BLKÖ:Wyslobocki, Julius Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Wyslouch, Julius
Band: 59 (1890), ab Seite: 42. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Julius Anton Wyslobocki in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wyslobocki, Julius Anton|59|42|}}

Wyslobocki, Julius Anton (Staatsbeamter, geb. zu Lemberg in Galizien 1819, gest. in Wien am 3. Juni 1871). In seiner Vaterstadt widmete er sich, nachdem er die Gymnasialstudien[WS 1] beendet hatte, der Kalligraphie, worin er es zu einem hohen Grade von Vollendung brachte. Einzelne seiner kalligraphischen Blätter sind wahre Kunstschöpfungen, so eines, das er im Auftrage des Verfassers dieses Lexikons zur fünfzigjährigen Jubelfeier des Erzherzogs Ferdinand d’Este als Inhabers des 3. Huszaren Regimentes ausführte. Später trat er in den Staatsdienst und kam nach Wien, wenn ich nicht irre, durch den Abgeordneten und Ordner des 48er-Reichsrathes Dr. Jelen in die Manipulationsabtheilung des Ministeriums des Innern, in welchem er es durch sein geschmeidiges Benehmen in rascher Folge bis zum [43] Expeditsdirector brachte. Als solcher erwarb er sich ein bleibendes Verdienst durch Gründung eines Beamtenheims, denn er brachte den Verein zur Erbauung des ersten Beamtenfamilienhauses „Rudolfshof“ zusammen. das noch bei seinen Lebzeiten vollendet wurde und sich als ein höchst segensreiches Institut entfaltet hat. Später wurde er Präsident dieses Vereines und erhielt in Würdigung seiner Verdienste das Ritterkreuz des Franz Josephs-Ordens. Einige Zeit war er auch als Geschäftsleiter des 1848 ins Leben gerufenen „Oesterreichischen Kunstvereines“ thätig. Ein frühzeitiger Tod entriß ihn seiner Gattin und Tochter. – Diese Letztere, Namens Helene, aus seiner Ehe mit Josephine Grabinska, geboren in Wien um den Anfang der Fünfziger-Jahre, zeigte früh das Zeichentalent ihres Vaters und wurde infolgedessen für die Kunst ausgebildet. Sie war, wenn wir nicht irren, eine Schülerin des Malers Schilcher und machte sehr glückliche Fortschritte; später schickte sie ihr Vater zur weiteren künstlerischen Ausbildung nach München. Im Jahre 1866 stellte sie zum ersten Male aus, und zwar einen „Studienkopf“ und dann ein Genrebild „Die Erwartung“, welch letzteres zur Verlosung angekauft wurde. Von anderen Arbeiten der mit wirklichem Talent begabten und auch technisch tüchtig ausgebildeten Künstlerin ist uns noch bekannt das Costumbildniß der Hofschauspielerin Luisabeth Röckel als „Gretchen am Spinnrade“. Sie tritt als Künstlerin unter dem Pseudonym Emilie Helon auf.

Fremden-Blatt. Von Gust. Heine. 1866. Nr. 342; 1867, Nr. 103. – Neues Fremden-Blatt. Wien, 4°.) 1866. Nr. 258; 1867, Nr. 109. – Wiener Zeitung. 1866, Nr. 82, S. 65.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Gymasialstudien