Beschreibung des Oberamts Crailsheim/Kapitel B 4
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Die Nordgrenze des Oberamts bildet der Gemeindebezirk Gröningen auf der welligen Hochebene, welche nach Südwesten jäh in das Jagstthal abfällt, nach Osten aber von den Ausläufern der Crailsheimer Hardt begrenzt wird. Der Hauptort Gröningen liegt größtentheils auf dem nördlichen Hang des Gronachthales, von freundlichen Obstgärten umgeben. Mitten durch den Ort zieht die schöne Staatsstraße von Crailsheim nach Blaufelden. Der Ort hat hübsche, wohlgebaute, häufig getünchte oder mit gemaltem Holzwerk und schönen Eckbalken gezierte und manche ältere Häuser (an einem die Zahl 1585, an einem Eckbalken das Ellrichshauser Wappen). Im nordöstlichen Theil des Dorfes steht im alten ummauerten Kirchhof (der Gottesacker seit 1839 außerhalb des Orts), durch einen schlanken aus dem Viereck ins Achteck übergehenden Ostthurm hervorgehoben, die im Chor spätgothische, im Langhaus moderne große Kirche zu St. Kilian. Durch den Umbau 1710–16 hat sie ihre regelmäßige Gestalt verloren. Das Schiff wurde um seine eigene Breite erweitert, so daß der Chor mit dem darüber befindlichen Thurm sich jetzt an die Südostecke des Langhauses anfügt. Der Triumphbogen zeigt noch Rundbogenform und romanische Kämpfer. Das Schiff der Kirche, höher als der Chor, hell und freundlich bemalt, hat spätgothische Fenster im Juliusstil, mit korinthisch-kapitellirten Pfosten. Über einer der Kirchthüren das Wappen der Patrone, der Herren von Crailsheim, mit der Zahl 1716. Auf den Umbau des Thurms weist am Schallloch die Zahl 1710. Auch sieht man noch als Trümmer spätromanische Thurmsäulen mit Diamanten- und Knollen-Kapitellen.
Von den 3 Glocken auf dem Thurm hat die große die Inschrift: osanna heiß ich, in unser frauen er leut ich, bernhart| lachaman gos mich 1510. Die kleine: hilf got und maria, bernhart lachaman gos mich. Die dritte ist von einem des Lateins wenig kundigen Meister gegossen. Ihre Umschrift lautet: ano dni M° CCC (†) CXXVI ech (für hec) konphana fuca est in honorem sancte marie virgi mise.In der Gruft vor dem Chor liegen 3 junge Herren von Crailsheim, Friedrich Wilhelm Ernst, † 1767, Friedrich Gottfried Ernst, † 1775. Karl Ludwig August, † 1777. Die Kirche enthält an Grabdenkmälern: 1. das des Pfarrer Buchart, † 1734, der die Kirche erbaut und die Kanzel gestiftet, s. Mützel Acta S. Lamberti. 2. Des Pfarrers Joh. Ferd. Wucherer, † 1806. 3. Des Pf. Sim. Keeß, † 1689. Am Chor ein alter Grabstein mit der theilweise unleserlichen Inschrift Anno . . . den 27. May verschied in Gott selig und ersam und achtbar Kilian . . . rle allhier, verehelichte sich 1570 mit Barbara Rollwagen von Altdorf. Ein Schild enthält das Monogramm
A
Außerdem liegen in Gröningen begraben Hans Philipp von Crailsheim, kaiserl. und Brandenb. Rath, Ritterhauptmann, † 1627. Wolf Christof von Crailsheim, Oberstlieut., gefallen vor Weißenburg im Nordgau, † 1647. Wilhelm Friedrich v. Cr. † 1729 und seine Witwe Marie Sabine geb. Zobel, † 1731, Mützel S. 43. 58 und Pfarr-Chronik.
Das schöne Pfarrhaus liegt freundlich an der Senkung der Hauptstraße gegen die Gronach von Gärten umgeben. Es wurde 1853–54 neu erbaut. Die Unterhaltungspflicht der Kirche hatte früher die Patronatsherrschaft (Prozeß von 1814 bis 1850), jetzt die Stiftung. Die des Pfarrhauses ist durch das Komplexlastengesetz von der Patronatsherrschaft auf den Staat übergegangen. Bei der Kirche auf dem alten Kirchhof steht das von Gröningen, Triftshausen und Helmshofen 1843 neuerbaute Schulhaus mit 2 Lehrzimmern und der Wohnung des ständigen Lehrers. Als Rathhaus hat die Gemeinde im untern Dorf 1873 ein noch ziemlich neues Privathaus angekauft und eingerichtet. Armenhäuser befinden sich in jeder der fünf Parzellen eines.
Unweit der Kirche im obern Dorf steht das alte Schloß mit Renaissancegiebel und Fries und zierlichen Erkern auf dem Dach, über der Hausthüre sieht man das Crailsheimische und Berlichingensche Wappen. Im ehemaligen Schloßgarten befindet sich| noch ein alter Wasserspeier, ein Mannskopf mit trotzigen Zügen, feinem Haar und Bart und Eselsohren. Über dem Hofthor ist noch der verschlungene Namenszug der Herren von Seckendorf mit der Zahl 1761 zu lesen. (Am Wirthshaus beim Rathhaus ist das Seckendorfische Wappen mit der Inschrift J. E. F. V. S.). Das Schloß, erbaut zwischen 1611–27 von Hans Philipp v. Crailsheim und seiner Gattin Anna Marg. von Berlichingen, wurde in den 60 Jahren von den Herren von Seckendorf verkauft und ist jetzt im Privatbesitz.Das Wasser ist nur theilweise gut. Gute Quellen sind der Lindenbrunnen bei Gröningen, der Dielbrunnen bei Bronnholzheim. Gröningen hat 3 laufende, 40 Pumpbrunnen und 2 Schöpfbrunnen, Bölgenthal 2 laufende und 20 Pumpbrunnen, Bronnholzheim 30 Pumpbrunnen, Helmshofen und Triftshausen je 10 Pumpbrunnen. Eine Wasserleitung mit hölzernen Deicheln ist in Gröningen, mit eisernen in Bölgenthal. Beide genannte Orte haben auch eine Wette. Vier steinerne Brücken gehen über die Gronach.
Der Vermöglichste besitzt 37,8 ha Feld und 6,3 ha Wald, der Mittelmann 9,4–12,6 ha, der Geringere 3,1 ha. Von Gewerben sind die nothwendigsten im Ort. Von größerem Betrieb sind die Mühlen an der Jagst mit je 4 Mahl- und einem Gerbgang, nämlich die Kern-, Gais- und Heinzenmühle. Die Gronach treibt in Gröningen eine Mühle mit 2 Mahl- und 1 Gerbgang und unterhalb des Orts die 1806 erbaute Hammerschmiede. Mit den 4 Mahlmühlen ist je ein Sägewerk verbunden. Die Gaismühle und Hammerschmiede haben auch einen Ölgang. Bierbrauereien mit Wirthschaft sind 2 in Gröningen, weitere Wirthschaften sind in Gröningen 1, in Bölgenthal 1, in Bronnholzheim 2. Industrieschule wird in Gröningen, Bölgenthal und Bronnholzheim gehalten.
Weiher ist einer bei Gröningen, im Gehalt von 15,75 Ar. und einer bei Bölgenthal, 7,8 Ar groß. Bei Anhausen sind 3, bei Gröningen 2 Seen trocken gelegt. Kalk und Werksteine werden in Gröningen und Bölgenthal, Sandsteine in Triftshausen gebrochen, ohne Absatz nach außen. Lehmgruben sind mehrere vorhanden.
Von Gewässern sind zu nennen: 1. Die Jagst, welche die Südwestgrenze der Markung bildet. 2. Die Gronach, bei Horschhausen entspringend, fließt durch die Markung in ihrer ganzen Länge, an Bronnholzheim, Helmshofen und Gröningen vorbei| und mündet in einer steilen wildzerrissenen Rinne unterhalb der Hammerschmiede in die Jagst. 3. Der Fliensbach, vom Kloster Anhausen kommend, geht zwischen Gröningen und Helmshofen in die Gronach, welche bei Bronnholzheim einen Zufluß vom Schleehardshof erhält. 4. Der Weidenbach, der bei Gailroth (bayr.) entspringt und durch Triftshausen fließt, mündet bei Brettenfeld in die Brettach. Sämmtliche Gewässer treten öfters aus, aber ohne großen Schaden anzurichten.Die Landwirthschaft wird mit allem Fleiß betrieben; der Bau von Futterkräutern ist bedeutend. Man baut Luzerne, dreiblätterigen, Hopfen- und Bastardklee, Angersen und Futterrüben. Von den Getreidefrüchten gedeihen Dinkel, Weizen und Roggen gut, Haber und Gerste weniger. Der ausgedehnte Bau der zweimähdigen Wiesen liefert gutes, nur stellenweise mittelmäßiges Futter. Weinbau wird nicht getrieben, nur das hochgelegene Bölgenthal hat noch zwei wenig ergiebige Weinberge mit 23 Ar Flächengehalt.
