BLKÖ:Teimer, Ignaz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Teimer, Freiherr von Wildau, Martin Rochus | ||
Band: 43 (1881), ab Seite: 211. (Quelle) | |||
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Klenau’schen Corps – das Gefecht bei Penig am 7. und 8. October, und die Schlacht bei Leipzig als Bataillons-Adjutant mit. An letzterem Schlachttage wurde ihm beim Sturm auf Liebertwolkwitz das Pferd unter dem Leibe erschossen, er selbst verwundet und gefangen genommen, am 22. d. Mts. aber schon wieder – bei Querfurt – ranzionirt. Am 8. Februar 1814 zum Lieutenant befördert, machte er unter Bellegarde den Feldzug in Italien, und am Tage seiner Beförderung die Schlacht bei Vallegio mit. Im Jahre 1815 war er unter Bianchi in Neapel und kämpfte am 3. Mai bei Tolentino mit. In der nun folgenden Friedensepoche legte er durch rastlosen Eifer und unermüdete Selbststudien in allen kriegswissenschaftlichen Zweigen und in fremden Sprachen den Grund zu seiner späteren hohen militärischen Ausbildung, welche seine Beförderung zu den höchsten militärischen Ehrenstellen ermöglichte. Lieutenant-Bataillons-Adjutant Teimer wurde 1819 dem General-Quartiermeisterstabe zugetheilt und stand nun bis 1826 in ununterbrochener Verwendung bei der „astronomisch trigonometrischen Landesvermessung“ in Ungarn, er rückte während dieser Zeit – am 16. April 1825 – zum Oberlieutenant im Regimente vor, wurde am 22. März 1827 qua talis ins Corps transferirt und blieb bis August 1830 bei der Mappirung in Ungarn. Am 6. November 1830 zum Corpshauptmann befördert, erhielt er seine Eintheilung bei der Landesbeschreibungsabtheilung in Galizien, wurde am 31. November 1835 Major und 1837 Director dieser Abtheilung. Hier machte er unter dem damaligen Landes-Commandirenden Feldmarschall-Lieutenant Baron Langenau [Band XIV, S. 101] die tüchtigste militärische Schule durch. Wie sehr dieser die hervorragenden Eigenschaften Teimer’s zu schätzen wußte, geht daraus hervor, daß Teimer, obwohl einer der rangsjüngsten Majors im Corps, am 13. März 1839 außer der Tour zum Oberstlieutenant im 49. Infanterie-Regimente befördert wurde, woselbst er im Frühjahre 1840 ein Bataillonscommando übernahm. 1844 zum Obersten und Regimentscommandanten ernannt, marschirte er Ende 1847 nach Italien. Bei Ausbruch des Krieges 1848 erhielt er mit seinem Regimente die Aufgabe, die 17 Meilen lange Küstenstrecke Istriens gegen Ueberfälle von der Seeseite zu schützen, wozu ihm – als Commandanten dieses ganzen Districtes – noch das 3. Bataillon des 22. Infanterie-Regiments zugewiesen ward. Seiner Energie und Thatkraft gelang es in dieser wichtigen Stellung, mit diesen so geringen militärischen Kräften nicht nur die wiederholten Landungsversuche der Piemontesischen Flotte jederzeit rechtzeitig zu vereiteln, sondern auch die mit dem Feinde coquettirende Bevölkerung der Küstenstädte erfolgreichst im Zaume zu halten. Gleich nach seiner Ankunft in [212] Pola (März 1848) nahm er eine bessere Armirung und Befestigung des so wichtigen Hafens, insbesondere den Batteriebau auf scoglio d’olivi in Angriff und ließ die in dem exponirten Fort Louis deponirten Pulvervorräthe rasch in den inneren Bereich des Hafens bringen. Am 6. Jänner 1849 zum Generalmajor befördert, blieb er noch während dieses Jahres als Brigadier und Districtcommandant in Istrien und wurde in Anerkennung der so vorzüglich und erfolgreich geleiteten Vertheidigung Istriens mit dem Leopoldorden ausgezeichnet. 1850 Feldmarschall-Lieutenant und Divisionär in Bregenz, marschirte er von dort mit seiner Division unter Feldmarschall-Lieutenant Baron Legeditsch nach Holstein, wo er seinen militärischen Tact und seine Energie in den schwierigsten Verhältnissen neuerdings auf das glänzendste bewährte. Nach Rückkehr des Occupationscorps wurde Teimer Adlatus beim Commando des 7. Corps, am 11. September 1855 zweiter Inhaber des Infanterie-Regiments Kaiser Franz Joseph Nr. 1, und am 28. Februar 1857 Commandant des 7. Corps. Am 12. März 1858 erhielt er die geheime Rathswürde, am 27. Februar 1859 wurde er Stadt- und Festungscommandant in Verona. Mitte Juni 1859 trat er nach 50jähriger Dienstzeit in den Ruhestand über. Er verlebte denselben theils in Wien, theils auf dem Lande. Im Alter von 71 Jahren erlag er einem Leiden, das ihm die letzten Jahre seines Ruhestandes vergällte. Teimer war unverheiratet geblieben. Streng im Dienste, von väterlicher Sorge für seine Untergebenen erfüllt, war er Soldat mit Leib und Seele, verband aber mit seinem militärischen Wesen ausgebreitetes Wissen, kriegswissenschaftliche Bildung; er war ein Soldat der alten Schule, der noch in den Befreiungskriegen die Bluttaufe empfangen hatte, eine zur Zeit bereits ausgestorbene, aber gar herrliche Sorte von Männern in Wehr und Waffen.
Teimer, Ignaz (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Schmeil, einem Gebirgsdörflein nächst Liebau in Mähren am 16. Juni 1793, gest. zu Wien 30. Juli 1864). Der Sohn eines Bauern, ließ sich Ignaz, nachdem er die Humaniora in der ursprünglichen Absicht, sich dem geistlichen Stande zu widmen, beendet hatte, am 21. Juli 1809, 17 Jahre alt, zum Infanterie-Regiment Erzherzog Karl Nr. 3 als expropriis Gemeiner assentiren. Daselbst wurde er am 26. August 1813 Fähnrich und focht als solcher – beim- Der Kamerad (Wiener Soldatenblatt, gr. 4°.) 1864, Nr. 63: „Nekrolog“. – Oesterreichischer Militär-Kalender für das Jahr 1866. Herausgegeben von Hirtenfeld (Wien, 8°.) XVII. Jahrg. (1866), S. 211. – Hoffinger (Johann Ritter von)[WS 1], Oesterreichische Ehrenhalle. Separat-Abdruck aus dem österreichischen Volks- und Wirthschafts-Kalender für 1864 (Wien 1865, Ant. Schweiger und Comp., gr. 8°.)
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Hoffinger (Joseph Ritter von).