BLKÖ:Titz, August Ferdinand

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tietjens, Therese
Band: 45 (1882), ab Seite: 147. (Quelle)
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Tietz (auch Titz geschrieben), August Ferdinand (Violinist und Componist, geb. um das Jahr 1750, Todesjahr unbekannt). Ueber seinen Lebens- und Bildungsgang fehlen alle Nachrichten. Nachdem er längere Zeit in Wien verbracht hatte, begab er sich um 1786 nach St. Petersburg, wo er auch im ersten Jahrzehnt des laufenden Jahrhunderts noch wirkte, aber bald danach in Irrsinn verfiel. Seit 1816, wie Gaßner meldet, hörte man nichts mehr von ihm. Vielleicht ist er auch identisch mit dem gleichnamigen Violinspieler, welcher 1802 an der Hofcapelle in Dresden angestellt war, und wäre er sonach einige Zeit daselbst gewesen und dann wieder nach St. Petersbürg zurückgekehrt. Er hat Mehreres für sein Instrument geschrieben, und werden seine Compositionen, von denen jedoch nur das Wenigste im Stich erschienen ist, von Kennern geschätzt. In Druck gelangten: „VI Quatuors a 2 viol. A. et B.“ (Wien 1789); – „Sonate pour le Clav. av. V. obl.“, Op. 1 (Gotha und Petersburg 1796); – „III Duos à Violin“. Viel mehr von seinen Compositionen, meist Streichquartette, Sonaten, Violinduette, Violinconcerte, ist ungedruckt geblieben, und in Träg’s Verzeichniß wurden seinerzeit (1814) von ihm angeführt: ein Violinconcert, vier Quintette auf zwei Violinen, zwei Alt und zwei Violoncello; fünf arrangirte Violinquintette, drei Violinduette und fünf Sonaten für Violine und Baß. Tietz galt als vortrefflicher Violinspieler und geschickter Compositeur.

Gerber (Ernst Ludwig). Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1792. Breitkopf,. Lex.-8°.) Bd. II, Sp. 659, unter Tietz. – Derselbe, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, gr. 8°.) Bd. IV, S. 357. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Für Künstler, Kunstfreunde und alle Gebildeten. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Offenbach 1861, Joh. André, gr. 8°.) Bd. III, S. 732. – Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex.-8°.) S. 829.