Das Klima ist ziemlich rauh, die Sommernächte kühl, starke Winde häufig, Hagelschlag selten.
Gröningen hat eine Gemeinde- und eine Privatbaumschule. Die Gemeindewaldungen, vorwiegend Laubwald, sind an die Gemeinderechtsbesitzer vertheilt. Das Weiderecht auf den 126 ha mittelmäßiger Weiden gehört den Gemeinderechtsbesitzern und wird von diesen ausgeübt. Die Pferchnützung erträgt ca. 1300 M. Die Güterstücke der Gemeinde sind den Schäfern der 5 Parzellen zur Nutznießung überlassen.
Die Pferdehaltung ist ziemlich bedeutend (ca. 90 Pferde schweren Landschlags). Die Rindviehzucht ist ein Haupterwerbszweig. Im Herbst findet noch Viehaustrieb statt. Der Viehhandel besonders mit gemästetem Vieh ist bedeutend. Das Mastvieh geht nach Paris, Metz, Mannheim und Frankfurt. Schafe der Rauhbastardrasse laufen im Sommer 1300, im Winter 800 auf der Markung. Die Wolle wird an Händler, die Schafe nach Frankreich abgesetzt. Auch die Schweinezucht mit hällischer Rasse ist stark. Es werden viele Ferkel in Crailsheim verkauft, Fettschweine zum größeren Theil fürs Haus geschlachtet, aber auch verkauft.
Das Fischrecht in der Jagst gehört theils dem Staat, der es verpachtet, theils Graf v. Soden, das in der Gronach dem letztern und dem Eigenthümer des Schlosses Gröningen. Der| Ertrag an Karpfen, Barben und Weißfischen ist gering und wird im Ort verbraucht.An Stiftungen sind vorhanden: 1. Armenstiftungen 3108 M. 2. Für Pfarrer, Lehrer und Heiligenpfleger 183 M. 3. Für Schüler und Konfirmanden 763 M. 4. Für Kirche, Pfarr- und Schulhaus 523 M.
Alterthümer: Abgegangen sind Anhausen, Grunach, Hambach und Wolfartsweiler, vielleicht auch Birkach, sowie Herrensitze in Bronnholzheim und Triftshausen. Vom Kloster Anhausen steht noch eine einsame Mauer s. unten. Auf eine Niederlassung weist auch der Lohrberg. Dem Mittelalter gehören an die Sagen vom Bernstein und dem Eppelein von Gailingen, sowie der Gröninger Hubertusschlüssel. Von Flurnamen sind zu nennen: Osteracker und Bogelfeld, Bräunisau, Streitberg und Höhstatt, Markung Bölgth. – Christacker, Milde, öde Scheuer, Weilerswiesen, M. Bronnh. – Eisenbeißer, Gahmberg, M. Grön. – Etz, Bockwiesen, Nuzisäcker, Elpisfeld, Semelwiese, M. Helmsh. – Burknet, Osterlohe, M. Triftshausen. – M. Schleehardshof, Hürbelfeld.
Gröningen, vom Volk Gräne gesprochen, alt Gruningen, noch 1453 Grüningen geschrieben, hat seinen Namen von der Grunach, dem Bach im grünen Wiesengrund (Gruningen, zusammengezogen aus Grunahingen, die Leute an der Gr.) erscheint wahrscheinlich schon im 9ten Jahrhundert urkundlich. Wenn auch die Schenkung Marcuarts vom Taubergau an Kl. Fulda in Gruningen neben Oberstetten und dem noch besonders genannten Mulihgewe (Maulachgau) eher auf einen abgegangenen Ort am grönischen Brunnen hinter Ailringen (im Taubergau) paßt, Trad. Fuld. ed. Dronke S. 16, so dürfte um so eher hieher zu ziehen sein: Comes Adelolf tradit s. Bonifacio duas villas Grunaha et Gruningen cum appendiciis et familiis. Dronke c. 39, 78, S. 78. Denn wenn auch die Stelle der villa Grunaha nicht sicher nachzuweisen ist, so ist doch soviel sicher, daß es bei Gruningen Herren v. Grunach gab. Wito v. Groningen der 1102 und 1108 als Zeuge erscheint, dürfte eher nach Unter-Gröningen OA. Gaildorf gehören. Dagegen wird Wortwin von Gruningen 1261 und Cunrad von Gruningen, filiaster Friederici de Tirrenbach (Herrenthierbach, vergl. auch Archiv für U. F. 24, 110), der 1271 erscheint, und der Deutschordensritter Marquard von Gruningen von unserem Gröningen stammen. W. F. 6, 84. 9, 28.
Der Erbauer des Schlosses, Hans Philipp, vergrößerte den Besitz des Hauses zu Gr. bedeutend, indem er 1581 ein Gut von den Herren von Berlichingen, 1605 3 von Graf Philipp von Hohenlohe eintauschte, 1594–95 3 von den Vellbergischen Allodialerben, 1595 3 von seinen Vettern Julius | und Wolf v. Cr., 1614 1 von Markgraf Joach. Ernst, 1625 ein freieignes Bauerngut erkaufte (Hornb. Rezeßbuch und Cr. Akt.). Durch Heirat erhielten von der Familie von Crailsheim Güter in Gröningen: 1. Die Birckenfels. Ursula von Birckenfels, geb. v. Crailsheim auf Sulz hinterläßt ein Gut, das 1493 Konr. v. Berlichingen kaufte, s. oben v. Berlichingen. 2. Die Lochinger zu Archshofen. 1474 Jak. Lochinger verkaufte 1 Gut zu Bölgenthal, Gülten von 1 Holz zu Asbach und 1 Gut zu Gr. an das Kl. Anhausen, St.A., 1525 Justina, Witwe Hans Lochingers, 3 Güter zu Gr., 1 zu Bölgenthal, 1 zu Triensbach an die 3 Städte, Weik. Rep. 3. Hans Teuerlin zu Ippesheim, der 1479 1 Hof zu Gr. an Wilh. v. Vellberg verkaufte, St.A.
Außerdem finden wir besitzberechtigt die Eisenhut – um 1390 verkauft Albrecht Eisenhut 1 Gütlein zu Gr. an die neue Messe zu Crailsheim, St.A. – und Wolmershausen – Burkh. von Wolmershausen verkaufte ein Gut zu Gr. an Hans Horner zu Rotenburg, St.A.
Die Wolmershausen hatten 5 Unterthanen, 5 gehörten zum Rittergut Neidenfels, 3 zu Burleswag. Im 17ten und 18ten Jahrhundert wurde der Besitz der Herren von Crailsheim beträchtlich vermindert. Ein Gut war durch Anna Marg. von Berlichingen, Gattin Hans Philipps von Crailsheim, an die Herren von Berlichingen gekommen, welche dasselbe 1651 an Mart. Ackermann verkauften, Cr. Akten. Der Haupttheil von Hans Philipps Erbe gieng mit Erkenbrechtshausen an die von Leubelfingen, Rüd v. Collenberg und Seckendorf über, welche letztere allmählig die Rechte der übrigen Erben erwarben und 1732 8 Unterthanen in Gr. hatten. Das Schlößlein war damals (1732) als Bauernhof verpachtet, aber später wieder von den Herren von Seckendorf bewohnt.
Von geistlichen Korporationen war besonders das Kloster Anhausen in Gröningen stark begütert. Es hatte nach dem Gültbuch von 1614 5 Güter und ein Wirthshaus in Gr., s. Anhausen. Ein Gut hatte die L. Fr. Kapelle in Crailsheim um 1390 erworben, s. oben.
