« Kapitel B 23 Beschreibung des Oberamts Ehingen Kapitel B 25 »
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24. Heufelden mit Blienshofen.
a. Heufelden,

ein kathol. Weiler, am Hange des Hochsträßes, 3/4 St. nordöstl. von Ehingen, mit 125 Einw., Filial von Ehingen mit einer Caplaney, F. A. Blaubeuren. Patron der Caplaney ist Gr. Schenk von Castell. Die Zehnten gehören der Univ. Freyburg und dem Spital Ehingen, jene im Cataster mit 602 fl., diese mit 298 fl.; einen kleinen Theil haben auch die Orts-Caplaney und die Pfarrey Nasgenstatt.

Gefälle beziehen, meist aus Falllehen, der Staat 137 fl. 4 kr., Caplaney 162 fl. 46 kr., die Stiftungspflege 17 fl. 12 kr., Univ. Freyburg 106 fl. 30 kr., Stiftsverwaltung Ehingen 118 fl. 29 kr., Stadtpflege 50 fl. 32 kr., Stadtpfarrey E. 49 fl., die St. Georgen Caplaney E. 49 fl., Fürst v. Thurn und Taxis 81 fl. 6 kr., Rentbeamte| Fetzer in Balzheim (vormals Söflingen) 110 fl. 10 kr., der größte Theil besteht in Früchten.

Der Ort hat eine kleine Kirche zum h. Gangolf mit einem kleinen Fond, auch seit 1784 eine eigene Schule. Ursprünglich den Grafen von Berg gehörig, vertheilte sich der Ort durch Kauf und Stiftungen unter 5 Herren: die Univ. Freyburg, die Stadtpfarrey E., Stadt und Spital E., die Klöster Salem, Söflingen und Urspring, die Gemeinde selbst und den Gr. Schenk von Castell, welche alle zusammen unter östr. Landeshoheit und der hohen Obrigkeit der Herrschaft Ehingen (S. 91) die niedere Gerichtsbarkeit bis 1806 ausübten. Die Caplaney wurde 1453 von Clara von Ehestetten mit 2 Höfen und der Bestimmung gestiftet, daß das Patronat der jeweilige Pfandinhaber der Herrschaft Berg haben solle. Mit dieser kam es auch 1681 an die Gr. von Castell. Im 30jährigen Kriege hatte auch hier eine solche Verheerung Statt, daß die Caplaney von 1650 bis 1695 erledigt blieb, und die Pfarrey ihren Hof einem Schweizer auf 10 Jahre umsonst überließ, nur damit er wieder angebaut wurde.

b. Blienshofen,

ehemals auch Plienshofen, Plenshofen geschrieben, ein kathol. Weiler, 1 St. nordöstl. von Ehingen, an der Abdachung des Hochsträßes, in einem dichten Obstwalde, mit 43 Einw., Filial von Ehingen, F. A. Blaubeuren. Die Zehnten bezieht die Univ. Freyburg, Catasteranschlag 441 fl.

Gefälle: der Staat aus Zinsgütern 270 fl. 35 kr., St. Benedicts-Caplaney Urspring 108 fl. 30 kr., Univ. Freyburg 52 fl. 39 kr., v. Freyberg 8 fl., Stiftsv. Ehingen 1 fl. 43 kr., zusammen 441 fl. 27 kr., darunter in Früchten 92 Sch. 6 Sr. Dinkel, 59 Sch. 11/2 Sr. Haber.

Der Ort hat eine Capelle zum h. Moritz, die i. J. 1485 erbaut wurde, aber keinen eigenen Fond hat, und von den Einwohnern unterhalten wird, die Schule ist zu Heufelden. Es wird hier nicht nur sehr viel, sondern auch sehr feines Obst gezogen, weiße und rothe Calville, Reinetten etc.

Blienshofen gehörte unter östr. Landeshoheit zu der Herrschaft Ehingen (S. 91), mit Ausnahme des Ellerbachischen| Hofes, und in frühern Zeiten den Grafen von Berg; Grundherr aber mit niederer Gerichtsbarkeit war das Kloster Urspring. Im J. 1268 erlaubt Gr. Ulrich von Berg seinem Diener Heinrich, Altamman (antiquo Ministro) von Ehingen seinen Hof in Bl., der Bergisches Lehen war, dem Kl. Urspring zu schenken; 1320 stiftete ein anderer Graf Ulrich von Berg einen Hof zu einem Jahrstag; und so kam das Kloster theils durch Schenkungen, theils durch Kauf allmählig in den Besitz des Orts, mit Ausnahmen des Pfarrwiddumhofes und des Ellerbachischen Hofes, wovon jener 1482 mit andern Pfarrgütern an die Univ. Freyburg kam, dieser aber zu Stiftung einer Meßpfründe in Urspring der sogen. Ellerbachischen oder St. Benedicts-Caplaney verwendet wurde, welche mit ihren Einkünften 1822 der Pfarrey Altheim einverleibt wurde. Das Patronat der Caplaney war schon 1592 durch Erbschaft an die von Freyberg zu Altheim gekommen, welche auch die Vogtey über den damit verbundenen Hof hatte.