BLKÖ:Weigl, Franz Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Weigl, Elisabeth
Band: 53 (1886), ab Seite: 298. (Quelle)
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6. Franz Joseph Weigl (geb. in einem bayrischen Dorfe am 19. März 1740, gest. zu Wien 25. Jänner 1820). Der Vater des berühmten Componisten der Oper „Die „Schweizer-Familie“. Wir finden ihn bald mit den Taufnamen Franz Joseph, bald mit dem letzteren allein verzeichnet. Mit Joseph Haydn, dem Pathen seines Erstgeborenen, des später berühmt gewordenen Compositeurs Joseph [s. d. S. 279] war er innig befreundet. Ein vorzüglicher Meister auf dem Violoncell, war er als erster Violoncellist an der italienischen Oper in Wien und seit April 1792 bei der k. k. Hofcapelle angestellt, an welcher er durch 28 Jahre bis an seinen im Alter von 80 Jahren erfolgten Tod wirkte. Man rühmte seinem Spiele einen besonders seelenvollen Vortrag nach. Für sein Instrument und für die Guitarre hat er mehrere Stücke componirt. Irrthümlich wird ihm von Ernst Ludwig Gerber in der ersten Auflage des „Historisch-biographischen Lexikons der Tonkünstler“ die Composition der Oper „La caffetiera bizarra“[WS 1] zugeschrieben. Dieselbe ist das Werk seines oberwähnten Sohnes Joseph. Zwei Jahre vor seinem Hinscheiden feierte er sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum, bei welcher Gelegenheit ihm die goldene Civil-Verdienstmedaille verliehen wurde. Seine Gattin Anna Maria, nach Freiherrn von Lannoy eine geborene Glatz, nach Weigl’s Selbstbiographie eine geborene Scheffstos, war erste Sängerin an dem Privattheater des Fürsten Nicolaus Eszterházy, später an der Wiener Bühne. Sie glänzte zu Beginn der Siebenziger-Jahre und feierte namentlich in Gluck’s Opern als Alceste, Iphigenia und in anderen Rollen ihre Triumphe. Um die Mitte der Siebenziger-Jahre war sie schon nicht mehr beim Theater. [Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler,. Lex. 8°.) S. 887. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Für Künstler, Kunstfreunde und alle Gebildeten. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Offenbach 1861, Joh. André, gr. 8°.) Bd. III, S. 858. – Gerber (Ernst Ludwig). Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1792, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 786. – Derselbe. Neues historisch-biographisches Lexikon u. s. w., Bd. IV, Sp. 531.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: „La caffetiera bizzara“.