der Bäche erwähnte Nebenthälchen aufnimmt.

6) Bei Steppach das Wörththal, mit mehreren Schluchten in den Limpurger Bergen beginnend.

7) Bei Ödendorf das Adelbachthal, welches ebenfalls in den Limpurger Bergen anfängt.

Auf der linken Seite des Kochers:

1) Bei Algishofen das Suhbachthälchen, bei Buchhof beginnend.

2) Bei Wengen das Krempelbachthälchen, das in mehreren Verzweigungen bei Seifertshofen beginnt.

3) Bei Laufen das Wimbachthal, nördlich von Frickenhofen entstehend.

| 4) Bei Bröckingen das Steigersbachthal, das mit vielen nicht unbedeutenden Thälchen und Rinnen südlich von Wildgarten beginnt und sich mit dem Osterbachthälchen vereinigt.

Endlich gehört zu den linksseitigen Kochereinmündungen:

5) das untere Roththal; es nimmt seinen Anfang außerhalb des Bezirks, tritt bei der Hankertsmühle in denselben, zieht über Ober-Roth, Hausen, Vichberg, Mittel-Roth nach Unter-Roth, und vereinigt sich dort mit dem Kocherthal. Es hat erst einen südöstlichen, von Vichberg an aber einen mehr östlichen Verlauf und erweitert sich in seiner untern Hälfte zu einer reizenden Wiesenau. Das Roththal hat wie das Kocherthal tiefe Sohlen, welche in ihrer minder bedeutenden Breite meist mit trefflichen Wiesen bedeckt sind. Die häufigen Überschwemmungen des Kochers und der Roth sind den letzteren ungleich mehr nützlich als schädlich. Die steilen Seitenwände sind gegen Süden angebaut, im Übrigen aber bewaldet. In das Roththal gehen mehrere Seitenthälchen ein, von denen bemerkenswerth:

Auf der linken Seite:

a) bei Mittel-Roth das bei Erlenhof beginnende Erlenbachthälchen;

b) bei Vichberg das Diebachthal, westlich von Neuhausen anfangend.

Auf der rechten Seite:

a) bei Kronmühle das Rauhenzainbachthal, das bei Horlachen in mehreren kleinen Verzweigungen beginnt;

b) gleichfalls bei Vichberg das Glattenzainbachthal, das westlich von Eichenkirnberg anfängt;

c) bei Badhaus das Mühlbachthälchen, in zwei Hauptzweigen auf der Oberamtsgrenze beginnend, und

d) das Schönthal, das eine Zeitlang die Oberamtsgrenze bildet und sich bald mit dem Roththal vereinigt.

Übrigens enthält der Bezirk noch folgende Thäler, welche jedoch erst außerhalb desselben in das Kocherthal führen.

Auf der rechten Seite:

Das Bühlerthal; es durchzieht den Bezirk nur auf eine kurze Strecke bei Ober-Sontheim, um in den Oberamtsbezirk Hall fortzusetzen, in welchem es bei Geislingen in das Kocherthal einlauft. In unserem Bezirke hat es noch den sanften Charakter der oberen Keuperthäler. In das Bühlerthal mündet bei Kottspiel, O.A. Ellwangen, das Fischachthal, im Volksmunde „Fischerthal“, welches nördlich von Herlebach in der Nähe der Oberamtsgrenze seinen Anfang nimmt, über Herlebach, Ober-Fischach, Mittel-Fischach, Unter-Fischach zieht und 1/2 St. südwestlich von letzterem Ort den Bezirk verläßt. Es hat mehrere, jedoch unbedeutende, Seitenthäler, ist kahl, flach und offen und gestattet jedem Winde den Durchzug.

Auf der linken Seite:

Das Leinthal; es berührt den Bezirk nur südlich von Kapf und geht bei Abtsgmünd in das Kocherthal ein. In das Leinthal führen:

| 1) außerhalb des Oberamtes das Götzenthal. Bei Helpershofen beginnend erreicht es bei der Götzenmühle die Oberamtsgrenze und verläßt, auf dieser noch eine Zeitlang fortführend, bald den Bezirk.

2) Gleichfalls außerhalb des Bezirkes das obere Roththal. Bei Gschwend beginnend, zieht es über Birkenlohe, Hönig, und führt südlich von letzterem Ort auf die Oberamtsgrenze, auf der es noch 1/4 St. fortzieht. In das obere Roththal führen: auf der rechten Seite:

a) bei Linsenhof das Sägbachthälchen, welches in zwei Zweigen, bei Weiher und bei Frickenhofen, beginnt;

b) bei Hönig das Auerbachthälchen, mit zwei kleinen Thälchen auf dem Plateau zwischen Mittelbronn und Seifertshofen beginnend. Auf der linken Seite:

bei Birkenlohe das Schlechtbachthälchen, das beim Lettenhäusle entsteht.

3) Außerhalb des Oberamtes ferner das Reichenbachthal, das bei Nardenheim anfängt und von der untern Sägmühle an 1/2 St. lang die Oberamtsgrenze bildet.

4) Bei Kapf das Gellbachthälchen, zwischen Wahlenheim und Hinter-Steinenberg beginnend und 1/2 St. lang die Oberamtsgrenze bildend.

5) Das Blinde-Roththälchen. Es beginnt im Oberamt Welzheim, berührt den Bezirk nur auf der Grenze westlich von Steinhaus, zieht auf dieser 1/2 St. fort und tritt dann wieder in den Bezirk Welzheim. In dasselbe zieht bei Hüttenbühl das Hagbachthälchen ein, welches beim Haghof beginnt und sich im Oberamt Welzheim mit dem Mosbachthälchen vereinigt.

In das dem Oberamt nicht angehörige Murrthal zieht nur das Fornsbachthälchen, welches bei Wolfenbrück in mehreren Ästen beginnt, bald darauf die Oberamtsgrenze erreicht, auf dieser 1/2 St. fortzieht und dann das Oberamt verläßt.


Höhlen und Erdfälle.

Höhlen und Erdfälle kommen in dem Bezirk, außer dem sogenannten Götzenloch, nicht vor. Dasselbe liegt nördlich von der Götzenmühle im grobkörnigen Keupersandstein und ist nur 10′ lang und ungefähr 6′ hoch. Merkwürdig ist auch die bei Frickenhofen erwähnte, unter dem Namen Teufelskanzel bekannte, Felsenschlucht.


2. Gewässer.

Der Flächengehalt sämmtlicher Gewässer, d. h. der Flüsse, Bäche und Weiher, beträgt 6994/8 Morgen, wovon nur 667/8 Morgen auf die Weiher kommen.

a. Brunnen.
Der Bezirk ist sehr reich an Quellen und Brunnen, die allerseits hervortreten und sich bald zu Bächen vereinigen. Nur der weit kleinere Theil | des Oberamts, das Liasplateau, ist weniger mit Quellwasser versehen, leidet jedoch keinen Wassermangel. Das Wasser ist meistens klar, frisch und gesund, besonders das aus dem grobkörnigen Sandstein hervortretende, welches bei weitem in der Vorhand ist. Die aus dem Mergel kommenden Quellen dagegen haben vielen kohlen- und schwefelsauren Kalk; ihr Wasser ist daher sehr hart und unschmackhaft. Alle in den Niederungen und Thälern liegenden Orte besitzen laufende Brunnen; auf der Höhe sind Schöpfbrunnen häufiger.


b. Mineralquellen.

Der Marktbrunnen zu Gaildorf führt hartes Wasser, welches Gyps und bittererdige Verbindungen enthält. Bei Münster findet sich eine Quelle, deren Wasser abführende Eigenschaften haben soll. Bei Eutendorf, wo früher ein Gesundbad war, ist eine stark inkrustirende Quelle. Auch Gschwend hatte ein Badhaus, wozu der schwefelhaltige Weilerbrunnen benützt wurde. Nicht weit von Mittel-Fischach befindet sich auf einer Wiese ein ehemaliger Gesundbrunnen. Näheres in der Ortsbeschreibung.


c. Flüsse und Bäche.