Nach dem Hornberger Lagerbuch hatte Gr. 1706 sechs Herrschaften: 1. Brandenburg-Ansbach mit 3 Unterthanen des Amts Crailsheim und 7 des Amts Lobenhausen, 2. die Herren von Crailsheim auf Hornberg mit 4, 3. die v. Seckendorf auf Erkenbrechtshausen mit 16, 4. die Wolmershausischen| Erben auf Burleswagen 5, 5. die Kresser’schen Erben daselbst 3, 6. Die Ellrichshausen auf Neidenfels 4 Unterthanen.Im Städtekrieg verbrannten die Rothenburger, unterstützt von Nürnberg, am 6. ff. Nov. 1449 Gröningen, Triftshausen und Bronnholzheim.
Im dreißigjährigen Krieg hatte der Ort schwer zu leiden, besonders in den letzten Jahren des Kriegs. 1643 lag ein Rittmeister Bodenwälz 1 Monat in Gröningen, die Gemeinde „kaufte ihn mit 50 Rthlr. weg“, ebenso den schwarzen Rittmeister. Einem Hauptmann, der von Hengstfeld aus Gr. und den Nachbarorten großen Schaden that, mußten 51 Rthlr., dem Rüblend, dessen Schaaren in der Gegend lagen, 19 Rthlr. spendirt werden. Nach Hengstfeld mußten 300 Laib Brot, 11/2 Säcke Mehl und 1 Wagen geliefert werden. (Örtl. Akt. des OA. Cr.) 1676 finden sich kaiserliche Völker, 1690 Kursachsen, 1707 Kreistruppen, 1709 19. Febr. ein Hauptquartier der Kaiserlichen in Gr., Kb. Im Dez. 1760 bis Jan. 1761 lagen 516 Mann Württenberger in Gr. (Örtl. Akt.) 1488 nahm Hans von Crailsheim einen Juden Eisack in Gröningen auf, dem er Haus und Scheuer neben dem alten Uzenhäuser verkaufte, Amlish. Arch.
Kirchliches. Die Kirche zu St. Kilian dürfte zu den ältesten Mutterkirchen des Bezirks zählen. 1360 wurde die Kapelle zu Andenhausen von ihr getrennt, s. Anhausen. Die Geschichte der Reformation ist noch nicht aufgehellt. 1528 hatten die Herren von Crailsheim dem Pfarrer Erasmus N. angekündigt, er solle das alte Wesen wieder aufrichten oder sie würden ihn von der Pfarrei jagen, Theol. Stud. 1, 187. Dagegen sagt ein Aktenstück der OAmtsregistratur in Crailsheim, Wilh. v. Crailsheim, der Gottselige genannt, Amtmann zu Werdeck, habe den letzten kathol. Pfarrer durch einen Reiter hinrichten lassen, einen andern Pfarrer gesetzt und das Kirchenvermögen an sich gezogen. Der Schlußstein des Chores habe das markgräfliche Wappen getragen. Bölgenthal und Triftshausen waren bis ca. 1605 nach Wallhausen gepfarrt, 1750 wurde Hornberg mit Gröningen unirt, aber 1868 wieder davon getrennt. 1861 wurde der Schleehardshof, der bisher nur zur politischen Gemeinde gehört hatte, auch zur Kirche Gr. gezogen.
Als Reminiscenz aus der alten Kirche hat sich der weit in der Umgegend berühmte und gesuchte Hubertusschlüssel, der den Biß toller Hunde heilen sollte, erhalten.
| Pfarrer: Arnold 1360. Hans Seligmann vor 1468 W. F. 10, 126. Nik. Müller, Dekan des Kap. Crailsheim 1473–77. Erasmus N. 1528. Jak. Kraußhaar 1562. Elms Hillenmaier bis 1575. Philipp Hillenmaier sein Bruder 1575–79. Mich. Bischof, Schulmeister in Sontheim 1579. Fr. Widmann 1606–12. Joh. Prenninger 1612–52. Während seiner Abwesenheit 1639 versah Wolfg. Konr. Moser das Amt. Sim. Keeß 1653–89. Joh. Chr. Buchart 1689 bis 1734. Joh. Ulr. Drießler 1734–41. G. Fr. Wibel 1741–61. Joh. Ferd. Wucherer 1761–1804. K. Chr. Wilh. Wucherer 1804–13. Joh. Chr. Mützel 1814–39. (Vak. 1839–49.) Chr. Betz 1849–77. Fr. Haug 1877.Zur kirchlichen und politischen Gemeinde gehören Bölgenthal, Bronnholzheim, Helmshofen, Schleehardshof und Triftshausen nebst den Mühlen.
1. Bölgenthal, ein Weiler mit 30 Wohnhäusern, liegt hoch und weithin sichtbar über dem nördlichen Steilabfall des Jagstthales 3,3 km westl. von Gröningen. Die ausgedehnten, meist stattlichen Hofgebäude verrathen Wohlstand. B. hat ein 1839 neu erbautes Schulhaus mit einem Lehrzimmer, eine Arbeitsschule und einen ständigen Lehrer. Unterhalb Bölgenthal an der Jagst findet sich eine Reiherniederlassung. B. alt Bullingtal, Th. der Bullinge, war um 1350 größtentheils hohenlohisch. Der Zehnte gehörte den Grafen v. Hohenlohe, die Gült 1357 nach Schloß Sulz, Hoh. Gültbuch. Hohenlohische Lehen zu B. trugen die v. Thann, nemlich den Zehnten, 1425 ff., den Peter von Thann mit Einwilligung der Grafen 1471 ans Kl. Anhausen verkaufte. Öhr. Arch. W. F. 6, 213, sowie die Herren von Vellberg. 1422 verkauft Arnold v. Morstein 2 Güter an Haug v. Vellberg. 1436 geben Jörg und Hans v. Vellberg 2 hohenlohische Lehensgüter im Tausch gegen andere an Kl. Anhausen, St.A. Limpurg bekam 1392 einen Hof von Walter Müllner zu Wallhausen zu Lehen, in dessen Besitz der limpurgische Schultheiß Lienh. Segniz zu Sommerahusen 1466 vom Landgericht eingewiesen wurde, Cr. Kop.B. Die 3 Städte: Hall, Dinkelsbühl, Rothenburg kauften 1489 ein Heiligengütlein von Hans Scheffer, Weik. Rep. Außerdem hatten die Herren von Crailsheim, Engelgershausen (Engelhardsh. OA. Gerab.) und Wolmershausen Güter in B. 1471 verkaufen Hans und Schwan v. Crailsheim, 1437 Engelhard v. Engelgershausen ein Gut zu B. an das Kl. Anhausen, St.A. 1415 stiftete Burkh. v. Wolmersh. einen Hof zu B. an den Spital Crailsheim Cr. Kop.B. Die| Wolmershausischen Erben hatten noch 1732 einen Hintersassen. Die Hauptmasse des Ortes gehörte aber Brandenburg (7 Güter) und dem Kloster Anhausen, das nach und nach 12 Güter erwarb. Die Kapelle auf dem Burgberg kaufte 1483 den limpurgischen Lehenshof von Kun. Weidenhauser zu Wallhausen, den ihr Schenk Wilhelm gegen 10 fl. Leibgeding eignete, Cr. Kop.B. 1499 gaben die Heiligenpfleger dieß Gut, das „Handroß“ (Nebengut) war, an die neugestiftete Messe auf dem Burgberg ib. Auch Komburg hatte ein Lehengut, das Wilhelm Zicher (von Crailsheim) geeignet wurde, wofür er eine Hofrait zu Ingersheim zu Lehen machte, St.A. 1490 wurde wegen Streits mit dem Gaismüller eine Dorfordnung aufgerichtet. Dorfherren waren damals der Prior von Anhausen, der Kaplan zu Kirchberg, Philipp v. Wolmershausen, Amtmann von Lobenhausen und Vertreter seiner Familie, Jak. Lochinger, der Spital zu Crailsheim, die Kapelle auf dem Burgberg, die drei Städte und das Gotteshaus St. Kilian zu Gröningen. 1506 und 1553 wurde B. mit Lobenhausen wegen des Triebs auf dem Bernstein vertragen, St.A. 1512 wurde der Gemeinde gestattet, zu jedem Hof einen halben M. Wiese als Beunt einzufassen. Auf das Holz Hegenach hatte die Gemeinde 1357 ein Recht, von dem Holz bei Andenhausen gab sie 4 Pfd. Gült, W. F. 10, 110.2. Bronnholzheim liegt an der Gronach 3 km östlich von Gröningen in einem grünen Wiesengrund. Die 41 Häuser des Weilers, mit Gärten umgeben, schaaren sich wie Kinder um die Mutter, um das Kirchlein, dessen Patron unbekannt ist (ob Margareta?) Der massige Ostthurm, welcher auf größere Dimensionen berechnet scheint, mit 4seitiger stumpfer Thurmspitze wurde 1709 abgenommen und mit 2 neuen Stockwerken versehen. Der Neubau hat die Inschrift J. C. B. (Joh. Chr. Buchart Pf.) 1709. Am alten Theil des Thurmes ist ein Mohrenkopf mit Turban (Morstein). Der Chor im Thurm hat spätgothisches Gurtengewölbe. Den Schlußstein bildet eine plumpe Engelsgestalt mit einem verstümmelten Wappenschild. Früher stand ein Flügelaltar, ähnlich dem in Marienkappel, im Chor, wurde aber 1860 an das germ. Museum in Nürnberg verkauft. Die Predella war 0,8 m hoch und 2,2 m lang und enthielt die Grablegung Christi mit 6 geschnitzten Holzfiguren. Die Thürflügel daran stellten auf der Innenseite Engel mit Weihkessel | und Rauchfaß, auf der Außenseite Ecce homo, Mater dolorosa und die Stifter des Altars, einen Herrn v. Crailsheim und seine Frau, dar. Der Altaraufsatz enthielt in einer Nische Maria die Himmelskönigin, von 2 Engeln gekrönt, mit dem Jesuskind auf dem Arme, ca. 1,3 m hoch. In den Ecken der Nische waren die holzgeschnitzten Symbole der 4 Evangelisten. Die Altarflügel gaben in halberhabener Arbeit die Kindheitsgeschichte Jesu, links Maria Verkündigung, darunter die Beschneidung, rechts Geburt und Anbetung der Weisen. Das Langhaus mit Hauptthurm gegen Westen ist 1759 kleiner und niedriger als früher neugebaut worden. Auf dem Thurm hiengen früher 5 Glocken, eine soll nach Gröningen und eine nach Wallhausen gekommen sein. Die kleine, älteste hat die Inschrift O rex glorie veni cum pace. Lucas. Marcus. Mateus. Johannes in gothischen Majuskeln, die mittlere: ave maria gracia plena. Dominus tecum be(nedicta tu in mulieribus) mit schön geziertem Fries.
