« B 26 Beschreibung des Oberamts Blaubeuren B 28 »
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27. Sunderbuch,
ein evang. Dorf auf der Alp, am Rande gegen das Blauthal, 1/2 St. südlich von Asch, wovon es Filial ist, mit 209 Einwohnern. Den großen Zehnten hat die Universität Tübingen, den kleinen die Pfarrey. Der Name des Orts wurde erst in neuern Zeiten in Sonderbuch verändert, er soll so viel | als s’ under (das untere) Buch, im Gegensatze von dem obern Buch, bedeuten. Der Lage ungeachtet fehlt es dem Ort doch nicht an Brunnen. Er hat eine kleine Kirche und ein Schulhaus. Die Kirche wurde erst zu Ende des vorigen Jahrhunderts erbaut. Es wird darin getauft und alle 4 Wochen gepredigt. Eine Stiftung ist nicht vorhanden, das Begräbniß ist bey der Pfarrkirche.

Sunderbuch gehörte vormals zu dem Stadtoberamt Blaubeuren und kam mit diesem, 1447, an Würtemberg; aber ein vormaliges Fall-Lehengut gehörte zur Kaplaney-Stiftung Asch, und 1/3 des Orts, 6 Höfe und 3 Sölden, hatte schon frühzeitig das Spital Blaubeuren an sich gekauft, das daher noch besondere Gefälle bezieht.

Es gab ehemals Herren von Sunderbuch, die ohne Zweifel unserem S. angehörten. Im Jahr 1309 sind Zeugen bey einem Verkauf zu Asch Ludwig und sein Sohn Rudolph von Sunderbuch; 1341 siegeln Pfaff Ludwig, gen. von Sunderbuch, Kirchherr zu Machtolsheim, und sein Bruder, Cunz von Sunderbuch, eine Verkaufs-Urkunde ihrer Schwester Else v. S.; Pfaff Ludwig, gen. v. Sunderbuch, Kirchherr zu Altheim, wahrscheinlich der Vorige, verkauft 1350 an das Kloster Blaubeuren einen Hof zu Scharenstetten. In ihrem Wappen führen sie ein Hufeisen. Ein Wald von Sunderbuch heißt noch, vermuthlich von einer Burg, „Bürgle,“ eine alte Straße, „die mittlere Straße“ führte daran vorbey. Im Jahre 1724 soll S. stark durch Brand gelitten haben.