Der Bezirk hat nur Einen Hauptfluß: den Kocher, außer welchem die untere Roth, die Lein und die Bühler noch namhaft sind. Die beiden letzteren berühren übrigens den Bezirk nur in kleinen Strecken.

Der Kocher entspringt im Oberamt Aalen; bei Fach in den Bezirk eintretend, folgt er in vielen Schlangenlinien dem schon oben beschriebenen Zug des Kocherthals und tritt, nachdem er bei Westheim eine Zeitlang den Bezirk verlassen hatte, 1/4 St. nordwestlich aus demselben. Sein Lauf durch den Bezirk beträgt nach der Thalbahn 81/2 St. und nach der Flußbahn 111/2 St. Er hat ein ziemlich seichtes Bett und ist, da er großentheils durch leicht auflösliche Keuperschichten fließt, selten vollkommen hell und klar. Nach Kohler’s Berechnung führt er jährlich aus dem ihm zukommenden Flußgebiet (von 37 Quadratmeilen) 34.9973/5 Millionen württemb. Eimer Wasser dem Neckar zu. Demnach kommt er in dieser Beziehung zwischen die Enz mit 37.8351/5 und die Jagst mit 30.7411/4 Millionen Eimer zu stehen und ist der Wassermasse nach der vierte Fluß in Württemberg. Seit Jahrhunderten wird, wie sich unten findet, auf dem Kocher von Abtsgmünd bis Hall Brenn- und Säg-Holz geflößt. Der Fall des Kochers ist nach Kohler’s trigonometrischen Messungen in Pariser Fuß: [3] |
Standpunkte. Höhe
über dem
Meer
Entfernung von
dem höheren
Orte in Stunden
zu 13.000 württ.
Fuß
Fall
auf diese
Entfernung
des
höheren
Orts.
des
tieferen
Orts.
nach
der
Strom-
bahn.
nach
dem
Thal.
in
Pariser
Fuß.
in
Procenten
dem Thale
nach.
Vom Ursprung des Kochers bei
Oberkochen bis Aalen
1541,5 1317,0 02,7 02,6 224,5 0,753
Von Aalen bis zum Roth-Einfluß bei Unter-Roth 1317,0 1007,0 15,4 10,2 310,0 0,265
Vom Roth-Einfluß bis nach Gaildorf (Brücke) 1007,0 0999,2 01,0 00,6 007,8 0,113
Von Gaildorf bis Hall (Brücke) 0999,2 0839,2 06,4 04,3 160,0 0,324
Von Hall bis Künzelsau (Brücke) 0839,2 0656,2 08,3 07,5 183,0 0,212
Von Künzelsau bis Sindringen (Brücke) 0656,2 0572,0 05,3 04,8 084,2 0,153
Von Sindringen bis zum Einfluß in den Neckar 0572,0 0441,0 09,2 07,8 131,0 0,146
Vom Ursprung des Kochers bis zu
seinem Einfluß in den Neckar
1541,5 0441,0 48,3 37,8 1100,5 0,254

Die bemerkenswerthen Kocher-Einflüsse im Bezirk selbst sind

a) auf der rechten Seite:

1) bei Aglishofen der Röthenbach, in zwei Armen, die sich westlich von Wegstetten vereinigen, entspringend; er heißt zuerst Hollenbach und bildet einen Theil der westlichen Oberamtsgrenze.

2) Oberhalb Wengen ein namenloser, zwischen Schönbronn und Wegstetten entspringender, Bach.

3) Bei Braunhof der Nägelesbach, bei Hohenberg beginnend. In denselben führen der von Schönbronn herkommende Igelbach und der Heiligenbach, welcher letztere in zwei Ästen auf den Höhen bei Hägelenshöfle und beim Grauhöfle anfängt und sich unfern der Mündung des Nägelensbachs in den Kocher mit ersterem vereinigt.

4) Oberhalb Sulzbach der Müllenbach oder vielmehr der Mühlenbach, der zwischen dem Stöckenhof und dem Hägelenshöfle entspringt.

5) Bei Sulzbach ferner der Eisbach, auf den Höhen der Limpurger Berge westlich von Neuwies entspringend. Er nimmt auf:

a) den Pfannenbach, b) einen Bach, der durch die Sammelklinge führt, c) einen durch die alte Seeklinge, d) das Brunnenbächle, e) bei Sulzbach den in zwei Quellen auf dem Gaisbühl entspringenden Irsbach.

6) Bei Bröckingen ein unbedeutender Bach.

7) Ebenda der Bröckinger Bach, auf dem Kieselberg seinen Anfang nehmend.

| 8) Ebenda der Argersbach, in den Limpurger Bergen entspringend.

9) Bei Münster der ebenda in zwei Ästen entstehende Dahnbach.

10) Bei Gaildorf der Hagersbach, in mehreren Quellen auf den Limpurger Bergen entspringend.

11) Bei Groß-Altdorf der Wörthbach; er beginnt am Streitberg, fließt durch Eutendorf, erhält von hier an den Namen Steppach und vereinigt sich in der Nähe von Steppach mit dem Pilmerbach.

12) Unterhalb Ödendorf der Adelbach, in mehreren Zweigen südlich von Kohlhäu auf den Limpurger Bergen entspringend und sich bald mit dem Andelbach vereinigend.

13) Bei Rauhen-Bretzingen der Remsbach, welcher westlich vom Hagenhof auf der Oberamtsgrenze entsteht und durch Rauhen-Bretzingen fließt.

b. Auf der linken Seite:

1) Bei Fach der Streitbach, in der Nähe von Ober-Gröningen entstehend.

2) Bei Algishofen der Suhbach, beim Buchhof entspringend.

3) Bei Unter-Gröningen ein bei Dietenhalden entspringender Bach.

4) Ebenda der Ödenbach, der beim Gehrenhof beginnt.

5) Bei Wengen der Rühlenbach, östlich von Ottenried entspringend; er hat mehrere Zuflüsse und erhält unterhalb diesen den Namen Krempelbach.

6) Bei Laufen der Wimbach; er entspringt nördlich von Frickenhofen und erhält mehrere Zuflüsse, namentlich den Wildsbach und den Veitenbach, welcher letztere sich kurz vor seinem Einfluß mit dem Winterbach vereinigt.

7) Bei Sulzbach der Hopfenbach, in zwei Ästen am Mittelberg beginnend.

8) Bei Altschmiedelfeld der Krabach, ebenfalls am Mittelberg entspringend.

9) Bei Bröckingen der Steigersbach, der zwischen Wildgarten und Waldhaus entspringt und unter vielen anderen als Zuflüsse erhält:

a) den Seebach, b) den Zwieselbach, c) den Osterbach, welcher sich bald mit dem Hirschbach vereinigt.

10) Die untere Roth, der bedeutendste Seitenfluß des Kochers im Bezirk, entspringt außerhalb desselben, tritt bei der Hankertsmühle ein, folgt in ihrem Laufe dem oben beschriebenen Roththal und vereinigt sich bei Unter-Roth mit dem Kocher. Sie färbt sich bei starken Regengüssen von der Erde roth. Ihr Lauf ist nicht rasch und ihr Ufer flach; früher begonnene Durchgrabungen sind nur theilweise vollendet. Sie treibt im Bezirke 17 Werke. Ihre Einflüsse sind:

Auf der rechten Seite:

a) In Unter-Roth der vom Wiedberg herkommende Spitzelbach.

b) Bei Mittel-Roth der Eichelbach, entspringt bei Hohnkling.

c) Bei Kronmühle der Rauhenzainbach, der in vielen Verzweigungen südöstlich von Horlachen entspringt und einige Seitenbäche aufnimmt.

d) Bei Vichberg der Glattenzainbach, außerhalb des Bezirks beginnend und eine Strecke lang die Oberamtsgrenze bildend.

| e) Bei Vichberg ferner der Doppach, bei Hinter- und Vorder-Langert entstehend.

f) Bei Hausen der Wiesenbach, in mehreren Quellen bei Wiesenbach entspringend.

g) Bei Ober-Roth der Frohnbach; hat seinen Anfang südlich von Ebersberg.

h) Bei Neumühle der Wimbach, der bei Ebersberg entspringt.

i) Bei Badhaus der Maßlensbach, nördlich von Wolfenbrück entspringend.

k) Bei Hammerschmiede der Aschbach, vereinigt mit dem Morbach. Sie bilden den Mühlbach, der den Heidenbach aufnimmt.

l) Bei Hankertsmühle der Schönthalerbach, der außerhalb des Bezirks entspringt und ungefähr 1/4 St. auf der Oberamtsgrenze fortläuft.

