BLKÖ:Young, Lucile
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 59. (Quelle) | |||
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Grisi und Taglioni als Siegerin hervor. Von England begab sie sich nach Belgien und tanzte in Brüssel, wo ihr der philanthropische Verein die goldene Medaille und das Diplom als Ehrenmitglied verlieh. Nun kehrte sie nach Deutschland zurück, trat 1856 auf mehreren Bühnen in Oesterreich mit ungeheuerem Beifall auf und brachte sogar den in Theatersachen ungemein nüchternen Adalbert Stifter so weit, daß er in der „Linzer Zeitung“ einen großen Panegyricus auf sie losließ. Dann tanzte sie mit großem Erfolg im Hoftheater zu München, heiratete dort den berühmten Tenoristen Friedrich Young, kaufte sich an und ließ bleibend in der Isarstadt sich nieder. Ende 1869 wurde sie als Leiterin des Ballets an genannter Bühne angestellt. Im Jahre 1884 verlor sie ihren seit längerer Zeit in Ruhestand versetzten [60] und schwer leidenden Gatten durch den Tod.
Young, Lucile, bekannter unter dem Namen Lucile Grahn (Tänzerin, geb. in Kopenhagen 1821). Die Tochter eines dänischen Officiers. Als Kind ungewöhnliche Anlagen zur Tänzerin zeigend, erhielt sie in der Tanzschule in Kopenhagen ihre Ausbildung und betrat, 14 Jahre alt, als Fenella in der „Stummen von Portici“ die Bühne ihrer Vaterstadt. In Hamburg, wohin sie zunächst gekommen, gewann sie Director Duponchel, worauf sie erste Tänzerin der großen Oper in Paris wurde. Aber eine plötzliche Anschwellung des Knies fesselte sie drei Jahre ans Krankenbett. Nun trat sie wieder auf, tanzte an verschiedenen Bühnen in Deutschland, in Petersburg, vom Hofe mit allen erdenklichen Auszeichnungen überschüttet, in der Scala zu Mailand, wo das Ballet „Elda“ eigens für sie componirt wurde; daselbst sah sie Director Lumley und gewann sie 1845 für die italienische Oper in London. Da ging sie in dem berühmten Pas-de-quatre mit der Cerrito,- Ischler Fremden-Salon vom 5. Juli 1856. Nr. 15: Lucile Youngh-Grahn“. – Linzer Zeitung, 1856, Nr. 148: „Lucile Grahn“. Von Adalbert Stifter. – Oesterreichisches Bürger-Blatt (Linz, 4°.) 24. Juni 1856, Nr. 147 und 148: „Lucile Grahn“. – Thalia, Norddeutsche Theater-Zeitung. Redigirt von Dr. Karl Töpfer (Hamburg 4°.) III. Jahrg. 1838, Nr. 80: „Lucile Grahn“. – Omnibus (Olmützer Blatt, Beilage zur Zeitung „Neuigkeiten“) 1856, Nr. 53: „Lucile Grahn. Novellette aus der Theater-Chronik“. – (Gratzer) Tagespost 1862, Nr. 42 und 43: „Lucile Grahn-Young“. – Illustrated London News. March 8, 1845: „Mademoiselle Lucile Grahn“, mit Bildniß im Holzschnitt. – Die Wage. Ein Blatt für Kunst u. s. w. (Prag, 8°.) 1850. Nr. 32: „Die Tanzkunst und Fräulein Grahn“. – Illustrirte Zeitung (Leipzig. J. J. Weber) 1845, Nr. 116: „Ein seltenes Pas-de-quatre“ [im Holzschnitt die tanzenden Damen M. Taglioni, C. Grisi, L. Grahn, Cerrito]. – Vergißmeinnicht. Taschenbuch (12°.) 1850, S. V: „Lucile Grahn“.
- Porträts. Außer den angeführten Holzschnittporträts: 1) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges Lucile Grahn-Young als Katharina in dem Ballet „Die Tochter des Banditen“. Stahlstich in A. H. Payne’s „Prachtalbum für Theater und Musik“ (gr. 4°.). – 2) Unterschrift: „Lucile Grahn“ (Wien, 4°.), Nachstich des vorigen in Bäuerle’s „Theater-Zeitung“ (auch color. Exemplare, 4°.). – 3) „Lucile Grahn“. J. Tyroler (sc.) (Pesth, 4°.). Nachstich von Nr. 1. – 4) Unterschrift: „Lucile Grahn“. Cäcilie Brandt (lith.) September 1840 (4°.). – 5) Unterschrift: „Lucile Grahn“ in dem spanischen Tanz „El Jaleo de Xeres“, Lithographie in der Töpfer’schen „Thalia“. – 6) Unterschrift: „Lucile Grahn“. M. Laemmel gest. (Leipzig, 12°.) im Taschenbuch „Vergißmeinnicht“.