Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Winkler, Michael
Band: 56 (1888), ab Seite: 289. (Quelle)
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22. Karl Winkler, Anführer der im Jahre 1848 im Venetianischen von den Rebellen aufgestellten sogenannten „ungarischen Legion“, welche aus lauter Ueberläufern aus kaiserlichen Regimentern und herabgekommenen Leuten der ärmlichsten Art bestand und nicht mehr als ein Häuflein von 56 Mann bildete. Er war der einzige Officier des Infanterie-Regimentes Graf Kinsky Nr. 47, der am 22. März seinen Degen einem nebenstehenden Venetianer überreichend, zu den Aufständischen übertrat und von diesen als Hauptmann der Guardia civica einverleibt wurde. Nach Freiherrn von Helfert war er ein liederlicher Geselle, ohne Ansehen bei seinen Leuten, denen er mehr als einmal den Monatssold nicht auszahlen konnte, weil er diesen gleich nach Empfangnahme am Spieltische verputzt hatte. Dieser Karl Winkler dürfte allem Anscheine nach identisch sein mit dem Ludwig Winkler, dessen K. M. Kertbeny in seiner Schrift: „Die Ungarn im Auslande“ (Brüssel und Leipzig 1864, Kießling, kl. 8°.) S. 76, Nr. 1902 gedenkt. Nach diesem Biographen war Ludwig Winkler zu Sáros in Ungarn 1810 geboren, wurde k. k. Wachtmeister, desertirte 1849 mit 100 Mann als Lieutenant zu den Piemontesen und befehligte die ungarische Legion während der Belagerung Venedigs. In der Folge diente er in der Schweiz, in Tunis, Constantinopel, ward 1860 Garibaldist, Brigadier und starb in Pisa 1861 [290] als königlich italienischer Obristlieutenant. [Helfert (Jos. Alex. Freih. v). Die Thronbesteigung des Kaisers Franz Joseph I. (Prag 1872, Tempsky) (oder die Geschichte Oesterreichs vom Ausgange des Wiener Octoberaufstandes 1848, III. Theil) S. 118. – Debrunner (Johann). Erlebnisse der Schweizer-Compagnie in Venedig (Zürich und Frauenfeld 1850) S. 121 u. f.] –