BLKÖ:Traubenburg, Emanuel Dietmann Ritter von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Trattner, Thomas
Band: 46 (1882), ab Seite: 293. (Quelle)
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Traubenburg, Emanuel Dietmann Ritter von (Geschichtsforscher, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt, gest. im November 1803). Die kargen Notizen über diesen fleißigen Sammler und Forscher verdanken wir dem um Mährens und Schlesiens Geschichte so hochverdienten unermüdlichen Christian Ritter d’Elvert. Traubenburg widmete sich dem Justizfache, fungirte in demselben zunächst in Mähren, worauf auch seine literarischen Arbeiten hinweisen, und starb als westgalizischer Appellationsrath. Franz Joseph Schwoy [Bd. XXXIII, S. 195], der bekannte Geschichtsschreiber Mährens, fand an dem für die Geschichte dieses Kronlandes begeisterten Traubenburg einen rastlosen Förderer und Unterstützer. Letzterer lebte zu jener Zeit in Brünn, wo sich mehrere für Verbreitung gemeinnütziger Ideen besonders thätige Cavaliere, wie Gouverneur Ludwig Graf Cavriani, der Vicepräsident des Appellationsgerichts Johann Baptist Graf Mittrowsky, befanden und vereint für die Arbeiten Schwoy’s sich interessirten. Traubenburg, selbst ein äußerst fleißiger Sammler von Urkunden und Documenten, welche auf Mährens Geschichte Bezug hatten, war für Schwoy insofern sehr nützlich, als er diesem die wichtigsten Auszüge aus den alten Olmützer Landtafeln vom Jahre 1348 bis 1437 mittheilte. Auch gab er in Gemeinschaft mit dem Brünner evangelischen Prediger V. H. Riecke [Bd. XXVI, S. 79, in den Quellen], Hopf und Ignaz von Mehoffer [Bd. XVII, S. 270] im Jahre 1789 das „Mährische Magazin“ heraus, welches jedoch bei dem Mangel an Theilnahme von Seite des Publicums und wegen Versetzung Traubenburg’s nach Galizien mit dem dritten Hefte einging. Diese Hefte enthalten aus der Feder unseres Geschichtsforschers einen unvollendeten, aber trotzdem werthvollen Auszug aus den Confiscations-Protokollen des Jahres 1624. Emanuel scheint ein Oheim oder Vetter des folgenden Joseph Dietmann von Traubenburg oder doch ein naher Verwandter desselben zu sein.

d’Elvert (Christian). Historische Literaturgeschichte von Mähren und Oesterreichisch-Schlesien (Brünn 1850, Rudolph Rohrer’s Witwe, gr. 8°.) S. 259, 260, 262, 311.