Auf der linken Seite:

a) Bei Mittel-Roth der Erlenbach, der bei Erlenbach entspringt.

b) Bei Vichberg der Diebach, in mehreren Zweigen bei Falkenhölzle beginnend.

c) Bei Ober-Roth der Stiersbach, bei Hohnhardsweiler entspringend.

d) Bei Neumühle der Finsterklingenbach, ein unbedeutender Bach, der bei Hohnhardsweiler beginnt.

e) Bei Obermühle der Söllbach, außerhalb des Bezirks entspringend und eine Strecke weit die Grenze desselben bildend, vereinigt sich mit dem Altebach. Endlich

f) bei Traubenmühle ein von Bäumlensfeld herunter kommender Bach.

11) Unterhalb Münster der kleine Hausersbach.

12) Bei Hägenau der Kammersbach.

13) Bei Niederndorf der Mettelbach, auf den Limpurger Bergen anfangend.

Flüsse, die außerhalb des Bezirks entspringen, den Bezirk berühren und in den Kocher einmünden, sind:

1) Die Bühler, welche den Bezirk Gaildorf nur auf eine kurze Strecke bei Ober-Sontheim berührt und den Ort in zwei Hälften theilt. In die Bühler führen:

Auf der rechten Seite:

Bei Ober-Sontheim der Nesselbach, der in der Nähe der Oberamtsgrenze entspringt.

Auf der linken Seite:

a) Außerhalb des Bezirks der Klingenbach, auf den Limpurger Bergen entspringend und sich bald mit dem Heiligenbach und dann mit dem Hahnbach vereinigend, führt östlich von Säghalden über die Grenze.

b) Außerhalb des Bezirks der Kochklingenbach und der Reutenbach, in Geifertshofen sich vereinigend und unter dem Namen „Römischer Bach“ bald über die Oberamtsgrenze ziehend.

c) Die Fischach entspringt in der Nähe der Oberamtsgrenze nördlich von Herlebach, folgt dem schon oben beschriebenen Fischachthal und verläßt den Bezirk unterhalb Unter-Fischach, wo sie noch eine Strecke weit die Bezirksgrenze | bildet. Ihr Bett ist schlammig und muß, damit sie ihren Lauf hat, zeitweise gereinigt werden. Ihr Wasser scheint dunkelgrün, das der Zuflüsse aber ist hell und klar.

In die Fischach gehen:

aa) Bei Unter-Fischach der Schaufelbach;

bb) ebenda der Weilerbach;

cc) ebenda der Stielbach und der Klingenbach, die von den Limpurger Bergen herab kommen und sich bei Engelhofen, von wo an das Gewässer „Breitenbach“ genannt wird, vereinigen.

dd) Bei Mittel-Fischach der Bühlbach; er beginnt ebenfalls auf den Limpurger Bergen und vereinigt sich bald mit dem im Haspelhäuser See entspringenden Amsbach.

ee) Ebenda der Katzenbach.

ff) Ebenda ferner der Benzenbach, der in einem See 1/4 St. westlich vom Benzenhof entspringt.

gg) Bei Ober-Fischach der Robach, von den Limpurger Bergen herkommend.

hh) Ebenda der in den gedachten Bergen entspringende Lustbach, und

ii) bei Herlebach der Brühlbach.

2) Die Lein berührt den Bezirk nur auf der Oberamtsgrenze südlich von Kapf. Mehrere Gewässer, die im Bezirk beginnen oder ihn theilweise durchziehen, gehen in die Lein und zwar sämmtliche auf der rechten Seite, namentlich:

a) Der Federbach, bildet auf der Markung Eschach eine kurze Strecke die Oberamtsgrenze.

b) Der Fischbach entspringt in Eschach und führt 1/4 St. südlich von dem Ort über die Bezirksgrenze.

c) Der Götzenbach beginnt bei Helpertshofen, erreicht nach einem 1/4-stündigen Lauf die Oberamtsgrenze, fließt auf dieser noch eine Strecke fort und verläßt dann den Bezirk. Bei der Götzenmühle nimmt er die von Eschach herkommende Eschach auf.

d) Die obere Roth. Bei Gschwend vereinigen sich der Wettenbach, der Steinbach und der Schlenkenbach und bilden die obere Roth, welche an Birkenlohe und Hönig vorbei, unterhalb des Bittelhofs auf die Oberamtsgrenze zieht, diese noch auf 1/4 St. bildet und dann den Bezirk verläßt.

In dieselbe fließen:

Auf der rechten Seite:

aa) Der Sägersbach, der eine kurze Strecke die Oberamtsgrenze bildet.

bb) Bei Hönig der Hirlenbach.

cc) Ebenda der Ringelbach, bei Hinter-Linthal beginnend.

dd) Bei Birkenlohe der Schlechtbach, der beim Lettenhäusle entsteht und in Schlechtbach den Kirchenbach aufnimmt.

Auf der linken Seite:

aa) Bei Bittelhof der Haldenbach, bei Ruppertshofen entspringend.

bb) Bei Hönig der Auerbach; er beginnt zwischen Seifertshofen und Mittelbronn, | vereinigt sich bald mit dem Schollenbach und kurz vor seinem Einfluß mit dem Brühlbach.

cc) Bei Birkenlohe das Lindenbächle, das bei Lindenreuthe beginnt.

dd) Bei Wolfsmühle der von Weiler herkommende Sägbach, bestehend aus dem Josenbach und dem Aimerbach, die sich im Hagensee vereinigen.

ee) Bei der Gschwender Mühle der bei Hasenhöfle beginnende Hollenbach.

e) Außerhalb des Bezirks der Reichenbach; er entspringt östlich von Nardenheim, tritt bei der Unteren Sägmühle auf die Bezirksgrenze, fließt auf dieser 1/4 St. fort und verläßt, nachdem er mehrere Seitenzuflüsse aufgenommen hat, das Oberamt.

f) Bei Kapf der Gellbach; östlich von Wahlenheim beginnend, kommt er nach kurzem Lauf auf die Oberamtsgrenze, an welcher er bis zu seinem Einflusse fortzieht.

g) Außerhalb des Oberamts die blinde Roth, die im Oberamt Welzheim beginnt und den Bezirk nur auf der Oberamtsgrenze bei Hüttenbühl berührt.

In die blinde Roth geht die schwarze Roth, welche westlich von Seelach beginnt und bei Hüttenbühl einmündet; sie nimmt bei der Hainlensmühle den Krettenbach und oberhalb derselben den von Horlachen herkommenden Hagbach auf. In den Hagbach geht endlich noch der Mosbach, der westlich von Altersberg auf der Oberamtsgrenze beginnt, dieselbe 1/2 St. lang bildet und dann den Bezirk verläßt.

Außer den aufgeführten Gewässern berührt noch den Bezirk der Fornsbach, welcher im Bezirk Backnang in die Murr einmündet. Er entspringt bei Wolfenbrück und kommt nach kurzem Lauf auf die Bezirksgrenze, wo er sich mit dem Schelmenbach vereinigt. Von hier bildet er noch 1/4 St. lang die Oberamtsgrenze und verläßt dann das Oberamt.


d. Stehende Gewässer.

