BLKÖ:Wesselý, Joseph (Forstmann)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Veszelý, Joseph
Band: 50 (1884), ab Seite: 171. (Quelle)
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Wesselý, Joseph[BN 1] (Forstmann, geb. zu Wien 1814). Er legte zuerst seine Studien am polytechnischen Institute zu Wien, dann an der Hochschule daselbst und zuletzt den dreijährigen Curs der Forstlehranstalt zu Mariabrunn nächst Wien zurück. 1835 wurde er Assistent an letzterer und blieb es bis zum Jahre 1837, in welchem er als k. k. Geometer in Südtirol und Waldschaffer des Bergwerkes Agordo Anstellung fand. Nach nahezu zehnjähriger Thätigkeit daselbst wurde er 1846 k. k. Waldmeister des Quecksilberbergwerkes Idria, 1849 k. k. Concipist im Ministerium für Landescultur und Bergwesen, 1852 Director der mährisch-schlesischen Forstschule zu Aussee, 1855 Localdomänendirector und Oberforstmeister der k. k. privilegirten Staatseisenbahngesellschaft, 1858 Generaldomäneninspector und mit ah. Entschließung vom 30. Mai 1867 Director an der k. k. Forstakademie zu Mariabrunn, an welcher er bis zu ihrer nach Errichtung der k. k. Hochschule für Bodencultur in Wien erfolgten Aufhebung wirkte. Wesselý war als Fachschriftsteller sehr thätig, und die von ihm redigirte österreichische Monatschrift für Forstwesen enthält manche Artikel seiner Feder. Selbständig sind überdies von ihm erschienen: „Die österreichischen Alpenländer und ihre Forste“ 2 Theile (Wien 1853, Braumüller, Lex.-8°.); – „Dienstunterricht für die öffentlichen Forst- und Jagdwachen des österreichischen Kaiserstaates“ (Wien 1855, 8°.; 2. wes. verb. Aufl. 1868); – „Die Einrichtung des Forstdienstes in Oesterreich in seinem Zusammenhang mit der Domänen-, Montan- und Finanzverwaltung“. Ein Buch für Güterbesitzer, Forstwirthe, höhere Domänen-, Montan- und Finanzbeamte“ 2 Bände (Wien 1861, 8°.); – „Verrechnung der Urproduction (Land-, Forst-, Berg- und Domänenwirthschaft). Vorträge“ (Wien 1870, 8°.);– „Der europäische Flugsand und seine Cultur, besprochen im Hinblicke auf Ungarn und die Banater Wüste insbesondere. Mit einer top. (lith.) Karte der Banater Wüste in gr. Qu.-Fol. (Wien 1873, Faesy und Frick, Lex.-8°.). Ob er auch Verfasser ist der gleichfalls von einem Joseph Wesselý herausgegebenen magyarischen Schrift: „A herceg Eszterházy -jéle katastropha. Társadalmi és gazdasági tanulmány“, d. i. Die Fürst Eszterházy’sche Katastrophe. Sociales und national-ökonomisches Studium (Pesth 1865, M. Ráth, 8°.) muß dahingestellt bleiben. Einer der vorzüglichsten [172] Forstmänner Oesterreichs, hat er sich um dasselbe nicht minder als praktischer Forstmann im Forstverwaltungsdienste, denn als Theoretiker große Verdienste erworben. Grund genug, daß er in Dr. J. T. Ratzeburg’s[WS 1] forstwissenschaftlichem Schriftsteller-Lexikon (Berlin 1872, 4°.), in welchem ganz unbedeutende preußische Forstleute mit ungewöhnlicher Breitspurigkeit glorificirt werden, durch seine Abwesenheit glänzt. Wesselý wurde für seine Verdienste von Seiner Majestät dem Kaiser zuerst mit der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft, dann mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens und im Jahre 1877 mit dem Orden der Krone dritter Classe ausgezeichnet; anläßlich der Pariser Weltausstellung 1867 erhielt er die goldene Medaille; ferner bekleidet er die Stelle des Vice-Präsidenten des österreichischen Reichsforstvereines, ist Mitglied der k. k. statistischen Centralcommission und vieler anderen gelehrten Gesellschaften.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Wesselý, Joseph [Bd. L, S. 171].
    Nachtrag: Außer den dort angeführten Schriften erschien noch die nachstehende, die „Karstfrage“ betreffende, unter dem Titel: „Das Karstgebiet Militär-Croatiens, dann die Karstfrage überhaupt. Herausgegeben vom k. k. Generalcommando in Agram. Verfaßt von J. Wesselý“ (Agram 1876, 8°.), worüber die „Allgemeine Zeitung“ 1877, Beilage 187, eine eingehende Beurtheilung bringt. [Bd. 55, S. 161]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: J. J. Ratzeburg’s.