Die große Glocke zeigt das Wappen Hans Phil. v. Crailsheim und seiner Gattin geb. v. Berlichingen und gegenüber das Cruzifix. Die Inschrift lautet: Anno 1620 lies der edel und gestreng Hans Philipp v. Crailsheim zu Hornberg und Erckeenbrechtshausen röm. kais. auch firs. Geheimerath tises Glocken turch Meister Adam Illign zu Tinkelspill (gießen).
Das alte Haus gegenüber der Kirche, welches im Keller einen alten steinernen Fischkasten hat, gilt für das Kaplaneihaus. Nördlich davon auf der Höhe steht das 1706 erbaute und 1854 neugebaute Schulhaus mit einem Lehrzimmer und Wohnung des ständigen Lehrers. Die Ortsstraßen sind nicht gekandelt, aber chaussirt, die Häuser meist auf der Westseite mit Brettern verschalt. Der Gottesacker ist seit 1835 außerhalb des Orts.
Br., dessen jetzige Namensform auf Mißverständnis des alten Namens beruht, hieß früher Brunolfsheim und Brunoltsheim (Heimat eines Brunolf oder Brunolt vgl. Braunoltswiesen OA. Hall). Es erscheint zuerst als Sitz eines ritterlichen Geschlechtes, das wahrscheinlich mit den v. Beurlbach und Gammesfeld verwandt war. Konrad von Brunoltsheim war 1303–06 und wieder 1317–21 Abt, 1310 Mönch im Kl. Heilsbronn, Reg. boic. 6, 171; Muck, Gesch. d. Kl. Heilsbr. 1, 102 ff. Er hatte den Beinamen Soccus und hat viele fromme Sermonen hinterlassen. Im Nekrolog des Kl. Seligen-Pforten erscheint 17 Kal. Febr. Mechtild von Brunoltsheim, monialis, Hist.| dipl. Mag. für das Vaterland 1, 39. Auch Conr. v. Brumolzheim, der 1357 Güter in Westheim bei Heidenheim am Hohenkamm hatte, Stieber, S. 942, wird hieher gehören. Als hohenlohische Lehensleute hatten um 1350 Güter in Br. Conrad Burlbach, gen. der Flügelawe, einen Hof zu Br., eine Hube zu Grunach, H. Arch. 1, 335, Heinz v. Mergentheim 2 Hölzer zu Brunelsheim, welche Ottos v. Wittigstadt waren. H. Arch. 1, 1348. 1354 verkauften Ulrich Schade und seine Hausfrau Elsbeth einen Hof zu Br. an das Kl. Sulz (Ulr. Schade und sein Bruder Friedrich 1337 und 38, Reg. boic. 7, 200, 213; 8, 307.)Als weitere ritterschaftliche Grundherrn finden sich: 1. Die Herren von Ellrichshausen. Heinrich v. Ell. gibt 1448 einen Hof an Hohenlohe zu Lehen, W. F. 6, 437. 2. Die Geyer v. Goldbach, welche hier helfensteinische Lehen hatten, mit denen 1753 der Markgr. Karl Wilh. v. Brandenburg v. Bayern belehnt wurde, St.A. 3. Die Grener, Truchsessen v. Baldersheim: Wilh. Grener empfängt 1420 als hohenl. Lehen 1420 einen Hof zu Br., W. F. 6, 134. Von Karl Grener kam er durch dessen Tochter Margareta an deren Gatten Friedrich v. Saunsheim, welcher 1 fl. Gült v. B. 1476 für Karl Greners Jahrtag an die Kirche zu Crailsheim stiftete, Marg. v. Saunsheim verkaufte ihren Hof bei der Kirche 1502 an 2 Bürger, Cr. Urk. Ihre Tochter Margareta, Witwe Wilh. v. Rechberg, sagte die hohenl. Lehen 1537 auf, welche nun Sigmund Truchseß v. Baldersheim (nämlich einen Hof, 2 Hölzer und ein Gut) von Gr. Albrecht von Hohenlohe erhielt W. F. 5, 310. 6, 135. 4. Die Herren von Wolmershausen. 1399 kauft Kon. v. W. ein ihm schon vorher gültbares Gut zu B. von Rüdiger Kraft zu Rotenburg, Amlish. Arch. 1415 stiftet Burkh. v. Wolm. eine Hube zu Br. an den Spital zu Crailsheim, Cr. Kop.B. 1439–44 vermacht Hans v. W. seiner Maid Els Hirsich einen Garten zu Crailsheim und ein Gut zu Br., das ihr Erbe und Bruder Mich. Hirsich 1449 an den Spital gab, Cr. Urk. Die Kapelle auf dem Burgberg erwarb 1473 ein Gut, ib. 1583 waren Ganerben zu Br. Hans Werner v. Wolmershausen, Hans Konrad Geyer zu Goldbach, Hans Phil. und Phil. Jakob v. Crailsheim auf Hornberg, Sib. Fuchs v. Dornheim auf „Burlaschwab“, St.A. Die OA.Beschr. v. Cr. von 1732 nennt 7 Dorfherren (Brandenburg 10, Preußen-Goldbach 5, Wolm. Erben 3, | Burleswag-Wolfstein-Pyrbaum 1, Ellrichshausen-Jagsth. 1, Seckendorf-Erkenbrechtsh. 1, Crailsheim-Morstein 3).
Im Bauernkrieg forderte der Pfarrer von Dachsbach (Bez.-A. Neustadt an d. Aisch) die Gröninger auf, mit ihm nach Bronholzheim zu ziehen, in die Kirche einzufallen und Kelche und Meßgewänder wegzunehmen. Die Gemeinde weigerte sich dessen in der Mehrzahl, nur etliches lose Gesind fand sich dazu bereit. Die von Bronholzheim ließen aber auf die Kunde von dem beabsichtigten Überfall sagen, ehe sie das leiden, wollten sie sich mit ihnen im Felde schlagen. Jörg, Deutschl. in der Revolutions-Periode S. 198.
