Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Tuschl, Thaddäus
Nächster>>>
Tusseng, Karl
Band: 48 (1883), ab Seite: 161. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Heinrich Tuß in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tuß, Heinrich|48|161|}}

Tuß, Heinrich (Bildhauer, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Zeitgenoß. Ueber diesen Künstler, der nach der einen Leistung, welche von ihm in die Oeffentlichkeit gelangte, auf einer sehr vorgeschrittenen Stufe stehen muß, ist nichts Näheres bekannt. Im Jahre 1867 wurden in Wien drei Skizzen zu einem Schubert-Denkmal ausgestellt, welche von drei namhaften österreichischen Bildhauern: Kundmann, Pilz und Wiedemann herrührten, aber nicht befriedigten, da in jeder derselben wohl realistisch treu die an sich unschöne Gestalt Schubert’s vorgestellt war, ohne jedoch in irgend etwas den großen Liedercomponisten erkennen zu lassen, der Schubert war. Nun stellte der Bildhauer Heinrich Tuß im October 1867 im k. k. österreichischen Museum den Entwurf zu einem Schubert-Denkmal aus, auf welchen Kenner die Aufmerksamkeit des Publicums lenkten. Im Gegensatze zu den drei genannten Künstlern faßte Tuß den unsterblichen Meister der Töne in idealer Weise auf: denn die sinnende Stellung des auf einem Felsen befindlichen [162] Tondichters entspricht ganz dem Bilde, das unsere Phantasie aus den Melodien seiner Lieder gestaltet, wobei noch die volle Möglichkeit gegeben ist, die größte Porträtähnlichkeit im Detail auszuführen. Ueber fernere Arbeiten und Erfolge unseres Künstlers, dessen Entwurf, wie bekannt, nicht angenommen wurde, sind wir nicht unterrichtet. In Ausstellungen des österreichischen Kunstvereines und auch in der Weltausstellung des Jahres 1873 in Wien war er durch kein Werk vertreten.

Wiener Zeitung, 1867, Nr. 243, S. 149, in der „Kleinen Chronik“: „Schubert-Monument“.