BLKÖ:Tschupik, Johann Nepomuk

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 48 (1883), ab Seite: 71. (Quelle)
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Tschupik, Johann Nepomuk (Homilet, geb. zu Wien 7. April 1729, gest. ebenda 20. Juli 1784). Fünfzehn Jahre alt, trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu ein, in welchem er nach Abschluß der theologischen Studien und Ablegung der Ordensgelübde sofort zum Predigtamte bestimmt wurde, zu welchem ihn insbesondere seine ungewöhnlichen Rednergaben befähigten. So stand er denn in Wien erst in der Laurenzer-, dann in der St. Annakirche und 1763 als Universitätsprediger in Verwendung, in welcher Eigenschaft er auch nach Aufhebung seines Ordens, wo er die theologische Doctorwürde erlangte, bis zu seinem Tode, also volle 21 Jahre wirkte. Der Beifall, den seine Kanzelreden fanden, veranlaßte ihre Drucklegung, und so kamen dieselben in mehreren Auflagen – es sind deren fünf bekannt – und in eilf Bänden heraus. Ihre Titel sind: „Sämmtliche Kanzelreden“ 1. bis 4. Theil (Wien 1785); 5. und 6. Theil: der „Festpredigten“ 1. und 2. Theil (ebd. 1785); 7. und 8. Theil: der „Fastenpredigten“ 1. und 2. Theil (ebd. 1785); 9. und 10. Theil: „Ueber verschiedene Gegenstände“ 1. und 2. Theil (ebd. 1785); letzte (fünfte) Ausgabe in eilf Bänden (Augsburg 1789, 8°.). Nach seinem Tode erschienen noch: „Neue bisher ungedruckte Kanzelreden, auf alle Sonn- und Festtage, wie auch für die heilige Fastenzeit“ 5 Bände (Wien 1803, 8°.). Von einer ungarischen Übersetzung welche Andreas Jakab unter dem Titel: „Vasárnapi szent Igék“ begann, wurde zu Klausenburg 1790 nur ein Band in 4°. (550 S. ) herausgegeben. Zuletzt bekleidete Tschupik auch noch die Stelle eines Hofpredigers.

Meusel (Johann Georg). Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Ausgearbeitet von – – (Leipzig 1815, Gerhard Fleischer der Jüngere, gr. 8°.) Bd. XIV, S. 170.