Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wallberg
Band: 52 (1885), ab Seite: 249. (Quelle)
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Wallée, Ludwig (Landschaftsmaler, geb. zu Berlenburg im Wittgenstein’schen 1773, Todesjahr unbekannt). Ueber seinen ersten Lebens- und Bildungsgang fehlen alle Nachrichten. Er kam als zwanzigjähriger Jüngling, etwa 1795, nach Salzburg, welches er seitdem, außer zu Kunststudien im benachbarten Berchtesgaden, im Salzkammergut und in Oberösterreich, nicht wieder verließ und im wo er noch 1821 als Künstler wirkte. Er war vornehmlich auf landschaftlichem Gebiete thätig und malte Prospecte, Wasserfälle, Nachtstücke und dergleichen, so Ansichten der Herrschaften Suben, Engelhartszell und Mondsee in Oberösterreich, jede von vier Seiten, die Wasserfälle bei Golling und in Gastein, den Königsee in Berchtesgaden und Anderes. 1799 nahm er die schönsten Punkte Berchtesgadens auf, und das „Salzburgische Intelligenzblatt“ von 1799 kündet auf S. 574 eine Ausgabe dieser Aufnahmen des Künstlers an und ladet zur Subscription ein. Es bemerkt dabei, daß es die ersten Ansichten dieser Gegend seien, da es bisher noch Niemand versucht habe, Berchtesgadens reizende [250] Gegenden nach der Natur zu zeichnen. Wallées Arbeiten erfreuten sich großer Beliebtheit, Engländer, Franzosen erwarben dieselben, und man fand seine Bilder auch in den Cabineten Ihrer Majestäten des Kaisers von Oesterreich, des Königs, des Kronprinzen und der Kronprinzessin von Bayern, des Fürsten Wrede und Anderer. Der Künstler, aller Wahrscheinlichkeit nach französischer Emigrant, erscheint auch Vallée geschrieben.

Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XXI, S. 102. – Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate geographisch dargestellt (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 406.