BLKÖ:Wolf, Cyrill M.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 57 (1889), ab Seite: 272. (Quelle) | |||
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Gottfried Preyer am Wiener Conservatorium die Compositionslehre studirte und schon 1847 – damals 22 Jahre alt – die Organistenstelle an der Pfarre St. Leopold erhielt, welche er durch 13 Jahre versah. 1860 wurde er Chordirector bei den Dominicanern, 1862 auch an der Universitätskirche und 1869 an der italienischen Nationalkirche, welche drei Stellen er zur Stunde noch versieht. Daneben war er auch als Componist thätig und schrieb ebenso Kirchen-, wie profane Musik, und zwar: 6 Messen für kleine Feste, von denen eine in D im Druck erschienen ist; 30 Einlagen für Solo und Chor; 6 Entr’actes und 2 Ouverturen für das Hofburgtheater, mehrere Lieder und eine Cantate. Außer oberwähnter Messe, Op. 22, sind im Ganzen an 30 Nummern im Druck erschienen, darunter das Lied: „Liebesklage: Du schöne Menschenrose. Gedicht von Vogl“ Op. 21 (Wien); – „Graduale für 4 Singstimmen mit Streichinstrumenten“, Op. 20; – „Offertorium Nr. 1 für Tenor und Violoncellsolo nebst Streichinstrumenten“, Op. 26, und 3 Offertorien für Sopransolo mit Orgel- oder Instrumentalbegleitung: Intellige clamorem [273] – Benedictio gentes – Protege, domine. Wolf ist auch Ausschußmitglied des Haydn-Vereines und Mitglied des Wiener Männergesangvereines. – Sein Bruder Joseph, geboren in Olmütz, widmete sich gleichfalls dem musicalischen Berufe und starb als Domcapellmeister zu Raab in Ungarn 1871.
Wolf, Cyrill M. (Tonsetzer, geb. zu Müglitz in Mähren 9. März 1825). Als Cyrill im Alter von sechs Jahren stand, erhielt er von seinem Vater Joseph, einem mittellosen Schullehrer in Müglitz, musicalischen Unterricht, und zwar in Gesang, Clavier und Violinspiel. Im Alter von eilf Jahren spielte er bereits Clavier und Orgel mit solcher Fertigkeit, und war im Kirchengesange so gut verwendbar, daß er sich durch seine musikalischen Leistungen die Wohlthat von Seite des Neustifter Pfarrers Thaddäus Thiel ersang, die Gymnasialstudien in Olmütz kostenlos vollenden zu können. Noch hörte er daselbst das erste Jahr des philosophischen Curses, dann aber folgte er seinem Drange zur Musik, und entschlossen; sich ganz derselben zu widmen, ging er nach Wien, wo er unter dem Hofcapellmeister- d’Elvert (Christian). Geschichte der Musik in Mähren und Oesterreichisch-Schlesien. Mit Rücksicht auf die allgemeine böhmische und österreichische Musikgeschichte (Brünn 1873, gr. 8°.) in den Beilagen S. 187 [nach diesem ist Wolf am 9., nach Mendel’s „Musik-Lexikon“ am 23. März 1825 geboren].