Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 49 (1884), ab Seite: 191. (Quelle)
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Noch sind erwähnenswerth:

1. Ludwig Vadnai. Iván Nagy führt im eilften Bande seines mehrcitirten Adelswerkes: „Magyarország családai czimerekkel u. s. w.“ wohl eine im Borsóder Comitate ansässige Adelsfamilie Vadnai an, in welcher der folgende Rudolph Vadnai und der Novellendichter Karl Vadnai, dessen Biographie wir bereits oben gebracht haben, kurzweg erwähnt werden, aber Ludwig Vadai’s, der ohne Zweifel dieser Familie oder wenigstens einem Zweige derselben angehört, gedenkt er mit keiner Silbe. Ueber die Vergangenheit des in Rede Stehenden sind wir nicht unterrichtet, er tritt erst auf den Schauplatz der Oeffentlichkeit, als nach Niederwerfung der ungarischen Revolution 1848/49 Kaiser Franz Joseph mit Einladungsschreiben (literae regales) ddo. Wien 14. Februar 1861 auf den 2. April dieses Jahres einen allgemeinen Landtag nach Ofen einberufen hatte. Ludwig Vadnai, zu Miskolcz im Borsóder Comitate zum Abgeordneten für diesen Landtag gewählt, sprach in der 32. Sitzung des Repräsentantenhauses (am 29. Mai) für die Adresse. Herausgeber dieses Lexikons verweist zum Verständniß der politischen Situation auf die Biographie: Paul Jámbor [Bd. X, S. 60]. In seiner ruhigen, rein sachlichen Rede erörtert Vadnai die Lage, in welcher das Land sich befindet, die Mittel, durch welche dasselbe in einen verfassungsmäßigen Zustand zurückgebracht werden könne, und weil ihm die mit tiefer politischer Weisheit erläuterte Motion Deák’s vollkommen entspricht, und er ferner glaubt, daß man keine Ursache geben solle, welche Ungarns Gegner benützen könnten, so nimmt er die Motion, an allen Punkten derselben festhaltend, an und stimmt für die Adresse. Zur Zeit bekleidet er die Stelle eines Richters bei dem ungarischen obersten Gerichtshofe und ist zugleich Mitglied des obersten Disciplinargerichts über die Präsidenten und Vicepräsidenten der königlichen Tafeln, der Curie und den Kronanwalt. Ein Vadnai Lajos gab das Schriftchen „A magyaros szórendről“, d. i. Von der ungarischen Satzbildung (Pesth 1857, Mór. Ráth, gr. 8°.) heraus. Ob derselbe mit dem Obigen identisch ist, kann Herausgeber dieses Lexikons nicht sagen. [Der ungarische Reichstag 1861 (Pesth 1861, Karl Osterlamm, 8°.) Bd. Il, S. 71 u. f. – Az ország tükre, d. i. Der Reichsspiegel. Illustrirtes magyarisches Journal (Pesth, Fol.) 1862, Nr. 1. – Porträt. Lithographirt im vorgenannten „Az ország tükre“.] –