Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 48 (1883), ab Seite: 272. (Quelle)
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1. Außer den zwei bereits Erwähnten ist noch des Bischofs Thomas Ujejski zu gedenken, der in einer Lebensskizze des Calixt Ujejski zugleich mit Cornel Ujejski als zu einer und derselben Familie gehörig bezeichnet wird. Thomas (geb. 1613, gest. zu Wilna 1. August 1689) folgte 1656 Vespasian Lańckoronski auf dem lateinischen Bischofstuhle in Kiew. Er wird als ein sehr eifriger Kirchenfürst gerühmt, der seine Diöcese mit Umsicht verwaltete, die Andersgläubigen durch Ueberzeugung zur römisch-katholischen Kirche zurückbrachte, auch die fernstgelegenen Orte des Sprengels besuchte, wo er predigte und die h. Sacramente spendete, Klöster, Armenhäuser und Spitäler erbaute. Die Armen nannten ihn ihren Vater, nicht selten entblößte er sich seiner eigenen Kleidung, um sie damit zu bedecken. Als Senator war er einer der eifrigsten und thätigsten im Rathe, und wo er eingriff, geschah es mit Umsicht und werkthätiger Theilnahme. In Sandomir gründete er ein Seminar und stattete es mit einem Stiftungscapitale damaliger 30.000 polnischer Gulden aus. Zuletzt legte er sein bischöfliches Amt nieder und trat 1677 im Profeßhause zu Wilna in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er durch zwölf Jahre bis zu seinem 1689 erfolgten Tode verblieb. 1821 wurde sein Leichnam von Wilna nach Źytomierz übertragen. Im Druck erschien von ihm: „Acta concernientia apparatum suae consecrationis“ (Seeburgi in Warmia 1567). Ujejski’s Leben hat der Jesuit Marcin Brictius ausführlich beschrieben und zu Brunsberg im Jahre 1706 herausgegeben. [Porträt im Kupferstich mit der Unterschrift: „Venerabilis P. Thomas de Rupniew Vieyski | ex Episcopo Chyowiensi et Czernihowiensi Religiosus | Soc. Jesu, Episcopali et Religiosa perfectione conspic. | Obiit Vilnae anno 1689 1. Aug. Aetatis 76 Societatis initae 12“. Ohne Angabe des Zeichners und Stechers, 8°., sehr selten]. –