BLKÖ:Vorhauser, Johann (Mineralog)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 51 (1885), ab Seite: 292. (Quelle)
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Vorhauser, Johann (Mineralog, geb. zu Lueg am Brenner 1784, gest. in Wilten 5. September 1865). Nach Beendigung der philosophischen und technischen Studien trat er 1805 im Baufache in den Staatsdienst und diente folgeweise als Straßenmeister zu Kufstein, Nassereith, Imst, dann als Ingenieuradjunct und Kreisingenieur in Schwaz, zuletzt als Baudirectionsadjunct und Bauinspector in Innsbruck, im Ganzen volle 53 Jahre. 1858 kam er um Versetzung in den Ruhestand ein. Während seiner vieljährigen Dienstzeit erwarb er sich als tüchtiger und pflichttreuer Beamter die allgemeine Achtung. Neben seinem Berufe beschäftigte er sich mit Mineralogie, er ist der Entdecker des Fleimser Gymnites und gab in Gemeinschaft mit dem Baudirector Liebener das Werk: „Die Mineralien Tirols“ (Innsbruck 1832, Wagner, 8°., 304 S.) heraus. Ueberdies erschien von ihm in dem Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt Bd. IV, S. 160 eine Arbeit über „Pseudomorphosen aus Tirol“. Zugleich ein gewandter Musiker, spielte er mehrere Instrumente. Am 29. Mai 1855 wurde er durch Seine Majestät in Würdigung der vieljährigen im Amte erworbenen Verdienste mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens ausgezeichnet. Zu gleicher Zeit aber ehrten ihn seine Collegen durch Ueberreichung einer prachtvollen Dose und seines Bildnisses, das sie nach einer Zeichnung des Tiroler Malers Hellweger hatten lithographiren lassen. Aus seiner Ehe mit Agnes Dietl, welche er am 9. April 1805 Abends, als eben die Festung Kufstein mit Erstürmung bedroht war, zum Altar führte, entstammen 13 Kinder.

Tiroler Stimmen (polit. Blatt, Innsbruck, 4°.) 1865, Nr. 205.