BLKÖ:Weber, Joseph Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Weber, Joseph
Nächster>>>
Weber, Josepha
Band: 53 (1886), ab Seite: 195. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Joseph von Weber (General) in der Wikipedia
Joseph von Weber in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Weber, Joseph Freiherr|53|195|}}

27. Weber, Joseph Freiherr (k. k. Feldzeugmeister, geb. zu Wien am 29. August 1813). Er erhielt seine militärische Ausbildung in der Wiener-Neustädter Akademie, in welche er am 25. August 1825 eintrat, und aus welcher er am 3. October 1833 als Lieutenant beim ersten Romanen-Grenz-Regimente Nr. 16 eingetheilt wurde. Aus diesem am 1. August 1841 zu Kaiser-Infanterie [196] Nr. 1 übersetzt, ward er Anfangs Mai 1840 der Militär-Zeichnungskanzlei zugetheilt und infolge seiner vielseitigen Brauchbarkeit am 29. September 1843 in den General-Quartiermeisterstab versetzt, in welchem er am 5. Juni 1846 zum Hauptmann, am 21. Februar 1849 zum Major vorrückte. Im ungarischen Feldzuge 1848 und 1849 stand er vom 1. November 1848 bis 6. Jänner 1849 bei der Division Kempen, bis 15. April bei dem Districtscommando zu Preßburg und von da als Chef des Generalstabes beim Reservecorps. Am 15. Juli 1850 avancirte er zum Oberstlieutenant, im Mai 1854 zum Obersten, 1859 zum Generalmajor und war in letzterer Stellung 1859 Generalstabschef der 4. Armee. Am 16. Juli 1866 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert, wurde er Adlatus des Commandanten des 8. Corps und befehligte vom 29. Juni bis 11. Juli dieses Jahres als Corpscommandant. Später ward er Commandant der 23. Truppendivision, dann Militär-Commandant zu Peterwardein. Am 24. October 1876 zum Feldzeugmeister ernannt, bekleidet er zur Zeit die Stelle des Präsidenten des obersten Militär-Justiz-Senates. In den Rahmen dieser mehr als ein halbes Jahrhundert umfassenden Wirksamkeit fallen aber ausgezeichnete Waffenthaten, welche dem Tapferen zahlreiche Auszeichnungen erwarben. Im ungarischen Feldzuge 1848 und 1849 hatte er die Gefechte bei Wien, bei Stix-Neusiedel 21. October 1848, bei Gottbrunn, Schwadorf und Schwechat am 28., 29., 30. October, bei Bruck an der Leitha am 7. November, bei Kittsee und Preßburg am 17. und 18. December 1848, dann die Beschießung von Komorn am 31. März 1849, die Gefechte bei Nagy-Sarló am 19. April, bei Schintau am 16. Juni, die Schlachten bei Pered, bei Raab am 21. und 28. Juni, das Gefecht bei Szegedin am 3. und 4. August, die Schlacht bei Szöreg am 5. August, bei Temesvár am 9., und das Gefecht bei Lugos am 15. August 1849 mitgemacht. In diesen vielen Actionen vor dem Feinde zeichnete er sich bei mehreren Gelegenheiten aus und wurde für sein wackeres Verhalten bei Szöreg und Temesvár und in der Schlacht bei Komorn auf Antrag des Maria Theresien-Ordenscapitels vom 15. April 1850 mit dem Orden der eisernen Krone dritter Classe, für die Schlacht bei Pered mit dem kaiserlich russischen Sanct Annen-Orden zweiter Classe und dem kaiserlich russischen Sanct Wladimir-Orden vierter Classe geschmückt. Im Feldzuge 1866 nahm er Theil am Gefechte bei Skalitz 28. Juni, an der Kanonade bei Kašow 30. Juni, an der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli, an dem Rückzugsgefechte bei Zwittau 8. Juli und an den Gefechten bei Dub und Tobitschau 15. Juli. In Würdigung seiner neuerlichen Verdienste erhielt Freiherr von Weber am 28. Jänner 1871 das Commandeurkreuz des Leopoldordens mit der Kriegsdecoration des Ritterkreuzes, und im nämlichen Jahre verlieh ihm Seine Majestät das Infanterie-Regiment Nr. 22.

Hirtenfeld und Meynert. Oesterreichischer Militär-Kalender für das Jahr 1853 (Wien, 8°.) IV. Jahrgang. S. 286. – Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen Armee (Wien und Teschen 1880, K. Prochaska, Lex. 8°.) Bd. II, S. 491.