BLKÖ:Vočitka, Franz Xav.

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vocet, Ignaz
Band: 51 (1885), ab Seite: 119. (Quelle)
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Vočitka, Franz Xav. (Violoncellvirtuos und Componist, geb. in Wien um das Jahr 1730, gest. zu München 1797). Von böhmischen Eltern, welche zur Zeit seiner Geburt in [120] Wien lebten. Wahrscheinlich ein Sohn des berühmten Fagottisten Tobias Vočitka, der 1712–1752 an der Hofcapelle Kaiser Karls VI. und der Kaiserin Maria Theresia angestellt war und bei Köchel unter dem irrigen Namen Woschitzka erscheint. Ueber Franzens Jugend und Bildungsgang fehlen alle Nachrichten. Im Jahre 1756, da er als Kammermusiker des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin hervortritt, war er bereits ein fertiger Künstler. Von Schwerin kam er in gleicher Eigenschaft an die Hofcapelle in München, wo er bis zu seinem Tode thätig blieb. In Gerber’s Lexikon wird er unter die „größten Virtuosen seiner Zeit auf dem Violoncelli gezählt. Er war ebenso als Componist wie als Lehrer geschätzt. Seine verschiedenen „wohlgearbeiteten Solos und Concerte“ sind ungedruckt geblieben. Von seinen Schülern aber errang der nachmalige Mecklenburg-Schwerin’sche Capellmeister Karl August Westenholz (geb. 1736, gest. 1789) ausgebreiteten Ruhm.

Gerber (Ernst Ludwig). Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1792, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 822. – Derselbe. Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, gr. 8°.) Bd. IV, Sp. 297. – Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, schm. 4°.) S. 901. – Meusel (Joh. G.). Deutsches Künstler-Lexikon oder Lexikon der jetzt lebenden Künstler (Lemgo 1778 u. f.). – Burney (Karl). Tagebuch einer musicalischen Reise durch Frankreich und Italien. Aus dem Englischen (Hamburg 1772, 8°.) S. 281. – Köchel (Ludwig Ritter von). Die kaiserliche Hofmusikcapelle in Wien von 1543 bis 1867. Nach urkundlichen Forschungen (Wien 1869, Beck, gr. 8°.) S. 79, Nr. 970 und S. 84, Nr. 1095. [S. 79, unter dem unrichtigen Namen Woschitzka, der auf S. 84 als Woschitka zum Theile richtig gestellt ist, denn in voller Richtigkeit heißt er Wočitka (sprich Wotschitka).