Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lange, K.
Band: 14 (1865), ab Seite: 101. (Quelle)
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Langenau, Alois (Hof- und Burgpfarrer, geb. zu Rheinfelden im ehemaligen Breisgau im Jahre 1747, gest. zu Wien 3. August 1809). Die erste wissenschaftliche Ausbildung erhielt er zu Bruntrut (Porentrui im Schweizer Canton Bern), dann kam er nach Rom in das deutsche Collegium, wo er seine theologischen Studien beendete und die Doctorwürde erlangte. Von Rom begab sich L. nach Wien, wo er an dem Cardinal Migazzi einen Gönner fand und durch dessen Fürwort als Präfect der Juristen in die Theresianische Ritterakademie kam. Auch fiel auf ihn die Wahl, als Kaiser Joseph II. für die Prinzessin Elisabeth von Württemberg, später erste Gemalin des Erzherzogs, nachmaligen Kaisers Franz, einen katholischen Religionslehrer verlangte. Die Prinzessin erwählte ihn auch zu ihrem Beichtvater. Im Jahre 1784 ernannte ihn Kaiser Joseph zum Hofburgpfarrer. Ein schönes Andenken stiftete er sich durch seine letztwillige Anordnung, indem er seine gesammte beträchtliche Hinterlassenschaft zu Gunsten des Wiener Versorgungshauses in der Währingergasse verschrieb, und zwar in der Art, daß von dem Betrage der entfallenden Interessen eine verhältnißmäßige Anzahl der zur Versorgung im Hause aufgenommenen Armen mit einer Zulage von täglichen 17 Kreuzern betheilt werden sollen. Am 3. August 1810 fand die erste feierliche Betheilung an 17 Arme im genannten Versorgungshause Statt.

Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Doll, 8°.) Jahrgang 1810, Bd. I, S. 521. – Oesterreichs Pantheon. Gallerie alles Guten und Nützlichen im Vaterlande (Wien 1830, M. Chr. Adolph, 8°.) Bd. I, S. 121.