Weiher und Teiche von Bedeutung befinden sich seit längerer Zeit nicht mehr im Bezirk; einige kleinere, meistens künstlich angelegte sind: der Hackensee bei Linsenhof, ein Weiher bei Brandhof und einer bei Eisbach. Östlich von Neuwiese liegt der 3–4 Morgen große Haspelhäuser-See und westlich von Benzenhof entspringt der Benzenbach in einem kleinen See. Ferner sind zu erwähnen der Weiher bei Säghalden und die zwei Sägeweiher bei der Schärtlens-Sägmühle und bei der Theuerzer-Sägmühle.


3. Naturschönheiten.
In dieser Beziehung ist der Bezirk sehr arm, da, wie schon gezeigt wurde, der größte Theil desselben der Keuperformation angehört, welcher bekanntlich großartige Naturschönheiten abgehen. Die zerrissenen von vielen Gewässern getheilten, meist bewaldeten Keuper-Höhenzüge und Thalabhänge drücken der Gegend eher einen düstern als freundlichen Charakter auf. Auch die | Thäler sind größtentheils eintönig und nur hie und da durch anmuthige Partieen unterbrochen. Namentlich hat das Kocherthal bei Ober-Gröningen malerische Seiten. Freie Aussichten und Fernsichten finden sich wenig, da die Höhen häufig mit Wald bewachsen sind; nur im südlichen Theil des Bezirks genießt man von den freien Ackerflächen des hochgelegenen Liasplateau einer schönen, zum Theil überraschenden Aussicht auf die Alp. Am Schönsten ist sie auf der bei Frickenhofen liegenden Hohtanne. Von dem Haagberg eröffnet sich ein schönes Panorama: gegen Norden in’s Hohenlohe’sche und Ansbach’sche, gegen Osten in’s Ellwangen’sche und in das Herdtfeld, gegen Süden auf die Kette der Alp und gegen Westen in das Murrthal und den Welzheimer Wald.


4. Boden.
Die Beschaffenheit des Bodens erweist sich in unserem Bezirk durchgängig abhängig von dem unterliegenden Gestein, was hauptsächlich von der geneigten Oberfläche herrühren mag. Im Durchschnitt ist derselbe auch nur in den Thalsohlen tiefgründig, sonst flachgründig, so jedoch, daß er durch tiefgreifende Bearbeitung leicht verbessert werden kann, weil die darunter liegenden Mergelschichten des Keupers eine solche leicht gestatten. Eben so ist der Boden durchschnittlich von mittlerer Fruchtbarkeit, schwer und strenge, sehr thonreich; auf den höheren Punkten dagegen, da wo die Keuper- und Liassandsteine auftreten, wie z. B. gegen Mainhardt und Winzenweiler, dann bei Frickenhofen, Gschwend und Mittelbronn, leicht und sandig, an letzten Orten mitunter wenig ergiebig. Von der Verschiedenheit des unterliegenden Gesteins rührt der Umstand her, daß oft sehr nahe beisammen liegende Güterstücke so verschieden nach Boden und Fruchtbarkeit seyn können, wie dieß z. B. auf den Markungen von Mittel-Fischach und Ober-Sontheim leicht zu beobachten ist. Indeß sind die meisten Bodenarten des Bezirkes durch gehörige Bearbeitung und Düngung, die leichten durch Mergeln, leicht zu verbessern, wie dieß die in der Nähe der Dörfer bebauten, oft mit schlechten Äckern im gleichen Niveau liegenden Gartenländer hinlänglich lehren. Die Thalbezirke und Niederungen sind überall dem Wiesen- und Getreide-Bau, die höheren Gegenden dem Getreide-, Flachs- und Hanf-Bau, die sandigen Bodenarten und Gehänge dem Kartoffel- und Hopfen-Bau, so wie der Waldkultur hinlänglich günstig. Überall wo der Boden sehr flachgründig ist, wollen die Obstbäume nicht recht gedeihen, so namentlich in einigen höher gelegenen Gegenden, in ausgesetzten Lagen. Merkwürdig genug sieht man dagegen an solchen Stellen nicht selten den wilden Birnbaum oft in den schönsten Exemplaren und mit reichlichen Früchten beladen, worin vielleicht eine Aufforderung zu häufigerer Anpflanzung desselben, namentlich an den Straßen, liegen dürfte, indem die Holzbirnen nicht nur einen sehr guten | Most, sondern auch getrocknet und gekocht eine vortreffliche und gesunde Speise liefern.


5. Luft und Witterung.

Die Luft kann in dem ganzen Bezirk durchschnittlich als gesund und frisch, mäßig milde, die Witterung als veränderlich bezeichnet werden. Die im Kocherthal gelegenen Orte genießen eine weit mildere Witterung als die in den höher gelegenen Thälern und auf den Anhöhen befindlichen, woselbst kühle Nächte und heftige Winde nicht selten sind. Doch kommt auch hier noch viel auf die mehr oder weniger geschützte Lage an. In der Nähe von Gaildorf und abwärts gedeiht der Mais noch ganz gut und man hat selbst noch einzelne Versuche mit dem Anbau des Weinstocks gemacht (s. unt.). Gurken und Bohnen gedeihen ebenso, wenn der Frühling ohne Fröste vorübergeht; der Obstkultur wurde schon im Vorhergehenden erwähnt, namentlich so weit ihr Gedeihen mit der Bodenbeschaffenheit zusammenhängt; was neben dieser die klimatischen Einflüsse anbelangt, so kommen die gewöhnlichen Obstbäume überall fort, wo sie eine geschützte Lage finden.

Die vorherrschenden Winde in Roththal sind Westnordwestwinde, und ihnen mag es zuzuschreiben seyn, daß daselbst die Bäume eine Neigung gegen Ostnordost angenommen haben; im Kocherthal richten sich die Winde hauptsächlich nach dem Thal selbst, so daß im Frühling, Sommer und Herbst West- und Nordwest-, im Winter Ost- und Nordostwinde vorherrschen.

Feuchtigkeit der Luft und Nebel sind in den meisten Thalbezirken häufige Erscheinungen, während sie auf den Höhen nur selten beobachtet werden; zu Jenem mag, abgesehen von dem geschlängelten, langsamen Lauf der Gewässer und dem in der Thalsohle verbreiteten Wiesenbau, hauptsächlich der Umstand wesentlich beitragen, daß die Gehänge meist mit Nadelholz dicht bewachsen sind.

Die Witterung trägt den abwechselnden Charakter, welcher dem schwäbischen Hügellande überhaupt zukommt. Die Thermometer- und Barometerbeobachtungen vom Jahr 1840 und 1841, welche wir der Güte des Dr. Kirn in Gaildorf verdanken, bei einer Meereshöhe von ungefähr 1050 Pariser Fuß angestellt, geben, so unvollständig sie auch sind, indem sie nur einmal täglich, und zwar Morgens von 6–7 Uhr aufgezeichnet wurden, im Vergleich mit den Stuttgarter bei einer Höhe von 831′ angestellten Beobachtungen folgende Resultate:

Thermometerstand im Jahr 1840.
in Gaildorf.   in Stuttgart.
Januar höchster + 10,00 tiefster 09,0 höchster + 11,00 tiefster − 12,5.
Februar
+ 06,0
09,0
+ 08,6
08,4.
|
März höchster + 04,0 tiefster 06,0 höchster + 08,7 tiefster 06,2.
April
+ 10,0
02,0
+ 20,1
01,0.
Mai
+ 15,0
+ 03,0
+ 21,6
+ 02,3.
Juni
+ 15,0
+ 07,0
+ 25,0
+ 05,3.
Juli
+ 15,0
+ 05,0
+ 23,8
+ 05,2.
August
+ 16,0
+ 07,0
+ 22,7
+ 07,3.
September
+ 16,0
+ 03,0
+ 23,5
03,3.
Oktober
+ 08,0
01,0
+ 12,6
01,6.
November
+ 09,0
04,0
+ 13,0
05,0.
Dezember
+ 04,0
− 13,0
+ 03,8
− 15,8.

