Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Teicek oder Teiczek
Band: 43 (1881), ab Seite: 209. (Quelle)
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Teichel, Johann (Domherr zu Königgrätz, geb. zu Jenikau im Czaslauer Kreise Böhmens 24. August 1761, gest. auf der Pfarre Černilov 2. März 1830). In den Jesuitenschulen unterrichtet, beendete er zunächst die philosophischen, dann die theologischen Studien im General-Seminar zu Prag. Nach Empfang der Priesterweihe im Jahre 1788 widmete er sich der Seelsorge, [210] aber bald zum Professor an der theologischen Lehranstalt in Königgrätz berufen, wurde er folgeweise Vorsitzender des Consistoriums, Domherr und Director des Seminars und der theologischen Studien. 1828 zog er sich in den Ruhestand auf die Pfarre in Černilov zurück, wo er auch, nahezu 70 Jahre alt, das Zeitliche segnete. Teichel, als Freund und Förderer der čechischen Nationalität und als vollendeter Kenner der čechischen Sprache gerühmt, stand im lebhaften Verkehre mit den in Böhmen und Mähren lebenden Koryphäen der nationalen Literatur, so mit Dobrowsky, Hybl, Jungmann, Kinsky, J. Nedéla, den Brüdern Nejedli[WS 1], Parizek, Rulik, Sedlacek, Sychra, Ziegler u. A., über welche sämmtlich in diesem Lexikon Ausführlicheres zu finden ist. Er förderte, soweit es in seinen Kräften stand, die heimische Literatur, ebenso durch Ankauf der erscheinenden Bücher und Zeitschriften, wie durch Unterstützung der ins Leben gerufenen gemeinnützigen und wohlthätigen Institute, und nach anderen Seiten hin, wozu ihm bei seiner höheren geistlichen Stellung genügend Gelegenheit geboten war. In seinem Testamente bestimmte er einen Betrag von 3200 fl. zu dem Zwecke, daß die jährlichen Interessen davon jenem Professor zugute kommen sollten, der an der theologischen Lehranstalt zu Königgrätz čechische Sprache und Literatur jeweilig vortrage. In seinen jüngeren Jahren war Teichel auch literarisch thätig und schrieb für mehrere čechische Zeitschriften. Auch veröffentlichte er seine čechische Uebersetzung der Komödie „Der Schatz“ von Plautus im Jahrgange 1821 der von Hybl herausgegebenen Zeitschrift „Hyllos“.

Jungmann (Jos.). Historie literatury česke, d. i. Geschichte der čechischen Literatur (Prag 1849, F. Řiwnáč, schm. 4°.), zweite, von W. W. Tomek besorgte Auflage, S. 435, Nr. 832 d) und S. 640.

Anmerkungen (Wikisource)