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22. Grunzheim,

ein kathol. Pfarrdorf, theils im Thale an einem Bache, theils am Bergabhange, 31/2 St. südlich von Ehingen, an der Gränze des Oberamts gelegen, mit 334 Einw.; Fürstl. Tax. Amt Obermarchthal, Sitz eines F. Revierförsters, Forstverwaltung Buchau, Rentamt Dürrmentingen. Grund- und Patronatsherr: Fürst von Taxis; die Zehnten bezieht die Pfarrey.

Gefälle: Taxis 331 fl. 20 kr. Geld, 137 Sch. 13/4 Sr. Dinkel, 78 Sch. 43/4 Sr. Haber; Stiftspflege 18 fl. 25 kr.

Das Pfarrhaus wird von der Pfarrey gebaut. Der Ort hat eine Ziegelhütte und eine Mahlmühle. Gegen Nordw. befinden sich 34 Grabhügel in einem Laubholze und 7 auf dem Felde[ws 1]; an dem Holz lief die alte Römerstraße hin.

Grunzheim war Eigentum der Allem. Herzoge. Als Herzog Herrmann II. 992 ein Canonikatstift zu Marchthal errichtete, wies er demselben die Kirche zu Grunzheim mit einigen Leibeigenen an[1]. In der Folgezeit kamen die Stiftungsgüter wieder in weltliche Hände und als Walter Jopp von Stadion 1361 die Elsbeth von Emerkingen heirathete, brachte ihm diese Grunzheim und Willenhofen zu. Von ihm kam der Ort an die von Stein zu Uttenweiler, und durch Heirath an die von Nippenburg, und ebenso 1636 an die von Bissingen, welche ihn mit Willenhofen 1789 an Taxis verkauften. 1806 kam der Ort unter Würt. Hoheit; er gehört nun zu den standesh. Besitzungen des F. v. Taxis, vormals war er dem Rittercanton Donau einverleibt.



  1. Annal. Marchth. Mscr.
Anmerkungen [WS]
  1. Korrigiert nach Beschreibung des Oberamts Riedlingen S. 266: statt 17 Grabhügel in einem Nadelholz – lies: 34 Grabhügel in einem Laubholze und 7 auf dem Felde.