Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tomasini, Johann
Band: 46 (1882), ab Seite: 73. (Quelle)
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Tomasini, Luigi (Tonkünstler) lebte im vorigen Jahrhundert, Ort und Jahr seiner Geburt, wie seines Todes unbekannt). Obgleich dieses trefflichen: Künstlers alle Musiklexika gedenken, sind doch die Nachrichten über denselben sehr spärlich. Nach Ernst Ludwig Gerber wäre er – wie dies auch sein Name vermuthen läßt – in Italien geboren. Später kam er nach Oesterreich, zur Eszterházy-Capelle in Eisenstadt, an welcher er unter Jos. Haydn die Stelle eines Concertmeisters bekleidete. Als die Capelle nach des Fürsten Nicolaus Eszterházy im Jahre 1790 erfolgtem Tode aufgelöst wurde, begab er sich nach Wien, wo er als Meister im Violinspiel, bald bekannt und geschätzt ward. Er that sich auch als Compositeur hervor, und Gerber vermuthet in ihm den Autor der in Träg’s 1799 zu Wien erschienenem Musikalienverzeichnisse als Manuscript angeführten Tonstücke: „II Concerti a V. principale con accompagnamento“; – „XII Quartetti a 2 Viol., Alt. e B.“; – „II Sonate a Viol., solo e B.“. Ueberdies sind von ihm im Stich erschienen: „III Duetti a 2 Viol.“ (Wien 1800, Mollo) und „XII Variations pour le Viol.“ (ebd. 1802). Tomasini’s Sohn, gleichfalls Luigi mit Vornamen, war Virtuose auf dem Pianoforte und ließ sich 1810, 13 Jahre alt, in einer Akademie des Nationaltheaters in Wien mit vielem Beifall hören.

Hanslick (Ed.). Geschichte des Concertwesens in Wien (Wien 1869, Braumüller, gr. 8°.) S. 232. – Gaßner (F. S.. Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Köhler, schm. 4°.) S. 851. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Für Künstler, Kunstfreunde und alle Gebildeten. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Offenbach 1861, Job. André, gr. 8°.) Bd. III, S. 739. – Gerber (Ernst Ludwig). Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1792, Breitkopf, Lex.-8°.) Bd. II, S. 663. – Derselbe. Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, gr. 8°.) Bd. IV, S. 368.