Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zatka, Johann
Band: 59 (1890), ab Seite: 198. (Quelle)
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Eine vorübergehende und doch maßgebende Erscheinung im öffentlichen Leben ist Heinrich Zatka (geb. zu Welloschin in Böhmen 1808). Nachdem er in Budweis das Gymnasium und die philosophischen Studien zurückgelegt hatte, trat er infolge Verarmung seiner Familie, welche Salz- und Gypshandel betrieb, in den Grenzwachdienst und diente 22 Jahre als Kanzlist bei der k. k. Finanzbezirksverwaltung in Budweis. 1848 kam er nach Wien und gründete, ein eifriger Čeche, daselbst einen Filialverein der Slovanská Lípa, dessen Obmann er wurde. Als nach Aufhebung der Verfassung im Jahre 1851 die Beamten zur Eidesleistung verhalten wurden, verzichtete er auf sein Amt aus freien Stücken. Nun verlegte er sich auf den Salz- und Gypshandel, den er schwunghaft betrieb, und begann bald darauf auch den Betrieb der Schifffahrt auf der Moldau. So wuchs sein Ansehen, und er wurde zum Stadtrath in Budweis, 1861 als solcher in den böhmischen Landtag und von diesem in den nach Aufhebung der Verfassung ersten verfassungsmäßigen österreichischen Reichsrath [199] gewählt, in welchen er auf der linken Seite zwischen Grünwald und Prachensky seinen Sitz hatte und zur Partei der Föderalisten gehörte, ohne sich jedoch besonders bemerkbar zu machen. Seine Wiederwahl fand auch nicht statt. [Der Reichsrath. Biographische Skizzen der Mitglieder des Herren- und Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes (Wien 1861, Ferd. Förster und Bruder, 8°.) I. Heft, S. 54.].