BLKÖ:Wachter, Franz Fidelis
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 52 (1885), ab Seite: 44. (Quelle) | |||
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Eckhel’s Vorlesungen über Numismatik. 1802 erhielt er eine Anstellung als Kanzlist in der Aushilfskanzlei des Hof- und Burgpfarrers Alois Langenau [Bd. XIV, S. 101]. Auf Empfehlung des Burgpfarrers, nachmaligen St. Pöltener Bischofs Frint [Bd. IV, S. 366], wurde Wachter von Franz Neumann [Bd. XX, S. 263], dem Director des Wiener Münz- und Antikencabinetes, 1815 zum Custos für dasselbe vorgeschlagen und am 12. März 1816 auch wirklich von Kaiser Franz zum vierten Custos ernannt. Im Jänner 1819 rückte er zum dritten, im Juni 1828 zum zweiten Custos vor. Auf einem Vergnügungsausfluge, welchen er zu Fuß unternahm, wurde er zwischen Baden und Vöslau von trunkenen Fleischerknechten überfahren und verletzt. Von da ab kränkelnd, starb er schon nach einem Jahre. Das Feld, auf dem er sich besonders heimisch zeigte, war die orientalische Numismatik, in welche er sich als Autodidakt eingearbeitet hatte. In schöner eigenhändiger Schrift hinterließ er in lateinischer Sprache und in Großfolio das Werk: „Conspectus numorum orientalium Muhamedanorum“ mit den Unterabtheilungen: „Numi Sultanorum Osmanidarum“; – „Urbes et Regna confinia“; – „Chani Crimeae“; – „Chani Hordae aureae“; – „Chani Hulagidae“ nach den verschiedenen Modulen. In letzterer Zeit beschäftigte er sich auch viel mit dem ägyptischen Alterthume.
Wachter, Franz Fidelis (Numismatiker, geb. zu Wangen in Oberschwaben am 20. November 1773, gest. in Wien 13. September 1834). Er besuchte die Elementarschulen in seiner Vaterstadt, das Gymnasium im Stifte Ochsenhausen und kam im Jahre 1794 nach Wien, wo er zuerst die Rechts-, dann die Arzeneiwissenschaft studirte, beide aber wieder aufgab; dagegen besuchte er fleißig- Bergmann (Joseph). Pflege der Numismatik in Oesterreich im XVIII. und XIX. Jahrhunderte (Wien 1853, Staatsdruckerei, gr. 8°.) Bd. III, S. 42.
- Porträt. Lithographie von Peter Fendi [im k. k. Münzcabinet].