Beschreibung des Oberamts Göppingen/Kapitel B 20
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Die Gemeinde zählt 44 Haupt- und 28 Neben-Gebäude, wovon keines besondere Erwähnung verdient. Der mit Schiefer untermengte Boden ist ziemlich fruchtbar und dem Getreide- und Flachs-Bau günstig. Dem Obstbau scheint er weniger zuzusagen. Ein namenloser Bach entspringt auf der Markung und fällt bald in die Fils. Holzhausen, in älteren Zeiten nach Göppingen eingepfarrt, ist Filial von Uhingen und bringt auch seine Todten dorthin. Die Katholiken halten zur Kirche in Rechberghausen. Seit Kurzem ist ein eigenes Schulhaus vorhanden. Der Stiftungsfonds wurde erst 1825 gebildet. Da nämlich Holzhausen für seine Arme wöchentlich 31/2 Pfd. Brod vom Kl. Adelberg her bezog, die es, weil es früher keine Arme hatte, dem Dorfschützen überließ, so wurde dieses schon 1823 in Geld verwandelte Gratial vom Staat abgelöst und der Kaufschilling zu Bildung des gedachten Fonds verwendet.
Holzhausen scheint größern Theils ein Ausstattungsgut des Kl. Adelberg und somit zuvor ein Besitzthum der Herren von Ebersbach gewesen zu seyn. Den Gütertausch der Klöster St. Georgen und Adelberg s. Betzgenried. Einen weiteren Hof schenkte 1347 Brun Dürner von Dürnau an Adelberg. So war denn dieses Kloster frühzeitig im Besitze des ganzen Ortes, der auch in Beziehung auf hohe und niedere Obrigkeit bis 1807 (s. oben S. 3) dem adelbergischen Oberamte zugetheilt war. Im J. 1524 waren hier 4 Höfe und 8 Lehengüter, die dem Kloster gülteten und Weinfahrten (oben S. 75) zu leisten hatten. Die Zehenten erwarb Adelberg 1398 zur einen Hälfte von Friz von Nenningen und zur andern Hälfte 1400 von Anderlin Mühlhauser zu Faurndau. Über die Leiden im dreißigjährigen Kriege s. oben S. 103.
b) Niederwälden, evang. Weiler mit 17 Einw., liegt nordöstlich 1/4 St. von Holzhausen, nicht ferne von dem höher gelegenen Oberwälden. Der Weiler theilte stets alle seine Verhältnisse mit Holzhausen. Doch war er vor seiner Umpfarrung nach Uhingen ein Filial von Adelberg. Der ursprüngliche Bestand des Weilers sind 2 seit den ältesten Zeiten dem gedachten Kloster gültbare Höfe, worauf 1686 schon 4 Bauern saßen. Damals ist die Rede von der | Heiligenpflege St. Margaretha zu Niederwälden. Es scheint also hier einst eine Capelle gestanden zu haben. Bei Niederwälden und Wangen lag noch 1686 ein Adelberg gehöriger, 71/4 M. großer See. (S. oben S. 19.)Das Lagerbuch spricht von Äckern „in hintern Höfen, so in obern Erlenschwang gehören.“ Dies ist ein nun abgegangener, zwischen Holzhausen und Adelberg gelegener, Ort. Im J. 1245 verzichtet E. dictus comes de Aichelberg zu Gunsten Adelbergs auf seine Rechte »in Erliswanc«; und 1342 übergibt Ritter Conrad der Ruß seiner Muhme Anne v. Rieth im Frauenkloster Adelberg ein Gut zu „Erlischwang“ mit allen Rechten. – Über eine Römerstraße in der Nähe s. oben S. 105.
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