Beruf zur Liebe
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Beruf zur Liebe.
Unser süssester Beruf
Ist das Glück der Liebe;
Alles, was der Himmel schuf,
Fühlet ihre Triebe.
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Wenn umher der Käfer irrt,Sucht er sich ein Weibchen,
Wenn ein Tauber einsam girrt,
Locket er sein Täubchen.
Blumen öffnen ihre Brust
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Lauen Abendwinden;Epheu schlinget sich mit Lust
Um bemooste Linden;
Liebemurmelnd eilt der Bach,
Unter den Gebüschen,
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Einem andern Bache nach,Sich mit ihm zu mischen.
Liebe tönt der Sänger Heer
Von den Zweigen nieder;
Weibchen flattern um sie her,
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Sträuben das Gefieder,Locken, schmachten und entfliehn
Schamhaft zu Gesträuchen,
Wo, mit zärtlichem Bemühn,
Männchen sie erreichen.
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Seelen, die der Himmel schuf,Fähig edler Triebe,
Folgt dem süssesten Beruf,
Schmeckt das Glück der Liebe!
Sie nur kann euch freudenreich
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Diese Wallfahrt machen;Sie nur führet lächelnd euch
Zu dem schwarzen Nachen.
Friedr. Wilh. Gotter.
(1746–1796.)