Kirchliches. Eine Witwe von Wolmershausen hatte der Kirche zu Br. das Frauenholz geschenkt, der Zehnte gehörte zu 2/3 der Kirche, zu 1/3 nach Erkenbrechtshausen. Am Tag der heil. Margareta 13. Juli wallfahrteten die Hengstfelder mit einer mit Pfennigen besteckten Kerze nach Br. Mützel Akt. S. Lamb. S. 16. Eigenthümlicherweise feiert Br. am 2 Jan. (!) einen Hagelfeiertag. Über das Alter des Kirchleins und die nach der Ortstradition bestandene Kaplanei fehlt jeder urkundliche Anhaltspunkt. Der liber synodalis von 1453 kennt beide nicht.
Gaismühle unterhalb der Mündung der Gronach in die Jagst in dem scharf eingeschnittenen Thale gehörte zuerst den Wolmershausen auf Burleswagen, seit 1477 dem Kl. Anhausen und kam mit diesem an Brandenburg. 1490 wird der Gaismühle das Gemeinderecht von Bölgenthal zugesprochen. Der Müller durfte 12 Rinder und 4 Gangschweine halten, Mastschweine so viel er will, Cr. Akt.
Hammerschmiede, einzelnes Haus im engen Gronachthal unterhalb Gröningen. Das Werk wurde 1806 angelegt.
Heinzenmühle liegt wenige hundert Schritte unterhalb der Gaismühle an der Jagst. Sie bestand schon 1357 (Hohenl. Gültb.), gehörte in das Amt Lobenhausen, hatte aber das Bölgenthaler Gemeinrecht.
3. Helmshofen, ein Weiler mit 17 Häusern, liegt im Gronachgrund 1,75 km östl. von Gröningen nahe an der Bahn Crailsheim-Mergentheim. Der Weiler hieß früher Helwigshofen. Der Zehnte dort war hohenlohisches Lehen. Um 1350 hatten ihn je halb Konr. v. Urhausen und Ulrich Smidelfelt. H. Arch. 1, 337, 340. 1406 verkaufte Arn. v. Dettelbach den halben| Zehnten an Burggraf Friedrich v. Nürnberg, M. Zoll 6, 335. Mit der andern Hälfte war 1420 Wilh. Grener, aber 1537 Sigmund Truchseß von Baldersheim belehnt, W. F. 5, 310. 6, 134. Güter und Gülten besaßen im Mittelalter: 1. von Crailsheim. Hans v. Cr. verkauft ein Gut zu H. an der Gronach 1489 an Ulrich Werner B. zu Crailsheim, Amlish. Arch. 1414 findet Hans von Crailsheim Geumann gen. Reinbot Streckfuß und Barb. v. Rosenberg wegen Ansprüche an 1 Gut zu H. als Erbe ihrer Schwestern ab, Erk. Arch. 2. Die Herren v. Kirchberg. Adam v. Kirchberg verkaufte Güter und Gülten zu H. an die 3 Städte Hall, Dinkelsbühl, Rothenburg, Wib. 1, 156. 3. v. Lickartshausen. Kon. v. L. trat seinem Bruder Walter Güter und Gülten ab, Wib. 4, 31. 4. Streckfuß. Hildebrand Str. verkaufte ein Gut zu H. an Hans v. Crailsheim, W. F. 10, 11. 5. Die Wolmershausen. Burkh. v. W. stiftete 1415 eine Hube zu H. an den Spital Crailsheim Cr. Kop.B. 1553 vertrug sich H. mit Gröningen über Hut und Trieb, Cr. Akt. 1608 waren Weilerherren Hohenlohe, die Füchse auf Neidenfels, v. Wolmershausen und die Schulpflege zu Cr., 1732 Brandenburg (1 Unterth.), Preußen-Goldbach (1), Hohenlohe-Kirchberg (3), Ellrichshausen-Neidenf. (2), Wolmershausen (2), Gräfin Wolfstein (2).Kernmühle nahe bei Neidenfels unter der steilen Felswand des rechten Jagstufers liegt 1,8 km südlich von Gröningen und bildet eine eigene Markung. Sie gehörte zum Rittergut Burleswagen, 1732 der Gräfin Wolfstein-Pyrbaum und war zehntfrei. 1705 21. Aug. fiel eine Räuberbande in die Mühle und verwundete den Müller und einen Bauern von U.-Ampferach hart, Kb.
4. Schleehardshof, ein auf der Hardt gelegenes doppeltes Hofgut mit 2 Häusern 4,6 km nordöstlich von Gröningen. Schleehardt, der Schlehenwald, früher Schlerode, war Holz. 1354 verkauft Elsbeth v. Finsterlohe, Witwe Luz Dürren, mit Roßbürg den halben „Schlerode“ an Hermann v. Wolmershausen, dessen Witwe Anna 1362 auch den andern Theil des Holzes Schlehardt zu der Hardt von Heinrich Süzel erkaufte, Amlish. Arch. 1489 verkaufte Sittich v. Wolmershausen an Burkhard v. W. 2 Gereut und das Holz Schlehardt (sämmtlich Amlish. Urk.). 1708 kam der Wald nach dem Tod des letzten von Wolmershausen an Brandenburg-Ansbach. 1739 wurde ein| Fohlenhof unter der Leitung des Oberststallmeisters von Pöllniz angelegt, Mützel, Acta S. Lamb., und 1746 noch 26 M. Wald dazu gekauft. Der Fohlenhof theilte aber das Schicksal von Ölhaus, die Pferdezucht wurde mit dem Ende der markgräflichen Regierung aufgegeben und das Anwesen als 2 Bauernhöfe verkauft.5. Triftshausen, ein Weiler mit 20 Häusern, liegt freundlich am Weidenbach 3,6 km nordöstlich von Gröningen unterhalb der Höhe des nahen Hengstfeld. Der Name Triftshausen dürfte von einem Personennamen herkommen (vgl. Trefz- Trefizo und Treffelhausen von der parallelen Koseform Trefilo). Von den Herren von Triftshausen s. Honhardt. Der Ort war erst hohenlohisch. Um 1350 hatten Konrad von Urhausen einen Hof zu Triffenhausen, Kraft v. Biberen 2 Pfd. Geld zu Triftshausen, Elsbeth, Heinz v. Morsteins Tochter, den halben Zehnten zu Triftshausen und Andenhausen als hohenlohische Lehen, H. Arch. 1, 337, 338, 342.
Bald wurden die begütertsten Grundherren die Herren von Crailsheim und Wolmershausen, aber auch die Herren von Stetten und Vellberg hatten Besitzungen in Tr. 1357 s. v. Crailsheim oben Erkb. Urk. 1390 kaufte Fritz v. Cr. von Seitz v. Vellberg ein Gütlein ib. Heinrich v. Cr. 1465 ein Gut von Kath. Markart ib. 1480 Kasp. v. Cr. 4 Pfd. Weidgeld von Götz v. Stetten, der es von Fritz v. Cr. ererbt hatte. 1471 verkauft Fritz v. Cr. zu Morstein ein Gut an Burkh. v. Wolmershausen, Amlish. Arch. 1447 gaben Wilh. und Heinz v. Cr. der Gemeinde das Osterlohe zu nutzen, Erkb. Arch., worüber 1488 die Gemeinde sich gegen Kasp. v. Cr. verschrieb. – Von den Wolmershausen ist zu nennen Lupold, der 1374 ein Gut an Cunz Oettinger verkaufte, Nürnb. Arch. 1415 stiftete Anna We. Burkh. v. Wolm. ein Gut zu Tr. an die Kirche zu Amlishagen, Amlish. Arch. Phil. v. Wolmersh. kaufte 1489 eine Gült und 1490 Güter, darunter „den Poracker“, Amlish. Arch. Arnold v. Tettelbach und Elisabeth Weidner ux. verkauften 1387 ein Gut an Cunz Newe, 1406 ein Gut zu „Tristehausen“ an den Burggr. Friedrich v. Nürnberg, Amlish. Arch.; Mon. Zoll. 6, 336. Mit dem Zehnten wurde 1510 Wilh. v. Crailsheim von den Grafen v. Hohenlohe belehnt. 1614 erhielt Hans Phil. v. Cr. ein Gut vom Markgrafen Joachim Ernst v. Brandenburg, Hornb. Rezeßbuch. 1489 wurde ein Gemeindebrief erlassen, Cr. Akt.