Da indessen bei den Stuttgarter Beobachtungen aus den täglich dreimal aufgezeichneten Beobachtungen die Maximen und Minimen genommen sind, so können hier nur die Wintermonate eigentlich als Anhaltspunkte dienen und wir unterlassen auch daher weitere Angaben.

Die Barometerstände von 1840 ergaben:
in Gaildorf: in Stuttgart:[4]
Im Januar: höchster 27,″7 tiefster 26,9 höchster 27″11,51‴ tiefster 27″ 0,15‴
00Februar:
27,″8
26,8
27″ 11,71‴
26″ 8,84‴
00März
27,″8
26,9
27″ 11,51‴
27″ 2,30‴
00April
27,″5
26,9
27″ 8,48‴
26″ 11,97‴
00Mai
27,″4
26,4
27″ 9,24‴
26″ 10,47‴
00Juni
27,″4
26,10
27″ 8,10‴
27″ 1,76‴
00Juli
27,″4
26,10
27″ 8,47‴
27″ 1,70‴
00August
27,″3
26,10
27″ 7,30‴
27″ 0,82‴
00September
27,″3
26,6
27″ 7,24‴
26″ 9,33‴
00Oktober
27,″6
26,8
27″ 10,99‴
26″ 11,45‴
00November
27,″6
26,8
27″ 10,41‴
26″ 9,02‴
00Dezember
27,″8
26,10
28″ 0,88‴
27″ 0,42‴

Vergleichen wir obige Temperaturverhältnisse mit denen von Stuttgart und andern begünstigten Theilen des Landes, so zeigt sich jedenfalls das günstige Resultat, daß dieselben keine allzugroßen Differenzen und keine zu raschen Sprünge ergeben, also der Vegetation im Allgemeinen günstig sind. Dennoch wechseln im Sommer oft kühle Nächte mit heißen Tagen in den Thalbezirken, oder es treten auch Früh- und Spätfröste ein, welche die zärteren Gewächse benachtheiligen, während auf den Höhen durch die fast immer herrschenden Luftströmungen dieß alles theils gemildert, theils beseitigt wird. Der Eintritt der Blüthezeit und Ernte ist gegen die tieferen Neckargegenden 2–3 Wochen später, im Thal in der Regel 6, 8–10 Tage früher als auf den Bergen. Die Kirschbäume blühen auf höheren sonnigen Abhängen dagegen meist 8 Tage früher als im Thal.

Orkane, Wasser- und Windhosen und Erdbeben sind in den letzten 30 Jahren nicht beobachtet worden.

Gewittererscheinungen sind dagegen nicht selten, werden aber seltener | von Hagelschlag als von Wolkenbrüchen begleitet. Die Summe der im ganzen Bezirk binnen 15 Jahren, von 1828 bis 1842 zur amtlichen Anzeige gekommenen Hagelschläge erstreckte sich auf 1665 württ. Morgen bei einer angebauten Fläche von 54.859 Morgen, was im Durchschnitt auf ein Jahr 111 Morgen oder eine Beschädigungsquote von 0,00202 ausmacht, so daß sich der Bezirk in dieser Hinsicht nach dem von Aalen, Welzheim und Ellwangen als den am meisten begünstigten im Jagstkreis darstellt, da die Durchschnittsquote im ganzen Kreis 0,00448 beträgt. [5] Unter den verschiedenen Gemeinden des Bezirks wurden in den letzten 10 Jahren die von Oberroth und Vordersteinenberg am meisten betroffen.

Eine Wetterscheide bildet für die Fischachorte der Einkorn im Bezirk von Schwäbisch Hall; auch bei Sulzbach soll eine vorhanden seyn.


6. Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien.
A. Gebirgsformationen.

Die Hauptgebirgsart des Oberamts bildet die Keuperformation, welche hier in ihrer ganzen Mächtigkeit entwickelt ist und den Muschelkalk überlagert, so daß derselbe nur an den tiefer gelegenen Stellen hervortritt, und an einigen höher gelegenen Orten von der Liasformation überlagert wird. Älteres und jüngeres Schwemmland bedeckt die angeführten Formationen meist in geringerer Mächtigkeit und vorzugsweise in den Thälern und den tiefer gelegenen Hügelpartien; vulkanische und ältere Gesteine fehlen ganz.

Der Muschelkalk erscheint nur an zwei Stellen, nämlich in dem Bett des Kochers unterhalb Gaildorf von der Lohmühle abwärts, und im Bühlerthal bei Obersontheim. An beiden Orten erscheinen nur die oberen, theils thonreichen, theils bittererdehaltigen Schichten der Formation mit den Kalkmergel- und Schieferthonbänken der Lettenkohle so innig verbunden, daß man kaum die Gränze zwischen Beiden feststellen kann. Ein blauer Kalkmergel von dichtem Gefüge, bisweilen mit Zellen von körnig-schuppigem oder erdigem Gyps erfüllt, bildet das Hauptgestein, über ihm liegen gelblichgrauer Thonmergel, unter ihm dolomitische Kalksteine mit Steinkernen von Myophoria vulgaris und Goldfussii, darunter gewöhnlicher grauer Muschelkalk, dicht ins Körnige übergehend, mit Terebratula vulgaris, Gervillia socialis, Plagiostoma striatum und Ceratites nodosus.

Das unterste Glied des Keupers, die Lettenkohle, überlagert den Muschelkalk wohl durch das ganze Gebiet, ist aber nicht überall sichtbar, weil die vorherrschend thonigen Bänke des Gesteins leicht verwittern und einen kulturfähigen Boden liefern. Sie bilden hauptsächlich das hügelige Land am Fuß der Keuperberge und sind stets durch bläulich- oder gelblichgraue Farbe | sowie dadurch ausgezeichnet, daß sie unter dem Keuper-Gyps lagern. So stehen sie z. B. am rechten Ufer des Kochers zwischen Münster und Gaildorf zu Tage, wo bei dem Vitriolbergwerk wenige Fuß über dem Kocherspiegel die schwarzblauen Schieferthone mit Vitriolschiefereinlagerungen abgebaut werden, welche in der Richtung gegen Eutendorf ein ziemlich regelmäßiges Flötz bilden. Sehr deutlich sind die Lagerungsverhältnisse bei dem sogen. Lohhaus oberhalb Kleinaltdorf, wo die Kalk- und Thonmergel der Lettenkohle unmittelbar auf Muschelkalk lagern, dann bei Kleinaltdorf selbst in der Nähe der Rudolphsmühle und in einem Steinbruch zu Obersontheim, unterhalb des Dorfes. Wo die Thon- und Kalkmergel sehr entwickelt sind, da fehlen gewöhnlich die Sandsteine und umgekehrt. Letztere, die Lettenkohlensandsteine, stehen aber sehr schön entwickelt zu Tage bei dem Gasthause zur Sonne in Obersontheim, im obern Theile des Dorfes. Sie sind hier von gelblich- oder grünlich-grauer Farbe, feinkörnig, nach oben plattenförmig, nach unten in 2–3 Fuß mächtigen Bänken abgelagert, oft mit ausgezeichnet wellenförmigen Schichtflächen versehen, und enthalten rundliche oder linsenförmige Knauern eines sehr harten kalkigen Sandsteins von mehreren Cubikschuhen Inhalt, wodurch nicht selten die schönsten Werksteine unbrauchbar gemacht werden. Einzelne Zwischenschichten sind reich an schwarzem Glimmer und kohligen Ausscheidungen, andere sind vorherrschend thonig.

