Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Young, Eduard
Band: 59 (1890), ab Seite: 54. (Quelle)
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Young, Betti (Schriftstellerin, geb. in Pesth am 24. Mai 1833, gest. zu Wien am 26. September 1887). Die einzige Tochter der ihrerzeit gefeierten Pesther Primadonna Therese Mink, wurde sie auch für das Theater und, da sie der Mutter Gesangstalent besaß, für das Operettenfach ausgebildet. Mit nicht geringem Erfolg trat sie in München, Prag und Wien auf, zog sich aber nach ihrer Vermälung mit Joseph Young [siehe diesen S. 58] gänzlich von der Bühne zurück. Auf Anrathen ihres Ziehvaters Joseph Schalk von Falkenhorst (bekannter als Regisseur des Josephstädter Theaters unter dem Theaternamen Forst) begann sie ihr schriftstellerisches Talent zu entfalten und schrieb zunächst mehrere Gelegenheitsgedichte, Prologe u. d. m., bis sie das größere Bühnenwerk: „Die rothe Liesl. Charakterbild mit Gesang in 6 Abtheilungen und einem Vorspiele“ verfaßte, das in den Sechziger-Jahren im Josephstädter Theater zu Wien mehr als hundertmal zur Aufführung gelangte. Im Druck erschien dasselbe in Wallishausser’s „Wiener Theater-Repertoire“ in der 127. Lieferung; nun folgten bald mehrere Einacter: „Frau Othello. Schwank in 1 Acte“ und „Mädchenträume. Liederspiel in 1 Acte“, Musik von Giov. von Zaytz; beide abgedruckt in Nr. 227 des vorbenannten „Wiener Theater-Repertoires“; – „Nach der letzten Redoute. Scherz in einem Acte“ („W. Th.-R.“ Nr. 229); – „Die beiden Giftmischerinen. Scherz in 1 Aufz.“ („Wiener [55] Th.-R.“ Nr. 264); – „Ein amerikanisches Duell. Lustspiel in 1 Aufz.“ („W. Th.-R.“ Nr. 266); – „Der Ehemann auf Probe. Lustspiel in 1 Acte“ („W. Th.-R.“ Nr. 269), unter Laube’s Direction im Wiener Stadttheater gegeben; und „Durch Champagner. Lustspiel in 1 Aufz.“ (Wien 1876, Wallishausser, gr. 16°.), auch im Stadttheater aufgeführt. Außer den genannten Stücken schrieb sie Romane und Novellen, und zwar: „Ein Vierteljahrhundert“, 2 Bände (Breslau, Schottländer, 8°.). – „Des Hauses Schattenseite“; – „Die Salonschlange“; – „Auf der Bühne des Lebens“; – „Die Invaliden der Liebe“; – „Blaue Brillen“; – „Kampf um ein Herz“ u. m. a. Ferner war sie durch fünfzehn Jahre Mitarbeiterin der Braun- und Schneider’schen Münchener „Fliegenden Blätter“ und mehrere Jahre der Wiener „Illustrirten Zeitung“. Aus ihrer Ehe mit Joseph Young sind zwei Söhne am Leben: Eduard, bei der ersten niederösterreichischen Sparcasse, Karl, bei einer Eisenbahn angestellt.