| Wenden wir uns zu den abgegangenen Orten: Anhausen, Grunach, Hambach, Wolfartsweiler.1. Anhausen[1]. 2 km nordwestlich von Gröningen erhebt sich auf der Hochebene im Vordergrund eines nahen Waldes einsam im Feld eine ca. 18 m hohe Mauer, welche von der Bahnlinie zwischen Wallhausen und Satteldorf sichtbar ist, der letzte Rest der alten Klosterkirche. Es ist die nördliche Seitenwand eines frühgothischen achteckigen Chores mit 2 Gurtenbogen, die auf zarten Stabwerkskonsolen ruhen; dann die westliche Seite der Leibung eines Fensters, Reste von 2 Strebepfeilern und der Ansatz einer der beiden Seitenkapellen der Kirche, der von Wilh. v. Crailsheim um 1480 gestifteten Crailsheimer Kapelle, welcher die St. Annakapelle im Süden entsprach. An dieser Mauer sind außer einem starkverstümmelten Bild der Maria, der Schutzpatronin des Klosters, oder eines Ritters, nach Ussermann Wilh. v. Crailsheim, 5 theilweise verstümmelte spätgothische Standbilder der Bebenburger erhalten:
1. Das Bischof Lupolds von Bamberg, des berühmten Kirchenpolitikers und Schriftstellers, † 22. Okt. 1363. Ao dni MCCCLVII beschied der hochwürdig her her leupolt bischofe zu babenberg gebon vo bebennburg d. g. g., mit den Wappen von Bamberg, Bebenburg, Brende oder Hirschhorn, Schrimpfen von Berg, Masbach.
2. Ao dni MCCCCX jar vor dem h. cristag starb de’ edel und vest engelhard von bebenburg, dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Schrimpfen von Berg, Brende oder Hirschhorn.
3. Ao D. MCCCCXII starb de’ edel und gestreng ernfest ritter her wilhelm von bebenburg d’ elter dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Rechberg, Wolmershausen, Werdenberg (?).
4. Ao dni MCCCCXVI jar am montag vor mitfasten starb der (ede)l her wilhelm der junge von bebenburg, der edel und ernveste, dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Landau, Rechberg, Justingen.
5. Ao dni MCCCCLXXII jar am montag nach unsers hern fronleichnamstag starb der edel und ernvest und gestreng| ritter her jörg von bebenburg, dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Gussen, Landau, Freiberg.Der Thurm, ein Dachreiter, saß auf dem Chor. Die Verhältnisse waren schlank und streng, und heute noch steigt das schmale verschont gebliebene Mauerstück voll ungewohnter Hoheit über dem Ackerland auf. An die Kirche stieß südwestlich das Konventhaus, dann kam die Wohnung des Priors, gegen Norden lagen die Ökonomiegebäude. In der Mitte der Klostergebäude und Gärten, welche mit einer Mauer umgeben waren, lag der sog. Badsee. Im Jahr 1700 standen von den Gebäuden noch die Kirche, das Konventhaus, das Vogthaus (Priorat) und die Ökonomiegebäude (Akten des Kam.-Amts Roth a. See).
Anhausen hieß früher Andenhausen (Haus eines Anto) und war ein Weiler, der zur Pfarrei Gröningen gehörte. Der Zehnte auf A. Markung war hohenlohisches Lehen. Denselben hatte um 1345–50 Elsbeth, die Tochter Heinz v. Morstein, H. Arch. 1, 342. Es stand dort eine Kapelle U. L. F., welcher 1344 Ulrich v. Hohenlohe-Brauneck Sonnt. v. Kath. 1 Pfd. Hellergeld aus Heinrich Krusen Gut zu Wallhausen schenkte. Reg. boic. 8, 27. Daß die Kapelle 1357 von Bischof Lupold von Bebenburg erbaut worden sei, dafür gibt das Anhauser Diplomatar keinen Anhalt, auch sonst fehlt jeder urkundliche Beweis dafür. Bei der Kapelle wohnte 1359 ein Einsiedler Bruder Konrad, „der do wohnend ist“, der Pfleger und Stifter der Kapelle, 1389 Bruder Marquard, (Anhauser Diplomatar auf dem Kreisarch. Nürnberg). 1360 1. Dez. wurde die Kapelle durch Bischof Albrecht von Würzburg mit Gutheißung des Patrons von Gröningen, Heinz Ernst von Crailsheim, und des Pfarrers Arnold von der Gröninger Kirche getrennt und für den Gottesdienst des Weilers Andenhausen bestimmt. Usserm. Ep. Wirceb. cod. Nr. 85.
Die Gotteshausmeister und besonders Bruder Konrad wußten für die Kapelle ansehnliche Erwerbungen zu machen, wobei sie besonders von dem Freund und Patron der Kapelle Herdegen v. Hornburg unterstützt wurden, nemlich 1359 9 Sch. 10 Pfd. Gült zu Regelshagen und Lendsiedel von Ulrich v. Hohenlohe, 1363 U. L. F. Kerzweihe einen Theil des Kirchsatzes zu Wallhausen von Reinbot v. Wolmershausen (1357 von Lupold von Klingenfels erkauft), 3 Güter zu Wallhausen, nämlich 1367 eines von Kraft Weidner und Thutich ux., ebenso 1386 eines und 1389 Diemolsgut von Hochbrand von Hornburg und Barb.| v. Merkingen ux., welche 1391 ein Gütlein zu Gaggstadt an die Kapelle stiftete, 1389 ein Gut von Fritz Gramsneit zu Triensbach, 1395 ein Gut zu Gaggstadt als Pfand für 130 Pfd. von Herdegen v. Hornburg, 1399 das Bonlant zwischen Oberspeltach und Waldbuch von Herdegen von Hornburg und Adelheid v. Bieringen ux. und Barbara v. Merkingen, Hochbrands We., 1401 ein halbes Lehen zu Steinehaig von Hermann v. Hornburg und Anna v. Vellberg ux. 1390 war die Kapelle so ansehnlich, daß sie mit 3 Altären von dem Würzburger Weihbischof Johann von Hebron[ER 1] geweiht werden konnte. Am 15. Juni 1403 wurde die Kapelle zum Kloster gemacht, indem Hermann v. Hornburg und seine Mutter Barb. v. Merkingen die Kapelle sammt der Pfarrei Wallhausen dem Prior Provinzial und den Brüdern St. Pauli des ersten Einsiedlers St. Augustiner Ordens übergaben und das Kloster erbauten, dessen Stiftung B. Joh. v. Würzburg am 28. Sept. 1404 bestätigte. 1418 (5 Id. Mai) nahm Papst Martin V. zu Constanz das Kloster sammt der Pfarrei Wallhausen in seinen Schutz, 6 Cardinäle gaben ihm dazu einen Ablaßbrief. Die Pauliner Eremiten trugen einen hellbraunen Rock, mit gleicher Kapuze, schwarzen Gürtel und solchen Hut und Mantel. Der Volkswitz um Anhausen nannte sie die Ratten. Herolt. Chr. von Hall S. 96. Die Patronin des Klosters war die Jungfrau Maria, ihr Bild, den Schleier um den Kopf in einer Kirche sitzend und den Leichnam Jesu im Schoße haltend, des Klosters Wappen. Die Schirmvogtei hatten erst die v. Hornburg, dann deren Verwandte, die von Bebenburg. Nach dem Tode Wilhelms v. Bebenburg begab sich der Prior Joh. Reinhart mit seinem Kloster in den Schirm des Markgrafen Friedrich v. Brandenburg. 1504 14. Dez. (Samst. n. S. Luciä). Da der Bischof v. Würzburg sich zum Schirmherrn angeboten hatte, aber abgewiesen wurde, nahm er den Prior gefangen, bis ihn Markgraf Friedrich wieder befreite. Ein großes und bedeutendes Kloster war Anhausen nicht, obgleich die Priore Heinrich, Lienhard Korbmann und Johann Reinhart, welche auch Provinziale ihres Ordens waren, viele Erwerbungen in der Umgebung machten. Bischof Johann v. Würzburg inkorporirte 1436 dem Kloster die Kirche zu Wallhausen, weil dasselbe censibus et redditibus adeo sit diminutum, ut vix unus duo vel tres fratres sustentari valeant (Anh. Dipl.; Nürnb. Kr.) und entnahm sie auch dem Verband des Kapitels Crailsheim.| 1493 inkorporirte Bischof Rudolf auch die dem Kl. von Jörg v. Bebenburg 1469 geschenkte Kirche zu Oberasbach OA. Hall. Die Mönche beschäftigten sich vorzugsweise mit Ackerbau, Vieh- und Fischzucht, literarische Thätigkeit lag ihnen fern.Am 6. März 1445 brannte das Konventhaus sammt Glockenhaus und 2 Glocken nieder (Ussermann: 5 März). Doch begann Lienhard Korbmann es nach Pfingsten wieder aufzubauen, wozu ihm Georg von Bebenburg die den Hallern 1446 abgepreßte Entschädigungssumme gab. Auch erhielt das Kloster 1451 2. Mai einen neuen Ablaßbrief vom Bischof von Würzburg. 1499 hatte das Kloster einen heftigen Streit mit der Gemeinde Wallhausen, welche, unterstützt vom Bischof v. Würzburg (St.A.) und Ernfried von Vellberg, einen eigenen Vikar forderte.
