BLKÖ:Zschock, Ludwig Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 272. (Quelle) | |||
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Zschock, Ludwig Freiherr (Mitglied des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes, geb. in Gratz 21. April 1839, gest. um 1889). Er entstammt einer Soldatenfamilie, in welcher schon der Urgroßvater Christian Zschock als Oberstlieutenant 1738 in den Reichsritterstand mit „Edler von“ erhoben wurde. Dieser rückte dann 1742 zum Obersten und Commandanten im Infanterie-Regimente Sachsen-Hildburghausen, 1745 zum Generalmajor vor, als welcher er 1767 starb. Ein Otto von Zschock zeichnete sich 1793 als Grenadierbataillons-Commandant des Infanterie-Regiments Nr. 27, damals Graf Strassoldo, bei der Eroberung von Wanzenau aus. Des obigen Freiherrn und Reichstagsabgeordneten Ludwig Vater, gleichen Vornamens, war im Jahre 1843 Oberstlieutenant bei Piret-Infanterie Nr. 27, wurde bald darauf Oberst bei Nugent-Infanterie Nr. 50, trat als Generalmajor in den Ruhestand und starb, 74 Jahre alt, zu Gratz am 30. November 1866. – Der Sohn Ludwig, welcher sich der wissenschaftlichen Laufbahn widmete, besuchte zu Bochnia und Gratz die Normalschule, in Wien und Gratz das Gymnasium und hörte zu Gratz und Prag die juridischen Studien, nach deren Beendung er im März 1862 in den Staatsdienst trat. Nachdem er zuerst Conceptspraktikant bei der Statthalterei in Gratz geworden, diente er als solcher 1867 und 1868 bei dem Bezirksamte Bruck an der Mur, im letzteren Jahre als Bezirkscommissär bei der Bezirkshauptmannschaft Liezen, 1869 bis 1872 in Leoben, worauf er 1872 und 1873 als Statthaltereiconcipist bei der steirischen Statthalterei zu Gratz in Verwendung stand. Schon 1870 wurde er vom Wahlbezirke der Landgemeinden des Bezirkes Leoben als Abgeordneter in den steirischen Landtag gewählt und 1871 im nämlichen Wahlbezirke neuerdings. 1873 legte er, um sich ganz dem parlamentarischen Berufe zu widmen, seine Stelle im Staatsdienste nieder und ward im October desselben Jahres von der Handelskammer in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrathes entsendet, in welchem er dem Fortschrittsclub beitrat und bei verschiedenen Gelegenheiten im Sinne desselben wirkte.
- Thürheim (A. Graf). Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun, 1677–1748 (Wien 1877, gr. 8°.) Seite 368. – Hellbach (Joh. Chr. v.). Adels-Lexikon (Ilmenau 1826, Voigt, 8°.) Seite 834.
- Porträt. Holzschnitt im Gruppenbild im VIII. Jahrgang 1880, Nr. 22 der „Neuen Illustrirten Zeitung“ (Wien, Zamarski, Fol.).