Von Versteinerungen trifft man nur sparsame Trümmer aus dem Pflanzenreich, nämlich Calamites arenaceus und Equisetum columnare. Die Schieferthone und Alaunschiefer von Gaildorf dagegen enthalten außer diesen sehr schöne Exemplare von Taeniopteris vittata, ferner Schädel, Zähne und Knochen von Mastodonsaurus salamandroides Jaeger, Nothosaurus und Zanclodon laevis Plien.; eine sehr zierliche Anodonta, einer Tellina ähnlich, so wie eine neue Art von Arca, die Kalkmergel führen Lingula tenuissima und in Gesellschaft von Kalksteinen erscheinen zwei Linien dicke Schichten jener Knochenbreccie, welche bei Bibersfeld und Crailsheim so sehr entwickelt ist und außer den Überresten von Mastodonsaurus auch Zähne von Nothosaurus und zahlreiche Schuppen und Zähne von Fischen enthält.

Zu näherem Verständniß folgen hier einige Durchschnitte aus dem Muschelkalk- und Lettenkohlengebiet:

1) Kalksteinbruch hinter Kleinaltdorf:

Ackererde 1′
Blauer Letten 11/2
Gelber Thonmergel 4′
Harter Kalkmergel 1′
Grauer Thonmergel 3′
Sandige Zahnbreccie 5–9‴
Blauer Zellenkalk, in dessen Höhlen Gypsausscheidungen 10′
| Unter letzter Bank folgt gewöhnlicher Muschelkalk mit Myophoria vulgaris und Gervillia socialis, über den zuerst aufgezählten gelben Thonmergeln lagern etwas höher blaue Schiefer, mit bläulichen Steinmergeln, darüber folgt Gyps und der rothe Mergel des Keupers.

2) Die Felswand bei dem Lohhaus, dicht am Kocher zeigt unter der Dammerde:

Graue thonige Mergel 15′
Harte blaue Kalkmergel 3′
Vitriolkohle und Schieferthon 3′
Harte Kalkmergel 21/2
Zahnbreccie 1–2‴
Blaue Kalk- und Thonmergel 22′
Harten Muschelkalk (Kocherspiegel) 11/2

3) Der Steinbruch bei der Koppenmühle zu Obersontheim:

Sandmergel 10′
Sand- und Thonmergel abwechselnd 4′
Grauer Thonmergel 5′
Blauer, thoniger Zellenkalk 12′
Muschelkalk steht nahe dabei wenige Schuh tiefer in mächtigen Bänken an.

4) Lettenkohlensandstein bei der Sonne, im obern Theile des Dorfes Obersontheim:

Ackerkrume 1′
Sandmergel 40′
Thonmergel 6′
Bausandstein, oben plattenförmig, unten in massigen Bänken, mit großen Geoden eines kalkigen, sehr harten Sandsteins, in kuchenförmigen, kugeligen Formen 025′

5) Vitriolschieferbruch bei Gaildorf: ältere Grube:
Gyps mit rothen und blauen Keupermergeln bildet das Dach, darunter folgen:

Kalkmergel 2′
Sandige Mergel und Sandsteine 8′
Schwarzer Schieferthon 11″
Vitriolschiefer 9″
Schieferthon bildet das Sohlgestein.

6) In der gegenwärtig bei dem Vitriolbergwerk betriebenen Grube:

Gelblich grauer, thoniger Lettenkohlendolomit und Gyps.
Kohlensandstein, von grauer Farbe, mit wenigen Einschlüssen von Zähnen und Knochen von Mastodonsaurus neben Calamiten und Equiseten 4′ 6′,
Kohlenschiefer, thonig mit wenigen Versteinerungen 2–5′,
Lettenkohle mit Stämmen von Equisetum columnare und Calamites arenaceus, zu unterst Taeniopteris vittata 08–10″
|
Schieferthon mit Eisenkies, Mastodonsaurus salamandroides Jaeger und vielen Anodonten 10″
Hellgrauer Thon mit Fischzähnen und Schuppen, Koprolithen (Bonebed) 8″
Dunkelgrauer Thon mit Platten von 2–3″ hohem Tutenmergel, petrefaktenleer 15″
Hellgrauer Thon, mit Nieren von Gyps, Sohlgestein 10″
Dunkelgrauer Thon mit Tutenmergel und Dolomit des obern Muschelkalks mit Gyps.


Die bunten Mergel des Keupers bilden die Hauptmasse sämmtlicher Berge des Bezirkes und verleihen den Gehängen die so sehr charakteristische Abrundung und Wellenform, dem Boden aber die rothe oder bläuliche Färbung, sowie die vorherrschend thonige Beschaffenheit. In den unteren Schichten erscheinen ziemlich regelmäßige Ablagerungen von Gyps, der durchgängig wohlgeschichtet und frei von Versteinerungen ist; so fast durch das ganze Kocherthal von Münster an abwärts, so namentlich auch auf den Höhen von Obersontheim.

Der Bau- oder Schilfsandstein des mittleren Keupers ist auf gewisse Lokalitäten beschränkt und findet sich ausgezeichnet schön bei Vichberg und im Westen von Gaildorf.

Der grobkörnige obere Sandstein findet sich sehr mächtig entwickelt auf den Höhen von Gaildorf gegen Winzenweiler und Sulzbach, ferner im obern Roththal, bei Hütten und Mainhardt, so wie auf dem Welzheimer Walde, wo er in einer Mächtigkeit von 20–50′ auftritt. An vielen Stellen sind die unteren Bänke konglomeratartig und sehr grobkörnig, an andern durch Kalk zu einem sehr festen und harten Gestein verbunden, das z. B. auf dem Welzheimer und Mainhardter Wald zum Straßen- und Pflasterbau verwendet wird.

Eine geognostisch interessante Thatsache ist das Auftreten von Alaun- oder Vitriolschiefer in dem obersten Keuper bei Mittelbronn. Dieser etwa 1593 par. Fuß über dem Meere gelegene Ort liegt auf dem hier sehr mächtig entwickelten kalkreichen Liassandstein. Das Dach des Vitriolschieferflötzes bildet ein graulichweißer, ziemlich feinkörniger Sandstein, in Schichten von 2–3′ abgelagert.

Die sogen. Vitriolkohle ist ein von Kohle durchdrungener bituminöser Mergelschiefer, mit Knollen von Schwefelkies, Bleiglanz, blauem und schwarzem Hornstein, auf welchem ein Zeit lang Bergbau getrieben wurde (s. hernach Mittelbronn). Die Mächtigkeit des Flötzes beträgt durchschnittlich 1 Fuß, die Erstreckung desselben ist nicht unbedeutend und wurde auf mehrere hundert Fuß Entfernung an verschiedenen Stellen durch Versuchsbaue nachgewiesen.

Das Sohlgestein desselben bildet ein grauer mergeliger Sandstein, | der nach unten in einen festeren Sandstein übergeht, worin wieder kugeliger Hornstein und Kalzedon neben Schwefelkies, Bleiglanz und Zinkblende vorkommen. Dieser Sandstein bildet das Dachgestein einer

Schwarzen Schieferkohle, welche Schnüre von Pechkohlen einschließt und sich von der Lettenkohle des untersten Keupers durch ihre bessere Qualität und geringern Thongehalt wesentlich unterscheidet. Ihre Mächtigkeit beträgt 4–7″; da sie bis jetzt nur an einer Stelle, etwa 40′ tief unter dem oben angeführten Vitriolschiefer gefunden und bei einem 200′ entfernten Versuchsschacht nicht getroffen wurde, so dürfte sie in die Reihe der an vielen ähnlichen Stellen im obern Keupersandstein gefundenen Pechkohlenreste gehören, welche schon so Viele zum Nachgraben auf Steinkohlen ermuntert, aber eben so oft auch getäuscht haben. Beides, der Vitriolschiefer und die Schieferkohle wurde in den Jahren 1832–34 von der Fabrik Ödendorf abgebaut, aber nachher wegen geringer Nachhaltigkeit wieder aufgegeben.