Im Bauernkrieg wurde das Kloster 2mal überfallen. Am 30. April kamen zuerst Bauern aus der Umgebung von Crailsheim, nach Joh. Reinharts Zeugnis aufgestachelt vom Pfarrer Joh. Breitengraser zu Roßfeld, vor das Kl., nahmen es ein und führten das Beste weg. Am 2. Mai kam ein zweiter Haufe aus der Gegend von Kirchberg und Lobenhausen und plünderte das Kloster rein aus. Des Priors Wohnung wurde verbrannt, auch das Innere der Kirche brannte aus. Des Klosters Seen wurden abgelassen (auch bei Leukershausen) und die Fische gegessen, doch hatte Reinhart zuvor des Klosters Urkunden und beste Schätze in Crailsheim geborgen. Reinhard war auch des Verkehrs mit dem Raubritter Hans Thomas v. Absberg verdächtig und mußte am 1. Juni 1527 zu Donauwörth vor dem schwäbischen Bund sich eidlich reinigen, Publ. des lit. Vereins 114, 227.
In der Reformationszeit traten viele Mönche aus dem Kloster. Aufnahme von weiteren Professen wurde 1528 Freit. nach Estom. verboten. Reinhart blieb bis zu seinem Tod (21. oder 22. Dez. 1532) ein starker Halt der alten Kirche. Sein Nachfolger Leonh. Löß war evangelisch (befreundet mit Pf. Gräter zu St. Katharina in Hall) und verehlichte sich. Im schmalkaldischen Krieg mußte der Prior mehrmals nach Crailsheim flüchten, zuerst als der Landgraf v. Hessen im Sommer 1546 über Wallhausen nach Dinkelsbühl zog, dann am 16. Nov. Otmari, als alles Volk vor den ersten kaiserlichen Schaaren flüchtete, und endlich als die kaiserliche Armee von Dinkelsbühl nach Crailsheim zog.
| Ein kaiserlicher Kapitän lag längere Zeit Invoc. bis Misericord. 1547 in Anhausen. (Wahrsager über des Klosters Einnahmen und Ausgaben, Nürnb. Kr. A.). Nach Löß Tod 4. Okt. 1557 wurde der letzte Klosterbruder nach Heilsbronn versetzt, das Kloster in einen Pachthof umgewandelt. 1700 wurden die Klostergüter verkauft und allmählich die Gebäude abgebrochen. 1841 wurde die Markung Anhausen der Markung Bölgenthal einverleibt.Priore: Heinrich 1423, noch 1428. Lienhard Korbmann 1445, noch 1484. Stephan Erkenbrecht 1490–1499. Johann Reinhart 1499–1532. Leonh. Löß 1533–1557.
Besitz des Klosters im OA. Crailsheim:
Andenhausen: 1479 kleiner Zehnten erkauft von Susanna von Crailsheim St.A.
Bölgenthal: 1412 Güter von Seitz Stumpfach gestiftet (Tosungs Acker). 1436 der Geren zwischen Anh. Holz und Bölgth. Hardt von Burkhard v. Wolmershausen gegen 1 Gut zu Rückershagen OA. Gerab. eingetauscht (war Hildeb. Streckfuß), 1437 ein Gut von Engelh. v. Engelgershausen erkauft, 1471 1 Gütlein von Hans und Schwan v. Cr., 1471 der große Zehnte von Peter v. Thann, 1479 der kleine und 1 fl. vom Heuzehnten von Sus. v. Crailsheim, 1474 ein Gut zu B., Gült von dem Holz bei Asbach, ein Gut zu Gröningen von Jak. Lochinger.
Beurlbach: 1427 die Bruckwiese und 1430 die Berkwiese von Hans Eckhart, welche der letztere von Eckhart, Claus und Hans Beurlbach gekauft, 1430 der Bruwel von Eckhart und Claus Beurlbach, 1429 Wiesen von Hans Byngarter zu Crailsheim, 1435 21/2 Pfd. Gült auf der Berkwiese von der St. Johanniskirche zu Crailsheim erworben.
Crailsheim: 1424 ein Haus mit Hofrait von Arnold von Tettelbach und Kath. Gulden ux., 1439 21 Pfd. Gült auf Bernolds Haus abgetreten gegen ein Gereut am Anhäuser Geren, 1483 ein Haus, Scheuer und Hofrait an der Stadtmauer von Peter v. Thann um 100 fl., welche das Kloster als Seelgeräthe erhält. – Gaismühle von Burkh. v. Wolmershausen 1477, aber 1523 verkauft an Mat. Junker von Lenkerstetten.
Gröningen: 1404 1 Acker bei der Leimengrube am Gaumansweg, 1436 ebenso, 1438 stiften Wilh. und Heinr. v. Crailsheim das Holz Gr.- und Kl.-Geren, vor 1473 Heinz v. Crailsheim und Lucia Mertinin 1 fl. von ein Gut, 1473 Friz v. Cr. auch das Fastnachtshuhn und alle Rechte an das Kl., 1460 ein Gut v. Hans Horner erkauft, 1467 das Holz Geren am Simelrode, 1497 der Diepertsee von der Gemeinde Gröningen erkauft.
Hambach: Markgraf Albrecht von Brandenburg genehmigt 1448 den Tausch von einem Holz zwischen Andenhausen und Wallhausen am Hanenbach, welchen Götz v. Berlichingen, Amtmann zu Werdeck, mit dem Kloster gegen 7 fl. Gült auf andern Gütern getroffen, Nürnb. Arch.
| Leukershausen: 1506 Christina Trub, Tochter des Erasm. Trub B. in Rothenburg, verkauft für sich und ihre Brüder Heinrich und Thomas 1 Gut und 5 Seen im Hungerthal ob Leukershausen (wahrscheinlich 1454 durch Karl Truchseß an Elisabeth Wernitzer verkauft) an das Kloster, Nürnb. Arch., 1508 verkauft Marg v. Seinsheim mit ihrem Sohn Michel an Anhausen das Holz Espich, an Leuckersh. Markung und an das Hungerthal stoßend und 3 Gereut, den Heubusch zwischen Volkersh. und Ellrichsh. Ofenbach s. Wittau. Onolzheim: Pr. Heinrich kauft ein Gut zu O. 1428 von Hans Eckart und Margareta ux. Roßfeld: Pr. Heinrich erwirbt 1425 ein Gut von Hans Regensburger und 1435 eines von Claus Bertig. Nürnb. Arch. Steinehaig s. Lendsiedel. Tiefenbach: 1429 stiftet Conz Sweikers We. Anna von Crailsheim 1/2 Morgen Acker an der Jagstecke bei T. an das Kl. zu einem Jahrtag ib. Triensbach: Prior Heinrich kauft 1429 ein Gütlein zu „Trensbach“ von Barbara v. Rosenberg, Reinbots Streckfuß We., Nürnb, Arch., s. Lendsiedel. Triftshausen: 1416 kauft das Kl. ein Gut zu Tr. von Hans Regensburger B. zu Crailsheim ib. Volkershausen: Philipp v. Wolmershausen verkauft 1494 2 Höfe zu V. sammt 4 Weihern an Prior Stephan gegen 750 fl. und etliche Güter zu Zagelbach und Regelshagen, 1499 Jakob Reitheinz Kaplan zu Cr. gibt ein Gut zu V. gegen eines zu Onolzheim an das Kloster, Nürnb. Arch.Wittau: Hans Neustetter und Dorothea ux. verkaufen an Pr. Heinrich den Priole zu Witawe (Brüel) und einen Hof zu Ofenbach. B. Hans v. Selteneck, Conz von Klingenfels, Hans Botzlinger, ebenso 1425 Heinz Vischer zu Cr. ein Gut zu Wittau einen Weiher ausgenommen, Nürnb. Arch., 1511 verkauft das Kl. 1 fl. Gült vom Brüel zu W. an die Priesterbruderschaft.
