Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zsarnay, Ludwig
Band: 60 (1891), ab Seite: 268. (Quelle)
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Zoubek, Franz (Schulmann, geb. zu Kostelec an der Adler in Böhmen am 6. December 1832). Die unteren Schulen besuchte er in seinem Geburtsorte, das Gymnasium in Königgrätz, die Universität in Prag. An der philosophischen Facultät derselben betrieb er vornehmlich Philosophie, Philologie, čechische Geschichte und verfolgte in letzterer mit besonderem Eifer die Spuren des Hussitismus. Dem Lehramte sich zuwendend, erhielt er eine Stelle zunächst in Böhmisch-Leipa, wo er die Schüler des Gymnasiums zur Erlernung der čechischen Sprache aneiferte. Von Böhmisch-Leipa erging an ihn der Ruf an die čechische Mädchenschule in Prag, und daselbst gab er nun seine Geschichte für Mädchen heraus. Neben seinem Berufe als Lehrer beschäftigte er sich viel mit schriftstellerischen Arbeiten, namentlich für čechische Zeitungen, und die Prager Blätter „Lumír“, „Prazsky noviny“, „Zlaté klasy“, „Sbornik“, „Hlas“, „Rodinna kronika“, „Krok“ zählten ihn zu ihren fleißigsten Mitarbeitern, vornehmlich aber die „Pamatky archeologické“ welche Karl Ladislaus Zap begründete, und bei welchen er im 12. Jahrgange (1865) als Mitredacteur eintrat, später aber die Redaction ganz allein übernahm. Herausgeber hat schon in der Biographie von Zap [Band LIX, S. 176][WS 1] die wissenschaftliche Bedeutung dieses trefflichen mit Sorgfalt geleiteten Organs betont, welches so viel zur Aufhellung der Alterthümer im Königreiche Böhmen beigetragen und unter Zoubek’s Redaction nichts eingebüßt hat, daß er dieserhalb auf die Biographie Zap verweist. In der Folge wurde Zoubek Director der Smichower Hauptschule in Prag, in welcher Stellung er wohl noch thätig ist. Von seinen selbstständig herausgegebenen Schriften sind zu nennen: „Kostelec nad Orlici“, d. i. Monographie der Stadt Kostelec an der Adler (Böhmisch-Leipa 1860, 8°.); – „Vypsání hrabu Potensteina v Hradecku dle původnych pramenů“, d. i. Beschreibung der Burg Potenstein im Königgrätzer Kreise. Nach Originalquellen. Mit 2 Beilagen (Prag 1870, gr. 8°.); – „Život Jana Amosa Komenského“, d. i. Leben des Johann Amos Comenius (1871). Zoubek zählt zu den verdienstvollsten čechischen Schulmännern der Gegenwart.

Šembera, (Alois Vojtěch). Dějiny řeči a literatury československé. Věk novější., d. i. Geschichte der čechoslavischen Sprache und Literatur. Neuere Zeit (Wien 1868, gr. 8°.) S. 310. – Květy, d. i. Blüten (Prager illustr. Zeitschrift) 1872, Nr. 23.
Porträt. Im guten Holzschnitt in den oberwähnten „Květy“ nach einer Zeichnung von Kryšpín.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: S. 175