Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tille, Hubert
Band: 45 (1882), ab Seite: 155. (Quelle)
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Tille, Anton (Schulmann, geb. zu Altsattel bei Bresnitz im Prachiner Kreise Böhmens am 28. November 1835). Das Gymnasium besuchte er zu Pisek, dann vierthalb Jahre die Hochschule zu Prag, an welcher er mit besonderem Eifer Geographie, Philosophie und slavische Philologie betrieb. Nachdem er zunächst als Supplent an den Gymnasien zu Königgrätz, Schlan und in der Prager Altstadt gewirkt hatte, kam er 1861 als wirklicher Lehrer nach Osseg, wo er neben den vorgeschriebenen Lehrgegenständen auch das Čechische als außerordentlichen Gegenstand vortrug. Im Jahre 1862 an das erste im Kaiserstaate errichtete Realgymnasium zu Tabor übersetzt, trug er daselbst serbisch-croatische Sprache als außerordentlichen Gegenstand vor. 1863 erlangte er in Prag die philosophische [156] Doctorwürde, 1868 wurde er Director des Staats-Realgymnasiums zu Wittingau, gegenwärtig ist er Director des k. k. Obergymnasiums zu Leitomischl. Auf dem Gebiete der Landesgeschichte und Pädagogik schriftstellerisch thätig, schreibt er sehr viel für den „Krok“, die Zeitschrift des böhmischen Museums, „Škola a život“ (Schule und Leben) und viele andere Blätter. Selbständig erschienen von ihm: „Učebná kniha zeměpim pro I. třídu středních škol“, d. i. Lehrbuch der Geographie für die 1. Classe der Mittelschulen (Prag 1869, Kober, 8°.) und die zweite verbesserte Auflage im folgenden Jahre als Lehrbuch für Mittel- und Bürgerschulen. Im Jahre 1869 wurde Tille gegen seinen Willen als Hauptcandidat gegen den Declaranten Dr. Grünwald aufgestellt, verließ aber am Wahltage Wittingau.

Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1872, I. L. Kober, Lex.-8°.) Bd. IX, S. 447.