Ein Steinbruch auf der Höhe von Frickenhofen, 1/2 Stunde von Mittelbronn entfernt, liefert folgende Schichtenverhältnisse:

1) Gelber Lehmboden, Ackerland 1–2′ mächtig,
2) Liaskalk, grau, mit Gryphiten 1′
3) Kalkmergel 2′
4) Sandmergel mit Versteinerungen 3′
5) Sandstein, kalkig, sehr fest und hart 1′
6) Kalkmergel 2′
7) Feinkörniger Sandstein, wahrscheinlich bis zum Vitriolschiefer fortsetzend und dessen Dachgestein bildend.

Die Liasformation erscheint nur auf den Höhen des Welzheimer Waldes, wo sie sich über Frickenhofen, Mittelbronn und Eschach, sodann über die Anhöhe bei Gschwend und Steinenberg gegen Alfdorf fortsetzt. Es sind vorherrschend die untere gelblichen oder gelblichgrauen, ins Grünliche verlaufenden feinkörnigen Sandsteine (Buchstein) mit kalkigem Bindemittel, mit schwachen Flötzen von Gryphitenkalk, die meist nur isolirt auftreten, so z. B. bei Eschach, Ruppertshofen u. s. w. und erst in der Richtung gegen Wasseralfingen und Aalen zu von Liasschiefern überlagert werden. Der Liaskalk führt hier die gewöhnlichen Petrefakte, Gryphaea arcuata, Ammonites Bucklandi, Conybeari, Plagiostoma giganteum; Pecten discites, Monotis inaequivalvis. Nautilus aratus, so zwar, daß in der Regel die Gryphiten vorherrschen.

Von älterem aufgeschwemmtem Land erscheint nur der Lehm, und zwar meist nur auf gewisse Lokalitäten beschränkt, namentlich im Bereich der Thäler in muldenförmigen Vertiefungen, fast durch den ganzen Bezirk. Er ist wie gewöhnlich von schmutzig braungelber Farbe, hinter Kleinaltdorf blaßgelb und feinsandig, dem Löß des Rheinthales ähnlich. Von Knochen | und Zähnen vorweltlicher Thiere, die darin gefunden worden, ist bis jetzt nur der Fund eines Mammuthzahnes von 61/2′ Länge bei Münster bekannt.

Kalktuff jüngster Bildung findet sich unterhalb Gaildorf auf der linken Seite des Kochers. Torflager von einiger Ausdehnung fehlen, kleine Vorkommnisse finden sich bei Untergröningen und Obersontheim.


B. Versteinerungen und Mineralien.

An Versteinerungen sind sämmtliche dem Bezirk angehörigen Gesteine mit Ausnahme des Vitriolschiefers und des bei Eschach auftretenden Liaskalkes, ungewöhnlich arm. Da die bis jetzt aufgefundenen bereits bei den betreffenden Gebirgsarten aufgezählt wurden, so erwähnen wir hier nur noch der verkieselten Holzstämme, welche sich ungewöhnlich schön und häufig im Eisbachthal und namentlich im Bett des Baches selbst finden. Sie zeigen deutliche Jahresringe mit durchbohrenden Ästen, geben Funken am Stahl und scheinen vorweltlichen Nadelhölzern anzugehören. Ähnliche verkieselte Holzstämme von schwarzer Farbe und theilweise ganz dem Kieselschiefer gleichend finden sich mit der Steinkohle bei Mittelbronn.

Von Mineralien erwähnen wir zuvörderst der schönen Jaspisarten, Achate und Feuersteine, welche sich im Eisbach und im aufgeschwemmten Land bei Gaildorf finden, sie scheinen mit den zuvor erwähnten Holzstämmen aus den grobkörnigen Keupersandsteinen zu stammen, wie dieß z. B. auch bei Löwenstein der Fall ist. Bläuliche Kalzdone und Hornsteine finden sich auf dem Kieselberge bei Gaildorf und in dem Kohlenflötz bei Mittelbronn. Späthiger Gyps und Kalkspathkrystalle im untern Keuper und Muschelkalk bei Gaildorf. Eisenkies, thesseral und prismatisch, Bleiglanz und Zinkblende in der Vitriolkohle und dem Kohlenschiefer bei Gaildorf und Mittelbronn. Die Pflanzenüberreste des Vitriolschiefers von Gaildorf sind meist in Vitriolkies verwandelt, daher ihre schnelle Verwitterung und die Anwendbarkeit zu Vitriol- und Alaungewinnung.

Torf findet sich in sehr geringer Ausdehnung in der Nähe von Untergröningen und Ober-Sontheim, wird aber nicht benützt. Gute Töpfererde und fette Thone sind namentlich im Bereich der Lettenkohle, wo sie durch Verwitterung der Schieferthone entstehen und auch im Bereich der bunten Keupermergel fast durch das ganze Gebiet anzutreffen.


7. Pflanzen- und Thierreich.
A. Pflanzen.
In Beziehung auf Pflanzenwuchs gehört der Bezirk zu den besseren des Landes; eigentlich öde, aller Pflanzendecke beraubte Stellen sind sehr selten und von geringem Umfang nur da vorhanden, wo die oberen Erdschichten wegen Steilheit der Gehänge stets wechseln oder weggeführt werden, wie dieß | z. B. manchmal bei den unteren Keupermergeln unmittelbar über dem Gyps da und dort der Fall ist.

Der Baumwuchs ist fast durchgängig üppig und kräftig, was die schönen Waldbestände zu beiden Seiten des Kochers hinlänglich zeigen; die meisten Wälder gemischt in der Art, daß, wie der Abschnitt „Waldbau“ zeigt, die Nadelhölzer sehr überwiegen.

Unter den Nadelhölzern ist in den zum Welzheimer Wald gehörigen Bezirkstheilen die Weißtanne (Pinus picea L.) vorherrschend, in den übrigen Wäldern bildet sie mit der Rothtanne oder Fichte (P. abies L.) etwa zu gleichen Theilen den Hauptbestand; die Föhre oder Forche, hier häufig auch Forle genannt (P. sylvestris L.) erscheint nur untergeordnet, wird aber in neuerer Zeit etwas mehr gehegt, ebenso trifft man hie und da einzelne Lerchenpflanzungen, welche gut gedeihen. Der Wachholder (Juniperus communis L.) erreicht in dem Bezirk nicht selten eine sehr bedeutende Stärke, so daß man Stämme von 20–30′ Höhe und 5–7″ Dicke antreffen kann.

Von Laubhölzern erscheint noch am häufigsten die Rothbuche (Fagus sylvatica L.), viel seltener die Eiche, Weißbuche (Carpinus betulus L.), sodann die Birke, Ulme, Esche, Linde, Espe, Salweide, Erle, wilde Kirsche und die gewöhnlichen Ahorne. Die Elsbeere (Pyrus torminalis L.), der Mehlbaum (Pyrus aria L.), die Holzbirne (Pyrus communis sylvestris) und der Holzapfel (Pyrus malus sylvestris L.) erscheinen mehr vereinzelt in den Wäldern und namentlich am Saume derselben.

Von Sträuchern finden sich alle gewöhnlichen, und es ist namentlich der Traubenhollunder (Sambucus racemosa L.), der den ganzen Sommer hindurch mit seinen scharlachrothen Beeren die Wälder schmückt, wegen seiner Häufigkeit anzuführen. Ferner die Berberitze, der Schwarz- und Weißdorn, der gemeine Hollunder, die Wein-, Hecken- und Ackerrose, das Epheu, Immergrün und der Färbeginster, der häufig gesammelt wird; sodann das rundblätterige und einseitswendige Wintergrün (Pyrola secunda). Von den beerentragenden sind Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeersträucher sehr häufig, besonders am Welzheimer und Mainhardter Wald. Auch die Preißelbeere ist häufig, namentlich im Roththale. Wachholderbeeren werden häufig von Fremden eingesammelt, mit den übrigen Beeren wird kein Handel getrieben.

