Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tuß, Heinrich
Band: 48 (1883), ab Seite: 162. (Quelle)
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Tusseng, Karl (Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Oedenburg in Ungarn am 11. Mai 1711, gest. zu Wien 24. August 1761). Im Alter von 18 Jahren trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu ein. An den Grammaticalclassen in Gratz lehrte er einige Jahre, aber nicht, wie Dr. Peinlich berichtet, von 1733–1786, also durch 53 Jahre, was ja schon deshalb unmöglich ist, da er bereits 1761 starb. Er mochte etwa 3–4 Jahre in Gratz gelehrt haben, als er seiner bedeutenden Rednergabe wegen von seinen Oberen für das Predigtamt ausgewählt wurde, welches er dann mehrere Jahre in Preßburg und Wien ausübte. Zum kaiserlichen Hofprediger berufen, wirkte er in dieser Eigenschaft durch fünfzehn Jahre. Mehrere seiner Kanzelvorträge sind als Gelegenheitsreden im Druck erschienen, so seine Lobrede auf die h. Katharina von Ricci anläßlich ihrer Heiligsprechung (Wien 1747); seine Rede, als Barbara von Hotowitz als Ursulinernonne eingekleidet wurde (ebd. 1744); seine Lobrede auf den h. Augustin, anläßlich der Einkleidung der Schwester Angela (früher Anna Nothhelfer) als Ursulinernonne (Preßburg 1750), und seine Rede bei der Einkleidung der Josepha von Rebenstein als Ursulinernonne u. s. w. Seine, wie Stoeger berichtet, vollständig ausgearbeiteten und des Druckes würdigen Kanzelvorträge hat er in Handschrift hinterlassen, und werden dieselben wohl im Archive der Jesuiten in Wien aufbewahrt.

Stoeger (Joh. Nep.). Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex.-8°.) p. 372. – Peinlich (Richard). Geschichte des Gymnasiums in Gratz (Jahresbericht des k. k. ersten Staatsgymnasiums in Gratz von 1869) S. 79 [außer der in der Lebensgeschichte angeführten Unrichtigkeit ist noch als Tusseng’s Geburtsort Preßburg statt Oedenburg angegeben].