Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 35. (Quelle)
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Wutschek, Eduard (Sänger und Tonsetzer, geb. zu Brünn 22. Februar 1809). Da er große Neigung für Musik und Gesang zeigte, ward er auf Wunsch seines Onkels Alois Zwoneczek, damaligen Directors des Brünner Theaters, in beiden Künsten unterwiesen und wirkte einige Zeit auf der Bühne in Chören und kleineren Opernpartien mit. Dann, 1828/29, nahm er Unterricht in der Harmonielehre und im Partiturlesen und wurde 1829 Chordirector und zweiter Capellmeister am genannten Theater. 1830 machte er mit dem Sänger Stransky als Alpensänger eine Reise durch Oesterreich, welche sich bis 1832 ausdehnte. Dann kehrte er wieder an das Brünner Theater zurück, errichtete aber 1842 in seiner Vaterstadt eine Gesangschule, welcher er selbst vorstand. Zugleich besorgte er durch acht Jahre die Leitung des Gesanges an der evangelischen Kirche, durch 14 Jahre im k. k. Gymnasium und vertrat drei Jahre lang die Organistenstelle bei der israelitischen Gemeinde. 1848–1852 war er als Chormeister des in letzterem Jahre aufgelösten Brünner Männergesangvereines thätig, und bei dessen Neugründung 1860 wurde er wieder dazu gewählt. Er hob diesen Verein so sehr, daß derselbe bei allen Gesangfesten den ersten Preis errang, wofür dem Chormeister bei der General-Versammlung 1866 ein silberner Tactstock verehrt wurde. Als tüchtiger Musiklehrer hat Wutschek mehrere vorzügliche Schüler herangebildet und als thätiger [36] Componist verschiedene Clavier- und Gesangstücke, Soli und vierstimmige Männerchöre geschrieben, wovon Mehreres im Druck erschienen ist. Seine Männerchöre erfreuen sich in Musikkreisen großer Beliebtheit und werden gern gesungen. Zu Anfang der Siebziger-Jahre war Wutschek noch am Leben.

d‘Elvert (Christian). Geschichte der Musik in Mähren und Oesterreichisch-Schlesien. Mit Rücksicht auf die allgemeine böhmische und österreichische Musikgeschichte (Brünn 1873, gr. 8°.). S. 191.