Von selteneren krautartigen Pflanzen führen wir an: den Tannenwedel (Hippuris vulgaris) am Kocher, Erdbeerspinat (Blitum capitatum L.) bei Gschwend, Alpenhexenkraut (Circaea alpina L.), die quirlblüthige Salbei bei Ober-Sontheim, das rundblättrige Labkraut (Galium rotundifolium) am Welzheimer Wald, die rauhblättrige Glockenblume (Campanula cervicaria) bei Winzenweiler, den Frühlings- und kreuzblüthigen Enzian (Gentiana verna, cruciata) an mehreren Stellen, das Waldpfennigkraut | (Lysimachia nemorum) überall in Nadelwäldern, den Steinsaamen (Lithospermum officinale) im Kocherthal, das schmalblättrige Lungenkraut (Pulmonaria angustifolia), den rundblättrigen Sonnenthau (Drosera rotundifolia) bei Gschwend, das Sumpf-Pinblatt (Parnassia palustris) auf feuchten Wiesen, die breitblättrige Haftdolde (Cancalis latifolia) auf Getreidefeldern überall, die kümmelblättrige Silge (Selinum carvifolia) in Wäldern, die Erdnuß (Bunium bulbocastanum) bei Obersontheim, die quirlblättrige Maiblume (Convallaria verticillata) in Wäldern, die Schachblume (Fritillaria meleagris) auf Wiesen zwischen Münster und Gaildorf, die wohlriechende Tulpe (Tulipa sylvestris) beim Gaildorfer Bergwerk, den rundköpfigen Lauch (Allium sphaerocephalum) bei der Glashütte, die Trollblume (Trollius europaeus) auf Bergwiesen, das Leberblümchen (Anemone hepatica), das gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides), die weiße und gelbe Seerose (Nymphaea alba et lutea), erstere bei Gschwend; den gelben Fingerhut (Digitalis ambigua), das Springkraut (Cardamine impatiens) beim Rederthurm, die zwiebeltragende Zahnwurz (Dentaria bulbifera) ebendas., den haarigen Eibisch (Althaea hirsuta), das großblüthige Pappelkraut (Malva alcea), die haarige Platterbse (Lathyrus hirsutus) bei Gaildorf auf Äckern, den Bergklee (Trifolium montanum), den knolligen Erdrauch (Corydalis bulbosa W.), den schönen Pippau (Crepis pulchra W.), die gelbe Flockenblume (Centaurea solstitialis), die Bergflockenblume (Centaurea montana), Adelbach gegen Hall, die niedrige Skorzonere (Scorz. humilis), die gewöhnlichen Orchideen (Orchis morio, ustulata, militaris, maculata, latifolia, conopsea) auf Bergwiesen.

Von Farrnkräutern: die Schachtelhalme (Equisetum arvense, sylvaticum und limosum), die gewöhnlichen Mondfarren (Aspidium aculeatum, Oreopteris, filix femina).

An Pilzen ist der Bezirk sehr reich, namentlich sind Morcheln häufig, werden aber wenig gesammelt; auch findet sich nicht selten der eßbare Champignon (Agaricus campestris).

Von Arznei- und Giftpflanzen: der Baldrian (Valeriana officinalis) überall, die Tollkirsche (Atropa belladonna) sehr häufig, der Stechapfel (Datura stramonium) am Kocher, das Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) selten, das Bittersüß (Solanum dulcamara) fast überall, der Bitterklee (Menyanthes trifoliata), das Tausendguldenkraut (Chironia centaurium et ramosissima), die Schwalbenwurz (Asclepias vincetoxicum), der gefleckte Schierling (Conium maculatum), die Haselwurz (Asarum europaeum), der Aron (Arum maculatum), der Kalmus (Acorus calamus) in Teichen, die Traubenkirsche (Prunus Padus), die Tormentill (Tormentilla erecta), der Steinklee (Melilotus officinalis), die Wohlverleih (Arnica montana) bei Gschwend, die Eberwurz (Carlina acaulis), der Rheinfarrn (Tanacetum vulgare), die ächte Kamille (Matricaria Chamomilla), das Farrnkraut-Männlein (Aspidium Filix Mas), der Bärlapp (Lycopodium clavatum).

|
B. Thiere.

Von Säugethieren finden sich hin und wieder in den Wäldern zwischen Michelbach und Sulzbach noch Edelhirsche, häufiger und allgemein verbreitet waren bis jüngst die Rehe, Hasen in den Waldgegenden um Gaildorf, sparsam aber von ausgezeichneter Größe, sog. Waldhasen von 8–10 Pfd. Gewicht; häufiger waren sie in der Gegend von Obersontheim und Fischach. Die Schweine sind völlig ausgerottet. Von Raubwild findet man häufig Füchse, dann Stein- und Hausmarder, sowie das kleine Wiesel und den Iltis; das große Wiesel und die wilde Katze sind selten. Der Dachs nicht sehr selten, Fischotter am Kocher und der Roth einheimisch (s. auch hienach den Abschnitt von der Jagd).

Von Vögeln finden sich die Gabelweihe, der Mäusebussard, Sperber, Blaufalke, die Ohr- und Schleier-Eule, der große Waldrabe, die Krähe und Dohle; ferner das Rebhuhn, die Wachtel, der Reiher, der Wiesenknarrer oder Wachtelkönig sehr häufig auf den Wiesen des Kocherthales; die Schnepfe, die Rohrdommel, die Halb- und Stockente, die wilde Gans und das Wasserhuhn da und dort in der Nähe der Gewässer. Von Singvögeln: der Schwarzkopf, die Amsel, die Drossel, Goldamsel, der Ziemer, Hänfling, Zeisig, Tannenfink, Distel- und Buchfink, die Grasmücke, das Rothkehlchen, das Rothschwänzchen, die gewöhnlichen Lerchen, die Goldammer, weiße und gelbe Bachstelze, der Zaunkönig, das Goldhähnchen; die Nachtigall nur als Seltenheit in den Niederungen. Von spechtartigen Vögeln: der Schwarz-, Grau-, Grün- und Buntspecht; der Eisvogel. Bei Unterfischach wurde 1849 eine Trappe (Otis tarda L.) gefangen.

Von Reptilien finden sich die sonst in Württemberg gewöhnlichen.

Von Fischen führt der Kocher und die Roth: Weißfische, Nasen oder Schuppfische, Barben, Hechte, Aale, Barsche; in den Seitenbächen finden sich Grundeln, Gruppen und Forellen; die Fischach ist sehr arm an Fischen und entspricht daher gegenwärtig ihrem Namen nicht mehr.

Von Krustazeen finden sich viele Edel- und Steinkrebse nicht allein im Kocher und der Roth, sondern auch in den kleineren Bächen.

Von Insekten die im östlichen Württemberg gewöhnlichen; der Borkenkäfer (Bostrichus typographus und Hylurgus piniperda) hat schon einigemal Schaden gestiftet.

Von Mollusken sind hauptsächlich die rothbraune und kleine Nacktschnecke häufig in den schattigen Wäldern, die eigentlichen Schnirkelschnecken (Helix) aber sehr selten und in wenig Arten vorhanden, was ohne Zweifel mit dem Mangel an Kalkgebirgen zusammenhängt; denn mit dem Auftreten des Muschelkalks erscheinen sie gleichfalls unterhalb Gaildorf und Ober-Sontheim.



  1. Württ. Jahrb. Jahrg. 1832, II. Heft, S. 262, zusammengestellt von Schübler.
  2. v. Memminger’s Beschreibung von Württemberg, 3. Ausgabe, S. 833, zusammengestellt von Trigonometer Kohler.
  3. v. Memminger, Beschreib. v. Württemb., 3. Aufl., 1841, Seite 843.
  4. Die dem landwirthschaftlichen Korrespondenzblatt 1843, I. Bd. entnommenen Angaben sind auf Temperaturen von + 15° R. reduzirt.
  5. S. Württ. Jahrbücher 1843, S. 183.
« Kapitel A 1 Beschreibung des Oberamts Gaildorf Kapitel A 3 »
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).