Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wrabecz, Franz
Band: 58 (1889), ab Seite: 138. (Quelle)
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2. Joseph, der ältere Bruder des Vorigen, gleichfalls in Böhmisch-Brod geboren, wurde als Sängerknabe in das Benedictinerstift Sazawa aufgenommen, in welchem er auch seine ersten Studien machte, [139] später kam er nach Prag, wo er ein Schüler des berühmten Segert wurde und bei diesem Unterricht im Orgelspiel und in der Composition erhielt. Nach dem Tode seines Vaters, im Jahre 1757, berief ihn seine Vaterstadt an Stelle des Verstorbenen zum Chorregenten, in welcher Eigenschaft er auf das rühmlichste durch viele Jahre wirkte. Ueberdies stand er auch im Dienste der Gemeinde, welche ihn zu ihrem Bürgermeister erwählte. Als jubilirter Bürgermeister befand er sich noch 1805 – damals hochbetagt – am Leben. Er bildete gleich seinem Vater viele Schüler, darunter den Prämonstratenser und Lexikographen G. J. Dlabacz, in der Musik aus. Auch war er Compositeur, und hat er Lieder, Offertorien und Messen geschrieben. Ueber den dritten Bruder Wenzel Joachim und den vierten, Franz, siehe die folgenden Lebensskizzen.

Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 409–413. – Gerber (Ernst Ludwig). Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u s. w. (Leipzig 1814. Kühnel, gr. 8°.) Band IV, S. 610 und 611. – Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Fr. Köhler, Lex.-8°.) S. 904 [mit mehreren Unrichtigkeiten; so nennt Gaßner das Benedictinerkloster Sazawa, in welchem Joseph Wrabecz Sängerknabe gewesen, irrig Sagau; den berühmten Organisten Joseph Seger, der oft auch als Segert erscheint, nennt er Sezert].