OA. Gerabronn. Brettheim: 1424 kauft das Kl. eine Hofstatt und Beunt, in das Burgstall zu Brettheim gehörig, von Mich. Entlein (Sig. Hans Tenklin, Pf. zu Brettheim), 1443 vom Kl. an Claus Müller Schultheiß zu Kirchberg veräußert. St.A. Diembot. 1424 kauft das Kl. 1 fl. Gült vom Sul-Acker und Wiese zu Diembund von Seitz Ortlein, Sig. Kon. v. Brettach, Pf. zu Michelbach, Dek. des Cap. Künzelsau, Nürnb. Arch.
Hengstfeld: Das Kl. kauft 1433 von Kath. Zobel, We. Fritzen v. Lickartshausen, Dietrich v. Weiler, ihrem Tochtermann und Margareta ux. Güter zu Hengstfeld.
Lendsiedel: 1436 gibt Pf. Georg zu Lendsiedel 5 Schill. Seelgeräthe zu Triensbach an das Kl. gegen solche vom Bonlant zu Lendsiedel, 1436 geben Jörg Hans, Haug von Vellberg an Kl. Anhausen 2 Güter zu Bölgenthal gegen 4 Güter zu Lendsiedel und ein Gut zu Alten-Steinhage. Nürn. Arch.
Michelbach a. d. Lücke: Götz v. Berlichingen gibt 1436 dem Kl. 2 Güter zu Zagelbach (s. u.) gegen das Egerolfs Gut bei Michelbach, Nürnb. Arch. Rückershagen: Bruder Kraft, Guardian zu Rothenburg verkauft 1405 1 Gut zu R. an das Kl. Anhausen, Nürnb. Arch. Seibottenberg: 1432 gibt Walter Zerrenlaubs We., Gutta zu S. die Rechgassen-Wiese an das Kl., Nürnb. Arch. Wallhausen: 1511 kauft das Kl. von Hans Baumann zu Beurkenbach die Weidenwiese und Äckerlein bei W., Nürnb. Arch., 1515 gibt Hans Schmidt,| Schultheiß zu W. 15 fl. an das Kl. zu einem Jahrtag, ib. Weckelweiler: 1410 stiften Mich. Pfefferbalk[2] 1) und Anna v. Vellberg ux. ihre Güter zu W. ans Kl., Nürnb. Arch. Wiesenbach: 1412 Hans Neustetter verkauft an das Kl. die Gütlein zu W., welche er 1411 von Conz Lesch und Christina ux. erworben, Nürnb. Arch. Zagelbach (Unterweiler) und Regelshagen (Oberweier): 1404 Heinz Spelter B. zu Rothenburg verkauft Gülten von einem Gut zu Zagelbach an das Kl., Nürnb. Arch., 1409 Engelh. Spelter, Peter Rymann zu Zagelbach und Ulrich Horn zu Regelshagen verkaufen ihre von Eberhard von Bachenstein und Justina ux. 1409 erkauften Gülten auf 2 Gütern zu Z. und 1 zu R. (ererbt von Lutz v. Rohenkeim) an das Kl., Nürnb. Arch.OA. Hall: 1469 gibt Jörg v. Bebenburg den Kirchsatz zu Oberasbach und Gülten auf der Badstube zu U.Asbach an das Kl., Nürnb. Arch.
OA. Künzelsau: Kl. Anhausen kauft 1471 vom Kl. Frauenzimmern Weinberge, die Kelter zu Criesbach und Ingelfingen, s. OA.-Beschr. Künzelsau, an Hohenlohe verkauft 1523.
Zu Niederwinden OA. Gerabronn hatte das Kloster Einkünfte von der St. Jakobikirche zu Schainbach erkauft. Nach dem Gültverzeichnis von 1546 besaß Anhausen weitere Gülten zu Gerabronn und Crailsheim, in Bayern zu Leitsweiler und Wettringen, Unterthanen zu Bölgenthal 7, Gröningen 7 Leukershausen 1, Ofenbach 3, Volkershausen 3, Wittau 19, Gaggstatt 4, Hengstfeld 6, Niederwinden 2, Wallhausen 8, U.-Asbach 2, Wahlwein erwarb das Kloster zu Hofeld am Main.
Auf der Flur Birkach bei Gröningen ist vielleicht der Ort Birkel oder Pirkel abgegangen, der zum Amt Crailsheim gehörte.
Grunach stand wohl auf der Flur „Öde Scheuer“ bei Bronnholzheim, wo nach der Tradition ein Schloß gestanden haben soll. Hier saßen die Herren von Grunach, von denen in den Urkunden erscheinen: 1. Hartmann, 1298 V. N. 6, 38. 190, der dem Bischof von Würzburg um 1303 Lehensgülten zurückgab, die er vom Deutschorden erhob, Arch. f. U. F, 24, 100. Seine Witwe Jutta gibt 1309 dem Kl. Lankheim[ER 2] einen Hof zu Frankfurt und 6 M. Weinberge, Reg. boic. 5, 154. 2. Wichmann 1311 in einer Heilsbronner Urkunde Zeuge Ludwigs v. Ellrichshausen mit Heinrich v. Crailsheim (als Konrad v. Brunoltsheim in Heilsbronn war), Muck, Gesch. des Kl. Heilsbronn 2, 185; Reg. boic. 5, 199. 3. Konrad 1334 Zeuge, Reg. boic. 7, 36, hohenl. Diener 1345 Hanselm., 1346, Reg. boic. 8, 75, gesessen zu Breitenau (bayr.) 1354, Reg.| boic. 8, 307. 1356 ib. 8, 341, hat um 1350 18 Pfd. Geld (zu Rotzendorf) als hohenl. Lehen, H. Arch. 336. 1356 Z. in der Urkunde Beringers von Velkprech (bayr.) Reg. boic. 8, 341, verkauft 1358 mit seiner Hausfrau Gerhus 1 Hof zu Volkershausen, die Holzmark Holbusch, ein Gut zu Grunach und zu Oberweiler an Kraft v. Hohenlohe (Sig. C. v. Grunach und Heinz von Crailsheim, der silberin gen.), St.A. – Dieses bis jetzt nahezu unbekannte Geschlecht, dessen Wappen noch nicht ermittelt ist, dürfte ein Zweig der Herren von Crailsheim oder Ellrichshausen sein.Anderweitige Besitzer waren die Grener, Truchsessen von Baldersheim. Cun. Grener empfieng um 1350 die Lehen Cunzen v. Muren (Altenmuhr bayr.) 2 Huben zu Grunach, 2 Pfd. zu Volkershausen, Hoh. Arch. I. 347. Durch die Tochter Karl Greners Margarete kam Grunach an Friedrich v. Saunsheim, dessen Tochter Margarete, Witwe Wilh. v. Rechberg, ihre Lehen zurück gab, worauf Sigmund v. Baldersheim 1537 mit dem Hof zu Gr. 3 Huben daselbst und Gülten belehnt wurde. W. F. 5, 310. 6, 134 ff. Der Hof muß aber schon Ende des 16ten Jahrh. abgegangen sein, da er nie in den frühen Kirchenbüchern des nahen Ellrichshausen erscheint.
Hambach am Hanenbach, s. Anhausen, zwischen Anhausen und Gröningen, ein Hof neben dem Hambachsee, erscheint 1384 (s. oben Gröningen) und 1420 urkundlich, W. F. 8, 141. Die Güter wurden zu Gröningen gezogen, wo noch später drei Hambachsbauern waren.
Wolfartsweiler, im Volksmund auch Hummelsweiler, lag auf den Weilerswiesen südlich von Bronnholzheim in der Gegend, welche Lichtenstern hieß, ein Hof, der 1515 Weidestreitigkeiten mit Bronnholzheim hatte, W. F. 8, 140. 1556 war der Hof schon abgegangen, denn in diesem Jahr verkaufen Hans Buschs Erben zu Birkelbach 2 Tagwerk Wiesen in Bronnh. Mark. „zu den Weilern“ genannt, an G. Ramwolt zu Grimschwinden Dk. A.
Errata
- ↑ S. 287 Z. 10 Hebron. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
- ↑ S. 291 Z. 10 v. u. l. Jutta. Lankheim. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
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