Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Treitl, Joseph
Band: 47 (1883), ab Seite: 100. (Quelle)
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Treiber, Wilhelm (Claviervirtuos, geb. zu Gratz 1838). Seine musikalische Ausbildung erhielt er von seinem Vater, von welchem aller Wahrscheinlichkeit nach auch das musikalische Unterrichtswerk: „Tägliche mechanische Studien für das Pianofortespiel zur Grundlage einer vollkommenen Technik“, wovon in Gratz bei Karl Tendler bis 1871 drei Abtheilungen erschienen sind, herrührt. Zum ersten Male begegnen wir dem jungen Künstler im Jahre 1859. Er gab da im Seuffert’schen Salon zu Wien am 21. Jänner ein Concert, in welchem er Tonstücke von Spohr, Chopin und Karl Mayer vortrug und durch sein sicheres correctes Spiel Beifall errang. Wieder trat er in Wien am 8. und 29. December 1861 auf. Diesmal bewährte er sich in den Werken von Chopin, Hummel, Willmers, Marschner, Mendelssohn, Dreyschock, Bach und Schumann als Clavierspieler von reiner Technik und seltener Vollendung im Vortrage. Die nicht leicht in Musiksachen zufriedengestellten Czartoryski’schen [101] „Recensionen“ sind bei jedesmaligem Auftreten Treiber’s voll Lobes über seine Concerte. Später ließ er sich in mehreren Städten Deutschlands hören, überall reichen Beifall erntend. 1876 wurde er Dirigent der Euterpe-Concerte in Leipzig, und seit dem Frühjahre 1881 ist er als Hofcapellmeister in Cassel angestellt. Ob Treiber auch componirt, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt.

Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik. Herausgegeben von Klemm (recte Fürsten Czartorisky) V. Jahrg. (1859), S. 72. – Dieselben, VII. Jahrg. (1861), S. 794 – Dieselben. VIII. Jahrg. (1862), S. 13.