BLKÖ:Weylgoune, Johann Nepomuk
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 55 (1887), ab Seite: 196. (Quelle) | |||
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[197] und starb als solcher, erst 42 Jahre alt, im Rufe eines der würdigsten und beliebtesten Capitularen des berühmten Stiftes, dem er angehörte. Als 1743 Abt Alexander Fixlmillner die Umgestaltung der bisherigen Lehranstalt in eine kaiserliche adelige Akademie oder Ritterschule durchgeführt, wurde dieser Act festlich begangen. Die von dem ersten Akademiker Joh. Nepomuk Ritter von Hackh dabei gehaltene Festrede war von Weylgoune verfaßt und erschien unter dem Titel: „Oratio in laudem literarum dum Academia Cremifanensis... diplomate donata... promulgaretur“ (Lincii 1745) im Drucke. Als Leiter der dramatischen Vorstellungen, welche, biblische Stoffe behandelnd, bei festlichen Gelegenheiten im Stifte von den Zöglingen aufgeführt wurden, schrieb Weyl mehrere solcher Stücke in lateinischer und deutscher Sprache, und sind im Drucke erschienen: „Etnicus Religiosus sive Hannibal pro jurisjurandi religione moriens...“ (Lincii 1744, 4°.); – „Justitia regno potior.... seu Anconius aequitatis amore imperio renuntians...“ (ib. 1745, 4°.); – „Pax urbi et orbi reddita... seu Caesar Augustus belli domique devictis hostibus Jani templum obserans...“ (ib. 1746, 4°.); – „Victa Vindicta..., seu Belisarius injuriarum immemor...“ (ib. 1747, 4°.); – „Hercules christianus... seu Godefredus Bullionius gloriosus Hierosolymae suique triumphator“ (ib. 1748, 4°.); – „Ambitio vindictae pincerna Bagoam veneno extingens“ (ib. 1749, 4°.); alle diese Stücke mit lateinischem und deutschem Texte zugleich sind ohne Angabe ihres Autors gedruckt, doch steht es nach Aufzeichnungen im Stifte fest, daß Weylgoune dieselben verfaßt hat. Pachmayr in dem in den Quellen genannten Werke gedenkt noch anderer literarischer Arbeiten und Festreden unseres Gelehrten, doch haben sich solche in Handschrift nicht vorgefunden und sind wohl unter den anonymen Werken versteckt.
Weylgoune, Johann Nepomuk (gelehrter Benedictiner, geb. zu Beneschau in Böhmen 14. März 1718, gest. in Kremsmünster 22. Mai 1760). Nachdem er die Gymnasialclassen beendet hatte, kam er nach Salzburg, wo er, im Hause seines Verwandten, des fürsterzbischöflichen Rathes Dr. Franz Hunger, wohnend, die philosophischen Studien hörte. Aus Beruf dem beschaulichen Leben sich zuwendend, trat er im October 1730 in das Benedictinerstift zu Kremsmünster, wo er 1725 die Profeß ablegte und seine bisherigen Taufnamen Franz Joseph mit den Klosternamen Johann Nepomuk vertauschte. Kurze Zeit war er in der Seelsorge thätig, dann aber berief ihn sein Abt an das Stiftsgymnasium, wo er folgeweise 1737 bis 1755 Grammatik, Poesie und Rhetorik vortrug, die scenischen Darstellungen der Stiftszöglinge leitete und auch einige Jahre das Amt eines Präfecten versah. Dann trat er in die Seelsorge zurück, wurde zuletzt Pfarrer in Fischelham- Hagn (Theodorich). Das Werken der Benedictinerabtei Kremsmünster für Wissenschaft, Kunst und Jugendbildung. Ein Beitrag zur Literatur- und Culturgeschichte Oesterreichs (Linz 1848, Quirin Haslinger, 8°.) S. 92, 93, 146, 231, 233. – Pachmayr (Marianus P.). Historico-chronologica series abbatum et religiosorum Monasterii Cremifanensis etc. (Styrae 1777, Wimmer-Pachmayr, Fol.) p. 698. – Handschriftliche Notizen des hochw. Herrn Capit. P.Hugo Schmid. Stiftbibliothekars in Kremsmünster, dem ich hier für seine Gefälligkeit auch meinen Dank ausspreche.